Cover:
Das Cover gefällt mir sehr, es ist geheimnisvoll und mystisch mit dem Sarazenen und dem von Nebel eingehüllten Fluss, wodurch es sehr gut zum Inhalt dieses zauberhaften und faszinierenden Buches passt.
Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Federica sieht auf die Uhr. Sie muss sich sputen, um rechtzeitig ins Theater zu kommen. Eilig überquert sie in ihrem Auto eine Brücke. Wie beiläufig fällt ihr Blick dabei zum Fluss ... in dem ein Mann, bekleidet nur mit Turban, Hemd und Hose, steht und angelt. Barfuß. Mitten im Winter. Nachdem dieser Mann später versucht hat, sich ihr zu nähern, ist er wieder verschwunden. Dafür plagt Federica von da an unentwegt der gleiche Albtraum: Sie erlebt einen grauenvollen Sarazenenüberfall. Aber ihr geschieht nichts. Dank dem seltsamen Angler ... der jedoch auch einen katastrophalen Fehler begeht. Nun ist er es, der Hilfe benötigt. Von Federica. Niemandem sonst. - Wird sie ihm helfen? Denn für sie bedeutet dies eine unumkehrbare Entscheidung.
Lesen Sie in dieser Geschichte von einer außergewöhnlichen Liebe wurzelnd in der Zeit der Sarazenenüberfälle, die den Piemont im 10. Jahrhundert nahezu entvölkerten.
Meinung:
Der sehr poetische und bildhafte Schreibstil liest sich nach kurzer Eingewöhnung leicht und flüssig und verspricht einen einzigartigen Lesegenuss. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Federica und Sofian geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Auch einige andere Charaktere kommen kurz zu Wort.
Ich möchte nicht zu viel zum Inhalt verraten, denn dieser muss selbst entdeckt werden und jeder wird die Geschichte sicherlich anders erleben, andere Zwischentöne und Botschaften wahrnehmen und mitnehmen.
Im Vorwort gibt es einen interessanten und informativen Einblick in die arabische Kultur und Geschichte sowie die der Sarazenen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, einmal das Jahr 2012 in dem die junge Federica nach dem Tod ihrer Eltern einsam in den Hügeln des Piemonts lebt. Zum anderen im Jahr 933, in dem es im Piemont zahlreiche tödliche Überfälle durch die Sarazenen gibt. Hier rettet der Sarazene Sofian der jungen Federica das Leben. Es entspinnt sich ein zartes Band der Liebe zwischen den beiden, doch zwischen ihnen stehen zwei Welten bzw. Kulturen, sie Christin, er Muslim, und die Sprachbarriere.
Die beiden Charaktere sind authentisch und mit Stärken und Schwächen dargestellt worden. Auch die Emotionen und die Umgebung des Piemonts wurden sehr gut beschrieben. Gekonnt verbindet die Autorin in diesem mystischen und faszinierenden Meisterwerk die große Liebe, welche Jahrhunderte überdauert und gibt einen gut recherchierten Einblick in die Vergangenheit. Und bei all dem lernt man den Piemont kennen und hat ihn und seine atemberaubende Schönheit förmlich vor Augen.
Eine absolute Leseempfehlung für alle die Liebesgeschichten mit einem mystischen bzw. übernatürlichen Hauch lieben.
Fazit:
Eine faszinierende, tragische und mystische Liebesgeschichte mit viel Gefühl und Atmosphäre, auf die man sich einlassen muss, aber es lohnt sich definitiv.