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Veröffentlicht am 09.11.2017

Ein Tag für ein neues Leben

Ein Tag für ein neues Leben
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Ein Tag für ein neues Leben, von Ali Harris


Inhalt.
Bea, gerade mal 30, geht auf den Traualtar zu.
Vor diesem wartet der gutaussehende und sehr wohlhabende Adam.
Doch ist er wirklich der Richtige?

Als ...

Ein Tag für ein neues Leben, von Ali Harris


Inhalt.
Bea, gerade mal 30, geht auf den Traualtar zu.
Vor diesem wartet der gutaussehende und sehr wohlhabende Adam.
Doch ist er wirklich der Richtige?

Als sie unter ihren Hochzeitsgästen Kieran sieht, ihre erste große Liebe, mit der sie immer noch ein unausgesprochenes Geheimnis verbindet, kommen Bea Zweifel!
Sie stolpert, stürzt und verliert ihr Bewusstsein.

Als sie wieder erwacht, durchlebt sie plötzlich zwei ganz unterschiedliche Leben.

Was wäre wenn….

Meine Meinung:
Ein wirklich unglaubliches Buch.
Es hat mich wie auf einer Achterbahn hin und her gezogen.
Der Anfang war spannend und hat mich neugierig gemacht, dann wurde es etwas zäh, ab der Mitte hat es mich unwahrscheinlich angesprochen und es gab viele Textpassagen, die ich auch auf mich und mein Leben übertragen konnte.
Was wäre wenn…
Wer hat sich diese Frage bei den vielen Entscheidungen die täglich auf uns eintreffen nicht auch schon gestellt. Und dann werden viele Möglichkeiten durchgespielt und am Ende denkt man, man hat alles falsch gemacht und fühlt sich für alles „schuldig“ und verantwortlich.
Hier bemerken wir, dass dem gar nicht so ist.

Zitat: Wir können unser Leben damit verschwenden, uns zu fragen, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben, oder wir können sie akzeptieren. Wir können aufhören, auf die anderen Wege zu blicken, und einfach unserem inneren Kompass folgen.

Ein Satz den ich mir groß ausgedruckt habe.

Ansonsten ist das Ganze in eine schöne Liebesgeschichte eingewoben.

Was ich noch besser gefunden hätte:
Wenn die beiden unterschiedlichen Geschichten in einem unterschiedlichen Schriftbild gedruckt worden wäre.
Es war für mich nicht immer einfach zu merken in welcher von beiden ich mich denn jetzt befinde.


Mein Fazit:
Ein interessantes Buch für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche und 4 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Die Jahre der Schwalben

Die Jahre der Schwalben
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Die Jahre der Schwalben, von Ulrike Renk

Cover:
Sehr schön der Geschichte angepasst und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
In der Hochzeitsnacht erfährt Freddy dass ihr Mann Ax schwer an Tuberkulose erkrankt ...

Die Jahre der Schwalben, von Ulrike Renk

Cover:
Sehr schön der Geschichte angepasst und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
In der Hochzeitsnacht erfährt Freddy dass ihr Mann Ax schwer an Tuberkulose erkrankt ist. Er geht nach Davos in en Sanatorium und sie hoffen auf Genesung.
Doch die lässt auf sich warten und Freddy ist mit knapp 20 Jahren und einem riesigen Gut, auf dem sie niemand ernst nimmt und sie keinerlei Unterstützung hat, alleine.
Jahre der Einsamkeit und Verzweiflung folgen.
Wird es ihr auf Immer versagt bleiben, die Liebe kennen zu lernen und Kinder zu haben oder je Mutter zu sein?
Weitere Schatten wirft die Politik um den an Einfluss und Macht gewinnenden Hitler voraus.
Wird sich Freddy ihre Menschlichkeit bewahren können und gegen die „brauen“ Ansichten handeln können?

Meine Meinung:
Ich kann wieder nur sagen: Ein Buch das mich von der ersten bis zur letzen Seite begeistert hat.

Der Einstig geht nahtlos dort weiter, wo das erste Buch „Das Lied der Störche“ (das mir auch super gefallen hat) aufgehört hat. Doch ich denke man kann es auch ohne Kenntnisse des ersten Buches lesen, wenn ich es auch als ein Versäumnis ansehen würde wenn man das Buch nicht liest.

Der Schreibstil ist wieder brillant, spannend und fesselnd.
Es liest sich absolut flüssig, und die Personen und Handlungen sind genial beschrieben. Ich bin mitten in der Handlung dabei und habe mit gezittert, mit gehofft und mitgelitten.
Glück und Trauer, Bangen und Hoffen, Menschlichkeit sowie die Schatten die die schreckliche Nazizeit vorauswirft, werden berührend und sehr emotional geschildert.
Ich liebe die eingestreuten Dialektpassagen, dadurch wirkt es noch realistischer und diese besondere Wärme kommt zum Ausdruck.

Freddy ist eine Hauptprotagonistin wie man sie sich nicht besser wünschen könnte. Sie ist ein Mensch durch und durch, mit all ihren Problemen, ihren Sehnsüchten und ihren Schwächen. Sie wächst aber an ihren Aufgaben und wird zu einer starken, willensstarken und „modernen“ Frau.

Ich habe jede der gut 500 Seiten genossen und hätte gerne noch 200 mehr gelesen. Ich fiebere jetzt schon dem 3. Teil „Die Zeit der Kraniche“ entgegen.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld.

Mein Fazit:
Ich kann mich nur wiederholen:
So berührend, so bewegend, so emotional, so mitreißend, so lebendig, so wunderbar.
Ein tolles Buch, das auf wahren Begebenheiten beruht und bei dem der historische Hintergrund (tolle Recherche) perfekt zu einer spannende Familiensaga verknüpft wird.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und von mir 5 Sterne, wenn ich könnte noch mit * zusätzlich.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Das Vermächtnis der Spione

Das Vermächtnis der Spione
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Das Vermächtnis der Spione, von John le Carré

Cover:
Schwarz/weiß mit einem roten Akzent – gefällt mir.

Inhalt:
1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas und Liz Gold.
2017 Peter ...

Das Vermächtnis der Spione, von John le Carré

Cover:
Schwarz/weiß mit einem roten Akzent – gefällt mir.

Inhalt:
1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas und Liz Gold.
2017 Peter Guillam (Spion a.D.) wird ins britische Innenministerium beordert um bei der Aufklärung dieses Falles zur Aufklärung beizutragen.
Die Kinder der beiden Toten drohen die Regierung zu verklagen.
Der damalige Leiter George Smiliey glänzt durch Abwesenheit und Peter Guillam rückt auch nicht so frei mit der Sprache heraus.
Was liegt hier noch im Verborgenen?
Was gilt es auch nach so langer Zeit noch unter den Teppich zu kehren?


Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch vom Autor und auch aus der „George Smiliey Reihe“.
Ich dachte die Romane: „Der Spion, der aus der Kälte kam“ und „Dame, König, As, Spion“, so bekannt und hochgelobt, da muss ich doch auch mal rein lesen.

Aber war wohl eine falsche Entscheidung, denn es wurde absolut nicht mein Buch.

Alles ist sehr geheimnisvoll, es wird mehr angedeutet (ist vielleicht anders wenn man die Vorgängerbücher kennt?) als ausgesprochen. Viele Personen (und Codenamen), konnte nicht immer alle richtig zuordnen oder ihre Verbindung untereinander verstehen und nachvollziehen. Es gab viele Widersprüche, viel Andeutungen und ausgesprochene Vermutungen.
Jeder bespitzelt und beschreit jeden anders.
Wem kann man glauben?
Was ist Lüge was ist Wahrheit.
Es gab zu viele Sprünge zwischen Gegenwart, Vergangenheit oder den Gedanken, es war für mich sehr verwirrend und ich konnte nicht immer sagen oder nachempfinden wo wir uns gerade befanden.

Autor:
John le Carré, geb.1931, studierte in Bern und Oxford. Er war Lehrer und arbeitete während des Kalten Kriegs kurze Zeit für den britischen Geheimdienst. Seit fünfzig Jahren ist das Schreiben sein Beruf.

Mein Fazit:
Ein Buch für Fans von verwirrenden Spionage- und Geheimdienststorys.
Wenn es ein extra Genre dafür gäbe, würde ich sage: absolut nicht meins.
Für mich war es zu konfus und verwirrend (vielleicht auch weil ich die Vorgänger nicht kenne).
Ich kann hier nur 2 Sterne geben.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Madame Missou ist achtsam

Madame Missou ist achtsam
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Madame Missou ist achtsam

Ein kleines, liebevoll illustriertes „Büchlein‘“.
Es gibt sie mit verschiedenen Schwerpunkten:
…hat gute Laune; …ist selbstbewusst; …-ist schlagfertig; um nur drei zu nennen.

Das ...

Madame Missou ist achtsam

Ein kleines, liebevoll illustriertes „Büchlein‘“.
Es gibt sie mit verschiedenen Schwerpunkten:
…hat gute Laune; …ist selbstbewusst; …-ist schlagfertig; um nur drei zu nennen.

Das Büchlein enthält viele Wahrheiten und Lösungsvorschläge zu den verschiedensten Problemen.
Nur!!
Wenn „das Kind schon mal in den Brunnen gefallen ist“, sprich: wenn die Probleme schon da sind und sich manifestiert haben, dann kommt man mit diesen Ansätzen vermutlich auch nicht mehr aus dem Loch.

Also mein Tipp: Diese Büchlein (sind wirklich eine nette und gute Geschenkidee) schon in glücklichen Tagen lesen und sich immer mal wieder fragen: sind Tendenzen dazu da?
Und dann rechtzeitig, solange es noch geht, gegensteuern.
Dann sind die Tipps hier drin bestimmt sehr hilfreich.


Veröffentlicht am 22.10.2017

Kunduztochter

Kunduztochter
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Kunduztochter,
Die Geschichte einer jungen Pashtunin, von Sybille Schnehage

Cover:
Ein nachdenkliches Frauengesicht, dem man ansieht, dass sie aus einem anderen Land kommt.

Inhalt:
Durch die immer noch ...

Kunduztochter,
Die Geschichte einer jungen Pashtunin, von Sybille Schnehage

Cover:
Ein nachdenkliches Frauengesicht, dem man ansieht, dass sie aus einem anderen Land kommt.

Inhalt:
Durch die immer noch praktizierte Blutrache (auch nach Jahrzehnten) wird die kleine Masumah (die durch einen verdrehten Klumpfuß behindert ist) und ihr kleiner Bruder Said Waisen. Durch glückliche Umstände wird sie von einer Helferin einer humanitären Hilfsaktion bemerkt und sie kommt nach Deutschland, wird operiert und schließlich auch von einer liebevollen Familie adoptiert.
Doch nach vielen Jahren kommt die Zeit in der Masumah die nicht bewältigte Vergangenheit einholt. Sie vermisst ihren Bruder immer mehr und bekommt gesundheitliche Probleme.
Sie beschließt nach Afghanistan zu reisen und Said zu suchen.
Sie findet ihn auch, aber der Albtraum der dann beginnt ist unvorstellbar.

Meine Meinung:
Die Autorin weiß wovon sie schreibt, da sie seit 25 Jahren in Afghanistan tätig ist.
Zwar sind die Geschehnisse im Buch fiktiv, aber alles könnte so oder ähnlich passiert sein. Und dies ist erschreckend für unsere heutige moderne Zeit.
Da haben Frauen keinerlei Rechte, werden verkauft und verheiratet (vergewaltigt und misshandelt) wie im finstersten Mittelalter.

Der Schreibstil ist (vor allem in der 1. Hälfte) etwas einfach, (kommt mir manchmal ein bisschen wie ein Schulaufsatz vor).

Der 1. Teil des Buches ist durch viele positiv aneinandergereihte Ergebnisse relativ ruhig und hoffnungsvoll, es ist (meiner Meinung nach) auch relativ viel Distanz da.
Im 2. Teil wird es dann emotionaler, gefährlicher, spannender und dramatischer.

Autorin:
Die Autorin Sybille Schnehage bereist seit 25 Jahren regelmäßig Afghanistan und leitet eine Hilfsorganisation in Kunduz im Norden des Landes.


Mein Fazit:
Ein interessantes Buch über das Leben in Afghanistan, eine völlig andere Kultur, Frauen haben so gut wie keine Rechte.
Diese Werte sind tief in den Menschen eingegraben und es wird noch Generationen dauern und es braucht unsere Hilfe diese Zustände zu ändern.