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Veröffentlicht am 15.09.2016

Zitronen klonen in Barcelona

Zitronen klonen in Barcelona.
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Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht ...

Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht mitkommen) nach Barcelona um mit ihrem schwulen (streng geheim) Kumpel Stefan, dessen Hoteleröffnung zu feiern.
Schon im Flugzeug nervt die karrieregeile Klatschreporterin Allison. Doch Tina wäre nicht sie selber wenn sie nicht mit Witz und einer gehörigen Portion Schlagfertigkeit auch dieses Problem meistert.
In Barcelona klammert sich Allison dann weiterhin an Tina und schleppt sie mit zu einer Party des Multimillionärs Antonio Lopez.
Damit beginnen die Gerüchte und das Drama, Tina ist plötzlich als „Jachten-Luder“ in der Presse, sie hat einen „Filmriss“ und hadert mit Gott und der Welt.

Meine Meinung:
Nach „Limetten retten in Sydney“ und „Trauben rauben in Kapstadt“ ist dies nun der 3. und (voraussichtlich?) letze Band der Früchtetrilogie von Dany R. Wood.
Aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Wenn es natürlich auch herrlich ist, wenn man die Vorgänger kennt und es wie ein Treffen mit alten lieben Freunden ist.

Tina ist wie immer herrlich schräg, total witzig und vor allem gerade heraus und ihre Zunge ist immer etwas schneller als ihre Gehirnzellen. Aber genau das macht sie so überaus sympathisch und liebenswert. Sie sucht und findet anscheinend jedes Fettnäpfchen und meistert diese dann aber souverän. Sie stellt einfach alle anderen Charaktere (wobei die auch sehr gut gezeichnet sind) in den Schatten.

Bei diesem Buch ist, wie auch schon bei den Vorgängern ein Dauergrinsen im Gesicht angesagt. Wenngleich ich doch sagen muss, im letzen Viertel waren ein paar zähe Stellen meiner Meinung nach, hier fehlte mir etwas der Esprit.

Autor:
Dany R. Wood ist Jahrgang 1978 und der Name ist ein Pseudonym.
Er studierte Medienwirtschaft in Köln und Sydney und lebt nun in München.

Mein Fazit:
Ein herrliches Urlaub und Gute-Laune Buch, das mir wunderschöne Lesestunden geschenkt hat und das ich sehr gerne weiterempfehle.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Und damit fing es an

Und damit fing es an
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Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis ...

Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis 2002, wird erzählt.
Und nicht nur ihr Leben, auch das ihrer Familien, das der Gesellschaft dieser Zeit und etliche Rückblicke.
Auch das Problem der Juden (auch kurz vor dem Krieg und im Krieg) wird Thema.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte, als die beiden Jungen im Kindergarten aufeinandertreffen und Freunde werden, war sehr vielversprechend.
Eine harte Zeit, zwei unterschiedliche Gesellschaftsschichten.
Doch dann wurde es für mich zum Bericht. Episode wird an Episode gereiht und die Gefühle werden mir nicht klar genug definiert und wurden für mich auch nicht transportiert. Dadurch wirkt das Ganze für mich sehr zäh, teilweise richtig ermüdend.
Richtig gestört haben mich die vielen Sexszenen mit recht derber Wortwahl (Möse, vöglen, ficken, animalischer Sex), hat für mich irgendwie gar nicht gepasst, ist so gar nicht meins. Es ging hier auch gar nicht um den Sex zwischen Gustav und Anton, wie man vom Klappentext erwarten könnte.

Autorin:
Rose Tremain, geb. 1943, wuchs in London auf. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane, schrieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen.

Mein Fazit:
Zu Beginn fand ich das Buch ganz spannend.
In welche Richtung entwickelt es sich wohl, was wird aus der Freundschaft der beiden Jungen?
Doch durch die neutrale (ich finde distanzierte) Erzählweise, konnte ich die Emotionen nicht nachfühlen, ich konnte keine Beziehung zu irgendeinem Protagonisten oder zur Handlung aufbauen.
Deshalb von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwestern bleiben wir immer

Schwestern bleiben wir immer
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Schwestern bleiben wir immer, von Barbara Kunrath

Cover:
Etwas nostalgisch angehaucht: zwei Mädchen in etwas älteren Kleidern und Schuhen, die den Arm um sich gelegt haben – Verbundenheit!?

Inhalt:
Zwei ...

Schwestern bleiben wir immer, von Barbara Kunrath

Cover:
Etwas nostalgisch angehaucht: zwei Mädchen in etwas älteren Kleidern und Schuhen, die den Arm um sich gelegt haben – Verbundenheit!?

Inhalt:
Zwei Schwestern, die genau gegensätzlich leben. Alexa (ältere, groß, kräftig, Selbstzweifel), lebt und sorgt nur für ihre Familie!?
Katja (jüngere, klein, zierlich, selbstbewusst), alleinerziehend und berufstätig, eher egoistisch!?
Beider Kindheit war alles andere als ein Honigschlecken, ihre Mutter lehnte sie regelrecht ab bzw. war mit allem überfordert, denn der Vater verlässt sie, als die Mädchen noch sehr klein sind.
Nach dem Tod der Mutter, findet Alexa einen Brief aus der Vergangenheit, der viele Fragen aufwirft und auf ein großes Geheimnis hindeutet.
Können Alexa und Katja das Rätsel lösen?

Meine Meinung:
Der Einstig ist mir sehr gut gelungen.
Zuerst wird Alexa, dann Katja vorgestellt. Ein erster Blick in die Vergangenheit zeigt uns die Kindheit der beiden, schnell wird klar, dass dort einiges sehr traumatisch für die beiden war.
Dann überschlagen sich die Ereignisse.
Auf zwei Zeitebenen erleben wir eine Katastrophe nach der anderen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart wird es immer heftiger.
Die Rückblenden sind recht sachlich oft aber auch ein bisschen verworren, obwohl es sich wirklich um menschliche Tragödien handelt.
Allgemein sind bei mir die Emotionen nicht so richtig angekommen.
Es scheint so, dass alle Generationen der Familie große Probleme haben und die Fehler und Katastrophen werden magisch angezogen.
Ich hatte das Gefühl das Durcheinander wird immer schlimmer, sowohl in der Handlung als auch im Schreibstil; wörtliche Rede, indirekte Rede und Gedanken wirbeln wild durcheinander.
Viele Sätze wirkten auf mich „sperrig“, recht verwirrend und teilweise etwas unglücklich gewählt.

Insgesamt war es mir dann vielleicht ein bisschen zu viel Chaos, die Probleme haben sich anscheinend immer wiederholt, dadurch wirkt es manchmal einfach zu konstruiert.

Und dann ging das Happy-End dafür umso schneller.

Autorin:
Barbara Kunrath wurde 1960 geboren. Sie hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Frankfurt.

Mein Fazit:
Guter Einstig, zu viel verwirrende Handlung im Mittelteil, sehr schnelles Happy End.
Eine Geschichte mit sehr viel Potential, die durchaus zum Nachdenken und Innehalten anregt, aus der man aber (meiner Meinung nach) mehr hätte machen können. Von mir drei Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eric

Eric
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Eric, ein Thriller von Marco Monetha

Cover:
Hat mich angezogen.

Inhalt:
Eine Freundschaft unter Psychopaten!?
Als Eric noch ein Kind ist, bietet Buck ihm, in einer schlimmen Situation, seine Hilfe an. ...

Eric, ein Thriller von Marco Monetha

Cover:
Hat mich angezogen.

Inhalt:
Eine Freundschaft unter Psychopaten!?
Als Eric noch ein Kind ist, bietet Buck ihm, in einer schlimmen Situation, seine Hilfe an. Dies ist der Beginn einer lebenslangen Verbindung die Jahre später, als Erics Mutter auf bestialische Weise ermordet wird, auf eine harte Probe gestellt wird.

Meine Meinung.
Ein unglaubliches Debüt, das für mich absolut schwer zu beurteilen ist.
Denn auf der einen Seite hat es mich regelrecht abgestoßen, die grausame Gewalt, der Missbraucht (in all seinen Varianten) und alles auch noch sehr genau und ins Detail beschrieben.
Auf der anderen Seite hat das Ganze eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt und einen regelrechten Sog entwickelt, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Was mich gestört hat: ich finde die Psychopaten werden viel zu „weich“ gezeichnet, ich hab immer wieder das Gefühl gehabt es soll mit ihrer (teilweise wirklich schrecklichen) Kindheit alles erklärt und damit „entschuldigt“ werden (und da reagiere ich allergisch).

Die Polizeiarbeit spielt in der Geschichte fast keine Rolle, das meiste wird aus der Sicht der Psychopaten erzählt oder berichtet (Gegenwart wie auch Vergangenheit).

Ganz besonders muss man den Schreibstil erwähnen:
Ich weiß nicht wie der Autor es schafft, aber irgendwie werden diese Monster so menschlich und normal dargestellt und dann wieder werden ihre Taten aufs grausamste erzählt, dass ich einfach nur entsetzt und angeekelt bin.
Es wird nie langweilig und es gibt immer wieder neue Wendungen und Überraschungen, bis zur letzten Seite.

Auch wenn es für mich kein Lesevergnügen war, im Sinne von „mich ins Buch fallen lassen“, muss ich doch anerkennend den Hut lüften und sagen:
filmreif geschrieben.

Was mir nach der Lektüre auch schwer im Magen liegt: irgendwie geht es für „das Böse“ einfach weiter………und das Schlimmste: es ist alles so logisch und möglich……….

Und doch, bin ich nur fasziniert.

Autor:
Marco Monetha, beb. 1975 in Bottrop und aufgewachsen in Bad Bederkesa, lebt heute in der Nähe von Bremerhaven. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet als Koordinator für Flüchtlingsangelegenheiten und Freiwilligenarbeit.

Mein Fazit:
Ein eiskalter, beinharter und grausamer Thriller. Nichts für schwache Nerven (auf der letzen Seite wurde mir noch regelrecht schlecht).
Wie jemand in der Leserunde angemerkt hat: Beklemmend und faszinierend zugleich. Ich vergebe 4 Sterne, weil mir persönlich, einfach ein paar Stellen zu heavy waren und ich Sex und Missbrauch nicht in diesem detaillierten Ausmaß lesen möchte/kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Manduchai

Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin
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Manduchai – Die letzte Kriegerin, von Tanja Kinkel

Cover bzw. Schutzumschlag:
Wunderschön. Aus dem schwarzen Hintergrund sehen wir ein kleines Kind das aus einer Schale Milch trinkt. Der Schriftzug, des ...

Manduchai – Die letzte Kriegerin, von Tanja Kinkel

Cover bzw. Schutzumschlag:
Wunderschön. Aus dem schwarzen Hintergrund sehen wir ein kleines Kind das aus einer Schale Milch trinkt. Der Schriftzug, des Titels ist schön geschwungen und der Namenszug der Autorin glänzt in Gold.

Inhalt:
Asien im 15. Jahrhundert, China und die Mongolei.
Geboren in völliger Machtlosigkeit, steigen zwei Frauen unabhängig voneinander, jeweils in ihrem Land, zur höchsten Macht auf.
Was ist es, das ihnen dazu verhilft?
Ein unbeugsamer Wille? Die Liebe zu ihrem Volk? Die Gabe, eigene Wünsche, ja sogar die Liebe hinten an zu stellen? Klugheit und visionäre Gedanken?
Wohl von allem etwas!
Und so dürfen wir in diesem Epos den schweren und steinigen Weg der beiden Frauen begleiten.

Meine Meinung:
Ein unglaubliches Epos.
Beim Lesen konnte ich in eine wunderbare und doch fremde Welt eintauchen.
Eine Welt mit einer teilweise so ganz anderen Denkweise. Vor allem die politische Hierarchie und wer jetzt wann gegen wen und warum…, konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Aber es war einfach phänomenal die beiden Frauen zu begleiten. Zu sehen wohin der Wille, es besser zu machen, führen kann. Vieles war hart und unverständlich und nicht mit unseren heutigen Werten zu messen, und doch stieg eine Hochachtung vor beiden Frauen in mir, bei der ich mir gedacht habe solch ein Rückgrat und solch einen festen und unbeugbaren Willen (zum Guten) sollte es auch heute noch öfters geben.

Der Schreibstil ist einfach mitreißend, informativ, emotional, oder dramatisch, ganz genau so wie er für das jeweils erzählte sein muss. Es entstehen Bilder und Handlungen in meinem Kopf wie wenn ein Film vor mir abläuft oder ich mitten drin wäre.

Autorin:
Tanja Kinkel, geb. 1969 in Bamberg, studierte in München. Ihre Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt.

Mein Fazit:
Ich bin absolut fasziniert von dem Buch und es hat absolut alles was ein historischer Roman braucht. Eine brillant erzählte Zeitepoche, mit außergewöhnlichen Personen und Charakteren.
Von mir eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.