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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Zimmer über dem Meer

Ein Zimmer über dem Meer
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Ein Zimmer über dem Meer, von Dana Paul

Cover:
Ein romantisches Cover, das mich sehr angesprochen hat.

Inhalt:
Kim ist nach Cornwall gefahren um dort den Tod zu finden, so nahe wie möglich dem Ort, an ...

Ein Zimmer über dem Meer, von Dana Paul

Cover:
Ein romantisches Cover, das mich sehr angesprochen hat.

Inhalt:
Kim ist nach Cornwall gefahren um dort den Tod zu finden, so nahe wie möglich dem Ort, an dem auch ihre große Liebe bei einem Flugzeugabsturz gestorben ist.
Doch eine ältere Frau, Janet, hält sie zurück. Und in dem alten Cottage erfährt sie, aus einem uralten Tagebuch, von den dramatischen Ereignissen der stummen Leandra. Auch diese wollte sich das Leben nehmen und wurde vom damaligen Leuchtturmwärter gerettet.
Ist dies ein Zeichen für Kim?
Wird sie einen neuen Platz im Leben finden?

Meine Meinung:
Der Einstig in die Geschichte ist gut gelungen, die Personen werden gut charakterisiert (wobei mir Kim von Anfang an etwas fremd bleibt).
Dagegen war mir die ältere Janet gleich am Anfang sehr sympathisch.
Doch dann flacht das Geschehen für mich etwas ab.
Sehr schnell wird klar in welche Richtung die Geschichte geht.
Auch die zweite Erzählebene von Leandra (in der Vergangenheit), bringt für mich nicht die erwartete Spannung.
Die eingestreuten Erinnerungen von Kim an den toten Jake sind für mnich manchmal zu „gewollt“ und zusammenhangslos.
Es wird mir ein bisschen zu oft „in Tränen ausgebrochen“ und klar ist die Geschichte sehr emotional, aber mir im Ganzen zu traurig, es geht zu viel um den Tod.
Das Ende der zweiten Erzählebene ist dann auch sehr plötzlich.
Gegenwart und Vergangenheit lassen Raum für Spekulationen.

Alles in allem hat mir irgendwas gefehlt (Spannung, Überraschung, Wohlfühlathmosphäre).

Mir sind auch einige Fehler des Lektorats aufgefallen, sehr ungünstig waren vor allem die Stellen als zweimal der tote Jake und der Enkel von Janet: Dan, verwechselt wurde.

Autorin:
Dana Paul ist das Pseudonym der Autorin Corina Bomann.
Mit diesem Roman, erfüllte sie sich den Herzenswunsch, eine ganz besondere Geschichte über das Meer und die Liebe zu schreiben.

Mein Fazit:
Eine sehr emotionale Geschichte.
Im Ganzen ist mir das ganze aber zu traurig, zu vorhersehbar, mit fehlte die Spannung, etwas auf das ich hin fiebern kann.
Deshalb von mir 3 gute Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Niemand weiß, wie spät es ist

Niemand weiß, wie spät es ist
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Niemand weiß, wie spät es ist, von René Freund.

Cover:
Wirkt ein bisschen wie eine Kollage, aber macht neugierig!

Inhalt:
Bei der Testamentseröffnung ihres Vaters erlebt Nora eine gewaltige Überraschung. ...

Niemand weiß, wie spät es ist, von René Freund.

Cover:
Wirkt ein bisschen wie eine Kollage, aber macht neugierig!

Inhalt:
Bei der Testamentseröffnung ihres Vaters erlebt Nora eine gewaltige Überraschung. Er hat eine „Bedingung“ an das Erbe geknüpft, die Nora doch so einiges abverlangt. Aber ihr Vater kennt sie sehr gut und hat auch schon das richtige zu Abschreckung der Ablehnung parat.
Und so ist Nora kurze Zeit später mit einem roten Koffer und einer Urne mit der Asche ihres Vaters auf einer Wanderung in Österreich unterwegs.
Und da dies allein nicht schon kurios genug ist, hat sie auch noch einen notariellen Begleiter (Bernhard) an der Backe, der sich auch als ganz besonderes Exemplar entpuppt.
Die täglich unterschiedlichen Nachrichten, des schon toten Vaters, (u.a. Videobotschaften) sind schon grenzwertig.

Meine Meinung:
Seit langem wieder einmal ein ganz ausgezeichnetes Buch, bei dem ich nur ins Schwärmen gerate und von Superlativen berichten kann.
Der Einstieg ist schon super klasse, ich bin sofort mitten drin in der Geschichte, es ist super lustig (richtig zweideutig) und informativ.
Die Personen und Charaktere werden sehr schön eingeführt und sehr lebendig und einzigartig beschrieben, so dass ich von jedem sofort ein Bild vor Augen habe. Jeder ist auf seine Art ganz besonders.
Nora und Bernhard sind für mich reale Personen und auch z.B. die Freundin Lilly ist eine Person die ich sofort ins Herz geschlossen habe und bei der ich mir wünsche, auch so eine Freundin zu haben.
Klaus, der verstorbene Vater, ist wieder eine ganz andere Generation.

Der Autor hat ein unglaubliches Talent für die Dialoge (aber auch die Handlungen), sie sind so super witzig, dabei überhaupt nicht übertrieben. Es sind herrliche Wortspielereinen und eine unglaubliche Situationskomik. Es gibt auf jeder Seite etwas zum Schmunzeln oder laut auflachen.
Aber auch die nachdenklichen und emotionalen Themen kommen nicht zu kurz.
Und immer wieder gibt es neue Wendungen und Überraschungen.
Es ist ein gekonntes Wechselspiel zwischen Lachen und Weinen, mehr als einmal bin ich mir wie auf einer Achterbahn der Gefühle vorgekommen.

Und dann das Ende:
Ende Gut -Alles Gut! Und wie Gut!!
Kein kitschiges Happy End, sondern ein einfach rundes ganz normales Ende das einfach sooooo gut passt.


Ich kenne auch andere Bücher vom Autor („Liebe unter Fischen“ und „ Mein Vater, der Deserteur“), auch die waren schon sehr gut, aber dieses hier ist absolut der Hammer.

Autor: René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzter in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie Theaterwissenschaft und Völkerkunde.


Mein Fazit:
Ich bin einfach echt hin und weg, ich bin voll begeistert. So humorvoll und doch so emotional. Seit langem wieder ein Buch das mich restlos überzeugt.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.
Das Buch bekommt von mir 5 Sterne **

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zitronen klonen in Barcelona

Zitronen klonen in Barcelona.
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Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht ...

Zitronen klonen in Barcelona, von Dany R. Wood

Cover:
Weckt in mir Gedanken nach Urlaub, gute Laune und viel Spaß.

Inhalt:
Tina, 41, fliegt alleine (ihr Freund Jack kann wegen eines Dachschadens nicht mitkommen) nach Barcelona um mit ihrem schwulen (streng geheim) Kumpel Stefan, dessen Hoteleröffnung zu feiern.
Schon im Flugzeug nervt die karrieregeile Klatschreporterin Allison. Doch Tina wäre nicht sie selber wenn sie nicht mit Witz und einer gehörigen Portion Schlagfertigkeit auch dieses Problem meistert.
In Barcelona klammert sich Allison dann weiterhin an Tina und schleppt sie mit zu einer Party des Multimillionärs Antonio Lopez.
Damit beginnen die Gerüchte und das Drama, Tina ist plötzlich als „Jachten-Luder“ in der Presse, sie hat einen „Filmriss“ und hadert mit Gott und der Welt.

Meine Meinung:
Nach „Limetten retten in Sydney“ und „Trauben rauben in Kapstadt“ ist dies nun der 3. und (voraussichtlich?) letze Band der Früchtetrilogie von Dany R. Wood.
Aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Wenn es natürlich auch herrlich ist, wenn man die Vorgänger kennt und es wie ein Treffen mit alten lieben Freunden ist.

Tina ist wie immer herrlich schräg, total witzig und vor allem gerade heraus und ihre Zunge ist immer etwas schneller als ihre Gehirnzellen. Aber genau das macht sie so überaus sympathisch und liebenswert. Sie sucht und findet anscheinend jedes Fettnäpfchen und meistert diese dann aber souverän. Sie stellt einfach alle anderen Charaktere (wobei die auch sehr gut gezeichnet sind) in den Schatten.

Bei diesem Buch ist, wie auch schon bei den Vorgängern ein Dauergrinsen im Gesicht angesagt. Wenngleich ich doch sagen muss, im letzen Viertel waren ein paar zähe Stellen meiner Meinung nach, hier fehlte mir etwas der Esprit.

Autor:
Dany R. Wood ist Jahrgang 1978 und der Name ist ein Pseudonym.
Er studierte Medienwirtschaft in Köln und Sydney und lebt nun in München.

Mein Fazit:
Ein herrliches Urlaub und Gute-Laune Buch, das mir wunderschöne Lesestunden geschenkt hat und das ich sehr gerne weiterempfehle.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Und damit fing es an

Und damit fing es an
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Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis ...

Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis 2002, wird erzählt.
Und nicht nur ihr Leben, auch das ihrer Familien, das der Gesellschaft dieser Zeit und etliche Rückblicke.
Auch das Problem der Juden (auch kurz vor dem Krieg und im Krieg) wird Thema.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte, als die beiden Jungen im Kindergarten aufeinandertreffen und Freunde werden, war sehr vielversprechend.
Eine harte Zeit, zwei unterschiedliche Gesellschaftsschichten.
Doch dann wurde es für mich zum Bericht. Episode wird an Episode gereiht und die Gefühle werden mir nicht klar genug definiert und wurden für mich auch nicht transportiert. Dadurch wirkt das Ganze für mich sehr zäh, teilweise richtig ermüdend.
Richtig gestört haben mich die vielen Sexszenen mit recht derber Wortwahl (Möse, vöglen, ficken, animalischer Sex), hat für mich irgendwie gar nicht gepasst, ist so gar nicht meins. Es ging hier auch gar nicht um den Sex zwischen Gustav und Anton, wie man vom Klappentext erwarten könnte.

Autorin:
Rose Tremain, geb. 1943, wuchs in London auf. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane, schrieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen.

Mein Fazit:
Zu Beginn fand ich das Buch ganz spannend.
In welche Richtung entwickelt es sich wohl, was wird aus der Freundschaft der beiden Jungen?
Doch durch die neutrale (ich finde distanzierte) Erzählweise, konnte ich die Emotionen nicht nachfühlen, ich konnte keine Beziehung zu irgendeinem Protagonisten oder zur Handlung aufbauen.
Deshalb von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwestern bleiben wir immer

Schwestern bleiben wir immer
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Schwestern bleiben wir immer, von Barbara Kunrath

Cover:
Etwas nostalgisch angehaucht: zwei Mädchen in etwas älteren Kleidern und Schuhen, die den Arm um sich gelegt haben – Verbundenheit!?

Inhalt:
Zwei ...

Schwestern bleiben wir immer, von Barbara Kunrath

Cover:
Etwas nostalgisch angehaucht: zwei Mädchen in etwas älteren Kleidern und Schuhen, die den Arm um sich gelegt haben – Verbundenheit!?

Inhalt:
Zwei Schwestern, die genau gegensätzlich leben. Alexa (ältere, groß, kräftig, Selbstzweifel), lebt und sorgt nur für ihre Familie!?
Katja (jüngere, klein, zierlich, selbstbewusst), alleinerziehend und berufstätig, eher egoistisch!?
Beider Kindheit war alles andere als ein Honigschlecken, ihre Mutter lehnte sie regelrecht ab bzw. war mit allem überfordert, denn der Vater verlässt sie, als die Mädchen noch sehr klein sind.
Nach dem Tod der Mutter, findet Alexa einen Brief aus der Vergangenheit, der viele Fragen aufwirft und auf ein großes Geheimnis hindeutet.
Können Alexa und Katja das Rätsel lösen?

Meine Meinung:
Der Einstig ist mir sehr gut gelungen.
Zuerst wird Alexa, dann Katja vorgestellt. Ein erster Blick in die Vergangenheit zeigt uns die Kindheit der beiden, schnell wird klar, dass dort einiges sehr traumatisch für die beiden war.
Dann überschlagen sich die Ereignisse.
Auf zwei Zeitebenen erleben wir eine Katastrophe nach der anderen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart wird es immer heftiger.
Die Rückblenden sind recht sachlich oft aber auch ein bisschen verworren, obwohl es sich wirklich um menschliche Tragödien handelt.
Allgemein sind bei mir die Emotionen nicht so richtig angekommen.
Es scheint so, dass alle Generationen der Familie große Probleme haben und die Fehler und Katastrophen werden magisch angezogen.
Ich hatte das Gefühl das Durcheinander wird immer schlimmer, sowohl in der Handlung als auch im Schreibstil; wörtliche Rede, indirekte Rede und Gedanken wirbeln wild durcheinander.
Viele Sätze wirkten auf mich „sperrig“, recht verwirrend und teilweise etwas unglücklich gewählt.

Insgesamt war es mir dann vielleicht ein bisschen zu viel Chaos, die Probleme haben sich anscheinend immer wiederholt, dadurch wirkt es manchmal einfach zu konstruiert.

Und dann ging das Happy-End dafür umso schneller.

Autorin:
Barbara Kunrath wurde 1960 geboren. Sie hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Frankfurt.

Mein Fazit:
Guter Einstig, zu viel verwirrende Handlung im Mittelteil, sehr schnelles Happy End.
Eine Geschichte mit sehr viel Potential, die durchaus zum Nachdenken und Innehalten anregt, aus der man aber (meiner Meinung nach) mehr hätte machen können. Von mir drei Sterne.