Profilbild von Gila63

Gila63

Lesejury Star
offline

Gila63 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gila63 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Start mit kleinen Schwächen

Der verbotene Wunsch
0

Die zukünftige Princepa Malena und ihr Ziehbruder Valerian, der einmal der Princeps ihres Reiches werden wird, wachsen getrennt nach Geschlechtern im Palast von Alania auf.
Die Kindheit war für das junge ...

Die zukünftige Princepa Malena und ihr Ziehbruder Valerian, der einmal der Princeps ihres Reiches werden wird, wachsen getrennt nach Geschlechtern im Palast von Alania auf.
Die Kindheit war für das junge Mädchen nicht einfach, denn die Männer begegnen ihr, genau wie zuvor ihren Vorfahrinnen, mit Ablehnung und sogar Hass. Die Beiden fiebern deshalb dem Tag ihrer Krönung entgegen. Dann dürfen sie gemeinsam das Reich regieren und können, indem sie ihre Wünsche in Blut auf eine Tafel schreiben, etwas gegen die Trennung von Männern und Frauen innerhalb des Palastes unternehmen.
Doch nach der Krönung ändert Valerian seine Meinung plötzlich und will diesen Wunsch nicht mehr niederschreiben. Ausschlaggebend dafür ist ein Gespräch mit dem obersten Prister Lothair. Valerian zieht sich völlig von seiner Schwester zurück und der einzige, der noch in seine Gemächer kommt, ist Lothair.
Malena versucht verzweifelt herauszubekommen, was passiert ist und warum ihr Ziehbruder seine Einstellung so plötzlich geändert hat. Unterstützung bekommt sie überraschenderweise von Valerians obersten Gardisten und bestem Freund Aries.

Zu diesem wunderschönen Cover brauche ich wohl nichts mehr sagen, oder?!
Alexander Kopainski hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet und meinen Geschmack damit genau getroffen.
Es hat nicht lange gedauert, bis ich in die Geschichte eingetaucht bin. Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist mir bereits aus einigen ihrer Bücher bekannt und ich mag ihre lebendige, flüssige und eloqente Ausdrucksweise sehr. Sie schafft es, ihre Leser schon nach wenigen Seiten in die Geschichte zu ziehen.

Wir verfolgen die Geschichte aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Einmal aus der Sicht von Malena, aus der ihres Ziehbruders Valerian und aus der Perspektive der Schamanin Taipa.

Malena ist erst drei Jahre alt, als ihre Mutter Anthea das grausame Schicksal ihrer Ahnen ereilt und einen frühen Tod findet. Eingesperrt in ihrer Hälfte des Palastes, sehnt sie sich nach der Welt hinter den großen Mauern. Geblieben ist ihr nur Valerian. Er ist immer für sie da und hat sie in all den Jahren beschützt vor den finsteren Blicken der männlichen Gardisten.
Malena ist zu Beginn eine sehr leichtgläubige, ahnungslose und unaufgeklärte Hauptprotagonistin. Doch das ist ihrer Erziehung geschuldet, denn sie ist unter Frauen aufgewachsen und hat so gut wie keine Kontakte zu Männern gehabt.
Im Laufe der Geschichte entwickelt Malena sich jedoch von einem scheuen Mädchen zu einer tapferen, jungen Frau. Allerdings fehlte es mir bei ihr und auch allen anderen Figuren etwas an Tiefe. Sie hat vorher, außer zu ihrem Bruder, zu keinem jungen Mann Kontakt gehabt und ich konnte das Wachsen ihrer Gefühle für Aries nicht so richtig nachvollziehen.

Ihr Ziehbruder Valerian ist freundlich und sehr um Malena besorgt, trotzdem konnte ich irgendwie keinen Zugang zu ihm finden. Er blieb für mich etwas blass. Ich denke jedoch, dass es daran lag, dass wir im ersten Teil nur wenige Kapitel aus seiner Perspektive betrachten konnten und so einfach die Zeit fehlte, um ihn besser kennenzulernen.
Mein Liebling in diesem ersten Band der Reihe ist definitiv Aries. Er hat sehr schnell mein Herz erobert. Ich mochte seine Art und es hat mir gefallen, dass er seine Vorurteile Malena gegenüber schnell fallen lassen konnte. Die Liebesgeschichte zwischen Aries und Malena entwickelt sich in einem guten Tempo. Die Beiden und auch Taipa und Cheveyo kommen sich nach und nach näher.

Die dritte Perspektive hat mich zu Beginn etwas verwirrt, denn ich konnte lange Zeit nicht zuordnen, in welchem Zusammenhang Taipa mit der Handlung steht. Sie ist eine angehende Schamanin und Heilerin. Um ihre Schwester zu retten, folgt sie dem Weg der großen Erdenmutter. Begleitet wird sie von Cheveyo, ihrem besten Freund und zukünftigen Häuptling ihres Stammes. Taipa ist als Schamanin und Heilerin hilfsbereit, aber auch voreingenommen gegenüber neuem. Allerdings war sie mir nicht sonderlich sympathisch. Irgendwie hatte ich bei ihr das Gefühl, sie steht den Menschen nur bei, weil es ihre Bestimmung ist und die Erdenmutter ihr sonst nicht hilft ihre Schwester zu retten.

Stefanie Hasse hat interessante und facettenreiche Charaktere erschaffen, die viel Individualität in die Handlung hineinbringen.
Gut gefallen hat mir auch das Worldbilding. Es ist bildhaft gestaltet, aber es gibt keine zu ausschweifenden Beschreibungen. Die Autorin lässt ihren Lesern genug Raum für die eigene Fantasy.
Gelungen ist auch die unterschwellige Spannung, die sich durch das komplette Buch zieht und zum Ende hin, immer mehr ansteigt. Es gibt einige Überraschungsmomente und unvorhersehbare Wendungen. Zum Schluss blieb ich mit einem richtig fiesen Cliffhanger und offenem Mund zurück.


Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.
Für den ersten Teil gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

Acht perfekte Stunden
0

Die 32-jährige Noelle ist auf dem Weg vom Klassentreffen nach Hause, als sie auf der Autobahn in einen Schneesturm gerät und strandet. Der Akku ihres Handys ist leer und so kann sie nicht einmal ihre wartende ...

Die 32-jährige Noelle ist auf dem Weg vom Klassentreffen nach Hause, als sie auf der Autobahn in einen Schneesturm gerät und strandet. Der Akku ihres Handys ist leer und so kann sie nicht einmal ihre wartende Mutter zuhause informieren. Doch es naht Rettung aus dem Auto neben ihr. Der charmanter und äußerst attraktive Amerikaner Sam, bietet ihr an, dass Handy in seinem Wagen aufzuladen. Sam ist auf dem Weg zum Flughafen, um nach Hause zu fliegen. Die Beiden verbringen die Nacht gemeinsam in einem Auto und führen das beste Gespräch ihres Lebens.
Als der Stau sich auflöst, hofft Noelle, dass Sam nach ihrer Nummer oder einer anderen Möglichkeit, um in Kontakt zu bleiben, fragt, doch die Chance verstreicht, ohne, dass einer von Beiden sie ergreift. Doch schon wenige Wochen später laufen sie sich das erste Mal wieder über den Weg. Was hat das Schicksal mit Noelle und Sam vor?

Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen und ich finde es wirklich wunderschön. Auch der Klappentext hat mich angesprochen und ich fand die Grundidee der Geschichte richtig gut. Deshalb stand schnell fest, dass das Buch bei mir einziehen muss.

Doch irgendwie habe ich im Moment mit der Genre Romance scheinbar kein Glück, denn es ist bereits das zweite Buch innerhalb kurzer Zeit, dass mich nicht überzeugen konnte.
Beim Lesen des Klappentextes habe ich eine gefühlvolle, romantische Geschichte erwartet, von zwei Menschen, die zufällig auf der Autobahn in einem Schneesturm feststecken und „Acht perfekte Stunden“ erleben.
Doch bekommen habe ich etwas völlig anderes, denn die acht perfekten Stunden sind leider nach 64 Seiten schon wieder vorbei.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise der Hauptprotagonistin Noelle. Eigentlich mag ich Bücher, die aus dieser Perspektive geschrieben sind, sehr gerne, denn ich kann mich dann gut in die Gedanken und Empfindungen der Figuren hineinversetzen. Doch zu Noelle bekam ich irgendwie keine Verbindung.

Noelle lebt, nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund Ed, bei ihrer Mutter. Diese ist nach einem Schlaganfall auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und Noelle kümmert sich Tag ein Tag aus um sie. Sie ist hilfsbereit und sorgt sich selbstlos um ihre Mutter, doch manchmal hat sie das Gefühl, als wäre sie in einem Hamsterrad gefangen und das Leben zieht an ihr vorbei. Ihr Bruder Dilly, kümmert sich nur ab und zu um seine Mutter und verschafft Noelle so ein paar Stunden, die sie für sich nutzen kann.
Als sie auf der verschneiten Autobahn mit Sam ins Gespräch kommt, fühlt Noelle schnell eine besondere Anziehungskraft zwischen ihm. Aber Sam legt scheinbar keinen Wert darauf, den Kontakt zu halten, denn ihre Wege trennen sich am nächsten Morgen, ohne dass er nach einer Nummer fragt.
Ihre gemeinsame Zeit auf der Autobahn wurde mir zu schnell abgehandelt. Eigentlich haben die beiden sich auch nichts Spannendes erzählt und die Handlung plätscherte vor sich hin. Da habe ich mir etwas mehr erhofft.
Natürlich wäre die Geschichte vorbei, wenn die Beiden sich nicht wiedersehen würden, also dauert es auch nicht lange, bis sie sich zum ersten Mal wieder über den Weg laufen.

Den Schreibstil der Autorin fand ich zu Beginn etwas anstrengend und es fiel mir schwer, mich auf die Handlung zu konzentrieren. Nachdem ich mich an die Ausdrucksweise gewöhnt hatte, wurde es jedoch etwas besser.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Hauptprotagonistin Noelle.
Eigentlich mag ich diese Sichtweise sehr, denn so bekomme ich einen guten Einblick in die Gefühle und Gedanken der Hauptprotagonisten. Allerdings fehlte es mir hier an Tiefe und warm geworden bin ich mit Noelle auch nicht. Ich fand weder zu ihr, noch einem der anderen Figuren einen Draht. Auch Sam und Ed blieben mir fremd.
Normalerweise laufen mir bei gefühlvollen Geschichten schnell die Tränen, denn ich bin ein emotionaler Mensch, doch hier gab es leider keine Momente, die mich emotional berührt haben.

Wenn die Story gut erzählt ist, macht es mir auch nichts aus, wenn sie vorhersehbar ist. Allerdings empfand ich die Handlung als sehr schleppend und langatmig. Es fehlten mir unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen und auch die Zeitsprünge machten es nicht einfach, dem Plot zu folgen.
Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, über den einzelnen Kapiteln einen kurzen Hinweis zu setzten, in welcher Situation wir uns gerade befinden.
Unglaubwürdig fand ich irgendwann auch die vielen Zufälle. Nach dem dritten Mal habe ich nur noch mit den Augen gerollt.
Ich habe mich mit der Geschichte sehr schwergetan und mich dabei ertappt, dass ich teilweise die Zeilen nur noch überflogen habe.
Die letzten fünf Kapitel habe ich dann übersprungen und nur noch die letzten Seiten gelesen.

Fazit
Die wirklich tolle Grundidee hat mich begeistert, doch leider hat es die Geschichte nicht geschafft, mich zu packen und meine Erwartungen zu erfüllen.
Ich habe gehofft, eine romantische und emotionale Liebesgeschichte lesen zu dürfen, doch anstatt mehr über die Beiden zu erfahren, lag der Schwerpunkt meiner Meinung nach hauptsächlich auf Noelle.
Ich konnte die Gefühle nicht nachempfinden und es gab keinen Spannungsbogen, der mich ans Buch hätte fesseln können.
Deshalb gibt es leider nur 2 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2022

Ein fantastischer Auftakt der epischen Fantasy-Reihe

ASH PRINCESS
0

Zehn Jahre ist es nun schon her, dass der Kaiser der Kalvaxianer das Königreich Astrea gewaltsam in Besitz genommen hat. Seitdem schuften Zehntausende Astraner als Sklaven in den Mienen und müssen die ...

Zehn Jahre ist es nun schon her, dass der Kaiser der Kalvaxianer das Königreich Astrea gewaltsam in Besitz genommen hat. Seitdem schuften Zehntausende Astraner als Sklaven in den Mienen und müssen die Magiesteine aus den Felsen schlagen.
Die Königin von Astrea wurde vor den Augen ihrer kleinen Tochter Theodosina kaltblütig ermordet. Doch der brutale Kaiser hat der Prinzessin nicht nur ihre Mutter genommen. Theodosina wurde zwar von ihm mit dem Leben verschont und darf weiter im Palast leben, aber als Schandsymbol für ihr Volk, muss sie nun den Namen Ascheprinzessin Thora tragen und täglich den Hohn und den Spott am Hof des Kaisers ertragen. Außerdem wird sie für jede Rebellion und jeden Aufstand des Volkes schwer bestraft und ausgepeitscht.
Doch Theo lässt alles klaglos über sich ergehen und bleibt stark, denn sie hat die Hoffnung, dass es in der Welt da draußen noch jemanden gibt, der sie eines Tages vielleicht retten wird.
Doch dann erreicht die Brutalität von Kaiser Corbinian einen neuen Höhepunkt und er zwingt Theo zu einer entsetzlichen und grausamen Tat. Der Prinzessin wird klar, dass sie selbst aktiv werden muss und nicht auf Rettung warten darf. Sie nimmt Kontakt zu den Rebellen auf und schmiedet einen Plan, um den Kaiser zu stürzen und sich Astrea zurückzuerobern. Als Prinz Søren, der Sohn von Corbinian kurze Zeit später an den Hof zurückkehrt, bietet sich für Theo die Möglichkeit, sich am Kaiser zu rächen, doch es gibt ein Problem und das sind Theos Gefühle für den Prinzen.

„Ash Prinzess“ ist 2018 erschienen und im Jahr 2022 vom Blanvalet Verlag neu veröffentlicht worden.
Das traumhaft schöne Cover des Buches hat mich sofort in den Bann gezogen. Es passt ganz hervorragend zum Buch und spiegelt die düstere Hight-Fantasy-Story sehr gut.

Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht und so fiel es mir nicht schwer, schnell in die Handlung einzutauchen.
Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch! Bildhaft und eloquent für sie ihre Leser durch die Geschichte und macht so das Lesen zum Vergnügen. Ob man will oder nicht, man kann sich der Story nicht entziehen.

Wir verfolgen die Handlung aus der Sichtweise von Theo. Ich mag diese Perspektive sehr, denn so kann ich mich gut in die Gefühle und Gedanken der Figur hineinversetzen.
Theodora ist die Tochter der Feuerkönigin und seit zehn Jahren dem Spott und den Verhöhnungen des Kaisers ausgeliefert. Bei öffentlichen Anlässen muss sie jedes Mal eine Krone aus Asche tragen, die kaum aufgesetzt zu bröckeln beginnt und ihre Haare und ihre Kleidung mit Asche bedeckt.
Theos wichtigste Regel um zu überleben lautet:
„Wecke nicht den Zorn des Kaisers, dann lässt er dich leben.“
Diese Regel hat sie mit gutem Grund erstellt, denn wenn sie seinen Zorn zu spüren bekommt, wird sie bis zur Besinnungslosigkeit ausgepeitscht.
Theo vereint alles, was eine mutige, couragierte Hauptprotagonistin ausmacht. Auch wenn sie sich am Anfang in die ihr zugewiesene Rolle einfügt, um zu überleben, ist sie eine starke Protagonistin, die viel für ihr Volk auf sich nimmt. Nachdem der Kaiser sie zu einer furchtbaren Tat zwingt, wacht sie endlich auf.
Ich habe ihren Mut, ihren Stolz und ihre kämpferische Haltung bewundert und sie sorgte immer wieder für Gänsehaut auf meinen Armen. Auch der innere Kampf, den Theo mit sich selbst ausfechten muss, ist sehr authentisch beschrieben und ich konnte ihn gut nachvollziehen. Zwischendurch musste ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen und Luftholen.
Ihre einzige „Freundin“ ist Cerescentia, die Tochter des Theyn. Er ist nicht nur der Feldherr der Armee des Kaisers, sondern auch der Mörder ihrer Mutter. Doch Cress ahnt dies nicht und Theo vertraut ihr nicht genug, um mit ihr darüber zu reden.
Sie verströmt eine unbeschwerte Leichtigkeit und viel Lebensfreude und in ihrer Gegenwart ist das Leben am Hof für Theo etwas leichter. Mir war Cress von Anfang an unsympathisch und ich hatte das Gefühl, dass sie scheinheilig und heuchlerisch ist, denn sie ignoriert nicht nur die Auspeitschungen, sondern verschließt auch die Augen vor der furchtbaren Tat, die der Kaiser von Theo verlangt hat.

Prinz Søren, ist bei seinem Volk sehr beliebt, aber er fühlt sich eher auf den Meeren zuhause, als im Schloss seines Vaters. Man merkt sehr schnell, dass er die Meinung seines Vaters nicht teilt. Ich bin gespannt, wie sich seine Figur im zweiten Teil der Reihe entwickeln wird.

Die Autorin hat die einzelnen Charaktere wunderbar facettenreich herausgearbeitet und sie bringen viel Individualität hinein. Egal, ob es sich um Blaise, Heron, Artemisa, Elpis, oder einen der anderen Nebenfiguren handelt. Sie fügen sich sehr gut in die Geschichte ein.

Auch das Worldbilding ist sehr bildhaft gestaltet. Es ist Laura Sebastian gelungen, nicht nur die Charaktere, sondern auch die Orte vor meinen Augen zum Leben zu erwecken.
Gekonnt führt sie ihre Leser durch die 505 Seiten und fängt die meist bedrückende und düstere Atmosphäre sehr gut ein. Es gibt unzählige Wendungen, ausweglose Situationen, viele Emotionen und Geheimnisse. Wem kann Theo überhaupt noch trauen?
Gut gefallen hat mir auch, dass die Liebesgeschichte geschickt in die Handlung eingewoben ist und im ersten Teil noch nicht im Fokus steht. Ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickeln wird.

Fazit:

Ash Princess hat mich positiv überrascht, doch ich würde es nicht in die Genre Romantsy einordnen. Es ist ein spannender, fesselnder und sehr beeindruckender Auftakt der Trilogie. Allerdings ist er an vielen Stellen auch brutal und zart besaitete, sensible Leser, sollten sich vorher genau überlegen, ob sie das Buch lesen wollen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2022

Der Klappentext ist meiner Meinung nach irreführend

Jeder Tag für dich
0

Seit sieben Jahren verbringt Mary nach der Arbeit ihre Zeit auf dem Londoner Bahnhof Ealing Broadway und hält Ausschau nach ihrer großen Liebe Jim. In der Hand hält sie ein Schild, auf dem steht: Komm ...

Seit sieben Jahren verbringt Mary nach der Arbeit ihre Zeit auf dem Londoner Bahnhof Ealing Broadway und hält Ausschau nach ihrer großen Liebe Jim. In der Hand hält sie ein Schild, auf dem steht: Komm nach Hause, Jim.
Doch Jim bleibt spurlos verschwunden und kommt nicht, obwohl sie sich doch versprochen hatten für einander bis ans Ende der Welt zu gehen.
Um nicht alleine in der Wohnung zu sitzen, übernimmt Mary oft nachts noch ehrenamtliche Dienste bei der lokalen Krisenhotline „NightLine“.
Eines Nachts geht jedoch bei Mary ein Anruf ein, der sie wieder hoffen lässt.

Was ich im Klappentext zu lesen bekam, klang vielversprechend und machte mich richtig neugierig auf das Buch.
Ich hatte große Erwartungen und habe auf eine wunderschöne, romantische Liebesgeschichte mit viel Gefühl und etwas Dramatik fürs Herz gehofft. Ein Aufkleber auf dem Buch verspricht sogar, dass es der unvergesslichste Liebesroman des Jahres wird.
Bekommen habe ich etwas völlig anderes. Doch von Anfang an.

Mit dem leichten, flüssigen Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht und ich hatte die Handlung schnell bildhaft vor Augen. Wir verfolgen die Geschichte in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart des Jahres 2018 und in der Vergangenheit beginnen wir im Jahr 2005, als die Beiden sich kennenlernen.
So begleiten wir Mary und Jim vom Kennenlernen bis zum plötzlichen Verschwinden von Jim und blicken immer mehr hinter die Kulissen.

Wir lernen die Protagonisten nach und nach kennen, doch warm geworden bin ich mit keinem so richtig.
Mit Mary hatte ich am Anfang Mitleid, doch dann habe ich immer öfter innerlich den Kopf über sie geschüttelt. Sie hat vieles zu blauäugig und naiv betrachtet und ich hatte Probleme, ihr Verhalten, ihre Gefühle und ihre Gedanken nachzuvollziehen. Ihre Figur vermittelte mir zu Beginn das Gefühl, dass sie introvertiert ist. Eine Einzelgängerin, die niemandem wirklich vertraut. Deshalb konnte ich nicht nachvollziehen, dass sie Alice so schnell ihr Herz ausschüttet.
Jim war für mich von Anfang an undurchschaubar und auch wenn ich es nicht näher begründen kann, war er mir gleich unsympathisch. Vielleicht lag es auch daran, dass ich keine Möglichkeit hatte, seine Gefühle und Gedanken nachzuvollziehen.
Die beiden führen meiner Meinung nach eine toxische Beziehung, die keinem von Beiden guttat.
Die Journalistin Alice muss bei ihrem Chef schnell eine richtig gute Geschichte abliefern, um ihren Job bei der Lokalzeitung nicht zu verlieren. Eines Abends wird sie zufällig am Bahnhof auf Mary aufmerksam und wittert eine richtig gute Story. Gemeinsam mit Kit versucht sie hinter das Verschwinden von Jim zu kommen und macht sich auf die Suche nach ihm. Auch wenn sie Mary scheinbar helfen will, akzeptiert sie deren Wünsche nicht, ist ihr gegenüber nicht ehrlich und geht meiner Meinung nach oft zu weit.
Schnell kristallisiert sich bei ihr auch heraus, dass nicht nur Mary, sondern auch Alice ein Problem aus ihrer Vergangenheit nicht verarbeitet hat.

Ich ertappte mich immer öfter dabei, dass ich ganze Absätze und Seiten nur noch überflogen habe, denn die Geschichte wurde für meinem Empfinden nach immer langatmiger. Die letzten Kapitel habe ich dann übersprungen und nur noch die letzten Seiten gelesen.
Das Ende hat mich sehr enttäuscht, denn ich fand es unglaubwürdig. Leider kann ich das nicht weiter begründen ohne zu spoilern.

Wichtig wäre meiner Meinung nach auch eine Triggerwarnung gewesen, denn es kommen Themen wie Depressionen, Alkoholprobleme, Trauer und psychische Abhängigkeit darin vor.

Der Klappentext ist meiner Meinung nach irreführend und ich würde das Buch auch nicht als Liebesroman titulieren.

Ich muss sagen, dass dieses Buch mich sehr enttäuscht hat und deshalb auch nur 2 Sterne und keine Leseempfehlung von mir bekommen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein fantastisches Finale

Die Hüter der vier Elemente Band 3
0

Aaron hat in einem Brief an Omir, leichtsinnigerweise über ihre Pläne berichtet. Jetzt befürchtet er, dass dies fatale Folgen hat und die einzige Chance, Nimoron zu retten, durch seine Schuld gefährdet ...

Aaron hat in einem Brief an Omir, leichtsinnigerweise über ihre Pläne berichtet. Jetzt befürchtet er, dass dies fatale Folgen hat und die einzige Chance, Nimoron zu retten, durch seine Schuld gefährdet ist. Werden die vier Hüter trotzdem ins Land der Schatten nach Gorgon reisen, wo Kratos mit seinen Anhängern lebt und die gestohlenen Elementarsteine zurückholen?

Teil eins und zwei der Trilogie haben mir schon gut gefallen und deshalb habe ich das große Finale mit Spannung erwartet. Eines möchte ich schon einmal vorwegnehmen. Dagmar Winter hat all meine Erwartungen übertroffen! Teil 3 ist das I-Tüpfelchen der Reihe und ich bin richtig begeistert von diesem Buch.
Um Nimoron zu retten, müssen die vier Hüter die gestohlenen Elementarsteine zurückholen und Kratos besiegen, denn schon diese zwei Steine reichen aus, um beide Welten zu bedrohen.
Zusammen mit Arox, zwei Elfen und Leander vom Feld- und Wiesenvolk, machen sich die Vier auf den gefährlichen Weg nach Gorgon, wo Kratos in einer Burgruine, bewacht vom Volk der Krähen, lebt. Dabei müssen sie durch die Schlucht des Grauens, das Teufelsmoor und den Spiegelwald und in allen Bereichen lauern viele Gefahren auf sie.

Es ist schon etwas länger her, dass ich den zweiten Teil gelesen habe, deshalb habe ich etwas gebraucht, um wieder in die Geschichte hineinzufinden, alle Figuren zuzuordnen und bildhaft vor Augen zu haben. Doch nach einigen Seiten bin ich in Nimoron angekommen und das Abenteuer konnte beginnen.

Man merkt sehr deutlich, dass nicht nur die Protagonisten sich im Laufe der Reihe enorm entwickelt haben.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig und auch wenn ich von ihrem Debüt schon sehr angetan war, ist die Ausdrucksweise der Autorin dynamischer und fesselnder geworden. Sie spielt gekonnt mit Wörtern und ihr bildhafter Schreibstil sorgte dafür, dass ich wunderschöne Bilder im Kopf hatte und mehr als einmal über diese magische Welt gestaunt habe.
Auch die Atmosphäre wurde von ihr sehr gelungen eingefangen und ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, nicht hautnah dabei zu sein.
Ich habe das Buch gemeinsam mit vier anderen Bloggerinnen in einer Leserunde gelesen. Es fiel mir manchmal wirklich schwer, zu warten, bis alle am gleichen Abschnitt angekommen waren. Am liebsten hätte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt.
Dagmar Winter hat eine umwerfende Welt, mit spannenden, interessanten und individuellen Charakteren erschaffen.

Doch zurück zu den Hauptdarstellern dieser tollen Reihe.
Die vier Hüter sind im Laufe der Geschichte erwachsen geworden und damit auch verantwortungsbewusster, mutiger und selbstbewusster. Das merkt man auch daran, dass erste zarte Gefühle zum Vorschein kommen.
Im Fokus der Geschichte steht Aaron und wir erhalten im finalen Teil viele interessante, aber auch traurige Informationen über seiner Familie.
Besonders gefallen haben mir in diesem Band, die Knuddler. Was es mit diesen kleinen Tierchen auf sich hat, verrate ich Euch allerdings nicht. Nur soviel. In unserer Lesegruppe haben wir festgestellt, dass wir alle einen Knuddler haben möchten!
Auch Nox ist eine neue, sehr interessante und spannende Figur in der Geschichte. Lasst Euch einfach überraschen und freut Euch auf ein tolles, temporeiches Finale.

Fazit
Ich habe Aaron, Summer, Moe und Jules gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und bin schon etwas traurig, dass die Geschichte nun zu Ende erzählt ist.
Wer glaubt, diese Trilogie ist nur für Kinder und Jugendliche, der irrt!
Dagmar Winter hat mit ihrer epischen Fantasystory eine Trilogie geschrieben, die mich verzaubert hat und ich auch Erwachsenen mit gutem Gewissen ans Herz legen kann.
Ich würde gerne mehr als 5 Sterne geben, doch leider ist das nicht möglich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere