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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eine mitreißende, tiefgründige und gefühlvolle Story

RE-GENERATION - Neues Leben
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Wir befinden uns im Jahr 2203. Ein Leben auf der Erdoberfläche ist aufgrund der Klimaextreme nicht mehr möglich und die Menschen leben unter der Erdoberfläche in großen, modernen Städten.
Seit Erik Thelin ...

Wir befinden uns im Jahr 2203. Ein Leben auf der Erdoberfläche ist aufgrund der Klimaextreme nicht mehr möglich und die Menschen leben unter der Erdoberfläche in großen, modernen Städten.
Seit Erik Thelin im Jahr 2058 das Wundermittel RE-Generation entwickelt hat, altern die Menschen nicht mehr und sind so gut wie unsterblich. Doch dieser Fortschritt hat auch zur Folge, dass die Geburtenzahl reguliert werden muss, um eine Übervölkerung zu verhindern.
Das Verstöße hart bestraft werden, hat auch Sibels Mutter zu spüren bekommen. Im Untergrund kämpft eine Gruppe Rebellen um eine Rückkehr zur Natur.
Als Sibels Freundin schwanger wird und sie um Hilfe bittet, gerät sie ins Visier der Polizei. Ohne die Hilfe des Hackers Jonah Black und der Widerstandsgruppe hat sie keine Chance. Ihr bleibt keine andere Wahl, als eine neue Identität anzunehmen und ihr bisheriges Leben aufzugeben. Doch kann sie Jonah überhaupt vertrauen?

Ich muss gestehen, dass das Cover mich nicht gerade gecatcht hat, aber ich habe von der Autorin bereits ihren Zeitreiseroman gelesen und finde ihren Schreibstil toll.
Deshalb habe ich mir das Buch genauer angesehen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich es unbedingt lesen muss.
Am Ende des Buches gibt es eine Übersicht über Begriffe und Orte, sowie ein Personenregister.

Tala hat mich mit ihrer wunderbaren Ausdrucksweise sehr schnell in den Bann gezogen.
Durch ihre lebendige Erzählweise entstanden detaillierte Bilder in meinem Kopf, die dafür sorgten,
dass ich mir die Charaktere und die Schauplätze gut vorstellen konnte.

Möchtest Du ewig leben und so aussehen wie 20 oder 30?
Die meisten Menschen im Jahr 2203 würden diese Frage wohl mit ja beantworten. Doch die Ausgabe des zellverjüngenden Mittels wird vom Gesundheitsministeriums überwacht und nicht jeder kommt in den Genuss es zu erhalten.
Sibels Mutter hat gegen eine der Auflagen verstoßen und nicht nur ihre Lizenz als Ärztin verloren, sondern auch ihr Anrecht auf das Medikament, dass verhindert, dass sie älter wird.
Aus diesem Grund gibt es niemanden, gegen Sibel mehr Abneigung empfindet, als den Erfinder der RE- Generation Behandlung.
Sibel ist eine mutige und liebenswerte junge Frau und auch Jonah war mir von Anfang an sympathisch. Doch beide haben auch Ecken und Kanten. So handelt Sibel teilweise sehr impulsiv und unvorsichtig, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Jonah ist lange Zeit undurchschaubar. Manchmal auch rebellisch und introvertiert.
Doch gerade das macht die Protagonisten so interessant.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich in einem glaubhaften Tempo und ist weder kitschig noch übertrieben.
Das grandiose Setting ist fantastisch in Szene gesetzt und die Spannung steigt immer wieder an.
Am Ende kommt es Schlag auf Schlag und ich bleibe mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurück.
Wie soll ich die Zeit bis zum zweiten Teil überstehen??

Fazit.
Diese grandiose Dystopie hat alles, was ein gutes Fantasybuch braucht. Intrigen, Geheimnisse, eine mitreißende, tiefgründige und gefühlvolle Story machen Lust auf mehr.
Die Handlung regt immer wieder zum Nachdenken an und ich ertappte mich selbst bei der Frage, ob ich in so einer Welt leben möchte.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass ich nicht all zulange darauf warten muss.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Eine emotionale Zugreise

In Richtung Stoppelfelder
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Jule steigt im München in den ICE, um in die Heimat nach Münster zu fahren und an der Beerdigung ihrer besten Freundin Suse teilzunehmen. Im Gepäck hat die verzweifelte junge Frau nicht nur einen ungelesenen ...

Jule steigt im München in den ICE, um in die Heimat nach Münster zu fahren und an der Beerdigung ihrer besten Freundin Suse teilzunehmen. Im Gepäck hat die verzweifelte junge Frau nicht nur einen ungelesenen Abschiedsbrief ihrer Freundin, sondern auch die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit. In ihrem reservierten Abteil trifft Jule auf ihre Jugendliebe Hannes, der ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen. Seine unüberlegte Frage wie es ihr geht, löst nicht nur fast eine Panikattacke bei Jule aus, sondern ist der Start einer fast siebenstündigen Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, auf jeden Fall nicht so eine emotionale Geschichte und so einer Achterbahnfahrt der Gefühle.
Jule und ihr Ex-Freund Hannes treffen, beide auf dem Weg zur Beisetzung ihrer besten Freundin Suse, im Zugabteil aufeinander. Nachdem sich der erste Schock über das Wiedersehen gelegt hat, tasten sich beide aneinander heran und begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit.
Doch werden sie die alte Vertrautheit , die sie vor vielen Jahren verbunden hat, wiederfinden?

Das Cover ist zurückhaltend und gefällt mir ausgesprochen gut.
Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und markieren jeweils eine Station auf der Fahrt von München nach Münster.

Die Autorin hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und nicht mehr losgelassen.
Ich muss gestehen, dass ich eine ganze Menge Taschentücher verbraucht habe, beim Lesen dieser Lektüre.
Lene Jansen zeigt mit diesem Debüt ihr großes, schriftstellerisches Talent. Sie schreibt emotional, ohne dabei kitschig zu werden und hat es geschafft, mich mit ihrem Schreibstil und ihrer Ausdrucksweise unheimlich zu beeindrucken. Ihre Wortwahl verursacht teilweise eine regelrechte Gänsehaut und ich habe mir viele Sätze und Abschnitte markiert.

Zitat:
„Du bleibst, dahinten in meinem Kopf. Bekommst ein kleines Zimmer nur für dich mit Erinnerungen, Lieblingsmomenten, dem Soundtrack unseres Lebens, Lachern, aber auch Streitigkeiten, Tränen und Schmerzen. Wohnrecht auf Lebenszeit, meiner Lebenszeit. Doch der Schlüssel der Tür bleibt bei mir. Ich kann nicht noch jemanden brauchen, der in ungünstigen Situationen ungefragt hereinstürzt."

In der Geschichte geht es vordergründig um die Aufarbeitung der Beziehung zwischen Jule und Hannes. Doch auch der Abschied von der besten Freundin Suse ist ein wichtiges Thema.

Ich verfolge die Geschichte aus der Perspektive von Jule und bekam so einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben. Verzweiflung, Wut und die tiefe Trauer um ihre Freundin Suse sind immer wieder bei ihr spürbar und waren für mich zu jeder Zeit gut nachvollziehbar.
In den Rückblenden tauchte ich immer wieder mit ihr in die Vergangenheit ein und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

Viel zu schnell war ich am Ende der Geschichte angekommen. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit Jule und Hannes verbracht.

Fazit
Eine wundervolle, tiefgründige Geschichte über die erste große Liebe, über Freundschaft, aber auch über verpasste Chancen, Verlust, Abschiednehmen und den Tod.
„In Richtung Stoppelfelder“ ist für mich ein Jahreshighlight, dass noch lange in mir nachklingen wird.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Toller Start in die Fantasy-Dilogie

Burning Paris 1
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Die 24-jährige Blanche ist eine Hexe und Mitglied des größten Hexenzirkels Frankreichs.
Gemeinsam mit ihren Schwestern und den Magiern ist sie in Paris dafür verantwortlich, die Menschen vor den dunklen ...

Die 24-jährige Blanche ist eine Hexe und Mitglied des größten Hexenzirkels Frankreichs.
Gemeinsam mit ihren Schwestern und den Magiern ist sie in Paris dafür verantwortlich, die Menschen vor den dunklen Wesen zu beschützen.
Blanche stammt von der Onduler-Linie, einer von zehn Magielinien ab.
Onduler steht für Ausgewogenheit und Ruhe. Große Emotionen kennt Blanche nicht und die meisten Menschen halten sie deshalb für kalt und unnahbar.
Eine der wenigen Personen, der sie wirklich kennt und weiß, dass sie eine Hexe ist, ist Henri.
Er ist nicht nur ein Freund aus Kindertagen, sondern arbeitet bei der Pariser Mordkommission und die beiden unterstützen sich gegenseitig.
Als Henri ihre Hilfe bei einem rätselhaften Mordfall benötigt, ahnt Blanche noch nicht, dass das nur der Anfang einer mysteriösen Mordserie ist, die alles zu verändern droht.

Das Cover ist wunderschön und der Klappentext verspricht eine tolle spannende Story.
Ich habe schon lange keine Fantasygeschichte mehr gelesen, in denen es um Hexen ging und habe mich sehr darauf gefreut es zu lesen.

Am Anfang des Buches gibt es ein Glossar, in dem die zehn Magielinien erklärt werden. Das war mir zwischendurch eine große Hilfe, auf die ich immer mal wieder zurückgegriffen habe.
Die Kapitel haben eine gute Länge und sind perfekt für alle, die am Abend ein paar Abschnitte lesen möchten. Aber ich garantiere euch, dass ihr das Buch nicht wieder zur Seite legen werdet, wenn ihr erst einmal damit begonnen habt. Mich hat die Autorin jedenfalls, sehr schnell mit dem Auftakt der Reihe gefesselt.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und sehr lebendig und es fiel mir leicht, in die Handlung einzutauchen. Wie in einem Sog wurde ich durch die Geschichte gezogen und ich habe es innerhalb kürzester Zeit gelesen.

Sabine Schulter wirft ihre Leser*innen bereits im Plot mitten in die Handlung hinein.
Im Fokus der Geschichte steht Blanche und aus ihrer Perspektive verfolgen wir auch die meiste Zeit die Handlung. Nur einige Kapitel sind aus der Sicht von Felicia und Kenneth geschrieben.

Blanche ist eine sehr mächtige Hexe und die einzige Karten-Hexe in Paris.
Sie hat mir von Anfang an gut gefallen, denn sie strahlt nicht nur Stärke aus und ist eine Kämpfernatur, sondern sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinten an, lässt Schwächen zu und zeigt ihre Verletzlichkeit.
Eine tolle Figur ist auch Kenneth. Er ist ein charmanter, sehr geheimnisvoller und außergewöhnlicher Protagonist und zu Beginn schwer einzuschätzen. Aber ich habe ihn sehr schnell ins Herz geschlossen.
Die Nebencharaktere sind sehr lebendig beschrieben und sie runden die Geschichte wunderbar ab. Man weiß nie so recht, wem zu trauen ist und die stetige Ungewissheit kurbelt die Neugier unheimlich an.
Die Liebe kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch wenn sie nicht im Fokus der Geschichte steht, kribbelt und knistert es immer wieder und es gibt etliche emotionale Momente.
Doch Sabine Schulter hat nicht nur interessante Charaktere erschaffen und Geheimnisse, die dafür sorgen, dass die Spannung kontinuierlich ansteigt, sondern es gibt auch viele Wendungen und unvorhersehbare Situationen, die ich nicht habe kommen sehen.

Die Schauplätze in Paris sind wunderbar bildhaft beschrieben und lassen ausreichend Raum für die eigene Phantasie.
Der Aufbau des Plots ist sehr durchdacht und der Spannungsbogen steigt im Laufe der Handlung immer weiter an.
Am Ende kommt es Schlag auf Schlag und die Autorin schockt mich mit einem Cliffhanger, der es in sich hat. Nun warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung.

Fazit
Bereits der erste Teil hat mich mit seiner etwas düsteren, mystischen Atmosphäre in den Bann gezogen. Es ist ein toller Start in die Fantasy-Dilogie und ein richtiges Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Eine Romantasy Story, die romantisch und spicy ist!

Die Schatten der Hexen
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Ich bin nicht nur ein großer Fan von Romantasy-Storys, sondern liebe auch Zeitreisegeschichten.
In „Die Schatten der Hexen“ trifft beides aufeinander und so stand für mich natürlich sofort fest, dass ich ...

Ich bin nicht nur ein großer Fan von Romantasy-Storys, sondern liebe auch Zeitreisegeschichten.
In „Die Schatten der Hexen“ trifft beides aufeinander und so stand für mich natürlich sofort fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Doch worum geht es in der Geschichte?
Raven ist als Hexe unsterblich und somit verdammt zu einem ewigen Leben.
Seit einem Jahrhundert lebt sie nun unter falschem Namen in New York, denn in der magischen Welt Brysalia hat sie es nicht mehr ausgehalten, nachdem ihre große Liebe Cade ihren Bruder getötet hat.
Mit ihrem Talent, der Kunst des Hellsehens, gelingt es ihr, genug Geld zu verdienen, um sich ein Penthouse zu gönnen und ein luxuriöses Leben zu führen.
Doch dann steht plötzlich Cade vor der Tür. Er hat den Auftrag Raven wieder in die magische Welt zu bringen. Gemeinsam sollen sie zurück ins Jahr 1692 nach Salem reisen, das verschollene Grimoire finden und in Sicherheit bringen.
Doch nicht nur, dass dieser Ort ungeahnte Gefahren für Hexen birgt, ist ein Problem, auch die
gemeinsame Vergangenheit von Raven und Cade macht es ihnen nicht leicht, ihren Auftrag zu erfüllen.

Karen A. Moon hat einen fantastischen Schreibstil, mit dem sie mich von Anfang an gefesselt hat.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Ich bin jedoch nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb von zwei Tagen beendet.

Erzählt wird die Geschichte, bis auf wenige Ausnahmen, aus den Perspektiven der Protagonisten Raven und Cade.
Die beiden wurden vom Orakel auserwählt und sollen gemeinsam in die Vergangenheit reisen, um das verschollene Grimoire zu finden, bevor eine unbekannte Göttin es an sich reißt und damit alle Völker und die Welten unter ihre Herrschaft bringt.Bei Raven sitzt der Schmerz und der Hass auf Cade tief, denn er war nicht nur ihre große Liebe, sondern hat seinen besten Freund und ihren Bruder getötet. Während sie deshalb vor einem Jahrhundert die magische Welt verlassen und Cade aus ihrem Leben verbannt hat, versucht dieser, Raven zu vergessen, indem der als Söldner arbeitet.
Doch nun sollen sie gemeinsam einen Auftrag erledigen und dabei warten einige Probleme auf die Beiden. Sie müssen nicht nur auf ihrer Mission zurück nach Salem, in das Jahr der Hexenverfolgungen reisen, sondern auch miteinander zurechtkommen und, um nicht aufzufallen, als frisch verheiratetes Paar auftreten.
Zwischen den Beiden ist die erotische Spannung und die Anziehungskraft von Anfang an spürbar. Die bildhafte Beschreibung der Empfindungen tat ihr übriges, um sich gut in sie hineinzuversetzen.
Beide waren hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen, die sie für einander haben.
Ich konnte mich gut in Raven hineinversetzen und fühlte intuitiv mit ihr.
Doch auch bei allen anderen Figuren waren die Handlungen zu jeder Zeit nachvollziehbar. Sehr gut gefallen hat mir auch Nathan, der Gestaltwandler.

Auch, wenn ich sehr schnell eine Ahnung davon bekam, wie die Geschichte sich entwickeln würde, machte es Spaß, die Beiden auf ihrer Mission zu begleiten.
Es hat mir allerdings in der ersten Hälfte des Buches ein wenig an Spannung gefehlt und statt über ihren Auftrag, dachten beide mehr darüber nach, was sie mit dem jeweils anderen gerne machen würden. 🙂
Doch im Verlauf der Handlung stieg die Spannung dann merklich an.

Fazit
Für mich ist „Die Schatten der Hexen“ eine tolle Fantasy-Story, in der die Erotik nicht zu kurz kommt.
Wenn Du also Lust auf Zeitreisen, einer magischen und romantischen Geschichte über Hexen und einer spicy Story hast, dann kann ich Dir dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Eine überraschend starke Dystopie

Zone 9
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Zone 9 : Caput Leonis“ von Mascha Fekete

Die Erde ist seit zwanzig Jahren eine einzige Wüste und der Planet verseucht. Die Residenz hat zehn Zonen erschaffen, in der die Menschen am Leben erhalten werden.
Kyra ...

Zone 9 : Caput Leonis“ von Mascha Fekete

Die Erde ist seit zwanzig Jahren eine einzige Wüste und der Planet verseucht. Die Residenz hat zehn Zonen erschaffen, in der die Menschen am Leben erhalten werden.
Kyra hat ihr ganzes Leben in der Zone 9 verbracht, die von drei Gruppen beherrscht wird.
Während die Guides die Macht haben, über die Gesetze bestimmen und regieren, setzten sich die Springer für das Gute ein und sorgen für Recht und Ordnung. Die dritte Gruppe sind die Sinister, die durch Gewalt und Erpressungen, die Zone für sich gewinnen wollen.
Kyra kennt nichts anderes als dieses Leben und weiß weder wie es ist, die Sonne auf der Haut, noch den Wind in den Haaren zu spüren.
Jeden Tag beginnt der Kampf ums Überleben erneut, denn seit ihr Vater starb, hat die Familie an Wert verloren und Kyra wird als Sinpa (Vaterlos) beschimpft. Um zu überleben, versucht sie mit Botenjobs etwas Geld für sich, ihre Mutter und ihrer kleinen Schwester zu verdienen.
Doch dann werden die Bewohner der oberen Ebenen nach und nach mit Bussen aus der Zone gebracht und ihre Freundin Ava hat plötzlich Geheimnisse vor ihr und verschwindet für einige Zeit spurlos. Was geht in der Zone vor sich?

Das Cover ist sehr dunkel gehalten und spiegelt das Szenario einer Apokalypse wider. In der Mitte sieht man einen Löwenkopf mit dem Zeichen der Caput Leonis.

Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und flüssig. Einmal angefangen, fiel es mir regelrecht schwer, das Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
Macha Fekete ist es gelungen, die Atmosphäre wunderbar einzufangen. Die bildhafte Beschreibung des Worldbuildings sorgte dafür, dass ich die einzelnen Schauplätze immer vor Augen hatte und sie mir gut vorstellen konnte. Dass es sich bei diesem Buch um ein Debüt handelt, konnte ich kaum glauben.

Wir verfolgen die Handlung aus der Perspektive von Kyra.
Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken waren zu jeder Zeit nachvollziehbar. Allerdings bin ich etwas gespalten in meiner Meinung zu ihr.
Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in der zweiten Ebene und die Lebensumstände sind alles andere als rosig. Seit dem Tod ihres Vaters hat die Familie ihre gesellschaftliche Stellung verloren und Kyra hält sie mit ihrem Botenjob einigermaßen über Wasser.
Am liebsten hätte ich sie zwischendurch mal durchgeschüttelt, denn Kyra ist teilweise sehr naiv, handelt dadurch oft unüberlegt und bringt andere in Gefahr. Doch sie kämpft für ihre Familie und ihre Freunde und gibt so schnell nicht auf.
Theo ist ein Springer und sorgt auf den Ebenen für Recht und Ordnung. Er ist ein sympathischer Protagonist, der sich für andere einsetzt. Er muss Kyra so manches Mal aus einer brenzligen Situation retten. Es hat mich oft gewundert, dass er so ruhig dabei geblieben ist.
Nicht so ganz schlau geworden bin ich aus Keno. Er gehört zu den Sinister und meistens ist er nur auf seinen Vorteil aus. Nur ab und zu blitzt auch eine andere Seite an ihm durch.
Mascha hat alle Charaktere sehr gut ausgearbeitet, sie zeigen unterschiedliche Facetten, tiefe Emotionen und waren für mich zu jeder Zeit greifbar.
Eine kleine Liebesgeschichte ist wunderbar eingewebt und drängt sich zu keiner Zeit in den Vordergrund.
Die Spannung stieg im Laufe der Handlung kontinuierlich an. Es müssen Entscheidungen getroffen werden und am Ende überschlagen sich die Geschehnisse. Mein Puls wurde ziemlich in die Höhe getrieben. Das Ende ist offen und ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Ich kann Euch „Zone 9 -Caput Leonos““ mit gutem Gewissen empfehlen.
Eine überraschend starke, mitreißende und spannende Dystopie, die Lust auf mehr macht! Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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