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Veröffentlicht am 23.11.2022

Toll für Fans von Zeitreise- Geschichten

Das Amulett des Nordens
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„Das Amulett des Nordens“ von Diana Schneider

Als Sarah nach einer Partynacht mit dröhnendem Schädel auf einer Wiese erwacht und sich plötzlich inmitten eines Wikingerkampfes befindet, glaubt sie zuerst, ...

„Das Amulett des Nordens“ von Diana Schneider

Als Sarah nach einer Partynacht mit dröhnendem Schädel auf einer Wiese erwacht und sich plötzlich inmitten eines Wikingerkampfes befindet, glaubt sie zuerst, in einen Filmdreh hineingeplatzt zu sein.
Doch schnell merkt sie, dass die Statisten, die am Boden liegen, offenbar wirklich verletzt oder tot sind. Scheinbar ist sie nicht nur mitten in einem Albtraum gelandet, sondern hat auch noch eine Zeitreise ins Jahr 978 unternommen, in der es Magie und Hexen gibt.
Wie soll sie wieder nach Hause kommen? Kann der Wikinger Ragnar, der sie vom Schlachtfeld gerettet und mit in sein Dorf genommen hat, ihr dabei helfen?
Doch Sarah gewöhnt sich nach und nach an das neue Leben und will irgendwann gar nicht mehr nach Hause. Nicht ganz unschuldig daran ist Ragnar, der sie von Anfang an sehr rücksichtsvoll behandelt und schnell Gefühle in ihr geweckt hat.

Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und im Klappentext gelesen habe, dass es sich um eine Zeitreisegeschichte handelt, war es eigentlich schon um mich geschehen und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Spannend fand ich auch, dass die Hauptprotagonistin in der Wikingerzeit landet, denn bisher habe ich nicht viele Bücher gelesen, die in dieser Zeit spielen.

Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht und konnte ehrlich gesagt kaum glauben, dass es sich hierbei um das Debüt der Autorin handelt.
Ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und lebendig. Er machte das Lesen zum Vergnügen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Das Setting ist wunderschön beschrieben. Ich hatte die Schlacht, die Umgebung und das „Haus“ von Ragnar regelrecht vor Augen.
Die Kapitel haben eine schöne Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Das heißt, wenn man sich dazu durchringen kann, dass Buch zu schließen.

Im Prolog geht es um Sigrid, einer Hexe, die aus dem Jahr 2010 kommt und mitten in einen Streit zwischen einem Magier und einer Hexe im Jahr 1798 hineingerät.
Ich war gespannt darauf, zu erfahren, in welchem Zusammenhang Sarah zu ihr steht und was es mit dem Amulett auf sich hat.

Als Sarah im Jahr 978 strandet, muss sie sich erstmal an ein Leben ohne Handyempfang gewöhnen. Doch ich habe schnell gemerkt, dass sie eine sehr mutige junge Frau ist und sich schon nach kurzer Zeit der Situation anpassen konnte. Wenn ich mir vorstelle, wie die Menschen in der Zeit gelebt haben, weiß ich nicht, ob ich das geschafft hätte.
Aber auch Ragnar ist ein toller Protagonist. Ich habe so manches Mal gelacht, wenn er mit Gegenständen aus der heutigen Zeit konfrontiert wurde.
Die Liebesgeschichte steht im Vordergrund, aber sie passt sich der Geschichte sehr gut an und ich liebe Romantasy einfach!

Auch die Spannung kam nicht zu kurz. Es gab viel Action und zwischendurch auch ein paar Szenen, die etwas brutaler waren.
Die Handlung ist gut durchdacht und das Buch hat alles, was mir bei einer Fantasy-Story wichtig ist. Zeitreisen, Magie und Liebe, Spannung und nordischer Mythologie.

Allerdings hätte ich gerne etwas mehr über Sarahs Mutter erfahren. Aber ich habe die Hoffnung, dass die Autorin noch eine Fortsetzung schreibt, in der die Geschichte weitererzählt wird.
„Das Amulett des Nordens“ ist ein tolles Buch und alle Fans von Zeitreise- und Romantasy-Romanen, sollten es unbedingt auf ihre Must-Read-Liste setzten!

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein fantastischer Auftakt der Fantasy-Reihe

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Der Dunkeldorn ist eine wunderschöne, aber auch gefährliche Pflanze, deren Blütenstaub die Magier nutzen, um ihre Magie zu wirken. Um alle vier Jahre zu blühen, braucht sie viele Nährstoffe und viel Wasser. ...

Der Dunkeldorn ist eine wunderschöne, aber auch gefährliche Pflanze, deren Blütenstaub die Magier nutzen, um ihre Magie zu wirken. Um alle vier Jahre zu blühen, braucht sie viele Nährstoffe und viel Wasser. Die Nährstoffe holt sich der Dunkeldorn aus dem Boden, aber das Wasser wird mühsam zu den Pflanzen transportiert.
Opal ist Anfang 20 und arbeitet zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einem kleinen Dorf auf den Dunkeldornfeldern. Sie muss das kostbare Wasser zu den Pflanzen tragen.
Opal hat, wie alle anderen Arbeiter auf den Plantagen, kein leichtes Leben. Sie werden streng beaufsichtigt und ab und zu bekommen sie auch die Peitsche zu spüren.
Es ist eine gefährliche Arbeit und es gab schon viele Unfälle, denn bereits ein kleiner Windstoß reicht, um die ätzenden Samen der Pflanze durch die Luft zu wirbeln und die Menschen schwer zu verletzen.
Doch dann geschieht ein großes Unglück und ein heftiger Wind fegt über die Plantage. Opal ist die einzige Überlebende im ganzen Dorf. Die Familie und die Freunde sind tot und die Heimat zerstört.
Die Wissenschaftlerin Professorin Weißdorn findet Opal schwer verletzt und nimmt sie mit in die Hauptstadt Florentia. Sie bietet ihr an, bei ihr als Laborhelferin zu arbeiten. Opal ist erstmal froh, eine Unterkunft und Arbeit zu haben und versucht sich schnell im Labor nützlich zu machen. Doch dann begegnet sie dem Dornenprinzen und findet sich plötzlich in einem Strudel aus Geheimnissen und Intrigen wieder. Warum ist sie nicht, wie alle anderen auf der Plantage gestorben? Was für ein Interesse hat der Dornenprinz, auch genannt Königsgleicher, an ihr, einer einfachen Plantagenarbeiterin?

Zitat:
„Seine Augen waren kristallklar. Das Hellgrau war wie das Wasser eines ruhigen Sees an einem windstillen, sonnigen Tag, an dem sich die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche spiegelten. Da schimmerte keine List, keine Finsternis, die ich sonst manchmal darin zu finden glaubte, weil ich sie in mir selbst fand.“

Das dunkle Cover gefällt mir sehr gut. Es passt hervorragend zum Plot und stimmt den Leser mit seinen schwarzen Dornenranken auf eine düstere Geschichte ein.

Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es bestimmt nicht das letzte Buch sein wird.
Mit ihrem wunderschönen leichten und lebendigen Schreibstil und ihrer eloquenten Ausdrucksweise hat sie mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen.

Am Anfang des Buches finden wir eine Karte von Tensia, dem Land, in dem Opal lebt.
Dort ist nicht nur die Universität, sondern auch die Hauptstadt Florentia eingezeichnet und den für die Geschichte wichtigsten Orten.

Wir verfolgen die Handlung aus der Perspektive von Opal und so viel es mir nicht schwer, mich in ihre Gedankengänge und Empfindungen hinein zu versetzten.
Opal vereint alles, was eine mutige Frau ausmacht. Sie ist empathisch, aber auch sehr willenstark und kämpferisch. Entschlossen, dass Geheimnis der Dunkeldornen und seiner Magie zu lüften, ahnt sie nicht in welche Gefahr sie sich begibt.

Der Dornenprinz ist für mich im Moment noch eine undurchschaubare und mysteriöse Figur.
Im Moment ist der Romantasy-Anteil in der Story eher niedrig und ich bin gespannt, wie sich die „Beziehung“ zwischen den beiden sich weiterentwickeln wird.

Katharina Seck versteht es, Worte in eine Geschichte umzuwandeln, die vielschichtig und facettenreich ist. Die meist etwas bedrückende und düstere Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.
Die Spannung stieg im Laufe der Handlung kontinuierlich an und Intrigen und Geheimnisse wurden geschickt miteinander verflochten.
Der richtig gemeine Cliffhanger hat mir am Ende fast den Atem geraubt.

Bereits der erste Teil der Dunkeldorn-Chroniken ist für mich eine tolle epische Fantasy-Story und ein echtes Highlight!
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein wahnsinnig toller Auftakt der Fantasy-Reihe

Illusion
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„Illusion“ ist die Schöpfung des Hüters und besteht aus vielen unterschiedlichen Welten, erschaffen aus den Träumen der Menschen.
Es wissen nur Auserwählte davon, während die meisten Bewohner der Reiche ...

„Illusion“ ist die Schöpfung des Hüters und besteht aus vielen unterschiedlichen Welten, erschaffen aus den Träumen der Menschen.
Es wissen nur Auserwählte davon, während die meisten Bewohner der Reiche unwissend in ihrer Traumwelt leben.
Zu den Auserwählten gehören auch die Geschwister Asra und Rowan. Sie sind Wanderer und reisen zwischen den vielen Welten hin und her, um sie zu beschützen und zu bewachen.
Kovas, sogenannte Albträume, haben einen Weg in die Welten gefunden und die Wanderer versuchen, zu verhindern, dass sie immer mehr Angst und Schrecken verbreiten.
Unterstützung erhalten sie in den unterschiedlichen Welten von deren Hütern.
Als sie sich auf einer ihrer Reisen mit Narzissa, der Hüterin der dortigen Welt treffen wollen, finden sie diese tot auf. In der Hand hält sie das Foto einer Frau.
Bei der Suche nach dem Mörder geraten Asra und Rowan immer wieder an die Kova, die sich weiterentwickeln und immer gefährlicher werden., doch es lauern weiter Gefahren auf die beiden Geschwister.

Als Erstes muss ich dieses tolle Cover erwähnen! Ist das nicht ein toller Eyecatcher?
Ich habe mich sofort darin verliebt. Aber auch der Klappentext hat mich schnell neugierig auf die Geschichte gemacht. Denn eine Fantasy-Story, in denen es mal kein Liebespaar, sondern ein Geschwisterpaar ist, dass gemeinsam Abenteuer erlebt, habe ich noch nicht oft gelesen.
Schon diese Idee fand ich erfrischend anders.

Lara Kempa hat einen tollen, flüssigen und wahnsinnig bildhaften Schreibstil und es dauerte nicht lange, bis ich davon in die Story hineingezogen wurde.
Ich war gespannt darauf, die Beiden auf ihrer Reise durch die unterschiedlichen Welten zu begleiten. Die zentrale Figur ist Asra. Sie wird zwar von ihrem Bruder begleitet, aber wir verfolgen die Geschichte aus ihrer Perspektive und ich hatte von Anfang an das Gefühl, mich gut in ihre Gedanken und Emotionen hineinversetzen zu können.
Aber Rowan liebt seine Schwester über alles und ist an ihrer Seite. Er will sie schützen, wann immer es nötig ist und irgendwie ist es auch meistens Asra, die verletzt und angegriffen wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie irgendwann beginnt, an sich zu zweifeln.

Auch zum Worldbilding muss ich noch ein paar Worte sagen, denn es hat mich von Anfang an faszinierend.
Die unterschiedlichen Welten sind vielfältig und sehr kreativ gestaltet und ich kann mir vorstellen, dass die Autorin viele Stunden damit verbracht hat, dass sehr komplexe Weltbild so anschaulich und detailliert zu beschreiben.
Es gibt schöne und weniger schöne Welten, aber manchmal waren es mir schon fast zu viele Informationen, die mich ab und zu auch etwas aus dem Lesefluss herausbrachten.
Aber es gab immer wieder tolle spannende Situationen und es war für mich zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln und wohin der Weg führen würde.
Am Ende lässt die Autorin mich mit einem Cliffhanger zurück, der es in sich hat!
Jetzt muss ich mich gedulden und auf die Fortsetzung warten. Eigentlich müsste ich Dir für den gemeinen Abschluss einen der 5 Sterne abziehen Lara.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses wirklich starke Debüt!

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Man flucht viel mehr, wenn man tot ist
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Ivy arbeitet in einer Werbeagentur und ist nach einem anstrengenden Tag auf dem Weg nach Hause, als ein schwerer Autounfall ihr Leben von einem Moment auf den anderen verändert.
Als sie im Krankenhaus ...

Ivy arbeitet in einer Werbeagentur und ist nach einem anstrengenden Tag auf dem Weg nach Hause, als ein schwerer Autounfall ihr Leben von einem Moment auf den anderen verändert.
Als sie im Krankenhaus erwacht, erfährt sie, dass sie fünf Monate im Koma gelegen hat.
Sie muss nicht nur wieder sprechen und laufen lernen, sondern auch all die kleinen alltäglichen Dinge. Während sie mühsam versucht, ganze Sätze zu bilden und alleine zu Essen, geht ihrem Verlobter Joachim ihre Genesung nicht schnell genug. Auch ihre Mutter ist von ihren Fortschritten alles andere als begeistert und macht ihr laufend Vorwürfe.
Doch dann taucht der Maler Jarik in ihrem Krankenzimmer auf und fällt ihr vor Freude über ihr Erwachen in die Arme. Wer ist dieser Mann, der scheinbar während sie im Koma lag, täglich für mehrere Stunden an ihrem Bett gesessen und sie gemalt hat. Und warum fühlt sie sich so zu ihm hingezogen?

Zu Beginn konnte ich mir unter dem Titel „Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ nichts vorstellen, aber der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Die Autorin hat einen wunderbar lebendigen, dynamischen und sehr flüssigen Schreibstil und die Geschichte hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Es fiel mir schwer, dass Buch wieder zur Seite zu legen.

Wohin reist die Seele, wenn der Körper im Koma liegt?
Heike Bicher-Seidel erzählt nicht nur eine tolle Fantasy-Story, sondern sie sorgt dafür, dass auch ein Thema, wie die Akzeptanz einer Behinderung, Beachtung findet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Ivy.
So fiel es mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ihre Gefühle und Emotionen waren zu jeder Zeit für mich greifbar, ich habe mit ihr gelitten und mit jeder Zeile lernte ich sie etwas besser kennen.

Wir begleiten Ivy, die sich, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, mühsam zurück ins Leben kämpft. Sie kann sich nicht bewegen und kaum sprechen. Selbst bei den kleinen Dingen des alltäglichen Lebens braucht sie Hilfe. Eigentlich sollte man denken, dass ihre Familie sie unterstützt, doch von ihrem Verlobten und ihrer Mutter hagelt es nur Vorwürfe. Die Genesung geht ihnen nicht schnell genug voran und durch ihre körperlichen Einschränkungen ist sie ihnen peinlich. Der Einzige, der für sie da ist, ist Jarik.
Doch auch Jarik leidet unter der fehlenden Akzeptanz seines Umfeldes, denn niemand glaubt ihm, dass er Geister sieht.
Ich konnte ihn lange Zeit nicht richtig einschätzen. Was ist er für ein Mensch? Ist er vielleicht verrückt? Sieht er wirklich Geister? Doch mit der Zeit lernte ich ihn als einen sehr feinfühligen, empfindsamen Mensch kennen, der große Gefühle für Ivy hat.

Auch die Nebencharaktere, wie Ivys Mutter und ihr Verlobter Joachim, wurden sehr lebendig beschrieben. Sie haben Tiefe, sind authentisch und ergänzen den Plot perfekt. Etwas schade fand ich jedoch, dass ihr Vater sich nicht etwas mehr durchsetzen konnte.

Bis zum Schluss blieb es spannend, denn es war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln und wohin der Weg führen würde.

Fazit:
Ich habe im Laufe der Geschichte ein Feuerwerk an Emotionen und einen Mix aus Wut, Angst, Hilflosigkeit, Scham, Zuneigung, Verliebtheit, Unsicherheit, Liebe, Verzweiflung und Hoffnung durchlebt.

„Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ ist ein überraschend starker Mystery-Liebesroman mit Tiefgang und einer Message.
Eine tolle Story außerhalb des Mainstreams, die mich nachdenklich zurückgelassen hat.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Ein schöner Kurzroman für die Herbstzeit

Mit Kürbis, Katze und Skelett
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„Mit Kürbis, Katze und Skelett“ von Dana Graham

Ein toller Kurzroman, für einen Herbst-Abend auf der Couch.

Es ist Halloween, als Franzi in Groß-Umstadt das alte Fachwerkhaus bezieht, das ihr Onkel Martin ...

„Mit Kürbis, Katze und Skelett“ von Dana Graham

Ein toller Kurzroman, für einen Herbst-Abend auf der Couch.

Es ist Halloween, als Franzi in Groß-Umstadt das alte Fachwerkhaus bezieht, das ihr Onkel Martin vererbt hat.
Bereits beim ersten Rundgang entdeckt sie im Keller einen verschlossenen Raum, deren uralte Eichentür sich nicht öffnen lässt und sie glaubt, merkwürdige Geräusche zu hören.
Als dann plötzlich ein Skelett in ihrer Küche steht und die Kaffeemaschine bedient, glaubt Franzi, erst noch an einen Halloweenstreich, doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich keinesfalls um einen, in einem Hightech Kostüm verkleideten Jugendlichen handelt.

Ich bin durch auf Facebook auf das Buch aufmerksam geworden und der Klappentext sprach mich sofort an, da es perfekt in die Jahreszeit passt.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse. Das Buch liest sich ausgesprochen flüssig und ich konnte mich entspannt zurücklehnen und von der lebhaften Erzählweise gefangen nehmen lassen.

Eigentlich mag ich keine Kurzgeschichten, und auch gruselige Geschichten lese ich nicht so gerne, da ich sonst abends vor dem Schlafengehen erstmal alles kontrollieren muss. 
Aber ich habe es gewagt und nicht bereut, mich darauf einzulassen.
Es handelt sich um einen sehr humorvollen, witzigen Kurzroman. Bereits Franzis erste Begegnung mit Jakob ist so toll beschrieben, dass ich Tränen gelacht habe. Ich hätte wahrscheinlich wie am Spieß geschrien an ihrer Stelle, aber Franzi Reaktion war einfach zu witzig.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Franzi. Sie erbt nicht nur ein wunderschönes Fachwerkhaus von ihrem Onkel, sondern auch eine Katze und ein Skelett.
Doch das ahnt sie bei ihrem Einzug nicht. Erst als sie zufällig einer Stadtführerin vor ihrem Haus lauscht, erfährt sie, dass ihr neues Heim von den Einheimischen Knochenhaus genannt wird, weil angeblich vor vielen Jahren ein Turmwächter dort sein schreckliches Ende fand.

Das Buch hat nur etwas über 100 Seiten, aber Dana Graham hat die Geschichte mit der richtigen Menge Humor versehen. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit Franzi der Sache auf den Grund zu gehen und mehr über die Hintergründe der Legende zu erfahren.
Das Setting ist wunderschön bildhaft beschrieben und ich konnte mir das kleine Städtchen, die Altstadt und das Fachwerkhaus gut vorstellen.
Richtig witzig fand ich den Running-Gag. Denn nur das Skelett war dazu in der Lage, die Kaffeemaschine, die Franzi immer wieder mit ihren Fehlermeldungen an den Rand der Verzweiflung brachte, zu bedienen.
Die Protagonisten sind sehr schön herausgearbeitet und besonders Jakob habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Wird Franzi eine Möglichkeit finden, um Jakob von dem Fluch, als Knochenmann sein Dasein zu fristen, zu befreien? Lest das Buch und findet es selbst heraus.

Ein toller Wohlfühlroman, der mir ein tolles Lesevergnügen beschert hat. Ich kann Euch die Kurzgeschichte zu 100% Empfehlen.

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