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Veröffentlicht am 17.10.2019

Brillanter Abschluss einer genialen Fantasy-Reihe!

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg
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Ich verneige mich vor dieser unglaublich fantasievollen und magischen Erzählkunst von Akram El Bahay! Mit Bücherkrieg ist ihm ein brillanter Abschluss seiner fesselnden Reihe über „Die Bibliothek der flüsternden ...

Ich verneige mich vor dieser unglaublich fantasievollen und magischen Erzählkunst von Akram El Bahay! Mit Bücherkrieg ist ihm ein brillanter Abschluss seiner fesselnden Reihe über „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ gelungen. Es war ein unglaubliches Leseerlebnis und großes Kopfkino!

Eine abenteuerliche Flucht auf den Berg zum „Tor des Himmels“ liegt hinter Sam, Kani, Nusar, Shagyra und ihrem Gefolge aus befreiten Fabelwesen. Hier wollen sie neue Pläne für ihre Zukunft schmieden und überlegen, wie sie ihren anderen eingeschlossenen Artgenossen noch helfen können. Doch die Wüstenhexe Layl ist ihnen schon wieder auf den Fersen, findet ihren Rückzugsort und fordert sie zum Kampf auf. Eile ist geboten, da sie die Macht besitzt sie alle wieder in das Buch der geheimen Namen einzusperren. Ihre einzige Möglichkeit besteht darin, es vorher zu finden. Sam, als ehemaliger Dieb, hat hier vielleicht die besten Chancen es aufzuspüren und er wird zu seinem Schutz von Shagyra begleitet, während Nusar Layl vor den Toren von Mythia entgegentreten will.

Sehnsüchtig habe ich auf Akram El Bahays letzten Band „Bücherkrieg“ hin gefiebert und war schon nach den ersten Zeilen wieder eingefangen in seinem Märchen aus Tausend und einer Nacht. Sein wundervoller, schmeichelnder, poesievoller und spannender Schreibstil lässt einen alles um sich herum vergessen. Durch kurze Rückblicke kam das Gelesene aus den vorherigen Büchern wie auf Knopfdruck wieder hoch. Der Kampf gegen Layl, Kanis Verwandlung zur Sahira und ihre neue Bestimmung und Sams und Shagyras Abenteuer, das sie auf der Suche nach dem Buch der geheimen Namen in der Bücherstadt Paramythia erleben, haben Lesesucht pur ausgelöst. Immer wieder haben sich die Ereignisse überschlagen und man war ständig am Grübeln, wie sich die Charaktere aus ganz verzwickten Situationen herausmanövrieren. Herzklopfen hatte ich, als Kania und Layl ihre Kräfte gemessen haben, Sam und Shagyra vor dem Tintenjäger, der ständig sein Aussehen geändert hat, flüchten mussten und letztendlich auch bei der sehr atmosphärischen Szene in der Krypta, in der sich das Schicksal der Menschen und der Fabelwesen entschieden hat.

Sams Charakter wurde wieder herausragend dargestellt. Aus einem Meisterdieb wurde ein Held der Geschichte und ich habe es geliebt, wenn er Selbstgespräche führte, seiner Intuition folgte, immer einen Weg aus jedem Dilemma fand und bei ihm die Gefühle für seine große Liebe Kani hochkamen. Auch Shagyra hat mir ausnehmend gut gefallen, ein mutiger und kampfbereiter Pferdemensch, der alles dafür tut, dass wieder Frieden in Mythia herrschen kann. Bei den Episoden mit der heimlichen Bücherkönigin Umm und dem versteinerten Dreigestirn Thalia musste ich jedes Mal schmunzeln wenn ihre anzügliche und forsche Art durchkam. Layl hat mich durch ihre egoistische und machtbessene Art wieder unheimlich polarisiert und es war bedrückend zu erfahren, wie sie den Weißen Herrscher zu ihrem Verbündeten machen konnte. Vincent, der König der Diebe und Vater von Sam und die Eule Jacobus wurden in ihren Rollen als Freiheitskämpfer und Rebellenanführer perfekt dargestellt. Nusars Aura als geflügelter Schwarzer König strahlte eine große Erhabenheit aus und mit dem Ausgang seines Schicksals habe ich überhaupt nicht gerechnet. Unheimlich schön war es an Kanis Entwicklung teilzunehmen. So feinfühlig wurde hier beschrieben, wie sie in ihre neue Rolle als Sahira hineinwächst. Sie muss erst das Gleichgewicht ihrer Gefühle finden und es war ein ständiger innerlicher Kampf zwischen Besonnenheit, Zweifeln, Hass, Wut und letztendlich Weisheit. Für ihre Liebe zu Sam hat Akram El Bahay ein überraschendes und schönes Ende gefunden.

Mein Fazit:

Akram El Bahay hat mich mit „Bücherkrieg“ wieder total begeistert und das Buch zusammen mit seinen beiden Vorgängerbänden zu einem besonderen Lesehighlight gemacht. Ich kann diese Reihe nur jedem empfehlen, der fantastische Märchen liebt! Eine 5 Sternebewertung ist hier mehr als verdient!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Fantasie
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein Lesehighlight und Herzensbuch!

Leas Spuren
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Einzigartig und wunderschön! Für mich war „Leas Spuren“ ein Lesehighlight! Schon lange nicht mehr war ich so ergriffen, eingefangen und begeistert von einer Geschichte, die durch ihre tollen Charaktere ...

Einzigartig und wunderschön! Für mich war „Leas Spuren“ ein Lesehighlight! Schon lange nicht mehr war ich so ergriffen, eingefangen und begeistert von einer Geschichte, die durch ihre tollen Charaktere und die sehr gekonnte Einbindung von historischen Begebenheiten glänzt. Großes Gefühlskino mit Gänsehautfaktor!

Für die Kunsthistorikerin Marie Bergmann ändert sich auf einmal ihr ganzes Leben, als sie einen Brief von Notar Lambert erhält und erfährt, dass sie neben Nicolas Blanc Miterbin einer erstklassigen Immobilie in Paris ist. Doch dieses Vermächtnis wurde an eine Bedingung geknüpft. Zusammen sollen sie innerhalb eines Jahres das verschollene Gemälde „Mädchen im Jardin du Luxembourg“ ausfindig machen und es den Überlebenden der jüdischen Familie Stern zurückgeben. Bei ihrer Suche werden sie mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familien, den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges und dem Entstehen ihrer zarten Gefühle füreinander konfrontiert.

Mit „Leas Spuren“ habe ich ein neues Herzensbuch für mich gefunden. Absolut fesselnd, unglaublich atmosphärisch, bewegend, bedrückend und herzerwärmend erzählt Bettina Storks eine so lebendige Geschichte, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich bin mit Marie, Nicolas, Victor und Charlotte durch die Zeit gereist und habe mich ihnen dabei so nahe gefühlt. Das ist echte Schreibkunst! Eine unheimliche Spannung kam auf, wenn Marie und Nicolas in Tagebüchern, Bilderalben, Postkarten, der Wohnung von Victor und bei Olivier Porte im „Archiv gegen das Vergessen“, nach Spuren von Lea Stern suchten. Unheimlich bildlich wurden auch die Schauplätze in Paris und Stuttgart rübergebracht und man spürt, dass die Autorin diese bereist oder sogar dort gelebt hat. Gänsehaut und eine bedrückende Stimmung kam bei den Szenen während der nationalistischen Zeit und dem hochinteressanten Thema Kriegsbeute und Raub von wertvollen Kunstgegenständen auf. Große Emotionen haben diese durch ihre Intensität bei mir erzeugt. Die letzten vierzig Seiten war ich nur noch ergriffen und mir sind immer mal wieder die Tränen gekommen. Das nenne ich Miterleben pur!

Durch drei sich abwechselnde Handlungsstränge, die aus Sicht von Marie, Charlotte und Victor erzählt werden, kommen diese Charaktere sehr gut zur Geltung und man fiebert mit jedem auf das weitere Geschehen hin. Hier wird richtige Lesesucht ausgelöst!

Mit Marie hat Bettina Storks einen fesselnden und einzigartigen Charakter erschaffen. Sie war mir total sympathisch durch ihren Familiensinn, ihre einfühlsame Art, ihr Verantwortungsbewusstsein, ihre Hartnäckigkeit und ihren Spürsinn für Menschen und deren Gefühle. Ebenso gut hat mir auch Nicolas gefallen. Ein attraktiver Mann, der zurückhaltend, wertschätzend und liebevoll mit Marie umgeht und der seine Lebensplanung nach ihrem Kennenlernen ändert. Auf ihrer Suche nach Lea begegnen sie Menschen, die sich auch noch Generationen später angegriffen und schuldig fühlen und die Zeit ihrer Ahnen am liebsten verdrängen oder stillschweigen wollen. Ihre Emotionen und Beweggründe wurden hervorragend dargestellt. Victor und Charlotte einzeln und gemeinsam kennenzulernen und zu erleben war auch großes Kino. Zwei tolle Charaktere, die das Schicksal zusammengeführt hat und deren Lebenswege mich unheimlich berührt haben. Ich könnte noch so viele weitere Protagonisten aufzählen, die diese Geschichte bereichert haben.

Mein Fazit:

Mit „Leas Spuren“ hat Bettina Storks bei mir durch ihre wundervolle Erzählweise einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Für mich war es das zweite Buch aus ihrer Feder, das ich gelesen habe und sie ist jetzt definitiv zu einer meiner Lieblingsautorinnen geworden. Dieser Roman erhält von mir eine absolute Leseempfehlung und eine 5 Sterne plus Bewertung!

Veröffentlicht am 07.10.2019

Toller Abschluss der Jenny Aaron Thriller-Reihe!

Geblendet
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Ich bin wieder einmal beeindruckt von Andreas Pflügers brillantem Schreibstil, seinem sehr gut durchdachten Aufbau der Geschichte und der perfekten Darstellung seiner Charaktere. Die Spannung war wieder ...

Ich bin wieder einmal beeindruckt von Andreas Pflügers brillantem Schreibstil, seinem sehr gut durchdachten Aufbau der Geschichte und der perfekten Darstellung seiner Charaktere. Die Spannung war wieder sehr groß, kommt aber in diesem Buch nicht ganz an die der Vorgängerbände heran.

Für die Elitepolizistin Jenny Aaron ist es ein ständiges Hadern mit ihrem Schicksal, dass sie vor 5 Jahren bei einem Einsatz ihr Augenlicht verloren hat. Durch einen Klinikaufenthalt bei Professor Reimers möchte sie einen letzten Versuch starten es zurück zu erhalten und hofft auf einen Erfolg durch seine spezielle Therapie und Heilkunst. Absolute Ruhe und Geduld benötigt sie dafür, doch ein dringendes Hilfegesuch aus ihrer Spezialeinheit bringt sie in einen seelischen Zwiespalt. Die Existenz ihrer Abteilung und das Leben ihrer geachteten Kollegen stehen auf dem Spiel. Für was wird sie sich entscheiden?

Die lange Wartezeit auf den Abschlussband der Jenny Aaron Trilogie hat sich gelohnt! Andreas Pflüger hat mich mit der Geschichte von „Geblendet“ wieder begeistern können. Seine Erzählkunst ist genial und unter seiner Regie hatte ich erneut ein unglaubliches Kopfkino. Wie kein anderer schafft er es, dass man sich absolut in seine faszinierenden Charaktere hineinversetzen kann. Er hat so ein Fingerspitzengefühl für ihre Darstellung. Dieses Mal stand Jenny Aaron mehr im Vordergrund des Geschehens. Rückblicke auf ihre Kindheit, dass Hoffen auf Heilung, die Aufgabe, einen korrupten Politiker zu überführen und der Kampf gegen die Menschen, die sie und ihr Team eliminieren wollen, haben mich nur so durch das Buch suchten lassen. Schon alleine die Vorgeschichte zum eigentlichen Geschehen hat bei mir eine beklemmende Stimmung aufgebaut und die Frage erzeugt, warum ein Vater seiner Tochter nur so etwas antun kann. Das sich hinter dieser Szene auch noch mehr verbirgt, als man am Anfang vermutet, war richtig toll. Einen besonderen Reiz in der Geschichte machten auch die zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählstränge aus. Richtig spannend war die Suche nach dem Killer und Attentäter. Kommt er aus den Reihen von Svobodan, dem Innensenator von Berlin, der Kontakte zum organisierten Verbrechen hält? Was verbirgt sich hinter der faszinierenden und kaltblütigen Malin, die einen Moment der Schwäche zeigt und bei der es viele Parallelen zu Aarons Leben gibt. Auch Jasper Mason, Operator der Special Activities Division, gibt einem Grund zur Sorge. Er ist mir sowas von unsympathisch gewesen, weil er so selbstverliebt und überheblich daherkommt. Ein um das andere Mal wird man im Verlauf der Geschichte in die Irre geführt und rätselt die ganze Zeit mit. In der zweiten Zeitebene, die psychologisch sehr gut aufgebaut wurde, werden immer wieder Erinnerungen von der speziellen Vater-Tochter Beziehung von Jenny Aaron und ihr Aufenthalt in Kishos Kampfsportschule in Japan eingeflochten. Diese Szenen wurden total fesselnd erzählt.

Begeistert war ich wieder von Jenny Aarons Charakter. Hinter ihrer Fassade vermutet so mancher nicht, dass sie eine knallharte, unberechenbare Kampfmaschine ist. Die größte Sorge bereitet ihr, dass sie nach einer erfolgreichen Behandlung ihre sensiblen Sinneswahrnehmungen verlieren könnte, die sie sich durch ihre Blindheit antrainiert hat. Bewundernswert ist es, wenn sie Menschen mit ihrem Wortwitz, Sarkasmus und ihrer Selbstironie gegenübertritt. Herzerwärmend finde ich ihr Verhältnis zu dem kleinen Luca, der wie kein anderer in ihr Innerstes sehen kann. Für ihn öffnet sie ihr Herz und es sieht aus, als wenn auch noch ein anderer Mensch wichtig in ihrem Leben werden könnte.

Als Nebencharaktere haben mir wieder Inan Demicir, Jennys resolute und ehrgeizige Chefin und Pavlik, ihr vertrauter und zuverlässiger Kollege sehr gut gefallen. Er ist für sie wie ein Fels in der Brandung und sein Organisationstalent und seine Weitsicht sind einfach nur genial.

Der Showdown zum Schluss war vom Feinsten und mit der Entwicklung der Geschichte am Ende wurde ich richtig überrascht. Für Jenny Aaron fängt ein neues Leben an.

Mein Fazit:

Mit „Geblendet“ hat Andreas Pflüger mich wieder voll abgeholt. Es war ein noch intensiveres Kennenlernen von Jenny Aaron und der Abschluss der Trilogie, hat bei mir ein sehr zufriedenes Gefühl hinterlassen. Diese tolle Reihe kann ich nur jedem Thrillerfan wärmstens ans Herz legen. Sehr gerne vergebe ich hierfür 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Purer Lesegenuss!

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Christine Kabus hat mich mit ihrem Norwegenroman „Das Geheimnis der Fjordinsel“ wieder total verzaubert und auf eine wunderbare Lesereise mitgenommen. Bildgewaltig, fesselnd und sehr atmosphärisch wurden ...

Christine Kabus hat mich mit ihrem Norwegenroman „Das Geheimnis der Fjordinsel“ wieder total verzaubert und auf eine wunderbare Lesereise mitgenommen. Bildgewaltig, fesselnd und sehr atmosphärisch wurden hier die Lebenswege von zwei faszinierenden Frauen erzählt und ein Geheimnis aufgedeckt, auf dessen Entschlüsselung man die ganze Zeit hin gefiebert hat.

Für die junge Rike ist es ein herber Verlust, als ihr über alles geliebter Großvater Fiete plötzlich stirbt. Er hat sie, an Stelle ihrer Mutter, von Kindesbeinen an alleine großgezogen und beide verband die Liebe zur Schifffahrt und das offene und herzliche Verhältnis zueinander. Doch dann erfährt sie aus gefundenen Briefen, dass ihre Großmutter Johanne aus irgendeinem Grund, Jahre vor ihrer Geburt, plötzlich zurück nach Norwegen gegangen ist. Rike macht sich auf den Weg zu einer kleinen Insel im Oslofjord um zu erfahren, ob sie noch am Leben ist und stößt dabei auf ein Geheimnis, dass weit in der Vergangenheit zurückliegt.

Ich liebe die Norwegenromane von Christine Kabus und ihren warmherzigen und unglaublich bildlichen Schreibstil. Sehr gekonnt hat sie hier Rikes Geschichte, die im Jahr 1980 spielt, mit der von Johanne aus dem Jahr 1926 langsam ineinander verwoben und einen dabei in einen wunderbaren Wohlfühlmodus versetzt. Durch die zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählstränge, deren Wechsel in besonders spannenden Momenten erfolgte, fesselte sie einen dermaßen an die Geschichte und die Zeit beim Lesen verging wie im Flug. Beide Frauen müssen sich in ihrem Leben gegen die dominierende Männerwelt behaupten und es war unglaublich spannend in Johannes Fall, wie ihr das auf raffinierte Weise gelungen ist. Sie musste sich in Norwegen nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters um ihre Familie kümmern und das Unternehmen vor einen zwielichtigen und gefährlichen Mann retten. Aufgrund der Prohibitation beschreitet sie mit dem Abenteurer Leif illegale Wege und taucht in die Welt der Schmuggler ein. Doch ihr Widersacher kommt ihr auf die Schliche und sie muss um ihr Leben und das ihrer Lieben fürchten.

Für mich war Johanne in Christine Kabus Geschichte der herausragende Charakter. Ich habe sie für ihre Entscheidungsfreudigkeit, ihre vorrauschauende Art, ihr Trendgefühl und für ihr großes abenteuerliches und liebendes Herz bewundert. Als Tochter aus gutem Hause, die zuerst besonnen, selbstlos, vernünftig und zufrieden ist, entwickelt sie sich während des Geschehens langsam zu einer selbstbewussten und zielstrebigen jungen Frau. Gar nicht so einfach im Jahr 1926, in dem das weibliche Geschlecht noch nicht die Stellung hatte, wie zur heutigen Zeit.

Aber auch Rikes Charakter war unheimlich faszinierend. Sie ist so eine liebenswürdige Persönlichkeit, bei der man sich die ganze Zeit gefragt hat, warum sie von ihrer Mutter Beate einfach zu ihrem Großvater abgeschoben wurde. Als Rike sich auf die Suche nach Johanne macht, hat man die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert, ob es zu einem Treffen kommen wird. Während ihrer Reise durfte man durch ihre Augen das wunderschöne Norwegen entdecken und es hat bei mir sofort Fernweh und Reiselust erzeugt. Doch dieser Aufenthalt, weit weg von ihrer Heimat Ostfriesland, verändert ihr bisheriges Leben noch auf eine ganz herzerwärmende Art.

Als Nebencharakter hat mich Beate sehr polarisiert. Bei ihr habe ich die ganze Zeit zwischen Unverständnis und Mitleid hin und hergeschwankt. Ihre Handlungen zeigen einem auf, dass es manchmal für Reue und Selbsterkenntnis zu spät sein kann.

Mein Fazit:

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ war für mich eine wunderschöne und fesselnde Familiengeschichte, die eingebettet wurde in Norwegens atemberaubend tolle Kulisse und historischen Ereignissen. Für dieses besondere Lesevergnügen vergebe ich 5 hochverdiente Sterne.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 31.08.2019

Ein wundervoller Wohlfühlroman mit Charme und Witz!

Schokolade aufs Brot
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Die perfekte Urlaubslektüre! Eine wunderschöne Liebesgeschichte wird hier mit so viel Humor, einem Augenzwinkern und ganz viel Herzenswärme erzählt. Einfach nur die Seele baumeln lassen und abtauchen! ...

Die perfekte Urlaubslektüre! Eine wunderschöne Liebesgeschichte wird hier mit so viel Humor, einem Augenzwinkern und ganz viel Herzenswärme erzählt. Einfach nur die Seele baumeln lassen und abtauchen! Was will man mehr?

Floras Leben läuft nicht ganz nach Plan, als sie nach ihrer gescheiterten Ehe samt ihren zwei kleinen Kinder wieder zurück in die Villa zu ihren Eltern zieht und einen Job im naheliegenden Krankenhaus annimmt. Das ausgerechnet hier ihr Herz wieder Purzelbäume schlägt, passt ihr im ersten Moment überhaupt nicht. Eigentlich hat sie die Nase voll von Männern, doch Julian Klee reizt sie ungemein und eine Tagung in Glücksburg fördert diese Gefühle noch. Doch Geheimnisse und so manches Hindernis muss hier noch überwunden werden.

Mit „Schokolade aufs Brot“ hat Simona Pindeus einen wundervollen Debütroman erschaffen, den ich mit einem Dauergrinsen und einem unheimlichen Wohlgefühl beim Lesen in einem Rutsch durchgesuchtet habe. Sie hat so eine herzerfrischende und charmante Art große Gefühle und auch Alltägliches zu erzählen. Ich habe ihre Wortspiele und warmherzigen Dialoge sehr genossen. Eine wunderbare Liebeskomödie, die einen zwischendurch Rätseln lässt und in kleinen Episoden auch schon mal zum Nachdenken bringt, wenn es gerade mal wieder um die Probleme und Schwierigkeiten geht, die durch einen Haushalt mit drei Generationen entstehen können. Liebe, Verständnis, Fürsorge, Rücksichtnahme aber auch Enttäuschung, Hilflosigkeit und Überforderung werden hier mit in die Geschichte eingeflochten.

Simona Pindeus hat eine ganz tolle Art, liebevolle Charaktere zu erschaffen. Flora Sandig und Julian Klee habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Total sympathisch und wie aus dem Leben gegriffen kommen sie rüber und man findet sich in der einen oder anderen Situation von ihnen selber schon mal wieder. Flora ist eine sehr ansehnliche und selbstkritische Mitdreißigerin, die ihr Herz auf der Zunge hat und sich durch ihre Spontanität in so manche peinliche Situation bringt. Sie lässt den Leser an ihren tiefsten Empfindungen teilnehmen und wird einem dadurch so nahbar. Probleme und Stress werden mit Schokolade überwunden, die sie sogar an den unmöglichsten Stellen an der Arbeit versteckt hat. Ihre Leidenschaft für diese Sünde hat sie auch an ihre Kinder weitergegeben, die am liebsten immer Schokolade aufs Brot haben möchten.

Mit ihrer kecken und unwiderstehlichen Art, ihren braunen Locken und dem herzförmigen Muttermal auf der Wange, macht sie den Kinderarzt Julian Klee wahnsinnig. Ein Traumtyp zum Dahinschmelzen, der sich eigentlich immer nimmt, wenn er etwas haben will. Doch unvorhersehbare Ereignisse, Missverständnisse und Unausgesprochenes machen ihm dabei einen Strich durch die Rechnung.

Weitere wunderbare Charaktere bereichern noch die Geschichte. Floras Eltern, die alles dafür tun, damit ihre Tochter wieder glücklich und zufrieden ist, oder auch ihre treue Freundin Silvie, die ihr immer zur Seite steht. Sehr amüsant war es, beide bei einer köstlichen Verfolgungsjagd und einem peinlichen Blind Date zu begleiten.

Mein Fazit:

Mit “Schokolade aufs Brot“ habe ich wundervolle Lesestunden genossen. Ein toller Roman mit ganz viel Humor, Liebe und ein kleines bisschen Kitsch, der perfekt zu allem passte. Simona Pindeus hat mich mit ihrer herzerfrischenden Erzählweise voll eingefangen und ich würde liebend gerne noch mehr Geschichten von ihr lesen. 5 Sterne für diesen Wohlfühlroman sind hier mehr als verdient!