Mein erster Nicolas Barreau war zauberhaft, berührend und ein sehr besonderes Leseerlebnis!
Die Liebesbriefe von MontmartreDas Leben und die Liebe ist ein kostbares Geschenk!
Tiefe Trauer und Einsamkeit erfasst den Schriftsteller Julien Azouly als er sich von seiner geliebten Ehefrau Hélène nach ihrem tragischen Tod alleingelassen ...
Das Leben und die Liebe ist ein kostbares Geschenk!
Tiefe Trauer und Einsamkeit erfasst den Schriftsteller Julien Azouly als er sich von seiner geliebten Ehefrau Hélène nach ihrem tragischen Tod alleingelassen fühlt. Niemand kann ihn trösten und er vergisst alles um sich herum. Erst das Erscheinen seines besorgten und hartnäckigen Verlegers rüttelt ihn langsam wach und er erinnert sich schuldbewusst an seine Verantwortung für seinen kleinen Sohn Arthur und ein Versprechen, dass er seiner großen Liebe gegeben hat. 33 Briefe hat sie sich von ihm gewünscht und er beginnt mit dem Mut eines Verzweifelten den Ersten zu verfassen. All seinen Schmerz und sein Leid bringt er dabei zum Ausdruck und er findet für sie einen Platz an einem sehr besonderen Ort, einem geheimen Fach in der Engelsstatue, die auf dem Grab von Hélène steht. Doch eines Tages entdeckt er anstatt seiner Briefe liebevolle Gaben in dem Kästchen. Julien versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen und erlebt dabei, dass sich sein Leben langsam zu verändern beginnt.
„Die Liebesbriefe von Montmartre“ war für mich das erste Buch von Nicolas Barreau und ich war sofort verzaubert von seiner berührenden, sensiblen und unvergleichlich schönen Erzählweise. Mit ganz viel Feingefühl und Wärme hat er das Thema Trauer, die langsame Verarbeitung und das sich wieder Öffnen in eine wunderschöne Geschichte gepackt. Juliens Leben, das seiner Familie und von seinen Freunden fängt einen sofort ein und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Hier werden so viele Emotionen erzeugt. Ich war ständig ergriffen von Juliens Gedanken und zu Tränen gerührt von seinen verfassten Briefen, die ihm Trost spendeten. Besonders schön empfand ich die Szenen mit ihm und seinem Sohn Arthur, die einen sehr bewegen und im nächsten Moment auch wieder zum Schmunzeln bringen. Dieser kleine Vierjährige hat sich klammheimlich in mein Herz geschlichen. Seine Neugierde, Spontanität und Lebensfreude steckt einen an.
Mit ganz viel Liebe wurden hier tolle Charaktere erschaffen, die sehr lebendig und wie aus dem Leben gegriffen rüberkommen und einen sofort von sich einnehmen. Ob es Alexandre, Juliens treuer Jugendfreund ist, der einem unglaublich sympathisch, direkt und ehrlich erscheint und ihm zwischendurch immer mal wieder den Kopf zu recht rücken muss, oder aber sein kauziger und fürsorglicher Verleger Monsieur Favres. Doch auch zwei sehr sympathische Frauen suchen immer wieder die Aufmerksamkeit von Julien. Cathérine, seine Nachbarin und beste Freundin seiner früheren Ehefrau und Sophie, der kleine Kobold vom Friedhof von Montmartre, die ihm als Steinbildhauerin ständig über den Weg läuft, wenn er das Grab von Hélène besucht. Sophie schafft es mit ihrer positiven Ausstrahlung, ihre Lebendigkeit und ihren Ratschlägen ihn an diesem stillen Ort zum Nachdenken zu bewegen und sich dem Leben wieder zu öffnen. Die ganze Zeit fragt man sich, ob einer von ihnen für das Verschwinden der Briefe und den geschenkten kleinen Aufmerksamkeiten und das was sie bewirken, verantwortlich ist. Der Autor hat hierzu einen wunderschönen, herzerwärmenden und romantischen Abschluss für sein Buch gefunden.
Mein Fazit:
Nicolas Barreau hat mich mit „Die Liebesbriefe von Montmartre“ verzaubert und außerordentlich begeistert. Eine bewegende und herzerwärmende Geschichte wurde wunderschön erzählt und mit Lebensweisheiten mit großer Aussagekraft, Gedichten, viel Liebe und dem Flair und Lebensgefühl von Paris versetzt.
Sehr gerne vergebe ich für diesen kleinen Buchschatz eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.