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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2018

Spannend, raffiniert und ein Schocker am Ende!

Nulllinie
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Familie geht über alles!

Oscar Malraux ist ein ehemaliger Fremdenlegionär, der mit seiner Familie in Marseille lebt und gerade eine schwere Zeit hinter sich hat, da seine Tochter Loraine kurzfristig eine ...

Familie geht über alles!

Oscar Malraux ist ein ehemaliger Fremdenlegionär, der mit seiner Familie in Marseille lebt und gerade eine schwere Zeit hinter sich hat, da seine Tochter Loraine kurzfristig eine Lungentransplantation erhalten hat. Wegen ihr hat er seinen Bruder Alain nicht, wie sonst, auf seiner Reise nach Moldawien begleitet, wo er als Journalist Recherchen für eine neue Reportage macht. Als ihr ständiger Kontakt abbricht, macht sich Oscar sorgenvoll auf seine Suche nach ihm und macht schmerzhafte Bekanntschaft mit der Unterwelt und einigen korrupten Menschen. Quer durch den osteuropäischen Raum versucht er gegen alle Widrigkeiten seinen Bruder noch rechtzeitig zu finden und macht eine grauenvolle Entdeckung.

„Nulllinie“ ist mein zweites Buch von Felix A. Münter und er konnte mich wieder mit seinem außerordentlich spannenden, bildhaften und raffinierten Schreibstil begeistern und ins Lesefieber versetzen. Gekonnt baut er eine atemberaubende Suche von Oscar nach seinem Bruder auf. Seine Erfahrung als Söldner und seine Kontakte zu ehemaligen Kameraden macht er sich zu Nutze, wenn er gerade mal wieder in blutige Bedrängnis kommt oder neue Anhaltspunkte für sein weiteres Vorgehen brauch. Oscar ist ein Bild von einem Mann, athletisch, skrupellos, vorwitzig und direkt. Ihn während der ganzen Zeit zu begleiten verursacht atemlose Spannung, Kopfschütteln, Entsetzen und offenbart eine grausame Entdeckung. Die um ihn herum gebauten Charaktere sind sehr interessant, klischeehaft, grausam, mafiös und auch vereinzelt sind hilfsbereite Menschen darunter. Zum Schluss hin wurde es richtig krass und ich wurde wie beim ersten Buch von dem Ende richtig umgehauen durch den Knalleffekt. Mit so einer Auflösung hat man nicht gerechnet und es macht einen sehr nachdenklich. Gibt es solche Szenarien auch im wirklichen Leben. Ich hoffe nicht! Befürchte aber, dass der Autor mit seinem Thriller ziemlich nah an der Realität dran ist.

Felix A. Münter hat einen super spannenden Thriller erschaffen, der mich richtig begeistert und sehr nachdenklich gemacht hat. Seine Titelauswahl fand ich nach dem Lesen perfekt gewählt! Ein außerordentliches Buch, das ich jedem Leser wärmstens empfehlen kann.

Verdient erhält Nulllinie von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Eine gefährliche und verhängnisvolle Kreuzfahrt

Woman in Cabin 10
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Für Lo Blacklock hätte es nicht besser kommen können. Sie hat das Glück und darf an Stelle ihrer Kollegin Rowan an der Jungfernfahrt der Aurora Borealis als Journalistin für ein Reisemagazin von Velocity ...

Für Lo Blacklock hätte es nicht besser kommen können. Sie hat das Glück und darf an Stelle ihrer Kollegin Rowan an der Jungfernfahrt der Aurora Borealis als Journalistin für ein Reisemagazin von Velocity teilnehmen. Doch schon in ihrer ersten Nacht macht sie eine verhängnisvolle Beobachtung, als ein Schrei sie aus dem Schlaf reißt. Im letzten Moment kann sie von ihrem Balkon aus noch eine Frau in den Tiefen des Wassers versinken sehen und entdeckt Blutspuren an der Glaswand des Geländers der Nachbarkabine. Sofort setzt sie alle Hebel in Bewegung und tätigt einen Notruf. Doch keiner will ihr Glauben schenken. Die vermeintliche Zimmernachbarin, die sie vor ein paar Stunden noch kennengelernt hat, existiert anscheinend nicht und Lo trifft auf taube Ohren und unwilliges Bordpersonal, die ihre Urteilskraft in Frage stellen. Kann sie sich jetzt noch sicher fühlen?

„Woman in Cabin 10“ ist ein psychologisch gut aufgebauter Thriller, der einen schon beim Start durch einen unheilvollen Traum und einen Einbruch bei Lo Blacklock die Luft anhalten lässt. Direkt kommt Spannung auf und die in der Ich-Form erzählte Geschichte zieht einen ins Geschehen hinein. Es herrscht eine düstere Atmosphäre, die auch das Luxusambiente des Kreuzfahrtschiffes nicht verdrängen kann. Hier herrscht so viel Oberflächlichkeit und Eitelkeit und die teilnehmenden Journalisten buhlen um die vielversprechendsten Kontakte. Die ganze Geschichte wird aus Sicht von Lo erzählt und man erlebt sie durch ihre unheilvollen Gedanken und Ängste. Manchmal waren mir diese Panikattacken, die einen wichtigen Teil im Geschehen ausmachen, etwas zu viel des Guten und ich hätte mir etwas mehr Augenmerk auf die Nebencharaktere gewünscht. Sie erfüllten das Klischee der Reichen und Schönen mit ihrer Gier nach Beachtung und Ansehen, blieben aber zum großen Teil eher nichtssagend. Man ist vielmehr mit Lo beschäftigt, um die eine unterschwellige Gefahr und Ungewissheit gebaut wurde und einen von der Suche nach dem Mörder ablenkte. Richtig Fahrt nimmt das Geschehen dann aber zum Ende der Geschichte hinauf. Unvermutete Protagonisten tauchen auf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Puzzleteile werden zusammengefügt, man wird überrascht durch die Entwicklung und fiebert zum Schluss richtig auf einen hoffentlich guten Ausgang hin.

Mein Fazit:

Ruth Ware hat einen spannenden Thriller erschaffen, der mich durch einen raffinierteren Mittelteil noch mehr hätte überzeugen können. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Was für ein grandioses Serienfinale! J.R. Ward in Bestform!

Bourbon Lies
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„Bourbon Lies“ ist der Dritte und leider auch letzte Teil der Bourbon Kings Reihe. Ein Mord an dem Familienoberhaupt, schwere Schicksalsschläge und ein heruntergewirtschaftetes Familienimperium lasten ...

„Bourbon Lies“ ist der Dritte und leider auch letzte Teil der Bourbon Kings Reihe. Ein Mord an dem Familienoberhaupt, schwere Schicksalsschläge und ein heruntergewirtschaftetes Familienimperium lasten auf den Schultern der Kinder. Verzweifelt sind sie auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten und Lane setzt alle Hebel in Bewegung das Fiasko unter Kontrolle zu bringen, die Geschwister wieder zu vereinen, Geld aufzutreiben und seinen Bruder Edward zu entlasten. Doch dann taucht auf einmal der verschollene Sohn Maxwell Bradford wieder auf und er scheint alles durch seine Gleichgültigkeit und seinen Egoismus in Gefahr zu bringen.

Was habe ich auf den letzten Teil der Serie hin gefiebert. Die beiden Vorgänger „Bourbon Kings“ und „Bourbon Sins“ habe mich schon außerordentlich begeistert, aber den krönenden Abschluss der Serie hat J.R. Ward wirklich mit diesem Buch abgegeben. Liebe, Lügen, Verwicklungen und spürbarer Hass wurden hier mit so einem fesselnden und brillanten Schreibstil wieder erzählt, dass man wirklich nur noch in einem Riesentempo durch das Buch gesuchtet ist. Mein Kopfkino lief die ganze Zeit. Tolle spektakuläre Szenen, die einem bei Gins Geschichte den Atem anhalten ließen und Zweifel erzeugten, ob sie aus dieser verfahrenen Situation wieder heil rauskommt oder aber Lane und Lizzies bedingungslose Liebe gehörten mit zu den Höhepunkten im Buch. Doch auch der neu hinzugekommene Charakter von Maxwell hatte einen außerordentlichen Reiz. Er verkörpert den Badboy, der böse, selbstsüchtig, rücksichtslos und immer auf Risiko aus ist. Doch starke Männer haben auch schon mal ein weiches Herz, auch wenn er seins erst spät findet. Richtig bewegt hat mich auch besonders noch Edwards Schicksal, der gebeutelte und durch ein Attentat verkrüppelte frühere Playboy. Seine verfahrene Situation im Gefängnis und die hoffnungslose Liebe zu Sutton haben bei mir nur den Wunsch erzeugt, dass auch er vielleicht einmal noch Glück in seinem Leben haben kann.

J.R Ward hat auf jeden Fall ein sensationelles, bewegendes und spannendes Ende für alle Charaktere im Buch gefunden und mich mit einer besonders traurigen Stelle im Buch noch zu Tränen gerührt.

Mein Fazit:

„Bourbon Lies“ war wirklich ein krönender Abschluss einer genialen Buchreihe, die mich hervorragend unterhalten hat und pures Lesevergnügen war! Für dieses Buch bzw. die ganze Serie kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!
Verdient vergebe ich 5 Sterne de- luxe!

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Veröffentlicht am 10.01.2018

Romantik pur, ein Buch zum Herz und Seele baumeln lassen!

Für immer auf den ersten Blick
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Was gibt es Schöneres, als wenn du Menschen durch eine Gabe glücklich machen kannst!

Anna hat eine besondere Gabe, sie kann Menschen in ihre Herzen sehen und spürt mit einem Blick wer die große und wahre ...

Was gibt es Schöneres, als wenn du Menschen durch eine Gabe glücklich machen kannst!

Anna hat eine besondere Gabe, sie kann Menschen in ihre Herzen sehen und spürt mit einem Blick wer die große und wahre Liebe in ihrem Leben sein wird. Ihre geliebte Großmutter hat sie schon als kleines Mädchen auf ihre magische Fähigkeit aufmerksam gemacht und Anna hat dies als erwachsene Frau dazu genutzt eine Schicksalsagentur zu eröffnen. Viele glückliche Paare hat sie schon zusammengeführt, doch leider scheint die Magie bei ihr selber nicht zu wirken. Ist es eine Fügung, als sie unerwartet einen früheren engen Freund wiedertrifft?

„Für immer auf den ersten Blick“ ist ein sehr gelungener Debütroman von Hanna Linzee. Sie hat einen wunderschönen Schreibstil, der einen direkt verzaubert und in eine romantische Stimmung versetzt. Schon in ihrem Prolog schafft sie eine einzigartige Atmosphäre, in dem sie den Leser bei einer Erzählstunde von Anna und ihrer Oma teilnehmen lässt. Hier herrscht so viel Liebe und Verbundenheit zwischen ihnen und man hätte sich am liebsten mit zu ihnen gesetzt. Diese Szene hat die Autorin als Ausgangspunkt für eine wirklich tolle Idee genommen. In einer winterlichen Kulisse, in und um Berlin herum, lernt man durch Annas Suche sehr liebenswerte Menschen kennen und erlebt mit ihnen zusammen die magischen Momente des Aufeinandertreffens. Sehr herzerwärmend, spannend und auch schon mal ein bisschen kitschig ist die Stimmung beim Lesen. Doch auch Anna selber entzückt einen mit ihrer Unsicherheit in ihren eigenen Liebensangelegenheiten. Beim Wiedersehen mit einem alten Freund fiebert man die ganze Zeit darauf hin, dass endlich mal was passiert…… doch es wäre ja zu einfach, wenn immer alles glatt laufen würde. Überraschende Wendungen und ein schöner Abschluss des Buches runden diese gefühlsbetonte Geschichte hervorragend ab.

Mein Fazit:

Hanna Linzee hat mich mit ihrer märchenhaften Geschichte von Anna sehr gut unterhalten und mir schöne Lesestunden geschenkt. Eine tolle Grundidee wurde hier wunderbar umgesetzt und hat ein schönes Romantik-Feeling hinterlassen.

Verdient vergebe ich 4 Sterne

Veröffentlicht am 09.01.2018

Schon lange hat mich kein Buch mehr so emotional berührt und mitgenommen! Mein absolutes Lesehighligt!

Die Oleanderfrauen
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Sorgenfrei, unbeschwert und heimlich verliebt genießt Sophie ihr junges Leben als Tochter des Kaffeeunternehmers Friedrich Terhovens. Doch gerade diese Liebe stellt sie vor so manches Hindernis. Der Standesdünkel ...

Sorgenfrei, unbeschwert und heimlich verliebt genießt Sophie ihr junges Leben als Tochter des Kaffeeunternehmers Friedrich Terhovens. Doch gerade diese Liebe stellt sie vor so manches Hindernis. Der Standesdünkel ihrer Familie im Jahre 1936 lässt eine Beziehung zu Hannes Kröger, dem Sohn ihrer Köchin, nicht zu und ihre Treffen finden im Verborgenen statt. Ihr Lieblingsort ist das Gewächshaus ihrer Mutter, in dem es verschwenderisch nach Oleandersträuchern duftet und ihnen ein Versteck und eine einzigartige Atmosphäre bietet. Als ihre Liebe jedoch entdeckt wird gerät alles aus den Fugen, lang verschwiegene Geheimnisse kommen ans Tageslicht und lösen schicksalshafte Entscheidungen aus.

Unvergleichlich schön, berührend und voller Emotionen entführt uns Teresa Simon mit ihrem Buch in die Kulisse nach Hamburg ins Jahr 1936. Schon alleine ihr Prolog, in dem ein sehr bewegender und leidvoller Brief geschrieben wird, fängt einen sofort ein. Ihr Schreibstil, der so voller Lebendigkeit, Gefühlen und Spannung steckt, löste wahre Begeisterung in mir aus. Man verfällt regelrecht in einen Leserausch, blendet alle Nebensächlichkeiten aus und taucht voller Erwartung und Spannung immer tiefer in die schicksalhafte Geschichte ein. Durch ihre sehr authentischen und liebevoll beschriebenen Charaktere schlüpft man automatisch in ihre Rollen hinein und erlebt unvergleichlich schöne aber auch grausame und herzerreißende Momente. Die Charaktere werden zu Freunden und man teilt mit ihnen alle Geheimnisse und Gefühle. Ja, man lebt hier wirklich die Geschichte hautnah mit!

Auch die geschichtlichen Einbindungen wurden hier sehr gekonnt mit eingebaut. Sie sind eindringlich und bedrückend aber stehen nicht im Vordergrund und lassen der Familiengeschichte den Raum, die den Leser so fasziniert.

Durch zwei sich abwechselnde Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart fiebert man immer auf den Jeweiligen hin. Für mich war das gemeinsame Lesen mit Johanna und Jule in den Tagebucheinträgen von Sophie der stärkste Erzählpart der Geschichte. Hier wurde herzerfrischend, leidenschaftlich und sorgenvoll ein ganzes Leben als Erinnerung für die Nachwelt festgehalten. Man spürt Sophies Gefühlswelt die voller Liebe, Sehnsucht, Enttäuschung, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Hass steckt. Das Buch lebt durch Sophie, die hier einen wirklich sehr besonderen Charakter verkörpert. Sie ist mutig, leidenschaftlich und gibt nie die Hoffnung auf.

Immer wieder findet man sich zwischendrin im zweiten Erzählstrang in der Gegenwart wieder und hat auch hier die Charaktere voll in sein Herz geschlossen. Jule, die junge Frau ohne Plan in ihrem Leben, deren neuestes Projekt ein gutgehendes Café ist und hier für andere Menschen Geschichten über ihr Leben schreibt und Johanna eine rüstige alte Dame, die nach ihrer Berufswelt auf der Suche nach einem neuen Sinn und neuer Lebensfreude für ihr weiteres Leben ist. Die beiden werden zu Freundinnen und sie verbindet eine tiefgehende Seelenverwandtschaft.

Wunderschön werden hier die Schicksale der Vergangenheit und Gegenwart langsam zusammengeschmolzen und man ist ergriffen und zu Tränen gerührt aber auch glücklich über so manche Wendung, die einem das Herz öffnet.

Mein Fazit:

Teresa Simon hat mir mit „Die Oleanderfrauen“ ein unvergleichliches Lesevergnügen bereitet. Was gibt es Schöneres als vollkommen von einem Buch begeistert und gefangen zu sein.
Für diesen außergewöhnlichen historischen Roman hätte ich gerne noch mehr wie 5 Sterne vergeben!