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Veröffentlicht am 24.10.2021

Ein Muss für jeden Jane Austen Fan

Von ganzem Herzen ...
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Das Buch „Von ganzem Herzen …“ enthält eine Briefauswahl die Jane Austen an ihr vertraute Personen, vor allem aber an ihre Schwester Cassandra geschrieben und verschickt hat. Zusammengestellt wurde die ...

Das Buch „Von ganzem Herzen …“ enthält eine Briefauswahl die Jane Austen an ihr vertraute Personen, vor allem aber an ihre Schwester Cassandra geschrieben und verschickt hat. Zusammengestellt wurde die Sammlung von Penelope Hughes-Hallett, einer Tutorin und Dozentin der Open University. Sie verbrachte ihre Kindheit wie Jane Austen in Steventon im englischen Hampshire. Gisella M. Vorderobermeier hat das Buch ins Deutsche übertragen.

Nach einer Stellungnahme von Penelope Hughes-Hallet zu der Veröffentlichung von Briefen von Jane Austen im Allgemeinen, leitet sie in die nun folgende Zusammenstellung der Schreiben über, die in sechs Kapitel unterteilt ist. Jane Austen verstarb mit 41 Jahren. Die ersten 25 Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Steventon, wo Erstfassungen von zwei ihrer bedeutenden Werke entstanden. Anschließend lebte sie in Bath und Southampton ohne offensichtliche schriftstellerische Tätigkeit. Nachdem sie 1809 in Chawton ihr Zuhause gefunden hatte, entstanden die Endfassungen von „Verstand und Gefühl“ und „Stolz und Vorurteil“ und später weitere Romane. Ein letztes Kapitel widmet sich ihren Briefen in der Phase ihrer Krankheit bis zu ihrem Tod.

Illustrationen, teils farbig, manchmal ganzseitig, immer zum Kontext der damaligen Zeit sind durchgehend zu finden und unterstreichen den hochwertigen Charakter des Buchs. Sie vermitteln dem Lesenden ebenso wie die in die Kapitel einführenden Texte das Umfeld, in dem Jane Austen gelebt hat. Zu finden sind Zeichnungen, Porträts, Landschaftsbilder, Kleidung und vieles andere welches das Leben am Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausmachte. Die Briefe werden auch von Zitaten aus den Romanen der Schriftstellerin begleitet.

Insgesamt ergibt sich ein umfassendes Bild vom Leben der Schriftstellerin, soweit Fakten dazu vorliegen. Vor allem in der Korrespondenz mit ihrer Schwester nimmt man das gute Verhältnis zueinander auch durch kleine Scherze wahr. Durch das Lesen der Briefe lassen sich Rückschlüsse auf viele Szenen in Jane Austens Romanen ziehen, die dadurch mehr Hintergrund zu der Figurengestaltung, der Wohnorte und der Umgebung erhalten.

„Von ganzem Herzen …“ mit ausgewählten Briefen von Jane Austen ist ein Muss für jeden Fan von ihr, deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Teils traurig stimmend, teils amüsant und immer bewegend

Drei Frauen, vier Leben
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Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist die Fortsetzung des Buchs „Drei Frauen am See“, kann aber Dank von Erläuterungen an passenden Stellen ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Titel ...

Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist die Fortsetzung des Buchs „Drei Frauen am See“, kann aber Dank von Erläuterungen an passenden Stellen ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Titel bezieht sich darauf, dass wie im ersten Teil die drei Freundinnen Friederike, Jule und Alexandra, alle etwa Mitte 50 Jahre alt, im Fokus der Geschichte stehen. Aber immer noch ist ihre Erinnerung an Marie lebendig, die vor etwa einem Jahr verstorben ist und das Kleeblatt komplett machte. Marie hat in ihrem Testament den Freundinnen ihr Haus am See vererbt, in dem sie viele Jahre lang immer wieder schöne gemeinsame Tage verbrachten bis es zum großen Streit kam.

Nachdem die Freundinnen sich entsprechend dem Herzenswunsch von Marie wieder versöhnt haben, nähern sie sich vorsichtig weiter einander an. Als Alexandra ihre Stelle als Verlagsleiterin verliert freut sie sich darüber, dass ihre Freundinnen ihr zur Seite stehen. Inzwischen hat Friederikes alleinstehende Mutter einen häuslichen Unfall, außerdem diagnostizieren die Ärzte eine fortgeschrittene Demenz. Ihr Vater spielte in Friederikes Leben nie eine Rolle. Beim Aufräumen im Haushalt ihrer Mutter findet sie Hinweise auf ihn und begibt sich auf die Suche. Jule ist eine neue Beziehung eingegangen, ihre Tochter Pia ist aufgrund ihres Studiums in Hamburg ausgezogen. Pia macht ein Praktikum in dem Hotel, das Friederike leitet. Eines Tages hat sie eine Neuigkeit, die auch das Leben der Freundinnen verändert.

Jule, Alexandra und Friederike sind vom Charakter her verschieden. Doch die langen Jahre ihrer Freundschaft haben sie zusammengeschweißt und jede respektiert die Eigenheiten der anderen. Inzwischen gehen sie wieder offen und ehrlich miteinander um. Die Meinung der jeweils anderen ist ihnen wichtig, auch wenn sie nicht immer der eigenen entspricht. Jede der Hauptfiguren geht einer Angelegenheit nach, mit der sie sich auseinanderzusetzen hat, weil sie eine Entscheidung von ihr verlangt, was den Roman abwechslungsreich gestaltet. Die Suche nach Friederikes Vater, der Start an einem neuen Arbeitsplatz und das Zurechtkommen in einer neuen Beziehung führen zu einer hintergründigen Spannung, die sich durch die Frage ergibt, ob die Freundinnen ihre Ziele erreichen werden.

Die Nachdenklichkeit der Frauen über ihre momentane Lebenssituation führt zu Längen, manchmal überschneiden sich Informationen, die von Freundin zu Freundin weitergegeben werden. Die Gefühle der Protagonistinnen sind nachvollziehbar dargestellt, ihre Begeisterung, ihre Zuneigung, ihre Wut und ihr Hass sind deutlich zwischen den Zeilen zu spüren. Das Andenken an Marie halten sie aufrecht, sie ist unvergessen, auch aufgrund ihrer Wünsche für das Miteinander der Freundinnen.

Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist teils traurig stimmend, teils amüsant und immer bewegend. Die Handlungen der Freundinnen sind realistisch gestaltet und verständlich begründet. Mit Mitte 50 finden die Hauptfiguren den Mut zu neuen Anfängen, Blicken mit Akzeptanz zurück auf ihr Leben und freuen sich auf die Zukunft. Daher vergebe ich gerne eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine generationenübergreifende Geschichte zwischen dem Hier und Jetzt und einer magischen Welt

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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In ihrem Roman „Vergissmeinnicht“ nimmt Kerstin Gier die Lesenden mit in eine magische Welt, zu der man von unserer Erde aus in der Gegenwart Zutritt findet. Darauf nimmt auch der Untertitel des ersten ...

In ihrem Roman „Vergissmeinnicht“ nimmt Kerstin Gier die Lesenden mit in eine magische Welt, zu der man von unserer Erde aus in der Gegenwart Zutritt findet. Darauf nimmt auch der Untertitel des ersten Bands der Trilogie „Was man bei Licht nicht sehen kann“ Bezug, denn die mystische Welt bleibt den meisten Menschen verborgen. Das Cover wirkt mit dem wunderschönen, mit vielen Elementen ausgestatteten Erscheinungsbild der Illustratorin Eva Schöffmann-Davidov sehr anziehend. Durch partiell gesetztem Relieflack werden glänzende Akzente gesetzt. Auch das Buch ohne Schutzumschlag ist ein optisches Highlight. Der Titel der Trilogie ist nicht nur Bestandteil des Namens eines Geschäfts, das in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt, sondern bezieht sich auf die gleichnamige Zierpflanze, die oft übersehen wird wie Matilda, eine der beiden Hauptfiguren.

Der Roman wird von zwei Protagonist*innen erzählt, einerseits von dem 17-jährigen Quinn und andererseits von der um ein Jahr jüngeren, gerade erwähnten Matilda. Quinn von Arensburg ist beliebt bei seinen Mitschülern und er hat eine feste Freundin, von der er sich aber trennen möchte. Nach einer Party seines besten Freunds Lasse wird er Opfer eines Unfalls bei dem er schwere Verletzungen erleidet und sich kaum ohne Rollstuhl fortbewegen kann. Schuld daran sind seltsame Geschöpfe, von denen er sich verfolgt sah. Aber er versteht, dass man seine Aussagen darüber für verrückt halten wird.

Matilda Martin wohnt mit ihrer Familie in einer Doppelhaushälfte, das dem Haus von Quinns Familie gegenüber liegt. Ihre Eltern sind sehr konservativ eingestellt. Seit langem schwärmt sie heimlich für Quinn und bietet gerne ihre Hilfe den Nachbarn an, um deren Sohn beim Fahren des Rollstuhls behilflich zu sein, wenn er Termine außerhalb des Zuhauses wahrnehmen muss. Quinn hat Matilda bisher weitestgehend ignoriert, doch in Gesprächen mit ihr ist er von ihren Kenntnisse über Fantasywelten beeindruckt und gewinnt seine Aufmerksamkeit.

Kerstin Giers erster Teil ist so wie die gesamte Trilogie ein All-Age-Roman. Es ist ein Spiel mit dem Gedanken, dass es eine magische Welt gibt, in der jedes aus Märchen und Sagen bekannte Wesen wirklich existiert. Zwar können nur Auserwählte die mystische Szenerie durch Portale betreten, aber die seltsamen Gestalten haben die Möglichkeit sich den Menschen zu zeigen. Noch realistischer erscheint die Vorstellung des Bestehens einer Anderswelt dadurch, dass Quinn selbst über seine Glaubwürdigkeit nachdenkt, wenn er von seinen Erlebnissen dort berichtet.

Die beiden Protagonisten sind auf ihre ganz eigene Weise tough. Zwar unterscheiden sich die Meinungen ihrer Eltern deutlich voneinander, aber sowohl bei Quinn wie auch bei Matilda gelten bestimmte Ansichten und Regeln mit denen die beiden nicht immer einverstanden sind. Ihr Hang dazu, die Verbote zu brechen beziehungsweise auf ihre eigene Art auszulegen, bringt Spannung in den Roman.
Beide Hauptfiguren haben ein äußeres Erscheinungsbild, das immer wieder Thema ist. Während Quinn wie sein leiblicher Vater asiatische Gesichtszüge trägt, ist es bei Matilda die Ähnlichkeit zu ihrer ein Jahr älteren Cousine durch die sie ständig verwechselt werden. Letzteres macht Matilda in der Regel wütend, führt aber für den Lesenden zu einigen witzigen Vorfällen.

Die Beschreibung des Geschehens ist frisch, frech und amüsant. Kerstin Gier nutzt moderne Jugendsprache und Wortwitz, auch während die beiden Protagonisten sich in zahlreiche gefährliche Situationen begeben.

Das Buch „Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann“ von Kerstin Gier ist ein mit einer gewissen Unbeschwertheit und dennoch mit viel Drama versehener Roman, der Generationen übergreifend gelesen werden kann. Neben einer Geschichte, die im Hier und Jetzt spielt tauchte ich an der Seite der beiden jugendlichen Protagonisten ein in eine phantastische Welt voller magischer Gestalten, die real sein könnten. Sehr angenehm fand ich dabei die Vorstellung, so wie die seltsamen Wesen noch viele Jahre leben zu können. Ich fühlte mich bestens unterhalten und empfehle das Buch an alle Lesenden ab etwa 14 Jahren weiter.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Obwohl die Figuren Höhen und Tiefen erleben ein Roman zum Wohlfühlen

Montags bei Monica
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Der Roman „Montags bei Monica“ ist das Debüt der Engländerin Clare Pooley. Sie schildert darin die ungewöhnliche Verwendung eines Notizbuchs. Es wird von dem betagten Künstler Julian im Café der 37-jährigen ...

Der Roman „Montags bei Monica“ ist das Debüt der Engländerin Clare Pooley. Sie schildert darin die ungewöhnliche Verwendung eines Notizbuchs. Es wird von dem betagten Künstler Julian im Café der 37-jährigen Monica bewusst zurückgelassen. Auf die Außenseite des lindgrünen Hefts hat Julian die Worte „Projekt Aufrichtigkeit“ geschrieben, die erste Seite enthält dazu eine kurze Erläuterung. Der Künstler weist darauf hin, dass man meistens nicht die Wahrheit über die Personen erfährt, denen man im Alltag begegnet. Der Eindruck wird verzerrt, Erfahrungen und Wünsche des Gegenübers bleiben verborgen. Die Geschichten im Notizbuch sollen aufrichtig sein. Julian nimmt einen ersten Eintrag zum Thema vor und hinterlässt dazu das Resümee über sich selbst, dass er sich einsam fühlt.

Monica hat gesehen, dass Julian das Notizbuch liegen gelassen hat. Sie selbst hat nach Jahren als Unternehmensanwältin die Selbständigkeit gesucht, kämpft aber damit, das Café profitabel zu gestalten. Ihr kommt eine Idee, wie sie Julian eine Beschäftigung bieten kann, die sie direkt in die Tat umsetzt. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass „Montags bei Monica“ ein regelmäßiger Treffpunkt von Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften zu einem bestimmten Zweck wird. Monica schreibt ebenfalls einen Eintrag ins Heft und hinterlässt es in der Weinbar gegenüber ihrem Kaffeehaus. Von hieraus tritt es seine Reise zu weiteren vier Findern an.

Clare Pooley schaut nicht nur auf die positiven Eigenschaften ihrer handelnden Personen, sondern zeigt sie auch von einer weniger angenehmen Seite mit wechselhaften Stimmungen. Die Eintragungen im Buch sollen die Finder so abbilden, wie sie sich selbst realistisch sehen und nicht so, wie sie ihr Bild in der Öffentlichkeit hinterlassen. Die Sozialen Medien erhalten dabei eine besondere Rolle. Die Autorin verdeutlicht, was vor einigen Jahrzehnten und heute das Ansehen einer Person ausmacht. Allerdings bringen die Geschichten es mit sich, dass sie Momentaufnahmen sind und die Figuren sich im Leben weiterentwickeln. Beachtenswert ist auch die subjektive Betrachtungsweise des einzelnen beim Abfassen des eigenen Eintrags. Daraus ergeben sich gewisse Konflikte, die neben der gutgemeinten, aber nicht immer geschätzten Unterstützung durch die anderen Finder des Notizbuchs für die Leser*innen berührend sind oder auch amüsant.

Geschickt verknüpft die Autorin das Leben von sechs Personen miteinander. Ihre eigenen Erfahrungen, beispielsweise als Bloggerin, bringt sie in ihre Erzählung ein und gestaltet sie dadurch authentisch. Sie lenkt den Blick auf Probleme, denen man im Alltag begegnet. Neben Einsamkeit finden sich zum Beispiel Alkoholismus, Geldnöte und die Überforderung als Mutter. In die Geschichte ist auch eine Spur vom gesellschaftlichen Wandel zu spüren. Im mittleren Teil kommt es zu einer kleinen Länge. Das Finale kann nochmal mit einer unerwarteten Wendung überraschen.

Die letztlich miteinander verbundenen und verschiedenartig beschriebenen Figuren erleben im Roman „Montags bei Monica“ von Clare Pooley nicht nur gute Zeiten erleben. Und dennoch ist es eine Erzählung zum Wohlfühlen, weil zwischen den Zeilen immer die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt der handelnden Personen zu spüren ist. Gerne empfehle ich den Roman daher weiter.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Eine persönliche ehrliche Sicht auf Marokko, seine Bewohner und Traditionen

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane schreibt in ihrem Buch „Auf Basidis Dach“ wie es im Untertitel heißt „über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“. Es ist Fakt, dass ihr Vater in Marokko geboren und aufgewachsen ist ...

Mona Ameziane schreibt in ihrem Buch „Auf Basidis Dach“ wie es im Untertitel heißt „über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“. Es ist Fakt, dass ihr Vater in Marokko geboren und aufgewachsen ist und daher ein großer Teil der Familie der Autorin immer noch in und um Fès lebt. Mona Ameziane setzt sich in ihrer Erzählung mit ihrer Zugehörigkeit zu zwei Staaten, mit ihren beiden Heimaten im Westen Deutschlands und Nordosten Marokkos auseinander und wählt dazu eine offene und ehrliche Sprache.

Ihren inzwischen verstorbenen Großvater hat die Autorin Basidis gerufen so wie alle Großväter in Marokko genannt werden. Auf dem Dach seines Hauses steht sie gerne und lässt ihre Blicke über die Häuserdächer der Nachbarschaft schweifen, hier treffen sich Mitglieder der Familie und hier werden aber auch während des jährlichen Aid el Kebir Schafe geopfert.

Mona Ameziane zieht Vergleiche zwischen den beiden Kulturen. Ein- oder mehrfach im Jahr verbringt sie ihren Urlaub in Marokko, als Jugendliche hat sie ein Schuljahr dort verbracht. Sie zeigt die Unterschiede im Umgang der Menschen miteinander auf und schaut auf die gesetzlichen Regelungen sowie Konventionen des afrikanischen Lands und Deutschlands. Ihr großer Wunsch ist es, den Geburtsort ihrer Großmutter aufzusuchen. Für diese Spurensuche wendet sie sich an ihren Vater, der sie auf eine gemeinsame Reise nach Nordafrika begleitet. Auf ihrem abenteuerlichen Weg konnte ich beim Lesen die beiden begleiten.

Als Journalistin kommt die Autorin immer wieder mit kritischen Themen in Berührung und auch in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Herkunft und Kultur wählt sie Worte der eigenen Zu- oder Abneigung mit Respekt aus. In Rückblicken schildert sie Selbsterlebtes aus beiden Ländern, ihre Beobachtungen würzt sie gerne mit einer Prise Humor.

Mona Ameziane brachte mir in ihrem Buch „Auf Basidis Dach“ aus einer ganz persönlichen ehrlichen Sicht mit ebenso privaten Einsichten das Land Marokko, seine Bewohner und seine Traditionen näher. Ihr Bericht stimmte mich nachdenklich und wird mir in Erinnerung bleiben. Definitiv ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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