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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2025

Einfühlsam, ehrlich und wunderschön gestaltet

Sonne und Regen – So ist unser Leben
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Sonne und Regen ist ein ganz besonderes Kinderbuch, das nicht nur die Kleinen anspricht, sondern auch Erwachsene berührt. Schon das Cover macht deutlich, worum es geht: Gegensätze, Gefühle und die Erkenntnis, ...

Sonne und Regen ist ein ganz besonderes Kinderbuch, das nicht nur die Kleinen anspricht, sondern auch Erwachsene berührt. Schon das Cover macht deutlich, worum es geht: Gegensätze, Gefühle und die Erkenntnis, dass beides zusammengehört. Regen und Sonnenschein, Traurigkeit und Freude.

Die Geschichte begleitet Mama und Finn durch alltägliche Fragen, die Kinder beschäftigen. Warum sind wir manchmal traurig, warum streiten wir uns, obwohl wir uns lieb haben, und warum müssen wir uns ausruhen, obwohl wir lieber spielen würden. Die Antworten sind kindgerecht, ruhig und verständlich, ohne zu vereinfachen oder zu beschönigen. Es wird gezeigt, dass alle Gefühle erlaubt sind und ihren Platz haben und dass gerade die schwierigen Momente das Schöne im Leben sichtbarer machen.

Besonders schön finde ich die liebevollen Illustrationen. Auf jeder Seite gibt es viel zu entdecken, was das Buch auch beim wiederholten Vorlesen spannend macht. Die stabilen Pappseiten sind ideal für kleine Hände und laden dazu ein, selbst zu blättern. Der Text ist kurz gehalten und passt perfekt zum Alter der Zielgruppe.

Dieses Buch eignet sich wunderbar, um mit Kindern über Gefühle zu sprechen und ihnen Sicherheit zu geben. Es vermittelt auf sanfte Weise, dass das Leben nicht immer nur leicht ist, aber genau darin seine Schönheit liegt. Ein Buch, das bei uns immer wieder aus dem Regal geholt wird und das ich von Herzen empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.12.2025

Außergewöhnlich, schmerzhaft schön und lange nachhallend

Verlorenes Herz (The Last Bloodcarver, Band 1)
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Die Geschichte rund um Nhika und ihre Heartsooth-Gabe fühlt sich frisch, originell und ganz anders an als vieles, was man im Fantasybereich sonst liest. Die Verbindung aus Fantasy und medizinisch anmutender ...

Die Geschichte rund um Nhika und ihre Heartsooth-Gabe fühlt sich frisch, originell und ganz anders an als vieles, was man im Fantasybereich sonst liest. Die Verbindung aus Fantasy und medizinisch anmutender Wissenschaft ist nicht nur spannend, sondern auch erstaunlich detailreich und durchdacht.

Nhika ist eine Protagonistin, die man nicht so schnell vergisst. Ihre Einsamkeit, ihre Stärke und ihre Verletzlichkeit liegen dicht beieinander und machen sie unglaublich greifbar. Man leidet mit ihr, hofft mit ihr und fiebert Seite um Seite mit. Die Welt, in der sie lebt, ist technisch weit entwickelt und gleichzeitig gesellschaftlich hart und ungerecht, was der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen ihrer Gabe. Die Art, wie Körper, Heilung und Schmerz geschildert werden, ist intensiv und teilweise schwer auszuhalten, aber genau das macht den Reiz aus. Dazu kommt eine sehr ruhige, langsame Liebesgeschichte, die sich im Hintergrund entwickelt, ohne jemals im Vordergrund zu stehen. Kein Spice, dafür echte Nähe und Bedeutung.

Die Handlung bleibt durchgehend spannend, überrascht mit Wendungen und steuert auf ein Ende zu, das mir wirklich nahegegangen ist. Selten hat mich ein Schluss so still getroffen und gleichzeitig so neugierig zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 15.12.2025

Wenn Bücher Wurzeln schlagen dürfen

Botanic Hearts
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Dieses Buch hat mich stärker berührt, als ich es erwartet hätte. Auf den ersten Blick wirkt Botanic Hearts wie ein klassischer Wohlfühlroman, doch zwischen Pflanzen, Bücherregalen und provisorischen Lösungen ...

Dieses Buch hat mich stärker berührt, als ich es erwartet hätte. Auf den ersten Blick wirkt Botanic Hearts wie ein klassischer Wohlfühlroman, doch zwischen Pflanzen, Bücherregalen und provisorischen Lösungen steckt deutlich mehr Tiefe, als man zunächst vermutet.

Im Mittelpunkt steht Tansy, alleinerziehende Mutter und Leiterin einer öffentlichen Bibliothek, deren Leben durch einen Hurricane komplett aus den Fugen gerät. Nicht nur ihr Zuhause ist betroffen, sondern auch der Ort, für den sie brennt und den sie als Herzstück der Gemeinschaft versteht. Die Übergangslösung, die Bibliothek für mehrere Monate in einen botanischen Garten zu verlegen, bringt sie ausgerechnet mit Jack zusammen, der dort bald eine leitende Position übernehmen soll. Ihre erste Begegnung ist geprägt von Reibung, Missverständnissen und spürbarer Spannung, was die Ausgangslage sehr authentisch wirken lässt.

Besonders gefallen hat mir das Setting. Die Idee, Bücher zwischen Pflanzen, Gewächshäusern und Blumen unterzubringen, ist nicht nur originell, sondern auch atmosphärisch wunderschön umgesetzt. Man spürt förmlich die Ruhe, aber auch die Unsicherheit, die dieser Ort für beide mit sich bringt. Der Roman vermittelt ganz nebenbei, wie wichtig öffentliche Räume wie Bibliotheken oder Gärten für Gemeinschaft, Austausch und Heilung sein können, ohne dabei belehrend zu wirken.

Tansy ist eine starke, glaubwürdige Protagonistin. Ihre Verantwortung gegenüber ihrer Tochter, ihrem Team und den Menschen, die auf die Bibliothek angewiesen sind, verleiht der Geschichte emotionale Tiefe. Auch Briar fügt sich organisch in die Handlung ein und gibt ihr zusätzliche Wärme. Jack wiederum bleibt lange eher verschlossen, entwickelt aber nach und nach Konturen, was gut zur ruhigen, langsamen Annäherung zwischen den beiden passt.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und sehr bildhaft, auch wenn er für mich nicht durchgehend herausragend war. Die Liebesgeschichte entwickelt sich ruhig und bewusst ohne große Dramen. An manchen Stellen hätte ich mir dennoch etwas mehr emotionale Zuspitzung oder Tempo gewünscht, da sich einige Passagen leicht gezogen haben.

Trotzdem überwiegt für mich klar der positive Eindruck. Botanic Hearts ist ein warmherziger, ruhiger Roman über Neuanfänge, Zusammenhalt und die Kraft von Orten, die Menschen verbinden. Kein Buch für große Spannung, aber eines, das sich wie ein sicherer, grüner Rückzugsort anfühlt. Von mir gibt es dafür sehr gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 15.12.2025

Bekannte Figur, neuer Ort, gemischte Gefühle

The Woman in Suite 11
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Dieses Buch war mein erstes von Ruth Ware und entsprechend unvoreingenommen bin ich an die Geschichte herangegangen. Dass es sich um einen Thriller mit einer bereits bekannten Hauptfigur handelt, war für ...

Dieses Buch war mein erstes von Ruth Ware und entsprechend unvoreingenommen bin ich an die Geschichte herangegangen. Dass es sich um einen Thriller mit einer bereits bekannten Hauptfigur handelt, war für mich zunächst kein Problem, denn grundsätzlich lässt sich die Handlung auch ohne Vorkenntnisse lesen. Trotzdem hatte ich vor allem zu Beginn das Gefühl, dass mir an manchen Stellen Hintergrundwissen fehlt. Rückblicke und Verweise auf frühere Ereignisse bleiben recht vage und hätten für Neueinsteiger gern etwas klarer ausfallen dürfen.

Nach einem eher schleppenden Einstieg nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf. Lo Blacklock steht nach einer beruflichen Pause unter Druck und reist für einen Auftrag in ein luxuriöses Hotel in der Schweiz. Das Setting am Genfer See ist atmosphärisch und gut gewählt und bietet eine vielversprechende Bühne für einen Thriller. Sobald sich der zentrale Konflikt entfaltet, entsteht auch Spannung, die mich weiterlesen ließ.

Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit der Hauptfigur. Lo trifft immer wieder Entscheidungen, die auf mich naiv und wenig nachvollziehbar wirkten. Sie lässt sich auf riskante Situationen ein, vertraut Fremden zu schnell und bringt sich damit selbst in gefährliche Lagen. Diese Handlungsweisen wirkten auf mich häufig konstruiert und nahmen der Geschichte an Glaubwürdigkeit.

Der Schreibstil ist insgesamt flüssig und gut lesbar. Die Autorin versteht es, eine gewisse Grundspannung aufzubauen und diese über weite Strecken zu halten. Dennoch fühlte sich vieles vorhersehbar an und einige Wendungen konnten mich nicht wirklich überraschen. Auch zum Ende hin blieb bei mir eher ein Gefühl von solider Unterhaltung als echter Begeisterung zurück.

Insgesamt war The Woman in Suite 11 für mich ein ordentlicher Thriller mit interessanter Kulisse, der jedoch nicht aus der Masse heraussticht. Mich konnte es nicht vollständig überzeugen, daher vergebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 15.12.2025

Ein Sonnenschein mit Spürsinn und Herz

Einfach Sunny
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Schon nach den ersten Seiten war ich mitten in der Geschichte und wollte Sunny nicht mehr verlassen. Dieses Buch erzählt eine rasante, warmherzige Detektivgeschichte, die Spannung, Humor und eine starke ...

Schon nach den ersten Seiten war ich mitten in der Geschichte und wollte Sunny nicht mehr verlassen. Dieses Buch erzählt eine rasante, warmherzige Detektivgeschichte, die Spannung, Humor und eine starke Botschaft wunderbar miteinander verbindet.

Sunny ist blind, mutig, schlagfertig und unglaublich selbstsicher. Sie weiß genau, was sie kann, und lässt sich von niemandem unterschätzen. Dass sie sich selbst als Sachen-Sucherin bezeichnet, passt perfekt zu ihr, denn sie nutzt ihre geschärften Sinne mit beeindruckender Leichtigkeit. Als sie Ben begegnet, der etwas verloren hat und sich damit sichtlich schwertut, entsteht zunächst ein ungleiches Duo. Ben ist ruhig, verschlossen und unsicher, doch Sunny begegnet ihm offen und ohne Vorurteile. Genau daraus entwickelt sich eine besondere Freundschaft, die von Vertrauen, gegenseitigem Respekt und Zusammenhalt lebt.

Die Suche nach dem verlorenen Gegenstand ist spannend aufgebaut und bietet viele kleine Wendungen, die zum Miträtseln einladen. Dabei bleibt die Geschichte jederzeit kindgerecht und leicht verständlich. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Erzählung zwischen Sunnys und Bens Perspektive wechselt. So bekommt man nicht nur einen tollen Einblick in Sunnys Wahrnehmung der Welt, sondern lernt auch Bens Gedanken und Unsicherheiten besser kennen. Das macht beide Figuren greifbar und sehr sympathisch.

Der Schreibstil ist humorvoll, flott und angenehm zu lesen. Die Kapitel sind überschaubar, die Sprache klar und die Schriftgröße ideal für Kinder ab etwa acht Jahren. Die farbigen Illustrationen lockern den Text zusätzlich auf und unterstreichen viele Szenen mit witzigen Details, die zum Schmunzeln einladen. Auch optisch ist das Buch sehr gelungen und das Cover spiegelt die fröhliche, lebendige Atmosphäre der Geschichte perfekt wider.

Besonders wertvoll ist, wie selbstverständlich das Thema Blindsein in die Handlung eingebunden wird. Ohne belehrend zu wirken, vermittelt das Buch Empathie, Mut und Selbstständigkeit und zeigt, dass Einschränkungen kein Hindernis sein müssen, um stark, klug und unabhängig zu sein.

Für mich ist dieses Buch ein echtes Highlight. Spannend, herzlich, inklusiv und voller Charme. Eine klare Leseempfehlung und absolut verdiente fünf von fünf Sternen.

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