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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Eine ungelebte Liebe

Fritz und Emma
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1947: Als Fritz aus dem Krieg zurückkehrt, scheint für ihn und Emma eine glückliche gemeinsame Zukunft bereit zu stehen. Doch dann kommt alles anders als erhofft…
2018 kommt ein neuer Pfarrer nach Oberkirchbach, ...

1947: Als Fritz aus dem Krieg zurückkehrt, scheint für ihn und Emma eine glückliche gemeinsame Zukunft bereit zu stehen. Doch dann kommt alles anders als erhofft…
2018 kommt ein neuer Pfarrer nach Oberkirchbach, zusammen mit seiner Frau Marie. Das Fest zum 750jährigen Bestehen des Ortes steht bevor, und dabei lernt Marie auch Fritz und Emma kennen. Die beiden haben seit Jahrzehnten kein Wort mehr miteinander gesprochen…

Wie kann das gehen, dass sich zwei Liebende so entzweien, dass sie jahrzehntelang erbost schweigen und sich aus dem Weg gehen? Das fragt man sich gleich nach den ersten Zeilen des Buches, wenn man die innige Liebe und Vertrautheit zwischen Fritz und Emma in ihrer Jugendzeit kennen lernt. Die Autorin Barbara Leciejewski rollt aus dieser Ausgangslage in zwei Zeitebenen eine ergreifende Geschichte auf, die sicherlich so manche Träne der Rührung hervorlockt. Doch das kommt erst zum Schluss, bis dahin hat der Leser ausgiebig Zeit, die beiden Liebenden kennenzulernen. Aber auch das gesamte Dorf Oberkirchbach erhält seinen Platz in der Erzählung, denn der neue Pfarrer und seine Frau bringen neuen Wind in die angestaubte Geschichte des Ortes. Das ist sehr überzeugend beschrieben und in die Geschichte Deutschlands eingebettet, dass man am liebsten an der 750-Jahr-Feier des Ortes persönlich vorbeischauen wollte.

Für diese ergreifende Geschichte vergebe ich sehr gerne alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Vom Spiel zwischen den Geschlechtern

Die dritte Frau
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Vor Jahren schrieb ein junger Autor einen historischen Roman über ein sehr bekanntes Gemälde, „Gabrielle d‘Estrées und eine ihrer Schwestern“. Die schöne Herzogin starb nur wenige Tage vor ihrer Hochzeit ...

Vor Jahren schrieb ein junger Autor einen historischen Roman über ein sehr bekanntes Gemälde, „Gabrielle d‘Estrées und eine ihrer Schwestern“. Die schöne Herzogin starb nur wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit dem französischen König Heinrich IV, und zwar unter ungeklärten Umständen. Inzwischen ist der Autor in einer Schaffens- und Lebenskrise angekommen und erinnert sich daran, dass er nach Erscheinen des Romans einen wütenden Brief von einem Franzosen erhielt, der ihm vorwarf, die Geschichte überhaupt nicht verstanden zu haben. Der Autor macht sich auf die Reise zu weiteren Recherchen zu dem Gemälde – und trifft die Nichte des Briefschreibers an, die ihn auf eine besondere Weise fasziniert. Schon ist er mittendrin in einem Spiel aus Anziehung und Abstoßung, dem ewigen Spiel zwischen Mann und Frau.

Es ist schon sehr rätselhaft, was sich zwischen dem Autor und Camille abspielt, es ist ein Spiel, das immer wieder neue Geheimnisse heraufbeschwört. Camille ist die Nachfahrin der zweiten Frau auf dem Gemälde, das erfährt der Ich-Erzähler sehr schnell, doch sie gibt ihm ein Rätsel nach dem anderen auf. Dabei wird die Geschichte selbst zu einem Roman über die Entstehung eines Romans, gleichzeitig aber auch über das ewige Spiel zwischen den Geschlechtern. Der Schreibstil des Buches ist dem Geschehen angepasst und wirkt sehr literarisch. Wahrheit und Fiktion vermischen sich in der Geschichte, letztendlich kann der Autor (und auch der Leser) beides nicht wirklich auseinanderhalten.

Auch wenn die Geschichte manchmal recht unnahbar wirkte, hat sie mich gut unterhalten können. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Einfühlsames Buch zum Thema Flüchtlingskinder

Calypsos Irrfahrt
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Oscar ist mit seinen Eltern auf dem Mittelmeer auf einem Segeltörn. Doch schon nach drei Tagen ist ihm langweilig. Da fischen sie zwei völlig erschöpfte Kinder in einem Rettungsring aus dem Wasser: Es ...

Oscar ist mit seinen Eltern auf dem Mittelmeer auf einem Segeltörn. Doch schon nach drei Tagen ist ihm langweilig. Da fischen sie zwei völlig erschöpfte Kinder in einem Rettungsring aus dem Wasser: Es sind Nala und ihr kleiner Bruder Moh, zwei Flüchtlingskinder, die aus dem Boot gefallen waren. Oscars Familie nimmt sie auf, um sie in ein Flüchtlingslager zu bringen. Doch nirgendwo will man die Kinder aufnehmen. Währenddessen freunden sich Oscar, Nala und Moh an. Oscar kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass die beiden dunkelhäutigen Kinder wieder woanders leben sollen…

Das Thema Flüchtlingskinder ist in diesem Buch sehr kindgerecht aufgearbeitet. Die Geschichte erzählt vorwiegend aus Oscars Sicht und in kleinen Sequenzen aus der der Flüchtlingskinder. Mit Oscar erfährt der junge Leser über die Ansichten der Eltern – darüber, was rechtens ist, und darüber, wie das Herz spricht. Denn Oscars Eltern machen sich durchaus ihre Gedanken zu den beiden Kindern, die völlig allein in der Weltgeschichte umherirren, doch sie sehen die Situation sehr realistisch. Der Schluss ist für ein Kinderbuch bestens geeignet, wenn auch aus der Sicht Erwachsener eher unrealistisch.

Das Buch ist äußerst einfühlsam geschrieben und sehr gut geeignet für Kinder ab 10 Jahren, doch Eltern sollten ihre Kinder mit diesem Thema begleiten, je jünger sie sind. Ich finde die Geschichte sehr gut geeignet als Kinderbuch und empfehle sie sehr gerne weiter. Dafür vergebe ich begeisterte 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Äußerst rasanter Thriller

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle Castillo ist Podcasterin. Sie hat sich auf die Spuren gemacht, die der Countdown-Killer hinterlassen hat, denn sie will, dass er unbedingt gefasst wird. Er entführte immer drei junge Frauen im Abstand ...

Elle Castillo ist Podcasterin. Sie hat sich auf die Spuren gemacht, die der Countdown-Killer hinterlassen hat, denn sie will, dass er unbedingt gefasst wird. Er entführte immer drei junge Frauen im Abstand von drei Tagen, jede ein Jahr jünger als die andere, jede von ihnen war innerhalb von sieben Tagen tot. Sein zehntes Opfer konnte ihm entkommen. Die Serie brach ab, der Mörder konnte jedoch nie gefasst werden. Als Elle den Podcast gestartet hat, verschwindet erneut eine junge Frau. Hat der Killer seine Serie wieder aufgenommen, oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?

Rasant geht es in diesem Thriller zu, äußerst schnell gelingt es der Autorin Amy Suiter Clarke, den Leser in den Sog der Geschichte zu ziehen. Das Geschehen wird ergänzt um die Podcast-Sendungen, was der Erzählung eine ganz besondere Note gibt. So fiebert und rätselt der Leser gebannt mit und lässt sich auch auf überraschende Wendungen ein.

Sehr gerne empfehle ich diesen äußerst spannenden Thriller weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Das Glück und die Bitternis eines Sommers

Hard Land
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Es ist 1985. Der fünfzehnjährige Sam soll die Ferien bei Onkel und Tante und den verhassten Cousins verbringen. Doch schnell noch findet er sich eine Alternative mit einem Ferienjob in einem alten Kino. ...

Es ist 1985. Der fünfzehnjährige Sam soll die Ferien bei Onkel und Tante und den verhassten Cousins verbringen. Doch schnell noch findet er sich eine Alternative mit einem Ferienjob in einem alten Kino. Es passiert das Unerwartete: Er findet Freunde und verliebt sich. Bisher kannte er in der Schule nur das Leben als Außenseiter, nun gehört er endlich dazu. Ein Sommer bricht an, der ihm hilft erwachsen zu werden.

Sympathisch ist Sam, dieser Junge, der so wenig Zeit hat, die Pubertät zu erleben, denn seine Mutter hat Krebs. Die Sorge um sie überschattet das Leben der Familie. In diesem einen Sommer erlebt er eine unvergessliche Zeit, in der er den Sorgen entfliehen kann. Das bedeutet aber auch, dass er sich auf den Weg machen muss, erwachsen zu werden. Euphancholie, eine Mischung aus Euphorie und Melancholie begleitet Sam, denn er weiß, dass die glückliche Zeit mit seinen Freunden von kommenden Ereignissen überschattet wird. Benedict Wells schreibt sehr überzeugend, eine Musikliste entführt den Leser in die Zeit der 1980er Jahre.

Diese Geschichte des Erwachsenwerdens hat mich gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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