Farblos und ohne jede Spannung
Wisting und der fensterlose RaumWilliam Wisting soll einen äußerst heiklen Fall bearbeiten: Bei einem an einem Herzinfarkt verstorbenen Spitzenpolitiker wurden Umzugskisten mit einer großen Menge Geld gefunden, im Gesamtwert von 80 Millionen ...
William Wisting soll einen äußerst heiklen Fall bearbeiten: Bei einem an einem Herzinfarkt verstorbenen Spitzenpolitiker wurden Umzugskisten mit einer großen Menge Geld gefunden, im Gesamtwert von 80 Millionen Kronen. Die Kisten standen in einem fensterlosen Raum. Wisting darf sich Hilfe dazu holen, und das tut er mit seiner Tochter Line als Journalistin sowie drei Kollegen vom Fach. Wie kam dieses Geld in den Besitz des Politikers? Stammt es etwa aus einem Raubüberfall? Wie hängt es damit zusammen, dass der Sohn des Politikers ziemlich zum selben Zeitpunkt einen Unfall hatte?
Der Ausgangspunkt für diesen Krimi hört sich sehr vielversprechend an, und nachdem ich bereits einen spannenden Krimi mit William Wisting gelesen habe, habe ich mir mit Freuden dieses Buch geschnappt. Doch diesmal habe ich mich sehr schwer getan mit der Geschichte. Immer wieder schleppte ich mich eher lustlos von Seite zu Seite. Ja, die meisten der Ermittler kannte ich schon aus dem Vorgängerband. Ja, die Geschichte bietet interessante Aspekte, wenn man die Zusammenhänge erfasst und miteinander in Verbindung setzt. Und ja, es gibt auch einige gefährliche Momente in diesem Buch zu bestehen. Doch ich blieb eher an den einzelnen Wörtern hängen und hatte überhaupt keine Lust zu raten, wie die verschiedenen Gegebenheiten zusammenhingen. Die Ermittler blieben für mich seltsam farblos, auch wenn ich mich immer wieder wunderte, wie sehr Wisting doch die Gefahr erahnen musste und seine Tochter, Mutter eines Kleinkindes, in diese Gefahr hineinrennen ließ. Die Spannung ließ auf sich warten wie eine verzogene Diva.
Nachdem ich vom ersten Auftakt dieser Reihe sehr begeistert war, bin ich verhalten gespannt auf den dritten Band mit Wisting – eine Chance mag ich dieser Reihe noch geben. Das vorliegende Buch allerdings mag ich überhaupt nicht weiter empfehlen und kann ihm mit viel Mühe 3 von 5 Sternen geben.