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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2020

Solidarität für Frauen in Not

Das Haus der Frauen
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Solène arbeitete lange Jahre erfolgreich als Anwältin, doch dann nahm sich einer ihrer Mandanten vor ihren Augen das Leben. Da auch ihr langjähriger Freund sich von ihr getrennt hat, bricht sie völlig ...

Solène arbeitete lange Jahre erfolgreich als Anwältin, doch dann nahm sich einer ihrer Mandanten vor ihren Augen das Leben. Da auch ihr langjähriger Freund sich von ihr getrennt hat, bricht sie völlig zusammen. Sie beginnt, ehrenamtlich tätig zu sein, im „Haus der Frauen“, wo Frauen in Not unterkommen können. Dort schreibt sie im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe: an Behörden, an den zurückgelassenen Sohn in Guinea, an den Geliebten. Dabei lernt sie die Frauen aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen und wird selbst Teil der Hausgemeinschaft. Sie beschließt, die Geschichte der Begründerin des Hauses Blanche Peyron aufzuschreiben.

Während einerseits Solènes Erlebnisse mit den Frauen des Hauses erzählt werden, schildert der zweite Handlungsstrang das Leben von Blanche Peyron, die vor 100 Jahren dieses Haus unter größten Anstrengungen ins Leben rief. Es kommen Frauen in den Fokus, die Unterschlupf gefunden haben, ihre Schicksale gehen ans Herz. Trotz all der Schwere bleibt der Schreibstil eher nüchtern und leicht lesbar. Sehr gerne lässt sich frau von den verschiedenen Schicksalen erzählen.

Ein interessantes Buch zum Thema Solidarität und Toleranz anderen gegenüber, das ich sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Rätselhafte Schnitzeljagd

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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Malin erhält einen Brief, den sie unbedingt an das „Rutenkind“ weitergeben soll, ein Kind, das in absehbarer Zeit im Nachbarhaus einziehen soll. Als Orestes mit seiner Schwester Elektra und seiner Mutter ...

Malin erhält einen Brief, den sie unbedingt an das „Rutenkind“ weitergeben soll, ein Kind, das in absehbarer Zeit im Nachbarhaus einziehen soll. Als Orestes mit seiner Schwester Elektra und seiner Mutter Mona zu ihrem Nachbarn wird, ist er bald dabei, mit Malin zusammen den Text zu entschlüsseln, den der Brief ihm hinterlassen hat. Eine abenteuerliche Schnitzeljagd beginnt, an dessen Ende die Rettung der Menschheit stehen soll.

Bei diesem Kinderbuch ab 11 Jahren ist der Leser sehr schnell dabei mitzuraten, was hinter dem Brief steckt. Dass der Brief einen eigenen Code verwendet und dieser entschlüsselt werden soll, wird schnell klar. Für junge Leser wird die Entschlüsselung solcher Codes nachvollziehbar beschrieben, das wird sicher so manchen dazu verführen, damit zu experimentieren. Malin und Orestes sind als Identifikationsfiguren gut gewählt, sie sind recht unterschiedlich und ergänzen sich aufs Beste. Die Geschichte ist spannend geschrieben, es gibt einige verblüffende Szenen, die nicht nur den Spannungsbogen nach oben treiben, sondern auch lustige Elemente hineinbringen. En passant vermittelt das Buch einiges an Wissen, das finde ich gut gelungen. Richtig spannend wird es, weil jede der beantworteten Frage neue Fragen aufwirft, so dass der Leser unbedingt dabeibleiben möchte. Ein unerwarteter Showdown löst die Geschichte dieses Bandes auf und macht Lust auf die Fortsetzung, die man kaum erwarten kann.

Das Rätsel, das dieses Buch aufwirft, macht es nicht nur für junge Leser ab 11 Jahren interessant, sonder auch für erwachsene Leser. Da wartet man mit Spannung auf die Fortsetzung. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Magische Zeiten in Paris

Die Magier von Paris
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Die Magierfamilien Delune und Belleson sind Rivalen. Claire und Rafael, die beiden jüngsten Familienmitglieder der beiden Clans, wissen gar nicht so genau warum. Sie beobachten sich gegenseitig und führen ...

Die Magierfamilien Delune und Belleson sind Rivalen. Claire und Rafael, die beiden jüngsten Familienmitglieder der beiden Clans, wissen gar nicht so genau warum. Sie beobachten sich gegenseitig und führen den Wettstreit ihrer Väter weiter, nun, nachdem diese beide durch einen unerklärlichen Unfall gleichzeitig gestorben sind. Doch es gibt noch einen dritten Magier in Paris. Claire und Rafael merken schnell, dass sie sich zusammentun müssen, um Felistin entgegenzutreten.

Es ist ein ganz besonderes Paris, in dem die Zaubererkinder leben. Ein Hauch von Magie schwebt über allen Ereignissen, die das Buch schildert. Hier hat sich die Autorin Christina Wolff viele wunderbare Details einfallen lassen, die die Geschichte sehr bereichern. Die ganzseitigen Illustrationen ergänzen den Text auf eine sehr ansprechbare Weise. Mit den Kindern Claire und Rafael macht sich der Leser auf, die Geheimnisse der beiden Magierfamilien zu lösen. Der flüssige Schreibstil und der straffe Spannungsbogen lassen die Seiten schnell dahinfliegen.

Dieses spannende Buch voller magischer Momente entführt Leser ab 10 Jahren in ein ganz besonderes Paris, man möchte sofort mit dem nächsten Band weitermachen. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Du hast keine Chance, also nutze sie!

Hard Sequences – Feuerblut
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Chris hat seinem besten Freund 10000 Euro für dessen Hochzeit geliehen. Dumm nur, dass die Hochzeit geplatzt ist – der Bräutigam ist nicht erschienen -, und Chris das Geld nun fehlt, muss er es doch umgehend ...

Chris hat seinem besten Freund 10000 Euro für dessen Hochzeit geliehen. Dumm nur, dass die Hochzeit geplatzt ist – der Bräutigam ist nicht erschienen -, und Chris das Geld nun fehlt, muss er es doch umgehend an den Chef einer libanesischen Bande zurückzahlen. Verzweifelt versucht er, das Geld anderweitig zu bekommen. Ein riskanter Coup scheint die Lösung zu sein, doch da fangen Chris‘ Probleme erst recht an…

Diese Geschichte ist Teil eines Projektes von vier Autoren, von denen jeder einen Teil der Geschichte erzählt. Jede dieser Erzählungen hängt nur lose mit den anderen Geschichten zusammen und kann gut für sich allein gelesen werden. Doch Achtung, die Lektüre weckt das Interesse an den anderen drei Teilen!

Wie Chris immer weiter in seine Probleme hineinrutscht, ist gut dargestellt. Man denkt als Leser, tiefer geht‘s nimmer, aber das stimmt nicht, Chris ist auf der Spirale abwärts. Die kurzen Kapitel spiegeln die Schnelligkeit der Geschichte und ziehen den Leser schnell ins Geschehen hinein. Schlag auf Schlag geht‘s hier voran, allerdings immer wieder vom Regen in die Traufe und wieder zurück. Dabei feuerte ich Chris an: Du hast keine Chance, also nutze sie!

Wer auf rasante Action steht, wird mit diesem Buch eine passende Lektüre finden, blutig, actionreich und immer wieder höchst gefährlich, dazu unerwartete Wendungen, bis hin zum verblüffenden Schluss. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Cybermobbing

Im Netz des Lemming
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Als der Lemming mit Mario, einem Freund seines Sohnes zufällig in derselben Straßenbahn fährt, kommt es zu einem tragischen Vorfall: Auf Marios Handy-Display erscheint eine Nachricht, die den Jungen so ...

Als der Lemming mit Mario, einem Freund seines Sohnes zufällig in derselben Straßenbahn fährt, kommt es zu einem tragischen Vorfall: Auf Marios Handy-Display erscheint eine Nachricht, die den Jungen so verstört, dass er sofort von einer Brücke in den Tod springt. Der Lemming versucht ihn noch davon abzuhalten, doch erfolglos. Urplötzlich bricht ein Shitstorm über ihn herein, wird er doch in der Presse als pädophiler Triebtäter bezeichnet, der den Jungen in den Tod getrieben hat. Zusammen mit seinem alten Freund, Chefinspektor Polivka, macht er sich auf, die wahren Hintergründe zu Marios Tod aufzudecken.

So schnell kann es gehen, dass jemand vorverurteilt und von den Medien abgestraft wird: Wie schnell der Lemming in eine Rolle gerät, die ihn arbeitslos macht und seine Familie ausgrenzt, das ist leider nur allzu vorstellbar. Genauso wie das Mobbing, dem Mario zum Opfer fällt. Es ist erschreckend, dies zu lesen, denn die Geschichte klingt hier sehr realistisch. Berechtigte Gesellschaftskritik klingt durch. Allerdings verfängt sich diese Kritik m.E. zu sehr in den Untiefen der österreichischen Politik: Hier wird Bezug genommen auf aktuelle Ereignisse, das ist interessant, wird aber sehr breit getreten.

Dass dieses Buch Teil einer Reihe ist, war mir nicht von Anfang an klar. Dennoch lässt es sich auch gut für sich allein lesen, die nötigen Hintergrundinformationen erhält der Leser, sobald sie relevant werden. Allerdings habe ich nicht den Hintergrund zu dem Spitznamen des Protagonisten verstanden, mich hat es auch immer wieder gestört, dass der ehemalige Kommissar Leopold Walllisch als „der Lemming“ bezeichnet wird.

Dieser Krimi gibt einen interessanten Einblick in die österreichische Gesellschaft und behandelt gleichzeitig ein sehr brisantes und aktuelles Thema, nämlich Cybermobbing. Diese beiden Themen finde ich sehr gut gelungen dargestellt, allerdings muss ich Abstriche machen wegen der Umsetzung. Ich vergebe deshalb 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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