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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2020

Witzig und nachdenklich zugleich

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!
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Jonnys älterer Bruder nervt! Wie gerufen kommt da die Anzeige zum Geschwistertausch, und schwupps meldet Jonny seinen Bruder Ted dort an. Doch dass die Tauschbrüder so seltsam ausfallen, damit hat Jonny ...

Jonnys älterer Bruder nervt! Wie gerufen kommt da die Anzeige zum Geschwistertausch, und schwupps meldet Jonny seinen Bruder Ted dort an. Doch dass die Tauschbrüder so seltsam ausfallen, damit hat Jonny nicht gerechnet. Auch wenn er sie alle wieder umtauschen kann, macht sich zunehmend Frust bei ihm breit. Ob es wirklich den besten Bruder für ihn gibt?

Wer Geschwister hat, kennt das: Sie nerven immer wieder. Da ist die Idee zu einem Geschwistertausch gar nicht so weit weg: Ob das funktionieren könnte? Und schon ist der junge Leser (ab 9 Jahren) in der Geschichte mit drin, fiebert mit Jonny jedem neuen Tauschbruder entgegen, ist irritiert von seiner seltsamen Art und vermisst irgendwann sogar den Bruder Ted. Das ist äußerst lustig erzählt, und dennoch bleibt die ernsthafte Frage dahinter bestehen: Wer ist der beste Bruder für Jonny, wo wird er ihn finden? Und weil Jonny sich als Identifikationsfigur gut anbietet, kann man auch für sich weiter überlegen, was für die eigenen Geschwister gilt…

Diese lustige Geschichte unterhält vor allem und gibt gleichzeitig Stoff zum Nachdenken. Das Schriftbild sowie die Gestaltung des Buches und der Schreibstil wenden sich eindeutig an junge Leser und wecken schnell dessen Interesse. Ich fand die Geschichte einfach köstlich, auch ich hätte als Kind gerne mal meine Geschwister getauscht. Unbedingt empfehlenswert! Ich vergebe gerne alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Guter Einstieg in einen spannenden Dreiteiler

Bloom
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Ein starker Regen lässt überall schwarzes Gras wachsen, das niemand auf der Erde kennt. Es wächst nicht nur rasend schnell, sondern wird bedrohlich für die Menschheit, denn die Menschen leiden plötzlich ...

Ein starker Regen lässt überall schwarzes Gras wachsen, das niemand auf der Erde kennt. Es wächst nicht nur rasend schnell, sondern wird bedrohlich für die Menschheit, denn die Menschen leiden plötzlich unter Allergien, das Gras erstickt die Kulturpflanzen des Menschen und greift schließlich die Menschen selbst an. Anaya und Petra, die bisher von Allergien geplagt waren, sind unversehens ohne Symptome. Zusammen mit einem weiteren Jugendlichen, Seth, entdecken sie, dass sie resistent sind gegen die neuartigen Gewächse, ja sogar ungeahnte Kräfte entwickeln. An ihnen liegt es nun, die Gefahr der schwarzen Gräser zu bekämpfen...

Erschreckend ist es, wie die neuartige Fauna die Menschheit in die Knie zwingt. Es ist ein Thema, mit dem sich Jugendliche zu beschäftigen beginnen, und so ist das Thema gut gewählt für ein Jugendbuch. Die drei Protagonisten, allesamt mit einem „freakigen“ Hintergrund, bestehen dabei im Kampf gegen das Verschwinden der Menschheit ein riesiges Abenteuer. Zudem müssen sie sich mit der Frage auseinandersetzen, wer sie denn nun sind, eine weitere wichtige Frage im Jugendalter.

Die Geschichte ist spannend geschrieben, sehr schnell wird klar, wie bedrohlich das schwarze Gras für die Menschheit ist. Dabei steigert sich der Spannungspegel konstant, und der flüssige Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Somit ist das Buch ein spannender Einstieg in diese dreiteilige Reihe, die neben einer packenden Geschichte auch viel Raum für eigene Gedanken lässt.

Das Buch ist gut gewählt für Jugendliche und junge Erwachsene, und sehr gerne empfehle ich es weiter. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Brandheiße Ermittlungen

Karl Valentin ist tot
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Das Karl-Valentin-Gymnasium in der Münchner Altstadt steht in Flammen, die stellvertretende Direktorin Marianne Eichstätt stirbt dabei. Bereits einige Zeit vorher gab es einen Toten an der Schule, der ...

Das Karl-Valentin-Gymnasium in der Münchner Altstadt steht in Flammen, die stellvertretende Direktorin Marianne Eichstätt stirbt dabei. Bereits einige Zeit vorher gab es einen Toten an der Schule, der Schüler Fabian Brühl soll Selbstmord begangen haben. Doch war es wirklich Selbstmord, beginnt sich Hauptkommissar Tom Perlinger zu fragen, als er den Umständen des Brandes nachgeht. Könnte es sein, dass die beiden Taten zusammenhängen? Je tiefer Tom mit seinem Team gräbt, umso unliebsamer werden die Erkenntnisse, die sie daraus ziehen. Und der Täter hat etwas gegen diese Ermittlungen…

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um den Münchner Hauptkommissar Tom Perlinger. Für mich war es der Einstieg in diese Krimi-Reihe, fehlende Informationen aus den Vorgängerbänden wurden gut in diese Geschichte eingebaut. Schnell ist der Leser drin in der Erzählung, fast atemlos geht es weiter, Schlag auf Schlag gibt es neue Erkenntnisse – und der Leser muss erkennen, wie brisant die Geschichte um dieses Vorzeige-Gymnasium ist. Der Autorin Sabine Vöhringer schickt den Leser auf eine Münchner Schnitzeljagd, die sowohl die polizeilichen Ermittlungen wie auch das Privatleben ihres Protagonisten betreffen. So kommt eine interessante Riege von Verdächtigen zusammen, neue Erkenntnisse werfen immer wieder ein neues Licht auf die Geschehnisse. Da will man unbedingt wissen, was wie warum zusammenhängt! Gut gelungen sind auch die Referenzen zu Karl Valentin, nach dem die Schule ja benannt wurde – und wer genau liest, wird die Mehrdeutigkeit des Titels schnell erfassen. Als Regionalkrimi wird auch immer mal wieder bayrisch gesprochen, das bleibt aber auch für alle Nicht-Bayern gut lesbar.

Damit hat dieser München-Krimi mein Interesse an der Reihe geweckt und mir zudem irre spannende Lesestunden geschenkt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Carlas Chamäleonitis

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Carla Niemann startet ohne Freude ins neue Schuljahr: die beste Freundin ist weggezogen, die Schulkameraden hänseln sie, und neben ihr im Klassenzimmer sitzt nun der Neue, Jole, der sich als Klassenclown ...

Carla Niemann startet ohne Freude ins neue Schuljahr: die beste Freundin ist weggezogen, die Schulkameraden hänseln sie, und neben ihr im Klassenzimmer sitzt nun der Neue, Jole, der sich als Klassenclown präsentiert. Carla möchte sich am liebsten in Luft auflösen – und genau das passiert! In allen peinlichen Situationen verschmilzt sie mit ihrer Umgebung, wird unsichtbar. Während Carla das unheimlich findet, sieht Jole all das mit Erstaunen an. Und nicht nur Jole ist daran interessiert, sondern auch der mächtige Geheimbund, der Carla beobachtet…

Mit diesem turbulenten Abenteuer um Carlas Chamäleonitis startet die Autorin Franziska Gehm eine Geschichte, in der Realität und Übersinnliches sich vermischen. Welches Kind träumt denn nicht davon, sich in Luft aufzulösen, wenn etwas peinlich ist? Und peinlich ist es, wenn einen die Mutter im Elefantenkostüm von der Schule abholt, mit einem kleinen Elefanten dabei, oder wenn der Vater mit Fahrradklingeln beim Chorauftritt der Schule mitmachen möchte. Überhaupt geht es in Carlas Familie drunter und drüber, keiner hat ein Ohr für ihre Bedürfnisse, keiner sieht überhaupt, dass es ihr nicht gut geht. Und hier liegt mein Kritikpunkt an der Geschichte: Das ist so völlig überdreht, wie es in dieser Familie zugeht, dass es überhaupt nicht der Realität entsprechen kann. Kinder finden dieses Setting sicherlich lustig, aber ob sie sich mit ihren Problemen ernst genommen fühlen? Zudem spricht die Englischlehrerin ein eindeutiges Denglisch – das würde aber eine engagierte Lehrerin nicht machen.

Ansonsten aber liest sich die Geschichte sehr spannend, der Schreibstil ist auf die jüngeren Leser abgestimmt, die Illustrationen im Buch ergänzen den Text auf angenehme Weise. So hinterlässt mich das Buch etwas zwiespältig, ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen. Bleibt abzuwarten, welche Abenteuer Carla noch erlebt und ob sich in den weiteren Bänden meine Kritik als gegenstandslos erweist.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Eine Geschichte voller Eigendynamik

Das Gerücht
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Joanna zieht mit ihrem sechsjährigen Sohn Alfie von London in die Kleinstadt Flinstead. So sehr sie den Flair der Großstadt vermisst, so dankbar ist sie dafür, mit ihrer Mutter, die um die Ecke wohnt, ...

Joanna zieht mit ihrem sechsjährigen Sohn Alfie von London in die Kleinstadt Flinstead. So sehr sie den Flair der Großstadt vermisst, so dankbar ist sie dafür, mit ihrer Mutter, die um die Ecke wohnt, jederzeit einen Babysitter zu haben. Da hört sie das Gerücht, dass die Kindermörderin Sally McGowan im Ort wohnen soll. Diese hat als Zehnjährige einen fünfjährigen Spielkameraden getötet. Joanna erzählt das Gerücht weiter, ist froh darüber, endlich Zugang zu den Müttern der anderen Kinder zu finden. Doch sie ahnt nicht, welche Ereignisse sie damit freigesetzt hat…

Sehr überzeugend stellt die Erzählung eine Geschichte dar, wie ein Gerücht sich verselbständigt und eine Eigendynamik entwickelt, die plötzlich nicht mehr zu stoppen ist. Und unversehens ist auch der Leser mittendrin, mit Joanna, aus deren Sichtweise das Buch erzählt. Ganz unvermittelt lauert die Gefahr aber nicht nur auf Sally McGowan, die inzwischen mit neuem Namen unerkannt leben möchte, sondern zieht überraschende Kreise. Denn die Autorin Lesley Kara deckt ihre Geheimnisse nur scheibchenweise auf, streut Hinweise, die man leicht überlesen kann, die aber im Nachhinein die Geschichte rund werden lassen. Authentisch wirken auch ihre Protagonisten: Wie Joanna sieht der Leser jede Bekannte in neuem Licht, überlegt, wer die verdeckt lebende Sally McGowan sein könnte, wird misstrauisch bei allem, was nur halbwegs seltsam wirkt. Und doch trifft sowohl Joanna wie auch den Leser die Wucht der Erkenntnis völlig unerwartet.

Diese Geschichte, die eher unauffällig beginnt, dann aber zunehmend Tempo aufnimmt, hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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