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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Eine Entdeckung und ihre Folgen

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark stehen kurz vor ihrer Hochzeit, als Mark seine Arbeit bei der Bank verliert. Ihre Hochzeitsreise führt sie nach Bora Bora, wo sie bei einem Tauchgang eine gefährliche Entdeckung machen. Sie ...

Erin und Mark stehen kurz vor ihrer Hochzeit, als Mark seine Arbeit bei der Bank verliert. Ihre Hochzeitsreise führt sie nach Bora Bora, wo sie bei einem Tauchgang eine gefährliche Entdeckung machen. Sie wird ihr Leben radikal verändern – das ahnt Erin ziemlich schnell. Doch wie sehr sich ihr Leben verändert, das geht über jede Ahnung hinaus.

Warum wird eine Frau, frisch verheiratet mit dem Mann ihrer Träume, seinen Leichnam vergraben? Rasant ist der Einstieg in das Buch, und das Rätsel, das die Autorin Catherine Steadman dem Leser bereits auf den ersten Seiten präsentiert, wird zu mancher Grübelei verführen. Das Buch beginnt mit dem Ende zuerst, doch gleich darauf folgt die Frage, wie es denn dazu kam. Nach und nach erst breitet sich die Geschichte aus, lässt den Leser verschiedene Überlegungen verfolgen und schickt ihn dabei immer wieder in die Irre. Die Auflösung ist dafür umso stringenter, die Sympathie bleibt bis zum Schluss bei Erin. Manches allerdings zwischendrin gerät etwas langatmig, hier hätte man durchaus straffen können.

Unabhängig von dieser kleinen Kritik hat mich die Geschichte jedoch schnell fesseln können. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Thriller mit spannenden Mystery-Anteilen

Kalte Wasser
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Lauren ist frischgebackene Mutter von Zwillingen. Kurz nach der Geburt, in ihrem Zimmer im Krankenhaus, schlägt ihr eine seltsame Frau, selbst Mutter von Zwillingen, einen Deal vor: eines von ihren Kindern ...

Lauren ist frischgebackene Mutter von Zwillingen. Kurz nach der Geburt, in ihrem Zimmer im Krankenhaus, schlägt ihr eine seltsame Frau, selbst Mutter von Zwillingen, einen Deal vor: eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens, sonst würde sie sich beide von Laurens Kindern holen. Doch es gibt anschließend keine Spur von ihr. Eine Wochenbett-Psychose bei Lauren, wie die Ärzte diagnostizieren? Lauren weiß, dass mehr dahinter steckt, und sie will alles tun, um ihre Babys zu retten.

Wochenbett-Psychose oder die grausame Geschichte, in denen Kinder durch Wechselbälger vertauscht wurden? Mit dieser Frage muss sich auch der Leser herumschlagen. Mal deutet alles auf die eine Annahme, mal eher in die andere Richtung. Geschickt versteht es die Autorin Melanie Golding, den Leser mit all dem zu verwirren, was Lauren zustößt. Tief greift die Autorin dabei in die Sagenkiste über das Feenvolk, das Neugeborene rauben möchte und dabei ein Wechselbalg in die Wiege legt. Nicht ganz überzeugt hat mich allerdings der Schluss der Geschichte, der mir etwas zu offen erscheint. Lauren selber- mit ihrer Überforderung als frischgebackene Zwillingsmutter ohne Unterstützung und mit fehlendem Schlaf, anfangs mit einigen Zweifeln an ihrer Geschichte, jedoch zunehmendem Vertrauen in sich selbst - fand ich gelungen dargestellt, bis zum Schluss konnte ich ihre Gefühle und Ängste nachvollziehen. Auch der Schuss Mystery an der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, ich liebe es, wenn alte Mythen in einen Plot eingebaut werden.

Genau dieser Mystery-Anteil ist es jedoch, der dem Leser auch zusagen muss, dann wird die Begeisterung über dieses Buch sehr groß sein. Wer sich darauf jedoch nicht einlassen kann, wird wiederum einfach nur enttäuscht sein. Sinnvoll wäre es gewesen, schon auf dem Cover auf diesen Mystery-Anteil hinzuweisen. Ich selbst vergebe jedoch sehr gerne 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Ein fast perfekter Mord

Am Ende der Schmerz
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Andrea wird von ihrem Mann Greg um Hilfe gebeten: Einer seiner Cousins in Bielefeld wird beschuldigt, seine schwangere Frau und seine beiden Kinder ermordet zu haben. Sie wurden in ihren Betten getötet, ...

Andrea wird von ihrem Mann Greg um Hilfe gebeten: Einer seiner Cousins in Bielefeld wird beschuldigt, seine schwangere Frau und seine beiden Kinder ermordet zu haben. Sie wurden in ihren Betten getötet, und Matthias wachte auf mit einem Messer in der Hand, kann sich aber an nichts erinnern. Gerne hilft Andrea als Profilerin aus und arbeitet Hand in Hand mit dem ermittelnden Beamten.

Obwohl Andrea nicht mehr als Profilerin arbeitet, ist sie diesmal gerne und schnell bereit auszuhelfen. Und mit ihr gelingt auch ein ganz anderer, differenzierter Blick auf den Fall, und es wird schnell klar, dass Matthias gar kein Motiv zu dieser Tat hatte. Doch wer hat denn tatsächlich ein Motiv für diese brutale Tat? Mit Andreas Hilfe gelingt es auch hier, den Täter dingfest zu machen – nicht ohne Gefahr für Andreas Leben allerdings. Wieder einmal, bereits zum siebten Mal, darf Andrea als Profilerin Ideen finden, die entscheidend sind, um den Täter zu finden. Und dabei merkt sie (und auch Greg), wie sehr sie sich nach dieser Arbeit sehnt. Der Fall ist realistisch geschrieben (bis auf ein paar klitzekleine Ausnahmen, die ich als künstlerische Freiheit einordne) und vor allem spannend, mit einigen überraschenden Wendungen. Auch wenn diesmal der Täter relativ bald klar ist, bleibt das Buch spannend bis zum Schluss. Denn dieser Mord scheint perfekt zu sein – wenn nur Andrea nicht wäre, die sich in die Psyche des Täters einfinden und somit den Fall entscheidend weiterbringen kann.

Wieder einmal empfehle ich sowohl das Buch wie auch die gesamte Reihe gerne weiter. Sinnvoll ist es, die einzelnen Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil man dabei auch die Entwicklung der Protagonistin und ihrer Familie mitbekommt. Ich vergebe für diesen Band 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Das Mittelalter spannend erklärt

Geheimnisvolle Welt des Mittelalters
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Das Leben im Mittelalter – viele Kinder haben schon etwas davon gehört: von Ritterturnieren und Burgfräuleins, von stolzen Burgen und Festungen, von den Wikingern, die sich auf Raubzüge auf das Meer begeben ...

Das Leben im Mittelalter – viele Kinder haben schon etwas davon gehört: von Ritterturnieren und Burgfräuleins, von stolzen Burgen und Festungen, von den Wikingern, die sich auf Raubzüge auf das Meer begeben haben. Dieses Buch gibt einen umfassenden und gleichzeitig kindgerechten Einblick in eine Zeit, die in vielem so ganz anders ist als unser heutiges Leben.

Viele Themen aus dem Mittelalter werden aufgegriffen: das Leben in der Stadt und auf dem Land, mit vielen Facetten, die Kinder interessieren wie z.B. welche Kleidung getragen wurde, ob Kinder zur Schule gingen, wie eine Kathedrale gebaut wurde und noch vieles mehr. Der Text wird ergänzt durch Fotos und vor allem durch Illustrationen, die teilweise wie Wimmelbilder erscheinen, man kann vieles darauf entdecken. Die Informationen der Autorin finden sich gut in den Bildern wieder. Das Verhältnis zwischen Text und Illustrationen ist gut ausgewogen und lädt dazu ein, sich in das Buch zu vertiefen. Zum Schluss des Buches gibt es einen Teil zum Ausprobieren, es gibt Anleitungen zum Fladenbrot backen, Stoffe färben und einen Lederbeutel basteln. Das kindliche Interesse wird zunächst gut gestillt, das Buch kann aber auch gut als Gesprächsaufhänger verwendet werden, um weitere Informationen von den Erwachsenen einzufordern.

Dieses informative und schön aufgemachte Buch gibt für Kinder ab 8 Jahren einen guten Einblick in das Mittelalter mit einem verständlichen Text und üppigen Illustrationen, die zum Lesen und Betrachten einladen. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe begeisterte 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Konnte mich so gar nicht überzeugen

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace, die als Jugendliche auf eine große musikalische Karriere hoffte, führt nun, mit über 30 Jahren, einen kleinen Laden in einem kleinen englischen Dorf, in dem sie Musikinstrumente repariert. Dabei ...

Grace, die als Jugendliche auf eine große musikalische Karriere hoffte, führt nun, mit über 30 Jahren, einen kleinen Laden in einem kleinen englischen Dorf, in dem sie Musikinstrumente repariert. Dabei wartet sie darauf, dass ihre große Liebe David sich von seiner Frau trennt und sich zu ihr bekennt. Doch dann passiert etwas, das all ihre Pläne über den Haufen wirft…

Die Autorin Anstey Harris möchte der Leserin eine Geschichte über einen Neuanfang in die Hand geben. Vieles, das Grace beschäftigt, schreit nach einem Neuanfang, und nachdem klar ist, dass ihre Pläne mit David einen Dämpfer erhalten, kann sie sich einer Veränderung nicht mehr erwehren. Sie hat zwei gute Freunde zur Seite, ihren lebenslustigen Lieblingskunden Mr Williams und die etwas flippige Jugendliche Nadia.

Sehr schwer habe ich mich getan mit dieser Grace, die ihren David so sehr vergöttert, dass sie acht Jahre lang die Augen davor verschließt, wie unrealistisch ihre Zukunft mit ihm ist. Dazu kommen noch Altlasten aus ihrer jäh gestoppten musikalischen Karriere, die sie immer noch vor sich her schiebt. Viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen, und erst im letzten Viertel des Buches konnte ich ihre Entscheidungen nachempfinden. David wiederum ist mir zu aalglatt und dabei so unehrlich in seinem Verhalten. Mit diesen beiden Protagonisten konnte ich mich überhaupt nicht zurechtfinden. Da hat auch der flüssige Schreibstil der Autorin nicht mehr viel herausreißen können. Interessant finde ich die beiden Nebencharaktere, doch letztendlich kamen auch sie mir zu kurz.

Insgesamt hat das Buch mich überhaupt nicht überzeugen können. Leider kann ich dafür nur 3 von 5 Sternen vergeben, eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.