Erin liebt Mark mehr, als sie sagen kann. Auch als er seinen Job verliert und es schwieriger als gedacht ist, dass er eine neue Stelle findet, macht sie sich keine Sorgen. Dass er ein wenig angespannt ist, ist verständlich – immerhin hat er Angst, sie müssen das Haus aufgeben. Deshalb nimmt Erin es auch hin, dass die Flitterwochen kürzer als geplant ausfallen. Auf Bora Bora genießen die beiden wundervolle Tage. Als sie bei einem Tauchausflug eine Tasche finden, verspricht deren Inhalt das Ende all ihrer Sorgen. Erins neues Filmprojekt verschafft ihr Verbindungen, die ihr nützlich bei den Verkäufen des Tascheninhalts sind. Doch dann häufen sich seltsame Ereignisse und Erin und Mark erkennen, dass sie sich mit den Falschen angelegt haben …
Den Kniff, das Ende an den Anfang zu stellen, mag ich sehr. Mir nimmt das weder Spannung noch macht es für mich die eigentliche Story langweiliger. Störend empfand ich nur den Erzählstil in der Ich-Form und im Präsens. Das liest sich für mich dann in Kombination sehr schwierig.
Manchmal wollte ich Erin schütteln und sie fragen, ob sie hin und wieder auch mal nachdenkt, bevor sie handelt. Da waren so einige Momente, die mir viel Geduld abverlangt haben. Aber im Laufe des Buches merkt man, dass Erin einfach so ist. Möglicherweise war es die Absicht der Autorin, den Leser immer einen Schritt voraus sein zu lassen und exakt so zu empfinden. Es würde jedenfalls insgesamt ins Bild passen.
Die weniger netten Figuren in der Geschichte fand ich fast sympathischer, als Erin und Mark. Besonders Eddie finde ich genial – den würde ich im wahren Leben trotz allem sehr gern zu meinen Freunden zählen.
Der Untertitel „Im Sog des Verbrechens“ gefällt mir sehr und ich finde, er trifft die Sache viel besser. Erin ist eine nette, teils naive, junge Frau, die immer tiefer in eine Geschichte hineingezogen wird, die sie zu einer Verbrecherin macht. Beim Lesen wird einem jedoch schnell klar, dass man nicht viel anders gehandelt hätte. Nicht ganz so naiv und hoffentlich ein bisschen schlauer, aber von der Grundthematik her sehr ähnlich.
Es gibt einige Wendungen, die teils überraschend, aber immer passend sind. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Autorin mit Gewalt Dinge zurechtbiegt. Alles ist sehr stimmig konstruiert und baut schön aufeinander auf.
Mir hat das Buch gefallen, auch wenn mir Erins Naivität und oftmals dumme Handlungen so manchen Nerv geraubt haben. So gut, dass ich das Hörbuch unbedingt auch noch hören werde. Trotz diverser Kritikpunkte gebe ich fünf Sterne, denn ich wurde wirklich sehr gut unterhalten und gefesselt!