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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2018

Äußerst originelle Idee

Oberons blutige Fälle
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Oberon ist der irische Wolfshund des Druiden Atticus. Wenn sich in ihrem Umkreis ein Kriminalfall ergibt, gehen die beiden den Weg der Gerechtigkeit. Sei es darum, dass mehrere Hunde entführt wurden oder ...

Oberon ist der irische Wolfshund des Druiden Atticus. Wenn sich in ihrem Umkreis ein Kriminalfall ergibt, gehen die beiden den Weg der Gerechtigkeit. Sei es darum, dass mehrere Hunde entführt wurden oder dass ein Mann ermordet wurde, der Atticus zum Verwechseln ähnlich sieht, sie finden die Täter heraus. Soweit möglich in Zusammenarbeit mit der Polizei, doch immer mit viel Grips und ganz eigenen Mitteln, die nur Hunden oder Druiden zur Verfügung stehen. Sowohl Oberon wie auch Atticus zeigen ein besonderes Talent zum Ermitteln, nicht umsonst befinden sie sich in den Fußstapfen des Sherlock Holmes.

„Wir waren der Polizei weit voraus auf dem Weg der Gerechtigkeit – und zur Bratensoße natürlich. Genau genommen ist das sowieso praktisch das Gleiche.“ (S. 159) Das findet Oberon, denn für ihn ist Ermitteln und Essen gleich wichtig. Das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben, somit scheint das Essen an manchen Stellen durchaus wichtig, die wir Menschen ganz anders betrachtet hätten. Aber Oberon besticht selbstredend auch über seine Fähigkeit zum Schnüffeln wie auch zum Kombinieren. Dadurch entsteht eine ganz besondere Mischung aus Krimi und Fantasy, die manche Situation voller Komik entstehen lässt. Ganz am Rande wird auch das Geheimnis gelüftet, warum Eichhörnchen gefährlich sind…

Das Buch ist auf jeden Fall für alle Hundeliebhaber wie auch für die Fans der Reihe „Die Chronik des Eisernen Druiden“ zu empfehlen. Ich kenne diese Reihe nicht, dennoch habe ich mich schnell in diesem Fall zurechtgefunden, obwohl es sicherlich von Vorteil wäre, mehr Hintergründe zu dieser Reihe zu kennen. Dadurch bin ich neugierig geworden auf diese Fantasy-Reihe und für weitere Bände um den schnüffelnden Ermittler Oberon mit seinem Druiden Atticus. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen für eine äußerst originelle Idee.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Eine Geschichte wie ein Blütenteppich

Der Blumensammler
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Peter Manyweathers entdeckt 1983 in einer Bibliothek einen alten Brief über sehr seltene Blumen. Damit befindet er sich am Anfang einer Leidenschaft, die sein Leben verändern wird: Aus dem Reinigungsfachmann ...

Peter Manyweathers entdeckt 1983 in einer Bibliothek einen alten Brief über sehr seltene Blumen. Damit befindet er sich am Anfang einer Leidenschaft, die sein Leben verändern wird: Aus dem Reinigungsfachmann wird ein Blumensammler, der dafür die entlegensten Winkel der Erde aufsucht. Dabei lernt er nicht nur den Gleichgesinnten Hens Berg kennen, sondern auch die Blumensammlerin Harum, in die er sich verliebt. Doch wie kommt es, dass der junge Dove plötzlich Peters Erinnerungen hat? Was haben die beiden Männer miteinander zu tun?

Auf wundersame Weise verknüpft der Autor David Whitehouse die Geschicke der beiden Männer, wobei es bis fast zum Schluss nicht klar ist, wie die Ereignisse zusammenhängen. Erinnerungsbruchstücke und Informationspuzzleteile verbinden sich erst am Ende der Erzählung zu einem prachtvollen Teppich mit der Lebensgeschichte der Protagonisten. Der poetische Schreibstil des Autors passt wunderbar zu dieser Geschichte.

Dieses Buch konnte mich sehr schnell in seinen Bann ziehen, deshalb vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Gork, Labertasche und Jammerlappen

Gork der Schreckliche
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Gork ist ein Drache im Abschlussjahr der Militärakademie, und nun steht ihm ein neuer Lebensabschnitt bevor: Er muss eine Drakonette fragen, ob sie seine Queen sein möchte und mit ihm auf einem fremden ...

Gork ist ein Drache im Abschlussjahr der Militärakademie, und nun steht ihm ein neuer Lebensabschnitt bevor: Er muss eine Drakonette fragen, ob sie seine Queen sein möchte und mit ihm auf einem fremden Planeten eine eigene Familie gründen möchte. Doch Gork ist kein Drache wie jeder andere: Sein Spitzname ist Weichei, sein Herz viel zu groß, kurz er hat das unterste Ranking des ganzen Jahrgangs. Trotz aller Hilfe, die ihm sein Großvater, Dr. Schrecklich angedeihen ließ, hat sich das nicht geändert. Ja, ihm wird sogar vorausgesagt, dass er den Abschlusstag nicht überleben würde. Dennoch will er noch lange nicht aufgeben…

Dieses Buch ist eines der schwierigsten, das ich gelesen habe. Nicht von der Thematik her, die finde ich sehr spannend, und Coverbild und Leseprobe haben mich sofort angesprochen. Nein, die Umsetzung mit dieser Labertasche von Gork ist einfach nervig. Erst auf den letzten 50 Seiten änderte sich das, da kam dann auch ein bisschen Spannung auf. Davor war Gork so eindeutig der Anti-Held, der nicht nur unsympathisch herüberkam, sondern für mich auf derselben Stufe war wie ein Jammerlappen, der in Selbstmitleid erstickt und dabei äußerst unflätig daherredet. Gefühlt auf jeder Seite taucht sein „schuppiger grüner Arsch“ mindestens einmal auf, das ist mir eindeutig zu viel. Da Gork zudem vom Hundertsten ins Tausendste kommt, gibt es kaum Handlung in der Geschichte und deshalb einfach auch keine Spannung im größten Teil des Buches.

Erst die letzten 50 Seiten haben mich überzeugt, dem Buch doch noch drei Sterne zu vergeben, bis dahin waren es nur zwei. Weiter empfehlen werde ich es auf keinen Fall.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Bin etwas zwiespältig

Der Abgrund in dir
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Rachel Childs ist die Tochter einer bekannten und exzentrischen Schriftstellerin. Sie ist auf der Suche – zunächst auf der Suche nach ihrem Vater, den ihre Mutter ihr nie verraten hat, später auf der Suche ...

Rachel Childs ist die Tochter einer bekannten und exzentrischen Schriftstellerin. Sie ist auf der Suche – zunächst auf der Suche nach ihrem Vater, den ihre Mutter ihr nie verraten hat, später auf der Suche nach einem liebenden Lebenspartner. Doch der Leser erfährt schon im Prolog, dass sie ihren Ehemann tötet. Was nur ist hier geschehen?

Die Protagonistin ist eine junge Frau, die der Leser in verschiedenen Phasen ihres Lebens begleitet. Deshalb ist das Buch in drei Teile strukturiert, die zunächst mal nur lose miteinander verbunden sind. Zwischendrin fehlte mir ein bisschen die Spannung, die zog dann im letzten Teil ganz enorm an. Da empfand ich die Protagonisten als äußerst authentisch, hier konnte ich meinen Blick kaum noch aus dem Buch herausnehmen. Das lag auch an den Wendungen, die der Autor Dennis Lehane hier mehrfach eingebaut hat, so dass immer wieder alles neu überdacht werden musste.

Das Buch hat mich etwas zwiespältig hinterlassen, einerseits finde ich den letzten Teil zum Nägelbeißen spannend, andererseits hat mich gestört, dass die drei Teile so wenig miteinander verbunden werden. Dadurch versanden manche Handlungsstränge mit den darin vorkommenden handelnden Personen, so dass ich überlegte, ob hier drei Bücher in eines zusammengefasst wurden. Probleme hatte ich mit dem deutschen Titel, das Original hingegen empfinde ich als passend.

Leider konnte mich das Buch nicht auf Anhieb ganz überzeugen, dennoch hat mich der Autor auf seine Werke neugierig gemacht. Für diese Geschichte möchte ich vier von fünf Sternen vergeben. Meine Leseempfehlung verbinde ich mit der Aufforderung an den Leser, sich selbst eine Meinung zu diesem Buch zu bilden.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Gut ausgefeilter Plot

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Eine junge Frau wurde brutal ermordet. Kaum haben Hunter und Garcia mit den Ermittlungen begonnen, entsteht eine Zusammenarbeit mit dem FBI, denn diese ist dem Mörder schon seit zwei Jahren hinterher: ...

Eine junge Frau wurde brutal ermordet. Kaum haben Hunter und Garcia mit den Ermittlungen begonnen, entsteht eine Zusammenarbeit mit dem FBI, denn diese ist dem Mörder schon seit zwei Jahren hinterher: Der Mord in LA ist bereits der vierte dieser Art, drei weitere gab es bereits davor, über das ganze Land verteilt. Doch dieser Täter scheint kaum zu fassen zu sein, es gibt keine Hinweise auf seine Motive. Derweil gibt es noch einen weiteren Toten…

Robert Hunter mit seinem exzellenten Intellekt und in Zusammenarbeit mit seinem Partner Garcia kenne ich nun bereits seit acht Bänden. Die Fälle dieses Ermittlerduos sind in der Regel äußerst blutig. Das trifft auch für diesen Fall zu, hier gibt es nichts schönzureden. Faszinierend allerdings ist es immer wieder, auf welche abstrusen Ideen der Autor Chris Carter kommt, um seine Protagonisten mit den Überlegungen dazu glänzen zu lassen. Und so ist es auch hier ein Motiv, auf das ich im Leben nie gekommen wäre, trotz all der vielen Thriller, die ich bisher gelesen habe. Wieder einmal zeigt sich, dass Chris Carter Garant für absolute Spannung und fundierte tiefenpsychologische Hintergründe ist.

Das Buch ist zwar Teil einer Reihe, doch der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass die Geschichte auch für sich allein gelesen werden kann. Dennoch lohnt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, nur dann erkennt man, wie der Autor seinen Protagonisten durch die Geschichten führt und welche Geschichte hinter ihm selbst steckt.

Dieser Band endet allerdings mit einem Cliffhanger, der bereits viel Spannung und ausgefeilte Ermittlungsarbeit erwarten lässt für den nächsten Band. Für alle Thrillerfans unbedingt empfehlenswert!