Märchenhaft und dramatisch
Das Cover von „Der Blumensammler“ ist mir sofort aufgefallen. Ich liebe Blumen! Doch nicht nur das Äußere ist wunderschön, auch die Geschichte, die David Whitehouse hier erzählt, hat einiges zu bieten.
Der ...
Das Cover von „Der Blumensammler“ ist mir sofort aufgefallen. Ich liebe Blumen! Doch nicht nur das Äußere ist wunderschön, auch die Geschichte, die David Whitehouse hier erzählt, hat einiges zu bieten.
Der Beginn des Blumensammlers ist schon spektakulär, ein wirklich fantastischer Einstieg. So etwas habe ich lange nicht gelesen. Die Geschichte mit dem Wal mag für einige zu weit hergeholt sein, doch der Klappentext verrät uns ja bereits eine „fantastische“ Reise. Und genau so – eben märchenhaft – habe ich das Buch auch gelesen.
Die Geschichte ist in mehrere Stränge geteilt, die anfangs nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, sich im Laufe des Buches aber immer weiter verschlingen, bis am Ende alles zusammen passt – und das auf eine Art und Weise, die ich nicht vorausgesehen habe. Hier und da gibt es natürlich kleinere Andeutungen und Menschen, die z. B. auch beim „Tatort“ immer recht schnell wissen, wer der Mörder ist (zu denen gehöre ich nicht bzw. selten), könnten womöglich ahnen, worauf es hinausläuft. Doch mich hat der Ausgang überrascht und begeistert. Was als leicht fantastische Reise begann, entwickelt sich zum (Familien-)drama mit einem Schuss Krimi.
Mir haben die einzelnen Erzählstränge sehr gefallen, was vor allem am wundervollen Stil des Autors David Whitehouse lag. Seine Art zu schreiben hat mich gleich auf den ersten Seiten berührt (um es nochmal zu schreiben: die Wal-Geschichte ist so unglaublich!), und dieses Gefühl hat mich das ganze Buch über nicht verlassen.
„Alte Zeitungsstapel gehörten fast immer zu dem Inventar derer, die lange unentdeckt blieben. Alles, was diese Leute hatten, war eine Vergangenheit, von der sie kaum jemals wirklich ein Teil gewesen waren.“ (Zitat Seite 39)
Das ist schön und gleichzeitig traurig – ich mag diesen bildhaften Stil sehr. Und davon gibt es in „Der Blumensammler“ jede Menge.
Fazit: „Der Blumensammler“ ist eine teils märchenhafte, teils dramatische Reise, die auch durch ihre bildhafte, sehr schöne Sprache besticht. Ein toller Roman!