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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2018

Spannender zweiter Teil

Totenhaus
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Bestatterin Blum genießt den langersehnten Urlaub mit ihren beiden Kindern, da entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Bild von einer Ausstellung, das ihre Pläne über den Haufen wirft. Sie bricht den Urlaub ...

Bestatterin Blum genießt den langersehnten Urlaub mit ihren beiden Kindern, da entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Bild von einer Ausstellung, das ihre Pläne über den Haufen wirft. Sie bricht den Urlaub ab, um herauszufinden, wer die Frau auf dem Foto ist. Währenddessen stößt die Polizei bei einer Exhumierung auf dem Innsbrucker Friedhof auf Blums großes Geheimnis. Blum bleibt auf der Flucht und findet überraschend Hilfe, doch es scheint, als hätte sie nicht nur Glück dabei… Wird ihr Traum von einem glücklichen Leben mit ihren Kindern überhaupt noch machbar sein?

Nach dem ersten Band „Totenfrau“ kommt mit diesem Buch die Fortsetzung zur Geschichte der Bestatterin Brünhilde Blum. Sehr schnell kommt der Leser in den Lesefluss, die kurzen Kapitel lesen sich schnell und gut weg. Blum wirkt oft gehetzt, schließlich wird ihr Leben gerade wieder völlig auf den Kopf gestellt. Das lässt die Erzählung immer wieder abgehackt erscheinen, als wäre der Leser selbst auf der Flucht. Obwohl ich Blums Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, sind auch diesmal die Sympathien sehr schnell wieder bei ihr. Der Autor Bernhard Aichner spart nicht mit überraschenden Wendungen, immer wieder ist Blum (und mit ihr der Leser) völlig orientierungslos und muss sich in übereilte Handlungen stürzen. Dadurch wird die Spannung konstant hochgehalten, man will wissen, wie es weitergeht.

Insgesamt ist die Atmosphäre in diesem Buch sehr düster gehalten, die Protagonistin wirkt eher getrieben von den Ereignissen. Damit wirkt dieser Band nicht ganz so überzeugend wie der erste Teil, spannend aber ist er allemal.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Ganz solider Krimi

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Isabelle Bonnet, Kommissarin in der malerischen Provence, ist zufällig zugegen, als eine tote Nonne aufgefunden wird: Scheinbar war es ein Unfall, sie ist wohl an einem steilen Abhang abgerutscht. Doch ...

Isabelle Bonnet, Kommissarin in der malerischen Provence, ist zufällig zugegen, als eine tote Nonne aufgefunden wird: Scheinbar war es ein Unfall, sie ist wohl an einem steilen Abhang abgerutscht. Doch Isabelle spürt, dass da was anderes dahintersteckt – und bald ist klar, dass sie ermordet wurde. Nur unter Mühen findet sie heraus, dass die Nonne in einem sehr abseits gelegenen Kloster gewohnt hat. Nun gilt es zu ermitteln, wer ein Interesse daran hatte, die Nonne aus dem Kloster mit nur vier Bewohnerinnen zu ermorden.

Dies ist bereits der fünfte Band um Madame le Commissaire und ihrem originellen Assistenten Apollinaire. Da ich die Vorgänger dieser Reihe nicht kenne, tat ich mich etwas schwer mit den handelnden Personen, denn jeder der Protagonisten hat seine ganz besonderen Eigenheiten (und dabei auch mal ein bisschen schrullig wirken). Erst nach einigen Seiten war es für mich klar, dass Isabelle in einer ganz besonderen Ménage à trois lebt, einerseits mit dem örtlichen Bürgermeister zusammen, andererseits mit dem Künstler Rouven. Nicht alles erschien mir wirklich glaubhaft, was der Autor hier schildert, und auch die Handlungen der Kommissarin konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Alles in allem lässt sich das Buch dennoch ganz gut lesen, wenn es auch sicher sinnvoller wäre, die Reihe mit dem ersten Band zu beginnen, so kann man sicherlich das Privatleben der handelnden Personen um die Kommissarin besser verfolgen. Der Fall an sich ist aber in sich abgeschlossen, man kann das Buch auch einfach so lesen. Es ist ein ganz solider Krimi, der aus der Masse nicht wirklich herausragt.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Spannend und vergnüglich

Wo ist Erkül Bwaroo?
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Der Elfendetektiv Erkül Bwaroo wird zu einem Entführungsfall zu Hilfe gerufen: Die beiden Kinder eines reichen Besenfabrikanten werden vermisst. Zusammen mit seinem Freund Heystings macht er sich an die ...

Der Elfendetektiv Erkül Bwaroo wird zu einem Entführungsfall zu Hilfe gerufen: Die beiden Kinder eines reichen Besenfabrikanten werden vermisst. Zusammen mit seinem Freund Heystings macht er sich an die Befragungen zu dem Fall. Diesmal werden die beiden von der Journalistin Maja unterstützt, die sich incognito als Dienstmädchen in der Familie verdingt hat. Ihre gemeinsamen Ermittlungen ergeben eine schier unglaubliche Geschichte…

Mit dem Elfendetektiv Erkül Bwaroo ist der Autorin Ruth M. Fuchs ein genialer Ermittler gelungen, der sich sehr an den Meisterdetektiv aus Agatha Christies Feder anlehnt. Doch durch die Besonderheiten der märchenhaften Umgebung dieses Genies entsteht nicht ein Abklatsch der Hercule-Poirot-Detektivromane, sondern eine ganz andere Reihe, die die Gegebenheiten dieser andersartigen Welt mit viel Feingefühl nutzt. Schnell ist der Leser da selbst in die Ermittlungen verstrickt, überlegt, verwirft, entdeckt neue Indizien…

Wie beim Vorbild Hercule Poirot gibt es eine Auflösung nur unter vollständig versammeltem Publikum, und der Leser kann nun seine eigenen Gedanken überprüfen. Manche Vermutung wird sich dann als richtig erweisen, anderes wird umgedeutet und erhält so eine ganz andere Bedeutung… Das macht ganz schön Spaß beim Lesen und Mitraten. Für diese gelungene Detektivgeschichte vergebe ich gerne überzeugte 4 von 5 Sternen sowie eine unbedingte Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Gelungene Mischung

Die letzte Fahrt der Enora Time
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Eine Firma, die Zeitreisen anbietet; eine Fahrt durch das Universum; ein mysteriöses Motel an der Autobahn, das gar nicht existieren dürfte… Ganz viele verschiedene Szenarien stellt der Autor Andreas Gruber ...

Eine Firma, die Zeitreisen anbietet; eine Fahrt durch das Universum; ein mysteriöses Motel an der Autobahn, das gar nicht existieren dürfte… Ganz viele verschiedene Szenarien stellt der Autor Andreas Gruber in dieser Sammlung an Kurzgeschichten rund um das Thema Science Fiction zusammen. Originell ist jede davon, und jeder Leser wird hier sicherlich ein paar Häppchen für sich selbst finden.

Viele Facetten bedient der Autor hier mit seinen Geschichten, wird mal mehr heiter, mehr romantisch, lässt dem Leser viel Raum für die eigene Fantasie. Skurril wird’s, auch mal gruselig, bis hin zu „wissenschaftlichen“ Erklärungen. Überraschende Wendungen bringen Auflösungen, die anfangs noch gar nicht abzusehen waren. Leiser Hintergrundhumor ist immer dabei…

Eine gelungene Mischung für alle SciFi- und Dystopie-Fans, gut pointiert, für jeden Geschmack was dabei.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Neurotischer Kommissar und das Chaos im Kopf

Schuster und das Chaos im Kopf
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Hauptkommissar Schuster und sein Team beschäftigt der Fall eines Serientäters, der Frauen ermordet und sie halbnackt auf Parkbanken und ähnlichen Gelegenheiten hinterlässt. Privat muss der Hauptkommissar ...

Hauptkommissar Schuster und sein Team beschäftigt der Fall eines Serientäters, der Frauen ermordet und sie halbnackt auf Parkbanken und ähnlichen Gelegenheiten hinterlässt. Privat muss der Hauptkommissar gerade verkraften, dass seine Frau ihn aus dem gemeinsamen Haus hinausgeworfen hat und sich bereits anderweitig tröstet. Seinen Neurosen, von denen er bereits eine Menge hat, kann Schuster nun gleich noch ein paar neue hinzufügen. Und seine neue Bekanntschaft ist plötzlich auch in den Fall involviert…

Die Autorin Susanne Lieder hat mit dem Hauptkommissar Schuster und seinem Team eine ganz originelle Truppe Ermittler entworfen, die in diesem Band einen schwierigen Fall zu bearbeiten haben. Kein Wunder muss Kommissar Zufall sehr oft eingreifen und die Richtung der Ermittlungen neu bestimmen! Das aber ließ die Handlung in meinen Augen immer weniger realistisch werden. Dass ein Kommissar mit einem solchen Haufen Neurosen geschlagen sein soll und dabei noch effektiv arbeiten kann, wollte mir auch nicht unbedingt einleuchten.

Insgesamt zeigt sich das Buch als ein solider Krimi, der ein bisschen mit regionalen Eigenheiten spielt und letztendlich dann eine interessante Auflösung anbietet. Wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings nicht, dafür sind mir die Protagonisten seltsam farblos geblieben, trotz (oder vielleicht auch wegen?) aller Eigenheiten, die jeder von ihnen hat.