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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2018

Ein tierisch guter (Kinder-)Krimi

Zipfelmaus und der geheimnisvolle Goldkratzer – Ein Kirchenkrimi
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Zipfelmaus bekommt Besuch von Onkel Benn, der amtierenden Kirchenmaus von St. Pistor. In seiner Kirche geht ein geheimnisvoller Goldkratzer herum, und Onkel Benn bittet die Zipfelmaus um Hilfe, damit dem ...

Zipfelmaus bekommt Besuch von Onkel Benn, der amtierenden Kirchenmaus von St. Pistor. In seiner Kirche geht ein geheimnisvoller Goldkratzer herum, und Onkel Benn bittet die Zipfelmaus um Hilfe, damit dem Dieb das Handwerk gelegt werden soll. Zusammen mit der Fledermaus Shakira und ihrer Hummel Fiffi sowie mit Dickespinne bricht Zipfelmaus auf nach St. Pistor, wo es weitere Kameraden gibt bei der Suche nach dem Goldkratzer: Da sind Kevin, der immer ein bisschen nach Schwefel riecht, Tante Apollonia mit ihrer Grille Jopi, die Wanderratte Lutefisk, der Käfer Toccata und der Kater Balsora.

Ein turbulentes Suchen nach dem Goldkratzer ist das, mit einer ganzen Menge liebevoll entworfener tierischer Hilfsdetektive, die mal mehr Chaos und mal mehr Weitsicht in die Sache bringen. Das Coverbild lässt schon den Goldkratzer erahnen, doch bis zum Schluss bleibt es spannend, wer der Dieb ist. Mancherlei Gefahrensituation muss die Zipfelmaus da bewältigen, wobei sie da immer wieder eine recht originelle Hilfe erhält.

Mit viel Sinn für Humor und jeder Menge Liebe für Details hat der Autor Uwe Becker seine kleinen Protagonisten entworfen, jeder davon ist ein richtiges Original. Die Illustrationen von Ina Krabbe ergänzen den Text auf wunderbare Weise. So kann auch ein dickeres Buch wie dieses Kinder in Atem halten; meinen beiden wurde es beim Vorlesen überhaupt nicht langweilig. Viele der Dialoge sorgen für Gelächter, wenn der Wortwitz überwiegt. Aber auch die Spannung kommt keinesfalls zu kurz, im Gegenteil, der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende aufs Beste gehalten.

Als Erwachsene wäre ich bei diesem Cover nicht unbedingt auf den Gedanken gekommen, dieses Buch zu lesen, sieht es doch sehr nach einem Kinderbuch aus. Doch wie der Covertext verspricht, ist es „Ein tierisch-vergnügliches Abenteuer für LeserInnen von 8 bis 108 Jahren“, und das kann ich mit meinen Kindern unbedingt bestätigen! Ein richtiges „Familienlesebuch“ also. Von uns gibt es eine absolute Leseempfehlung und alle fünf nur möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Spannender Kinderkrimi mit viel Nordseeflair

Küstenkids
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Die Zwillinge Fynn und Fenja und ihr Klassenkamerad Yannick sind gute Freunde. Auch die Herbstferien verbringen sie miteinander, und da geschieht gleich zweierlei: Zum einen fällt ihnen Merle auf, die ...

Die Zwillinge Fynn und Fenja und ihr Klassenkamerad Yannick sind gute Freunde. Auch die Herbstferien verbringen sie miteinander, und da geschieht gleich zweierlei: Zum einen fällt ihnen Merle auf, die Neue aus der Parallelklasse, zum zweiten fällt eine Möwe tot vor ihre Füße, und ein älterer Mann wird bewusstlos, so dass sie einen Krankenwagen für ihn anfordern. Was ist dem Mann nur zugestoßen? Die drei Freunde machen sich daran, selbst zu ermitteln, ob das vielleicht an dem Fischbrötchen lag, das der Mann gegessen hatte und von dem die Möwe einen Brocken abgekriegt haben könnte. Prompt sind die drei mittendrin in einer Detektivgeschichte, und auch Merle wird sich noch daran beteiligen…

In diesem ersten Band der „Küstenkids“ finden sich die vier Freunde zum ersten Mal zusammen, denn zunächst kann Fenja keine guten Worte finden für die Neue, die in ihrer Klasse ganz viel gehänselt wird. Dabei sind es gleich zwei Fälle, die die Freunde beschäftigen und in denen sie nicht nur ermitteln, sondern auch in große Gefahr geraten. Die Kinder sind sehr unterschiedlich in ihren Talenten, so dass sie sich gut ergänzen. Die Ermittlungen der Kinder sind sehr realistisch geschildert, auch, dass sie kein Gespür für die Gefahren empfinden, in die sie sich doch sehr unbedarft begeben. Der Spannungsbogen ist gut angelegt, die Auflösung dann doch recht überraschend, aber plausibel. Der Sprachstil ist dem Grundschulniveau angepasst und somit genau geeignet für eifrige junge Krimileser. Gut gelungen ist auch, dass Yannick als „wandelndes Lexikon“ seinen Freunden und dadurch auch dem jungen Leser einige Begriffe erklärt, die in dem Buch auftauchen und ansonsten vielleicht für Unverständnis hätten sorgen können. Ein paar Anklänge an das Plattdeutsche bringt das Buch auch, die sich im Wesentlichen aus dem Kontext erklären.

Insgesamt finde ich es eine spannende Detektivgeschichte mit einem interessanten regionalen Hintergrund, gut geeignet für lesegeübte Kinder, die sich für Kinderkrimis interessieren. Ich freue mich auf weitere spannende Abenteuer an der Nordsee mit den Küstenkids!

Veröffentlicht am 01.08.2018

Überraschende Familiengeschichten

Zeit der Gespenster
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Ross Wakeman möchte sterben, seit er seine Verlobte Aimee verloren hat; doch es gelingt ihm nicht. Nun soll er „Gespensterhaus“ nach dem Geist einer Toten absuchen. Dadurch wird nicht nur seine eigene ...

Ross Wakeman möchte sterben, seit er seine Verlobte Aimee verloren hat; doch es gelingt ihm nicht. Nun soll er „Gespensterhaus“ nach dem Geist einer Toten absuchen. Dadurch wird nicht nur seine eigene Vergangenheit aufgewühlt, er ist auch dem Familiengeheimnis der Frau auf der Spur, die er dort auf dem Gelände antrifft.

Der Einstieg in das Buch ist nicht ganz einfach, denn es tauchen sehr viele Personen auf. Doch die einfühlsam geschriebene Geschichte nimmt den Leser immer mehr gefangen, und zum Ende hin schließt sich der Kreis, die verschiedenen Handlungsstränge werden gut zusammengefügt. Einfühlsam auch der Umgang mit dem Thema Eugenik bei indianischen Stämmen und dem Rassendünkel der Jahre um 1930.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist eine leise Geschichte mit vielen Zwischentönen, das hat mich sehr berührt. Ich werde es gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannende Lesestunden garantiert!

Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
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Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein müssen erneut ran: Ein Nachtwächter der Firma WindPro wird tot aufgefunden. Die Ermittlungen erfolgen im Umkreis einer Bürgerinitiative, ...

Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein müssen erneut ran: Ein Nachtwächter der Firma WindPro wird tot aufgefunden. Die Ermittlungen erfolgen im Umkreis einer Bürgerinitiative, die gegen einen geplanten Windpark kämpft. Doch bald gibt es einen weiteren Toten, wechselnde Verdächtige mit ihren je eigenen Motiven. Immer neue Wendungen bauen den Spannungsbogen vom Anfang bis zum (verblüffenden) Ende auf.

Dieses Buch ist der fünfte aus einer Reihe um das Ermittlerduo Kirchhoff/von Bodenstein. Anfangs war die hohe Anzahl der handelnden Personen sehr unübersichtlich für mich, doch dann habe ich mich gut zurechtfinden können. Die Geschichte ist raffiniert aufgebaut und fesselt den Leser bis zum Schluss. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen…
Bei der Suche nach dem Mörder schickt die Autorin den Leser immer wieder in die Irre, mir war bis zum Schluss nicht klar, wer es war. Die Motivation des Mörders ist plausibel dargestellt, ein absoluter Lesespaß!

Kein Wunder werden die Bände um dieses Ermittlerteam nacheinander verfilmt, sie sind äußerst spannend und empfehlenswert!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Rasante Verfolgungsjagd mit spannender Verschwörungstheorie

Dogma
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Reilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten ...

Reilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten in ein weiteres nervenzerfetzendes Abenteuer. Der Plot ist dabei geschickt auf zwei Zeitebenen angelegt: So wie Tess und Reilly den Templern auf die Spur kommen, lüftet sich auch die Geschichte um den Tempelritter Conrad und seine Begleiter.

Mit seinen 556 Seiten ist das Buch ein ganz schöner Wälzer. Ich habe ziemlich mitgefiebert bei der Jagd auf den Gegenspieler der beiden, allerdings hätte man die Geschichte auch gut straffen können, manche Wendung war mir einfach zu viel. Mit meinem vierjährigen Knirps hatte ich immer wieder Diskussionen darum, ob und warum er etwas machen soll, und wir drehten manche Ehrenrunde, bis endlich was passierte – das kann ich in einem Schmöker nicht auch noch gebrauchen… Was mir auch nicht so besonders gefiel, ist der Action-Schwerpunkt in diesem Buch, ich hätte mir mehr historischen Hintergrund erwartet. Aber das ist reine Geschmackssache, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Obwohl das Buch die Fortsetzung von „Scriptum“ ist, kann man es auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Wem diese Action-Geschichts-Thriller jedoch gefallen, wird sicher mit Freuden beide Bände lesen wollen.