Mehr historischer Roman als Thriller
Der IreIm September 1945 werden in den Trümmern von Berlin zwei Manuskripte entdeckt, die eigentlich eine einzige Geschichte erzählen, über das Leben eines irischen Spions, und doch sind die Darstellungen so ...
Im September 1945 werden in den Trümmern von Berlin zwei Manuskripte entdeckt, die eigentlich eine einzige Geschichte erzählen, über das Leben eines irischen Spions, und doch sind die Darstellungen so unterschiedlich, als wären es zwei verschiedene Menschen. Da ist zum einen das Tagebuch des Adrian de Groot, deutscher Offizier des militärischen Nachrichtendienstes. Er hatte den Iren Frank Pike aus der spanischen Gefangenschaft befreit und als Agenten für eine verdeckte Tätigkeit in Irland gewonnen. Dann ist da noch die Geschichte, die der Ire selbst unter dem Decknamen des keltischen Helden Finn McCool erzählt. Er hat sich zum Ziel gesetzt, hochrangige Nazi-Ärzte zu eliminieren.
Den Einstieg in die Geschichte fand ich nicht ganz leicht, zu sehr scheinen sich die abwechselnd erzählten Handlungsstränge zu unterscheiden. Und doch lohnt es sich bei der Stange zu bleiben. Ich habe etwas unüberlegt zu einem Spionagethriller gegriffen, ist das doch eigentlich nicht mein Genre. Dennoch hat mich diese Geschichte in ihren Bann ziehen können, zu unterschiedlich sind die beiden Handlungsebenen, die hier erzählt werden, und doch sind sie tatsächlich ein und dasselbe. Als Thriller würde ich die Geschichte allerdings nur bedingt einordnen, hier war mir der Spannungspegel für dieses Genre zu niedrig. Doch genau das hat für mich das Vergnügen dieses Buches ausgemacht: das Rätseln darüber, wie die beiden Handlungsstränge übereinander passen, wie auch das Wissen darüber, dass der Roman auf historischen Gegebenheiten basiert.
Insgesamt hat mich das Buch bestens unterhalten können, so dass ich es gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.