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Veröffentlicht am 14.11.2023

Erinnerungen an die Großeltern

Sylter Welle
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Viele Urlaube hat Max in seiner Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern verbracht, einige davon auf dem Campingplatz von Sylt. Nun wollen Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal auf Sylt urlauben, Max ...

Viele Urlaube hat Max in seiner Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern verbracht, einige davon auf dem Campingplatz von Sylt. Nun wollen Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal auf Sylt urlauben, Max kommt drei Tage auf Besuch. Alles scheint so zu sein wie immer, Max erinnert sich an die vielen Male, die er mit den Großeltern verbracht hat.

Max hat intensive Urlaube mit den Großeltern verbracht, sie sind ihm tief in die Erinnerung gegraben. All die Eigenheiten, die mit der eher kühlen Großmutter und dem immer gut gelaunten Opa verbunden sind, ja all die Eigenheiten der Familienmitglieder lässt Max aus seinen Erinnerungen zu. Eine Menge Anekdoten tauchen da auf, entführen den Leser in Max‘ Vergangenheit – und zeigen den Wandel der Zeit auf.

Diese autofiktionale Geschichte gerät mal unterhaltsam, mal eher nachdenklich. Sie lässt auf jeden Fall die eigenen Familienbeziehungen überdenken. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Berührendes Frauenschicksal

Kontur eines Lebens
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Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Unversehens verliebt sie sich in den verheirateten Otto und genießt die Liebe, die sie von ihm erhält. ...

Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Unversehens verliebt sie sich in den verheirateten Otto und genießt die Liebe, die sie von ihm erhält. Doch sie wird schwanger, ein Skandal für alle in ihrem Umfeld. Ihre Liebe wird auf die Probe gestellt, eine Zukunft mit ihrem Kind scheint es nicht zu geben. Jahrzehnte später, mit 81 Jahren, nach dem Tod ihres geliebten Mannes, zieht Frieda in ein Altenheim um. Die Trauer um das verlorene Kind trifft sie nach all den Jahren mit voller Wucht.

Es ist eine traurige Geschichte, dennoch steht Friedas Schicksal für viele ledige Mütter, die in den Sechziger Jahren ein schweres Schicksal hatten. Es ist hart, was Frieda erlebt, als ihr Zustand nicht mehr zu verbergen ist. Und es ist nachvollziehbar, dass sie im späten Alter wissen will, was mit dem Kind damals geschehen ist. Der Leser, vor allem aber die Leserin wird sich gut in ihre Gedanken hineinfühlen können. Die Erzählung in mehreren Zeitebenen wirkt umso eindringlicher.

Mich hat dieses Buch tief berührt und nachdenklich hinterlassen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Rustikaler Liebesroman mit kleinen Schwächen

Wo die Liebe dich findet
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Holly freut sich auf ihre neue Arbeitsstelle als Tierärztin in einer angesagten Tierarztpraxis – doch dann erfährt sie, dass sie zunächst in eine Praxis in die schottischen Highlands versetzt wird. Dort ...

Holly freut sich auf ihre neue Arbeitsstelle als Tierärztin in einer angesagten Tierarztpraxis – doch dann erfährt sie, dass sie zunächst in eine Praxis in die schottischen Highlands versetzt wird. Dort soll sie vorwiegend mit Nutzvieh arbeiten, wo sie doch viel mehr Erfahrung mit Kleintieren hat. Schweren Herzens tritt sie die Stelle dort an – und trifft dort auf einen Mann, der so ganz genau zu ihr zu passen scheint. Aber das will sie doch gar nicht, denn in der Liebe will sie auf Nummer sicher gehen – oder will sie es vielleicht doch?

Ein Liebesroman mit viel schottischem Flair beginnt, in dem die taffe Tierärztin Holly nicht nur vielleicht einen zukünftigen Ehemann in ihr Leben lassen soll, sondern auch viel Ärger hat mit einem grummelnden Chef, dem sie anscheinend nichts recht machen kann. Sie fühlt sich dennoch schnell wohl in dieser kleinen Dorfgemeinschaft und findet gute Freunde. Dabei erscheint mir die Hauptfigur immer wieder etwas naiv, sie ist äußerst tüchtig, aber – wie bei so vielen Frauen – das geht im Alltag einfach unter. Schade eigentlich. Wie bei vielen Liebesromanen gibt es wenig aus der Vergangenheit, was sie nach Schottland mitbringt, es gibt den verklärenden Blick auf die Liebe ihres Lebens, es gibt Auflösungen, die sich ganz plötzlich auftun. Wer das mag, wird dieses Buch sicherlich gerne mögen.

Mich hat dieses Buch nicht wirklich beeindrucken können, es wird wohl schnell vergessen sein. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Mystery-Roman mit vielen Überraschungen

Das Nachthaus
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In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Der Schuldige scheint schnell festzustehen, denn Richard war zuletzt mit seinem Freund unterwegs gewesen und erzählt nun eine haarsträubende Geschichte, ...

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Der Schuldige scheint schnell festzustehen, denn Richard war zuletzt mit seinem Freund unterwegs gewesen und erzählt nun eine haarsträubende Geschichte, wie Tom verschwunden sein soll. Niemand glaubt Richard, deshalb macht er selbst sich auf die Suche nach der Ursache von Toms Verschwinden. Das führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne, zu dem Nachthaus, das eine grausame Aura zu umgeben scheint.

Dieser Mystery-Roman lässt die Realität verschwimmen, man verstrickt sich im Geschehen wie Richard in seinen Erzählungen, die ihm niemand glauben will. Wie denn auch, sie erscheinen völlig außerhalb unseres Denkens. Von Anfang bis Ende strahlt der Roman eine Düsternis aus, die perfekt vom Coverbild eingefangen wird. Eine Ahnung von Gefahr steckt in jeder Seite des Buches, peitscht den Leser in der Lektüre voran. Manches an der Geschichte ist so skurril, dass man es gar nicht richtig einordnen kann. Ich kenne Jo Nesbø bisher nur aus seinen Kriminalromanen, dieses Buch hat mich etwas überrascht, denn es ist so ganz anders als alles, was ich bisher von ihm gelesen habe – und doch ist es eine spannende Lektüre vom Anfang bis zum Ende. Manches erschien mir ein bisschen aufgesetzt, aber das ist Geschmackssache, hier werden sich andere Leser vermutlich besser wiederfinden.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Neues vom Amt

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Conny ist Beamtin im öffentlichen Dienst, und das schon seit Jahren. Mit ihren Kolleginnen Petra, Gisela, Doris, Dilara und der Chefin Ronja arbeitet sie täglich eng zusammen, so dass das Amt ihr fast ...

Conny ist Beamtin im öffentlichen Dienst, und das schon seit Jahren. Mit ihren Kolleginnen Petra, Gisela, Doris, Dilara und der Chefin Ronja arbeitet sie täglich eng zusammen, so dass das Amt ihr fast so was wie Familie geworden ist. Da wird gemeinsam gefrühstückt, gelästert, gestritten, diskutiert, da weiß man Bescheid über die anderen. Conny erzählt frei Schnauze aus ihrem Büro-Alltag.

Jeder muss in seinem Leben mal auf dem Amt erscheinen, und jeder hat so seine Vorstellungen vom Beamten-Leben. Connys Erzählungen spielen auf der Klaviatur dieser Vorstellungen, hier werden munter Vorurteile rauf und runter geprobt. Das Amt wird zu einem Biotop, in dem jede der Kolleginnen ihre kleinen Eigenheiten pflegen kann, man kennt sich, man weiß damit umzugehen: Hier wird jeder nach seiner Fasson glücklich. Da wird jeder zu „Mausi“, ob Kollegin oder Besucher. Das Hörbuch ist von Conny selbst gesprochen, sie berlinert kräftig und schafft es mit Leichtigkeit, jede der Kolleginnen schon allein von der Modulierung der Stimme zu charakterisieren. Da weiß man sofort, um wen es gerade geht. Die Erzählung ist satirisch überzogen, man ertappt sich selbst bei so manchem Vorurteil und lacht über all die Eigenheiten im Amt. Ganz nebenbei zeigt Conny, wie Toleranz gegenüber dem anderen gelingen kann, sei es als Beamtin oder als Besucher auf dem Amt.

Dieses Hörbuch hat mich bestens unterhalten können, es ist genau das Richtige für zwischendurch. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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