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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2022

Die grausame Realität des Krieges

Die Klänge der Freiheit
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1943 in Nürnberg: Inge Gerner hat ihre Ausbildung als DRK-Schwester beendet und wird zu ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Sie muss sich mit der grausamen Realität des Krieges auseinandersetzen, ...

1943 in Nürnberg: Inge Gerner hat ihre Ausbildung als DRK-Schwester beendet und wird zu ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Sie muss sich mit der grausamen Realität des Krieges auseinandersetzen, der auch den Schwestern und Ärzten viel abverlangt. Dann erhält sie die Chance, mit einem deutschen Offizier nach Italien versetzt zu werden. Dort erwartet sie eine Wende in ihrem Leben, die sie nicht erwartet hätte…

Dieser Roman der Autorin Tara Haigh (Tessa Hennig) erzählt ungeschönt aus dem Leben einer Krankenschwester in den letzten Monaten des Krieges. Inge ist sehr engagiert in ihrem Beruf, die Arbeit im Kriegslazarett verlangt einiges von ihr ab. Aber auch die Intrigen um die Abtei Montecassino sind nicht zu unterschätzen. Hier möchte ich die gute Recherchearbeit der Autorin hervorheben. Die Ereignisse sind gut in ihren historischen Rahmen eingebettet und erscheinen damit äußerst realistisch. Mit Inge kann sich der Leser gut identifizieren, mit ihr überlegt er, in welche Richtung sie ihr Leben steuern möchte, erlebt ihre Stärken und ihre Schwächen. Überraschende Wendungen lenken die Geschichte immer wieder in neue Richtungen, wobei mir die Summe dieser Wendungen für das Leben der Protagonistin schlussendlich dann doch ein paar zu viel waren, das erschien mir etwas zu dick aufgetragen. Dennoch bleibt die Hauptfigur sich selbst treu bis zur letzten Seite, und so bleibt der Leser mit seinen Sympathien ganz bei ihr.

Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, denn es beschreibt ungeschönt das Leben der Menschen im Krieg. Genau deswegen jedoch bleibt es nah an der Realität. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe (trotz leiser Kritikpunkte) alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Spannendes magisches Abenteuer

Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Nova und Henry sind an einer besonderen Schule und erfahren dort, dass sie mit Katzen sprechen können: Sie sind Felidix, Katzenbeschützer. Als die rechtmäßige Katzenkönigin von England entführt wird, werden ...

Nova und Henry sind an einer besonderen Schule und erfahren dort, dass sie mit Katzen sprechen können: Sie sind Felidix, Katzenbeschützer. Als die rechtmäßige Katzenkönigin von England entführt wird, werden Nova und Henry um ihre Hilfe gebeten, Königin Quinn zu befreien und zurück in Amt und Würden zu verhelfen. Ein ganz besonderes Abenteuer beginnt.

Dieses Buch führt die beiden Kinder und die Katzen, denen sie helfen, quer durch London. Das ist sehr realistisch beschrieben. Die Gefahr, die von den gegnerischen Katzen ausgeht, ist auf jeder Seite zu spüren, es ist ein Kampf gegen die Zeit, auf den sich Nova und Henry eingelassen haben. Die Katzen wie auch die Felidix sind sehr individuell geraten, jeder kann seine ganz besonderen Fähigkeiten einbringen, und nur in diesem Zusammenspiel ist die Befreiung der Katzenkönigin gesichert. So entsteht eine spannende Geschichte, die den Bedürfnissen der jungen Leser gerecht wird. Das Buch ist schön gestaltet, mit großformatigen Illustrationen, die sehr bereichernd für die Geschichte sind. Da freut man sich gleich auf die Fortsetzung der Geschichte.

Dieses Kinderbuch empfehle ich sehr gerne für alle jungen Leser ab ca. 9 Jahren, die an magischen Abenteuern interessiert sind. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Mit hintersinnigem Humor erzählt

Wir sind schließlich wer
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Anna von Betteray hat ihre erste Pastorenstelle angetreten. Es ist eine kleine Gemeinde, bei der sie die Vertretung des bisherigen Pfarrers übernimmt, und die Mitglieder der Gemeinde betrachten sie mit ...

Anna von Betteray hat ihre erste Pastorenstelle angetreten. Es ist eine kleine Gemeinde, bei der sie die Vertretung des bisherigen Pfarrers übernimmt, und die Mitglieder der Gemeinde betrachten sie mit viel Skepsis, ist sie doch geschieden, alleinlebend mit ihrem Hund Freddy, blaublütig, Mitte dreißig und viel zu jung für diese Stelle. Ob ihr eher moderner Ansatz hier überhaupt Fuß fassen kann? Währenddessen ist sie auch noch gefragt bei ihrer Familie, denn das Leben ihrer Schwester wird plötzlich völlig auf den Kopf gestellt: Deren Mann wird festgenommen, ihr Sohn verschwindet, Maria droht im Alkohol zu versinken. Doch in ihrem schlimmsten Augenblick erhält Anna überraschende Hilfe von einer Seite, wie sie es nie erwartet hätte.

Da ist schon einiges durcheinander in Annas Leben, die doch so gar nicht dem Bild einer evangelischen Pastorin entspricht und auch nicht dem ihrer blaublütigen Herkunft. Ganz anders als ihre Schwester Maria, die ein geordnetes Leben führte mit ihrem blaublütigen Mann und dem kleinen Sohn. Immer wieder ergeben sich daraus die besten Szenen voller Situationskomik. Die Geschichte nimmt einen völlig überraschenden Verlauf. Ich hatte eher mit einer Familiengeschichte gerechnet, die in die Vergangenheit ihrer Protagonisten eintaucht, doch hier geschieht so viel mehr, hier wachsen letztendlich alle über sich hinaus, und die Erzählung blitzt vor hintersinnigem Humor. Die Geschichte wirkt dabei immer wieder mal leicht skurril und wenig glaubwürdig, das muss man sicher mögen - für mich war es genau die richtige Mischung. Das ist spannend und unterhaltsam zu lesen, ich habe gar nicht gemerkt, wie sich die Seiten des Buches von selbst umblätterten.

Sehr gerne empfehle ich diese humorvolle Geschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Mehr Abenteuer mit Emil Einstein, dem jungen Erfinder

Emil Einstein (Bd. 2)
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Emil darf mit seinem Erfindermobil zur Schule fahren. Max und Moritz, die Nervbrüder aus der 4. Klasse, fordern ihn zu einem Rennen heraus: sein Erfindermobil gegen ihre Turbo-Roller! Auch wenn Emil keine ...

Emil darf mit seinem Erfindermobil zur Schule fahren. Max und Moritz, die Nervbrüder aus der 4. Klasse, fordern ihn zu einem Rennen heraus: sein Erfindermobil gegen ihre Turbo-Roller! Auch wenn Emil keine Lust auf dieses Rennen hat, muss er mitmachen, denn die ganze Schule weiß Bescheid. Ob er wohl den Super-Apfelsaft verwendet, der seine Seifenkiste noch schneller macht? Doch dann ist seine letzte Saftflasche verschwunden und Emil entdeckt verdächtige Spuren. Emil muss sich also auf das Rennen vorbereiten und den Saftdieb finden…

Emil ist ein liebenswerter Zweitklässler mit vielen tollen Einfällen, die ihn zu einem Erfinder machen. Zudem hat er noch seine tierischen Freunde, den Kater Leonardo, den kleinen Waldkauz Kauzi und die Maus Bertha, sowie seine menschlichen Freunde Mira und Tom. Zusammen mit ihnen schafft er es, sich gegen die beiden Viertklässler Max und Moritz zu behaupten, und er hat auch die besten Ideen, wie er den Dieb in seiner Werkstatt ertappen kann. Es gibt einige überraschende Wendungen, so manches hat weder Emil noch der junge Leser bei der Lösung erwartet. Und darf man überhaupt in einem Wettkampf schummeln? Das Buch richtet sich an junge Leser ab ca. 5 Jahren: für jüngere Kinder zum Vorlesen, für gewiefte Erstleser auch zum Selberlesen, denn der Text ist auf seine Zielgruppe zugeschnitten und wird durch schöne Illustrationen ergänzt. Gut aufgefangen sind die Themen Freundschaft und Zusammenhalt, denn Emil ist gut eingebettet in seinen Freundeskreis. Das Buch ist bereits der zweite Band um Emil und seine Freunde, kann aber gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Vielmehr wird man sich gerne noch den ersten Band zum Lesen holen.

Sehr gerne empfehle ich dieses Kinderbuch für Kindergarten- und junge Schulkinder weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Zu Recht ein Bestseller!

Mein verrückter Körper – Warum du Popel gefahrlos essen kannst
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Ein Sachbuch für Kinder über den eigenen Körper: Der Autor Adam Kay lädt ein zu einer verrückten Entdeckungsreise und lockt seine jungen Leser nicht nur mit viel Fachwissen, sondern auch mit vielen Fragen ...

Ein Sachbuch für Kinder über den eigenen Körper: Der Autor Adam Kay lädt ein zu einer verrückten Entdeckungsreise und lockt seine jungen Leser nicht nur mit viel Fachwissen, sondern auch mit vielen Fragen abseits der Lehrbuchinhalte: Darf man Popel essen? Weshalb fallen beim Niesen nicht die Augen aus dem Kopf? Ist unser größter Muskel wirklich der Hintern?

Wer das Buch aufschlägt, auf welcher Seite auch immer, findet sich in einer spannenden und leicht überdrehten Lektüre wieder, die immer wieder mit ekligen und doch auch urkomischen Fakten lockt, so dass man sich sofort festliest. Ob über die verschiedenen Organe des Körpers, über seine Funktionen, aber auch über Krankheiten, es gibt nichts, was der Autor verschweigt. Verrückt und überdreht sind auch die Illustrationen, der Illustrator Henry Paker lebt sich hier genauso aus wie der Autor Adam Kay. Für Erwachsene sind ein paar Worte (Popo, Kacke, Rotz usw.) vielleicht etwas zu oft wiederholt, üben für junge Leser aber vermutlich genau die richtige Anziehung aus, um sich durch die doch üppigen 448 Seiten zu lesen. Und ja, es gibt auch eher ungeliebte Wahrheiten, dass nämlich Brokkoli doch wichtig zu essen ist… Da verblasst jeder andere Anatomie-Unterricht vor Neid, hier bleiben die Fakten im Gedächtnis haften. Dieses Buch ist zu Recht zum Bestseller geworden!

Mich hat diese unkonventionelle Reise durch den Körper gut unterhalten können, während der Leser nebenbei mit wichtigen Informationen gefüttert wird. Diese gelungene Mischung empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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