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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2022

Mit einem Augenzwinkern erzählt

Gangsta-Oma schlägt wieder zu!
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Ein Jahr nach dem Tod seiner Großmutter vermisst Ben seine Oma noch immer. Gerne erinnert er sich an sein Abenteuer mit ihr, als sie beide versuchten, die Kronjuwelen der englischen Königin zu klauen. ...

Ein Jahr nach dem Tod seiner Großmutter vermisst Ben seine Oma noch immer. Gerne erinnert er sich an sein Abenteuer mit ihr, als sie beide versuchten, die Kronjuwelen der englischen Königin zu klauen. Und nun, ein Jahr später, werden erneut weltberühmte Schätze gestohlen, genauso wie es die Oma von ihrer Tätigkeit als Schwarze Katze erzählt hat! Nicht nur, dass Ben neugierig darauf ist, wer nun als Schwarze Katze tätig wird; nun wird er auch noch beschuldigt, selbst der Dieb zu sein. Sein Erzfeind Mr. Parker ist ihm dauernd hinterher.

Ben durfte schon einmal ein Gangster-Abenteuer bestehen, nun darf er dies erneut. Schon das Coverbild mit dem maskierten Täter, dahinter Ben und gleich nach ihm eine schwarze Katze, mit vielen Pfotenabdrücken, Scrabble-Steinen und Klunkern als Juwelen ist witzig gezeichnet und macht Lust auf eine witzige Geschichte. Wer das erwartet, wird hier nicht enttäuscht werden: Die Geschichte ist voller Situationskomik, unerwartete Wendungen steuern auf eine schier unglaubliche Auflösung. Das zu lesen, ist ein Heidenspaß, was durch die grafische Gestaltung des Textes und die lustigen Illustrationen noch unterstrichen wird. Dazu passend sind die Charaktere heillos überzogen, was den Lesespaß noch mehr erhöht. Ach ja, wer den Vorgänger bereits kennt, wird viele der Protagonisten wieder erkennen. Doch das Buch liest sich auch gut ohne weitere Vorkenntnisse.

Dieses Buch ist so sehr mit einem Augenzwinkern erzählt, dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Die vielen Facetten einer Familiengeschichte

Die Rückkehr der Kraniche
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Als ihre Mutter Wilhelmine ins Krankenhaus kommt, treffen die Schwestern Grete und Freya nach langen Jahren wieder in ihrem Elternhaus aufeinander. Grete ist diejenige, die mit ihrer nichtehelich geborenen ...

Als ihre Mutter Wilhelmine ins Krankenhaus kommt, treffen die Schwestern Grete und Freya nach langen Jahren wieder in ihrem Elternhaus aufeinander. Grete ist diejenige, die mit ihrer nichtehelich geborenen Tochter immer im Elternhaus geblieben ist. Sie fühlt sich in der Natur zu Hause, im Garten des Hauses sowie im Naturschutzgebiet der Elbe, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Freya hat sich ein eigenes Leben in Berlin aufgebaut, doch nun hat ihr langjähriger Freund sie verlassen, ihr Traum von einer eigenen Familie steht auf der Kippe. Auch Gretes Tochter Anne kommt zu ihrer geliebten Großmutter. Vier Frauen mit ihren Erwartungen und vor allem Geheimnissen treffen aufeinander.

Es sind vor allem Erwartungen, die schon lange zwischen den Frauen stehen, sowie die Geheimnisse, die allen vier Frauen zu schaffen machen. Die Enttäuschungen daraus sind von Anfang an greifbar, jede trägt sie in sich. Kein Wunder, dass es ihnen schwer fällt, miteinander zu kommunizieren. Doch als Wilhelmine fühlt, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt, kommt Bewegung in die starren Verhaltensweisen aller vier Frauen. Das ist sehr überzeugend geschildert. Durch die Erzählung aus mehreren Perspektiven konnte ich diese Veränderung gut nachvollziehen. Der Spannungsbogen ist gut gewählt, denn die vielen Facetten der Geschichte werden nur nach und nach in kleinen Häppchen aufgedeckt, da möchte man als Leser unbedingt dran bleiben.

Mir hat diese Geschichte einer Familie sehr gut gefallen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Humorvoll und spannend

Gangsta-Oma
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Ben wird von seinen Eltern jeden Freitagabend zu seiner Großmutter abgeschoben. Dort ist es langweilig, es riecht nach Kohl, es gibt nichts, was Ben zu ihr hinzieht. Doch eines Tages erzählt sie ihm überraschend ...

Ben wird von seinen Eltern jeden Freitagabend zu seiner Großmutter abgeschoben. Dort ist es langweilig, es riecht nach Kohl, es gibt nichts, was Ben zu ihr hinzieht. Doch eines Tages erzählt sie ihm überraschend davon, dass sie einst eine berüchtigte Diebin war. Ab dem Zeitpunkt ist sie seine Gangsta-Oma, und prompt plant er mit ihr einen ganz besonderen Beutezug...

Was ganz dröge beginnt, mit langweiligen Besuchen bei der Oma, erfährt eine überraschende Wendung, als Oma ganz nebenbei ihre Vergangenheit als berüchtigte Juwelendiebin erzählt. Was liegt da näher, als daran anzuknüpfen, denkt sich Ben, und schon sind die beiden am Pläne schmieden. Was daraus wird, lässt eine Geschichte entstehen, die vor Spannung und Ideenreichtum sprüht. Die Charaktere sind äußerst individuell, ja teilweise schon kauzig angelegt. Das lässt der Geschichte den Raum, immer wieder überraschende Wendungen einzubauen. Das Buch enthält deshalb einige äußerst witzige Passagen, die garantiert zum Lachen verführen, und schafft es dennoch, ernsthaften Themen den gebührenden Raum zu geben. Dietmar Bär als Sprecher des Hörbuchs setzt die Geschichte mit viel trockener Ironie um, so dass man der Erzählung gerne folgt.

Dieses Hörbuch erzählt auf eine spannende Weise und äußerst humorvoll von einem ganz besonderen Verhältnis zwischen Ben und seiner Großmutter. Sehr gerne empfehle ich das Hörbuch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Eine ergreifende Familiengeschichte

Was ich nie gesagt habe
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Tom Monderath erfährt, dass er einen Halbbruder hat. Henk war auf der Suche nach ihm und will nun alles über ihren gemeinsamen Vater wissen. Konrad starb vor einigen Jahren, Toms Verhältnis zu ihm war ...

Tom Monderath erfährt, dass er einen Halbbruder hat. Henk war auf der Suche nach ihm und will nun alles über ihren gemeinsamen Vater wissen. Konrad starb vor einigen Jahren, Toms Verhältnis zu ihm war nicht das Beste. Toms Mutter Greta ist dement, sie kann er nicht mehr zu Konrads Vergangenheit befragen. Tom, seine Freundin Jenny und sein Halbbruder Henk machen sich daran, Konrads Lebensgeschichte auszugraben. Während des Kriegs fast noch ein Kind, hat Konrad im Krieg gekämpft, gerät in amerikanische Gefangenschaft und lernt nach dem Krieg seine große Liebe Greta kennen. Ein großes Geheimnis wird seine spätere Familie prägen…

Bereits in „Stay away from Gretchen“ hat die Autorin Susanne Abel die Lebensgeschichte der Kriegsgeneration aufgearbeitet. Ging es dort um Tom Monderaths Mutter, steht in diesem Buch der Vater im Mittelpunkt. Es ist eine ergreifende Geschichte von vielen Verlusten, von gescheiterten Lebensträumen, von der Suche nach ein bisschen Glück für sich und seine Familie. Die Erzählung wechselt zwischen Toms heutigem Erleben und Konrads Geschichte während der Kriegszeit und danach. So erlebt der Leser hautnah die jeweilige Perspektive und erhält damit einen Einblick in die jeweiligen Gedanken und Gefühle der Personen. Die Geschichte wirkt deshalb äußerst authentisch und realitätsnah.

Mich hat die Geschichte dieser Familie sehr schnell in ihren Bann gezogen, ich habe mit Tom und mit Konrad von Anfang bis Ende mitgefiebert. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Ein Albtraum ohnegleichen

Die Filiale
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Laura Jacobs erhält die Kündigung ihres Mietvertrages, denn die Bank, bei der sie arbeitet und die ihren Mitarbeitern seinerzeit in einer eigenen Siedlung Wohnraum zur Verfügung stellte, will nun genau ...

Laura Jacobs erhält die Kündigung ihres Mietvertrages, denn die Bank, bei der sie arbeitet und die ihren Mitarbeitern seinerzeit in einer eigenen Siedlung Wohnraum zur Verfügung stellte, will nun genau diese Siedlung verkaufen. Als ihre Filiale von Bankräubern überfallen wird, ist es Laura, die mit kühlem Kopf und routiniert dafür sorgt, dass ein Blutbad verhindert werden und die Polizei die Räuber in Gewahrsam nehmen kann. Doch bald wird Laura feststellen, dass der Verkauf ihres Hauses ihre geringste Sorge ist, denn unerwartet tauchen schwerwiegende Vorwürfe gegen sie auf…

Als langjährige Mitarbeiterin der Bank landet Laura plötzlich in einem Albtraum, wie sie sich das nie hätte vorstellen können. Nach und nach baut sich die Bedrohung auf, die in ihr Leben tritt, dafür aber umso nachhaltiger. Wie soll man damit leben, wenn jedes Verhalten unversehens negativ ausgelegt werden kann? Laura erlebt einige bittere Momente, die scheinbar nur noch in ihrem Verderben münden können. Der Autor Veit Etzold schildert dies äußerst realistisch - es gab einen Punkt während der Lektüre des Buches, als ich mich fragte, ob ich jemals wieder völlig unbedarft eine Bankfiliale betreten kann. Der Spannungsbogen der Geschichte ist geschickt angelegt, so dass ich Lauras Entsetzen darüber, wie ihr die Situation zu entgleiten droht, sehr gut nachvollziehen konnte. Das ist in der Hörbuchversion sehr gut gelungen, man fiebert mit Laura mit, ob sich noch irgendein Ausweg ergeben könnte aus der gefährlichen Situation, in die sie so unerwartet hineingeraten ist. Und obwohl das Buch Begebenheiten aus der Welt der Finanzen schildert, habe ich mich auch ohne tiefere Vorkenntnisse in der Geschichte zurechtgefunden.

Mich hat dieser Thriller bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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