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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2022

Überraschend zum Helden ernannt

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Michael Hartung betreibt eher erfolglos eine Videothek, als er im September 2019 Besuch von einem Journalisten erhält, der über eine spektakuläre Massenflucht vom Bahnhof Friedrichstraße aus recherchiert: ...

Michael Hartung betreibt eher erfolglos eine Videothek, als er im September 2019 Besuch von einem Journalisten erhält, der über eine spektakuläre Massenflucht vom Bahnhof Friedrichstraße aus recherchiert: Damals gelangten 127 Menschen aus der DDR in einem S-Bahnzug in den Westen. Hartung hat damals als Stellwerksmeister am Bahnhof Friedrichstraße gearbeitet. Nie wieder hat er sich mit den damaligen Geschehnissen auseinandergesetzt. Nun aber, nach Zahlung eines ordentlichen Honorars, bestätigt er die Geschichte – und wird quasi über Nacht zu einem Helden. Damit beginnt eine ganz neue Karriere für Hartung – als Held, der überall gefeiert werden soll. Und Hartung beginnt, sich in einem Dickicht aus Lügen zu verheddern.

Michael Hartung, der Held wider Willen, der sich eigentlich schon in einem ereignislosen Leben eingerichtet hatte, erhält die einmalige Chance, zu Geld zu kommen und mit seiner Tochter die Beziehung zu erneuern. Sehr pointiert beschreibt der Autor Maxim Leo, wie sich die Geschichte der heldenhaften Rettung von 127 DDR-Bürgern aufbauscht, wie Hartung den Verlockungen anheimfällt, wenn er die erwartungsvollen Fragen der Medien beantwortet, die ihn als Held feiern wollen. Und wie Hartung damit ein Lügengebäude aufbaut, in dem er sich zunehmend weniger wohl fühlt. Das ist sehr nachvollziehbar erzählt, als Leser fiebert man mit Hartung mit, während nach und nach die verschiedenen Aspekte der damaligen Geschehnisse aufgeblättert werden. Man fragt sich, ob Hartung je einen Ausweg aus seinem Lügengebäude finden wird.

Diese satirische Geschichte über einen Helden wider Willen hat mich sehr gut unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Kurzgeschichten mit interessanter Pointe

Fast ein Idyll
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In 25 Kurzgeschichten darf die Prominenz dieser und vergangener Zeiten beinahe reale Geschehnisse erleben: Bertha von Suttner, Josephine Baker, Thomas Mann, Ludwig van Beethoven, Kleopatra und noch viele ...

In 25 Kurzgeschichten darf die Prominenz dieser und vergangener Zeiten beinahe reale Geschehnisse erleben: Bertha von Suttner, Josephine Baker, Thomas Mann, Ludwig van Beethoven, Kleopatra und noch viele mehr tummeln sich in diesem Band und zeigen einen Einblick in ihr Leben, wie es die Geschichte nie erzählt.

Die Erzählungen bauen auf ihrer Vorgeschichte auf, und wer diese nicht bei allen diesen illustren Berühmtheiten kennt, muss auf eigene Faust danach recherchieren. Dafür sind jedoch die Kurzgeschichten äußerst kurz geraten, sie warten mit einer interessanten Pointe auf. Denn die Autorin Susanne Falk erzählt von diesen Berühmtheiten abseits der bekannten Geschichten, das macht den Reiz dieses Buches aus. Manches davon hätte wirklich so geschehen können... Mir allerdings fehlte immer wieder der genauere Hintergrund, zudem empfand ich die Geschichten als viel zu kurz geraten, so dass kaum was hängen blieb von der jeweiligen Erzählung.

Wer eine unterhaltsame Sommerlektüre sucht und den Hintergrund der geschilderten Persönlichkeiten kennt, wird sich sicherlich gut mit dem Buch amüsieren. Mich hat die Kürze der Geschichten etwas gestört, so dass ich diese Sammlung zum Thema „Was wäre, wenn...“ nur bedingt empfehlen kann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Krimi im Krimi

Der Tote aus Zimmer 12
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Susan Ryeland führt mit ihrem Lebensgefährten mehr oder weniger erfolgreich ein kleines Hotel auf Kreta. Doch sie vermisst ihr altes Leben in London. So braucht es nicht viel Überzeugungskraft, als das ...

Susan Ryeland führt mit ihrem Lebensgefährten mehr oder weniger erfolgreich ein kleines Hotel auf Kreta. Doch sie vermisst ihr altes Leben in London. So braucht es nicht viel Überzeugungskraft, als das Ehepaar Treherne sie bittet, bei der Suche nach ihrer Tochter Cecily zu helfen. Sie verschwand kurz nachdem sie das Buch „Atticus unterwegs“ gelesen hatte, das Susan seinerzeit lektoriert hatte. Cecily hatte ihren Eltern noch mitgeteilt, dass sie durch dieses Buch einen Mord von vor acht Jahren aufklären könne. Da der Autor des Buches inzwischen verstorben ist, soll Susan helfen, das Rätsel aufzulösen. Doch Susan ahnt nicht, wie sehr sie sich damit selbst in Gefahr begibt…

Das Buch knüpft locker an „Die Morde von Pye Hall“ an, doch man kann das vorliegende Buch ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Es ist ein verzwickter Fall, den Susan hier annimmt, um wieder die Luft von England zu schnuppern, nachdem sie den Schwierigkeiten des Alltags in Griechenland entfliehen möchte. So entsteht ein Krimi im Krimi, denn Susan muss das Buch, das sie einst lektoriert hatte, nun erneut lesen. Mit ihr zusammen kann der Leser auf die Suche nach dem Täter von vor acht Jahren gehen und so Cecilys Verschwinden aufklären. Damit ist der Leser gefragt, sich auf die Suche nach den Hinweisen zu begeben, die beide Krimifälle lösen können. Viele Verdächtige und vielerlei überraschende Wendungen erschweren die Suche nach einem Täter, was die Lektüre umso spannender und die Auflösung umso überraschender gestaltet.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter, es hat mich sehr gut unterhalten können, so dass ich 4 vom 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Fantasy mit spannendem mythischem Hintergrund

Legend Academy. Fluchbrecher
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Graylee wird ins Internat geschickt – und landet an der Legend Academy. Diese entpuppt sich als Schule für die Nachfahren mythischer Wesen. Doch während bei den anderen neuen Schülern schnell herausgefunden ...

Graylee wird ins Internat geschickt – und landet an der Legend Academy. Diese entpuppt sich als Schule für die Nachfahren mythischer Wesen. Doch während bei den anderen neuen Schülern schnell herausgefunden wird, welchem mythischen Wesen sie entstammen, will sich das bei Graylee nicht wirklich zeigen. Während Graylee immer wieder an den ziemlich gut aussehenden Hudson gerät, entdeckt sie, dass auf dem Internat ein Fluch liegt, der tödliche Opfer fordert…

Bei Graylee, die als Adoptivkind aufgewachsen ist, wacht in der Pubertät eine magische Energie auf, die sie als Nachfahre mythischer Wesen auszeichnet. Doch so viel anders als ihre bisherige Schule scheint dieses Internat nicht zu sein: Es gibt jede Menge Neid und Missgunst zwischen den Schülerinnen und Schülern, es deuten sich Liebesgeschichten an, und für die Neuen ist es gar nicht so einfach, sich hier zurechtzufinden. Spannend ist es aber, wenn sich die magische Welt dieser Legend Academy eröffnet, wenn der Leser bzw. Hörer eintauchen darf in eine fantastische Welt voller mythischer Wesen mit besonderen Eigenschaften. Neben der sich andeutenden Liebesgeschichte gibt es noch jede Menge Geheimnisse an der Legend Academy zu entdecken, die allerdings noch aufgeklärt werden müssen. So endet dieses Buch mit einem dicken Cliffhanger, der unbedingt nach der Fortsetzung schreit. Als Hörbuch ist die Geschichte mit mehr als 15 Stunden sehr umfangreich geraten, und es fiel mir nicht immer leicht, nach Hörpausen in die Erzählung zurückzufinden. Wobei das nicht an der Sprecherin liegt, sie hat jeder Figur ihre ganz besondere Eigenheit eingehaucht, der Erzählstil hat sich der jeweiligen Gegebenheit bestens angepasst. Ich habe festgestellt, dass ich mich mit längeren Fantasy-Geschichten als Hörbuch eher schwer tue, das liegt aber an mir, da ich eher zum Lesen als zum Hören tendiere.

Diese romantisch angehauchte Fantasy-Geschichte mit einem spannenden mythischen Hintergrund empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Renate Bergmann in Hochzeitsvorbereitungen

Man muss sich nur trauen (Die Online-Omi 16)
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Renate Bergmanns beste Freundin, die Gertrud, heiratet. Und Renate Bergmann hat die Organisation übernommen, sie ist Brautjungfer und Ersatzbrautmutter in einem. Denn die Braut und der Bräutigam sind beide ...

Renate Bergmanns beste Freundin, die Gertrud, heiratet. Und Renate Bergmann hat die Organisation übernommen, sie ist Brautjungfer und Ersatzbrautmutter in einem. Denn die Braut und der Bräutigam sind beide nun schon jenseits der 80. Da muss Renate einiges bedenken und beachten, damit das Fest zu einem Erfolg für alle, vor allem aber für das Brautpaar wird.

Wie schon in den bisherigen Bänden um Renate Bergmann darf die Online-Omi auch diesmal wieder frei von der Leber weg von ihrer Lebenserfahrung erzählen und dies mit ihren Plänen für die Hochzeit der besten Freundin verbinden. Denn Renate Bergmann war ja selbst viermal verheiratet, sie kennt sich also aus! Doch so eine Hochzeit, wenn die Brautleute schon jenseits der 80 sind, da muss man vieles bedenken, nicht dass gesundheitliche Risiken heraufbeschworen werden. Doch Renate Bergmann hat wie immer alles im Griff! Wie sie das erzählt, das ist wie immer sehr humorvoll, und so manches der Bilder, die ihre Erzählung heraufbeschwört, lässt den Leser lauthals lachen. Andererseits sind auch so manche Lebensweisheiten in dieser Geschichte verborgen. Wer Renate Bergmann bereits kennt, weiß, was er mit diesem Buch erwarten darf, er wird nicht enttäuscht werden. Und wer sie noch nicht kennt, kann sie in dieser locker geschriebenen Geschichte kennenlernen und wird wohl ein Dauergrinsen im Gesicht tragen während der Lektüre.

Wieder ein Buch von „Renate Bergmann“ Torsten Rohde, in bekannter Schnodderschnauze geschrieben, ein Buch für zwischendurch mit viel Humor zum Entspannen und Sich-dran-freuen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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