Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2022

Etwas verwirrend

Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln
0

Mit seinen elf Jahren lebt Elmo in Berlin-Neukölln und ist begeisterter Detektiv. Vor einigen Wochen ist sein großer Bruder gestorben, und seither ist nichts mehr wie vorher. Bei seiner Suche nach dem ...

Mit seinen elf Jahren lebt Elmo in Berlin-Neukölln und ist begeisterter Detektiv. Vor einigen Wochen ist sein großer Bruder gestorben, und seither ist nichts mehr wie vorher. Bei seiner Suche nach dem Hund Idefix, der sich ihm angeschlossen hatte, bis ihn sein Herrchen wieder zu sich nahm, findet Elmo seine Aufgabe als Detektiv. Dabei stößt er auf Tuna, die ihn für das Online-Spiel MELOdyi anheuert.

Das Buch erzählt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen, und das ist sehr verwirrend. Ich musste ein bisschen darüber nachdenken, was das Buch mir sagen möchte, vor allem da es auch ohne einen echten Schluss endet, so quasi mittendrin. Jede der handelnden Personen ist sehr individuell dargestellt, man fiebert gerne mit Elmo mit, wenn er auf Ermittlungen geht sowie in der Bewältigung seines Alltags, der nach dem Tod seines Bruders nicht ganz einfach für ihn ist. Die Themen des Buches sind ganz schön heftig für ein Kinderbuch: die Trauer über den Verlust des Bruders, die körperliche Versehrtheit von Tuna, der Verlust von Birols Familie, als er sich in seiner Erfindertätigkeit verliert, aber auch Elmos einsame Streifgänge, weil seine Mutter mit dem Betreiben des Spätis ihre Kinder oft auf sich gestellt lassen muss. Elmo kommt im Wesentlichen ganz gut damit zurecht, und doch bleibt so ein etwas seltsames Bauchgefühl. Vor allem aber das offene Ende hat mich recht ratlos hinterlassen, ob es da wohl eine Fortsetzung gibt, die diese Themen wieder aufgreift?

Auch wenn mich Elmos Geschichte interessieren konnte, hat mich der Schluss so ratlos hinterlassen, dass ich etwas zwiespältig zurückbleibe. Ich mag das Buch nur bedingt weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2022

Spannendes Pferdebuch mit ganz besonderem mythischem Hintergrund

Die Nebel von Walhalla (Bd. 1)
0

Alessa und Nell sind Cousinen und begeisterte Reiterinnen. Auf einem neuen Reiterstall lernen sie die dortigen Pferde kennen – und finden auf Anhieb das jeweilige Pferd für sich. Courage und Blitz sind ...

Alessa und Nell sind Cousinen und begeisterte Reiterinnen. Auf einem neuen Reiterstall lernen sie die dortigen Pferde kennen – und finden auf Anhieb das jeweilige Pferd für sich. Courage und Blitz sind aber auch besondere Pferde. Was dahintersteckt, erfahren Alessa und Nell von Hilde, der Besitzerin des Hofes: Die Pferde sind uralte Walküre-Pferde, sie stammen aus der Welt der nordischen Götter. Zusammen mit Hildes Enkelin bilden Alessa und Nell das Team Valkyrie, Hilde unterrichtet sie. Die Aufgabe der Mädchen ist es, die Menschen und Pferde unserer Welt vor den übernatürlichen Gefahren aus der Götter- und der Unterwelt zu beschützen.

Abgesehen vom Prolog, beginnt das Buch wie jedes andere Pferdebuch auch: Man spürt bei den beiden Mädchen die Liebe zu den Pferden und ihre Freude am Reiten. Doch schon bald mischen sich übernatürliche Töne in die Geschichte, bis das Geheimnis der Pferde und auch der drei Mädchen gelüftet wird: Dass sowohl die Pferde wie auch die Mädchen eine Verbindung zu den nordischen Götter der Walhalla haben. Als ihr Einsatz letztendlich gefragt ist, vermischen sich die verschiedenen Welten miteinander, die Gefahr ist mit der Hand zu greifen. Auch ohne weitere Vorkenntnisse der nordischen Sagen kann man sich in den mythischen Hintergrund dieser Geschichte vertiefen, während die Erzählung einen Hauch von Magie erhält.

Dieses spannende Pferdebuch mit seinem besonderen mythischen Hintergrund empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2022

Genussvoller Lesespaß

Der kleine Raubdrache
0

Der kleine Raubdrache soll mit den anderen Drachenkindern in der Drachenschule lernen, wie vorschriftsmäßig eine Prinzessin geraubt wird. Sie muss anschließend von ihrem Prinzen befreit werden, damit die ...

Der kleine Raubdrache soll mit den anderen Drachenkindern in der Drachenschule lernen, wie vorschriftsmäßig eine Prinzessin geraubt wird. Sie muss anschließend von ihrem Prinzen befreit werden, damit die beiden sich glücklich verheiraten können, dafür aber kriegt der Drache die Schuppen verhauen. Was aber, wenn der kleine Raubdrache sich die Schuppen nicht verhauen lassen will? Was, wenn der Prinz seine Prinzessin befreien will, aber den Mut dazu nicht aufbringt? Und was, wenn eine Prinzessin gar nicht heiraten will?

Ja, das sind grundsätzliche Fragen, mit denen der alte Drachenlehrer erstmal etwas überfordert ist, kennt er das doch alles gar nicht aus seinen 500 Jahren Tätigkeit. Doch zum Glück ist der kleine Raubdrache ganz gewitzt und ihm fallen dann doch noch ein paar gute Lösungen ein… Welch ein Spaß ist dieses Buch, das die Tradition des Prinzessinnen-Raubens so charmant in Frage stellt! Nicht nur der Text ist witzig und spannend zum Lesen, ja, auch die Illustrationen dazu sind so lustig wie die gesamte Geschichte. Hier werden mit Genuss Rollenklischees und Traditionen hinterfragt. Da kichert man schon beim Vorlesen dauernd vor sich hin und reißt garantiert seine jungen Zuhörer in die Begeisterung über dieses Buch mit.

Diesen Lesespaß empfehle ich unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2022

Geht unter die Haut

Brunnenstraße
0

Andrea Sawatzki erzählt in diesem Buch ungeschminkt über die kleine Andrea, die nichtehelich geboren wird. Der Journalist Günther Sawatzki zieht später mit seiner kleinen Familie zusammen, doch so einfach ...

Andrea Sawatzki erzählt in diesem Buch ungeschminkt über die kleine Andrea, die nichtehelich geboren wird. Der Journalist Günther Sawatzki zieht später mit seiner kleinen Familie zusammen, doch so einfach wie gedacht wird das nicht. In späteren Jahren wird er schwer dement, die Krankheit verändert ihn, er wird launisch, ungeduldig, zornig. Die Mutter muss den Lebensunterhalt verdienen, die Tochter den kranken Vater pflegen.

In verschiedenen Anekdoten nähert sich die autofiktionale Geschichte langsam dem Geschehen, das die junge Andrea völlig überfordert. Dies alles in einer Zeit, in der es noch kein Verständnis für die Demenz als Krankheit und noch weniger Hilfen für die pflegenden Angehörigen gibt. So sachlich die Geschichte erzählt wird, so sehr geht sie unter die Haut. Man leidet mit Andrea mit, begräbt mit ihr so manche Hoffnung, die sie als Kind mit sich getragen hat. Das Hörbuch liest die Autorin selbst, und sie zieht den Hörer schnell in ihren Bann, wenn sie mit einer gewissen Distanz und doch jeder Menge Emotionalität von Ereignissen erzählt, die das erhoffte Bild der liebevollen Kleinfamilie mit Wucht zersprengen. Es ist keine leichte Aufarbeitung, immer wieder stockte mir beim Zuhören der Atem. Umso mehr berührt diese Geschichte und bricht eine Lanze für alle Kinder, die in ihrer Überforderung scheinbar Schuld auf sich laden.

Dieses Hörbuch empfehle ich unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2022

Brisante Ermittlungen

Der dreizehnte Mann
0

Rocco Eberhardt wird angefragt, Timo Krampe zu helfen, der als Kind zum Opfer in einem riesengroßen Skandal wurde: Im Rahmen eines Experiments hatten Berliner Jugendämter Pflegekinder an pädophile Männer ...

Rocco Eberhardt wird angefragt, Timo Krampe zu helfen, der als Kind zum Opfer in einem riesengroßen Skandal wurde: Im Rahmen eines Experiments hatten Berliner Jugendämter Pflegekinder an pädophile Männer vermittelt. Timo Krampe wollte zusammen mit seinem Freund Jörg einer Journalistin davon erzählen, doch nun ist Jörg verschwunden. Und auch Timos Leben scheint in Gefahr zu sein…

In diesem zweiten Band um den Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer erzählen die Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos erneut eine spannende und brisante Geschichte auf dem Hintergrund einer wahren Geschichte. Man merkt den beiden Autoren an, dass sie eine Menge Vorkenntnisse einbringen, sind sie doch beide vom Fach. So ist auch dieser Fall sehr spannend erzählt und erscheint äußerst realistisch. Die Protagonisten wirken authentisch in ihrem Handeln. Der leicht lesbare Schreibstil wie auch die kurzen Kapitel lassen die Seiten einfach so dahinfliegen, denn hier will man unbedingt wissen, ob es gelingt, diejenigen zur Verantwortung zu zwingen, die seinerzeit in den Skandal verwickelt waren. Erschreckend ist, dass diese Geschichte auf wahren Begebenheiten fußt.

Mich hat diese Geschichte sehr gut unterhalten können, so dass ich das Buch unbedingt weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere