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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2018

Geeignet für die angesprochene Zielgruppe

Ocean City - Jede Sekunde zählt
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Ocean City – Jede Sekunde zählt stammt aus der Feder des deutschen Autorenduos Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg. Gemeinsam nehmen die beiden ihre Leser mit in die Stadt Ocean City, eine buchstäblich ...

Ocean City – Jede Sekunde zählt stammt aus der Feder des deutschen Autorenduos Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg. Gemeinsam nehmen die beiden ihre Leser mit in die Stadt Ocean City, eine buchstäblich mitten auf dem Ozean treibende Stadt, in der Zeit das Geld als Zahlungsmittel abgelöst hat. Die Menschen sammeln Zeit auf ihren Zeitkonten an, mithilfe von in die Haut implantierten Chips und am Handgelenk zu tragenden Dekodern werden Transaktionen abgeschlossen. Beispielsweise wird das Zuspätkommen zum Unterricht mit einem Zeitabzug bestraft.

In dieser Welt leben Jackson und Crockie und Hank, eigentlich beste Freunde. Die drei haben nur gemeinsam an einem Gerät gearbeitet, mit dem sich die Zeitkonten manipulieren lassen. Leider kann Crockie der Versuchung nicht widerstehen und nimmt das Gerät im Alleingang in Betrieb. Eine Kontrolle durch die Sicherheitskräfte von Ocean City gerät außer Kontrolle und Jackson steckt auf einmal mittendrin in einem Haufen von Problemen.

Die Geschichte beginnt direkt recht dramatisch, allerdings flacht die Spannungskurve nach diesem ersten Höhepunkt gefühlt erst einmal ab. Für mich war es auch ein bisschen unglaubwürdig, dass es Jackson in seinem Alter gelungen sein soll, dass ihm niemand anmerkt, dass er aufgrund der Erlebnisse total durch den Wind ist. Allerdings ist das Konstrukt der gesellschaftlichen Ordnung von Ocean City interessant und der Schreibstil der Autoren liest sich angenehm und flüssig. Ich denke, dass es für die angesprochene Zielgruppe geeignet ist. Von mir erhält Ocean City, jede Sekunde zählt drei von fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Spannend bis zur letzten Seite

Der Kreidemann
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Zur Handlung
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an. Mit einem Kinderspiel unter Freunden, einem geheimen Code, durch den Eddie und seine Freunde miteinander kommunizieren. Durch Kreidezeichnungen teilen ...

Zur Handlung
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an. Mit einem Kinderspiel unter Freunden, einem geheimen Code, durch den Eddie und seine Freunde miteinander kommunizieren. Durch Kreidezeichnungen teilen sich Eddie, Fat Gav, Mickey, Hoppo und Nicky geheime Botschaften mit. Es ist ein Spiel. Bis es das nicht mehr ist. Jahrzehnte später holen Eddie die Ereignisse jenes Sommers wieder ein.

Meine Meinung
Man kann zum Inhalt kaum mehr sagen, ohne zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen. C. J. Tudor schafft es, durch den Aufbau ihrer Erzählung (die Kapitel, die im Jahr 1986 und 2016 spielen, wechseln sich ab), dass sich die Handlung erst nach und nach entfaltet. Die Kapitel aus 1986 enthalten neben den Erlebnissen der Kinder/Jugendlichen auch Anmerkungen des erwachsenen Eddie aus der heutigen Sicht (also 1016). Es ist interessant, wie die Ereignisse nicht nur aus damaliger Sicht beleuchtet werden, sondern dieselbe Person, die das alles damals wirklich erlebt hat, auf die eigenen Erinnerungen und Erlebnisse zurückschaut.
Im Mittelpunkt der Handlung steht weitestgehend Eddie, seine Freunde werden nicht annähernd so ausgearbeitet dargestellt wie er. Allerdings hat das meinem Leseerlebnis keineswegs geschadet. Eddie ist ein faszinierender Charakter, der auf spannende Art und Weise durch die Geschichte führt. Das Buch hält einige unerwartete Wendungen bereit, die die Spannung aufrechterhalten.
Von mir erhält Der Kreidemann fünf von fünf möglichen Sternen und eine Leseempfehlung für alle Fans spannender Literatur.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Faszinierender Auftakt

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Zum Inhalt
In einer Welt, in der Frauen keine Wahlmöglichkeit haben, egal, um welchen Bereich ihres Lebens es geht, in der es ihnen bei strengster Strafe verboten ist, Lesen zu lernen, beobachten die Leser ...

Zum Inhalt
In einer Welt, in der Frauen keine Wahlmöglichkeit haben, egal, um welchen Bereich ihres Lebens es geht, in der es ihnen bei strengster Strafe verboten ist, Lesen zu lernen, beobachten die Leser von Iron Flowers – Die Rebellinnen die beiden Schwestern Nomi und Serina dabei, wie sie sich in dieser Welt zurechtfinden und jede der Schwestern, zumindest zu Beginn der Geschichte, anders mit den Beschränkungen ihres Lebens durch Männer umgeht.

Meine Meinung
Tracy Banghart ist es gelungen, dass ich in die Welt von Viridia eingetaucht bin. Zusammen mit Nomi habe ich mich darüber geärgert und aufgeregt, dass es Frauen untersagt ist zu lesen. Mit Serina bin ich, ehrlich gesagt, erst nach und nach warm geworden, da sie sich, zumindest zu Beginn der Geschichte, voll und ganz den Regeln dieser Welt unterworfen zu haben scheint. Dass die Geschichte abwechselnd Serina und Nomi auf ihren Wegen verfolgt, hat für Spannung und Tempo in der Handlung gesorgt. Mir jedenfalls hat die Entwicklung beider Schwestern am Herzen gelegen und ich wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Daher fiebere ich schon dem nächsten Band entgegen. Was mir an dem Buch nicht so gut gefallen hat, war auf der einen Seite die rasante Entwicklung von Serina. Das ging mir eindeutig zu schnell. Auf der anderen Seite hat sich Nomi, die doch eigentlich sehr intelligent ist, immer wieder sehr naiv und leichtgläubig verhalten. Unter Einbezug der Kritikpunkte an dem Buch komme ich zu einer Bewertung von vier Sternen.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Kleine Feuer überall
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Nach „Was ich euch nicht erzählte“ legt die Autorin Celeste Ng mit „Kleine Feuer überall“ ihren zweiten Roman vor. „Was ich euch nicht erzählte“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich ...

Nach „Was ich euch nicht erzählte“ legt die Autorin Celeste Ng mit „Kleine Feuer überall“ ihren zweiten Roman vor. „Was ich euch nicht erzählte“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich entsprechend neugierig auf den „Neuen“ aus der Feder von Celeste Ng und meine Erwartungen entsprechend hoch.
Zur Handlung
Worum geht es in „Kleine Feuer überall“ eigentlich? In einem malerischen Vorort, so scheint es, führt Celeste Ng ihren Lesern eine augenscheinliche Bilderbuchfamilie vor Augen: Die Richardsons. Vater, Mutter, vier Kinder. Nur die Jüngste rebelliert offensichtlich und sichtbar gegen die starren Regeln und Konventionen, die das Leben in Shaker Heights ausmachen. Und dann tritt eine ganz und gar unkonventionelle Familie in das Leben der Richardsons. Die neuen Mieter der Mutter (die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl) sind für nahezu alle Familienmitglieder auf die eine oder andere Art faszinierend. Während diese beiden Familien sich erst näherkommen, entwickelt sich aus der Unterschiedlichkeit der beiden Lebensmodelle und vor dem Hintergrund wohlgehüteter Geheimnisse eine Anspannung, die sehr wohl zu Feuer und Rauch führen kann…
Meine Meinung
Auch wenn die Handlung relativ einfach klingt, fasziniert es mich, wie es der Autorin gelingt, dass man so unglaublich gefesselt ist von den Charakteren, den Situationen und Bildern, die einem vor Augen geführt werden. Es ist eine Kunst, wie die Autorin gezielt einzelne Puzzleteile Stück für Stück zusammenfügt und emotional fesselnd eine Geschichte von Familie, von Träumen und Hoffnungen, von Selbstbild und Fremdbild, von Schein und Sein und noch vielem mehr erzählt. Eindringlich werden einem die verschiedenen Charaktere und deren Beweggründe nähergebracht, sodass einen die Ereignisse wirklich erschüttern und mitnehmen. Von mir erhält „Kleine Feuer überall“ daher definitiv fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Absolute Hörempfehlung!

Obwohl es dir das Herz zerreißt
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Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer ...

Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer Enkel, Katie und Chris. Während Katie neugierig auf diese Großmutter ist, die sie bisher nicht kannte und die sich nur noch fragmentiert an ihre eigene Vergangenheit erinnern kann, versucht sie gemeinsam mit ihrer Großmutter zu ergründen, welche Ereignisse der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass Caroline den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat und Katie ihre Großmutter erst jetzt kennenlernt.
Meine Meinung
Ich habe „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ als Hörbuch geradezu verschlungen. Neben der bereits im Klappentext angekündigten, angespannten Familiensituation, ist die Geschichte für mich vor allem von einem Hauptthema durchzogen: Es gibt nicht die eine Wahrheit in einer Geschichte. Es gibt nur verschiedene Perspektiven derselben Geschichte. Nach und nach gelingt es Jenny Downham auf berührende Art und Weise die einzelnen Bruchstücke zusammenzuführen. Für den Leser/Zuhörer ergibt sich dadurch ein ganz anders Bild, das einem wirklich nahezu das Herz zerreißt. Denn jeder Charakter für sich genommen ist in seinen Motiven und seinem Schmerz nachvollziehbar dargestellt. Die ganze Tragik der Geschichte von Mary’s Vergangenheit und welche Kette von Umständen letztlich dazu geführt hat, dass sie heute von ihrer Tochter und ihren Enkeln entfremdet ist, sorgen dafür, dass die Geschichte einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das mag nicht zuletzt an der meiner Meinung nach großartigen Leistung von Ulla Wagener, der Sprecherin der Hörbuch-Version liegen, die sowohl Katie, als auch Caroline und Mary eine individuelle Stimme verleiht. „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ erhält von mir daher volle fünf Sterne und eine absolute Hörempfehlung!