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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2020

Verliert sich zu sehr in Ausführungen und Phrasen

Die Topeka Schule
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Nach der Leseprobe und dem Klappentext war ich unglaublich neugierig auf die Geschichte. Aber leider blieb das tatsächliche Leseerlebnis weit hinter meinen Erwartungen an das Buch zurück.

Der Autor verliert ...

Nach der Leseprobe und dem Klappentext war ich unglaublich neugierig auf die Geschichte. Aber leider blieb das tatsächliche Leseerlebnis weit hinter meinen Erwartungen an das Buch zurück.

Der Autor verliert sich zum Teil in Ausschweifungen und Beschreibungen, wobei sich manchmal ganze Seiten unverständlich lasen. Mir fiel es dann schwer, das zu erkennen, worauf der Autor eigentlich hinaus wollte. Zudem wurde mir viel zu viel durch den Autor berichtet, zum Teil in einem wirklich wunderschönen Stil, aber irgendwie hatte ich nicht so sehr das Gefühl, dass ich durch die Handlungen der Personen so sehr gezeigt bekomme, was sie fühlen, sondern mir vielmehr berichtet wird, wie sie sich verhalten und was sie dabei fühlen. Und ja, die Geschichte wird multiperspektivisch erzählt, aber irgendwie hat mich dieser Perspektivenwechsel an manchen Punkten einfach nur weiter verwirrt. Das kenne ich von anderen Autoren in einer besseren Umsetzungsform.

Ich denke, die Geschichte an sich ist interessant und hat Potential, aber irgendwie war mir die Umsetzung zu langatmig, zu kompliziert und verworren. Das Lesen von "Die Topeka Schule" war für mich sehr anstrengend.

Leider komme ich daher in einer Gesamtwertung nur auf zwei von fünf Sternen. Diese vergebe ich für die Grundidee der Geschichte und die zum Teil sprachlich sehr schönen einzelnen Passagen, die aber leider nicht aufwiegen konnten, was ich an Kritikpunkten aufgeführt habe.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Konnte mich leider nicht 100% fesseln

Ich bleibe hier
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„Ich bleibe hier“ ist ein Roman des italienischen Autors Marco Balzano und befasst sich mit den Ereignissen in einem Dorf in Südtirol, während der Zeit des Nationalsozialismus.
Die Handlung selbst ist ...

„Ich bleibe hier“ ist ein Roman des italienischen Autors Marco Balzano und befasst sich mit den Ereignissen in einem Dorf in Südtirol, während der Zeit des Nationalsozialismus.
Die Handlung selbst ist dabei in drei Abschnitte unterteilt und wird zwar in Form eines zusammenhängenden Erzählstranges erzählt, ist aber eigentlich ein sehr, sehr langer Monolog oder Brief an die Tochter der Erzählerin.
Dabei besteht mir der Roman persönlich aus zu vielen Beschreibungen vom Gefühlsleben von Trina (der Erzählerin). Es ist nicht so, als wären die Emotionen nicht thematisiert worden, nur wurden sie eher beschrieben als durch die Handlungen der Charaktere wirklich gezeigt. Die Geschichte selbst ist traurig und bedrückend, denn im Kern geht es um die Auswirkungen des Faschismus und des Nationalsozialismus auf das Leben der Menschen in Trinas Heimatdorf und der Umgebung.
Das Buch las sich sehr schnell, aber für mich waren die historischen Hintergrundfakten interessanter als die tatsächlichen Charaktere, die der Autor entworfen hat.
Leider war die Geschichte nicht so fesselnd wie erhofft, die Charaktere zum Teil sehr oberflächlich und in Form von Stereotypen entworfen, die eher eindimensional daherkamen. Irgendwie hatte ich eine andere Erwartung an die Geschichte und war von der tatsächlichen Umsetzung dann enttäuscht. Trotzdem komme ich insgesamt noch auf 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Dramatische Fluchtgeschichte

American Dirt
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Für dieses Buch habe ich Zeit gebraucht. Nicht, weil es nicht spannend war. Das war es. Es war spannend, herzzerreißend, aufwühlend und schockierend. Und gerade dafür habe ich beim Lesen Zeit gebraucht, ...

Für dieses Buch habe ich Zeit gebraucht. Nicht, weil es nicht spannend war. Das war es. Es war spannend, herzzerreißend, aufwühlend und schockierend. Und gerade dafür habe ich beim Lesen Zeit gebraucht, musste das Buch für ein Weilchen auf die Seite legen, weil die Geschichte der Flucht von Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mich doch sehr mitgenommen hat.
In anderen Romanen, TV-Serien und im Schulunterricht wurde natürlich auch der „American Dream“ und in diesem Zusammenhang auch die Grenzüberquerung aus Mexiko behandelt. Was ein Coyote ist, wusste ich also auch schon. Aber Jeanine Cummins erzählt in „American Dirt“ neben den dramatischen Ereignissen, die überhaupt zur Flucht von Lydia und Luca in Richtung Vereinigte Staaten führen, auch schonungslos und detailliert über alle schrecklichen Erlebnisse, die auf diesem Weg liegen. Natürlich gibt es in all dem Leid und Schmerz auch immer wieder kleinere Lichtblicke, unerwartete Hilfe und Freundlichkeit – aber dadurch ist die Geschichte nicht weniger herzzerreißend.
Der Schreibstil der Autorin hat mich tief in die Geschichte hineingezogen, mit Lydia und Luca habe ich bis zum Ende mitgefiebert und gelitten. Aber auch die anderen Charaktere, denen man im Laufe der Geschichte begegnet, sind zumeist plastisch, greifbar, wenn auch nicht immer sympathisch.
Mit knapp über 550 Seiten ist der Roman keine schnelle, kurzweilige Lektüre, aber er hat meiner Meinung nach auch keine Seite zu viel. Es gibt keine Längen, keine überflüssigen Informationen – für mich ist die Geschichte im richtigen Tempo und perfekten Stil niedergeschrieben.
Das Cover passt zur Geschichte, auch wenn es vielleicht ein wenig unscheinbar wirkt. Aber im Nachhinein, also, nach der Lektüre des Buches, wüsste ich nicht, welches Cover besser passen würde.
Von mir erhält „American Dirt“ von Jeanine Cummins volle fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Emotionale Verflechtung von Ereignissen

Miracle Creek
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Die Autorin Angie Kim hat ihrem Roman den Namen „Miracle Creek“ gegeben. Wer jetzt bei einem Wunder an eine aufmunternde und vielleicht fröhlich stimmende Geschichte denkt, der wird von dem Buch wohl eher ...

Die Autorin Angie Kim hat ihrem Roman den Namen „Miracle Creek“ gegeben. Wer jetzt bei einem Wunder an eine aufmunternde und vielleicht fröhlich stimmende Geschichte denkt, der wird von dem Buch wohl eher enttäuscht werden. Aber das verrät einem vielleicht auch schon der Klappentext des Romans. Es geht um ein Unglück, ein Mordprozess wird geführt – und im Mittelpunkt des Romans steht die Frage, ob Elizabeth, die des Mordes bezichtigt wird, wirklich ihren eigenen Sohn umbringen wollte und damit auch den Tod weiterer Menschen in Kauf nahm.
Aber das ist nicht das einzige Element der Geschichte. Die Autorin webt ein komplexes Konstrukt aus menschlichen Dramen. Da ist die koreanische Einwandererfamilie, die im weitesten Sinne an dem festhält, was man als den „American Dream“ bezeichnen könnte – die Hoffnung auf ein besseres Leben in den USA. Da ist ein Ehepaar, das Probleme hat und ein Ehemann, der sich etwas Unverzeihliches zuschulden kommen lässt. Und da ist die Frage, ob Elizabeth ihr von den Bedürfnissen ihres Sohnes bestimmtes Leben satt hatte und ein absolut unverzeihliches Verbrechen begangen hat, um dieses Leben zu ändern.
Im Wechsel und aus verschiedenen Perspektiven entfaltet sich die Geschichte vor den Augen des Lesers. Stück für Stück kommt eine tragische und schockierende Wahrheit ans Licht – geschickt und absolut mitreißend erzählt von Angie Kim. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und vermittelt eindringlich die Emotionen, die in den einzelnen Protagonisten toben. Auch wenn man von einigen Entwicklungen sicher mehr schockiert ist, als von anderen und für manche Protagonisten weniger Verständnis hat als für andere – die Geschichte fesselt den Leser definitiv.
Allerdings war mir die Auflösung und das Ende ein wenig zu kurz abgehandelt – die Entwicklungen ganz zum Schluss wurden nicht mehr detailliert abgehandelt, sondern eher zusammengefasst. Mir hat da ein bisschen mehr gefehlt, sodass ich insgesamt auf eine Bewertung mit vier von fünf möglichen Sternen komme und mich auf jeden Fall auf weitere Werke der Autorin freue.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Absolut faszinierend und fesselnd

Die Geheimnisse meiner Mutter
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Der Klappentext verspricht schon, worum es in diesem Roman zentral geht: Um die Suche von Rose nach Spuren ihrer Mutter, die sie und ihren Vater verlassen hat, als Rose noch ein kleines Baby war. Aber ...

Der Klappentext verspricht schon, worum es in diesem Roman zentral geht: Um die Suche von Rose nach Spuren ihrer Mutter, die sie und ihren Vater verlassen hat, als Rose noch ein kleines Baby war. Aber es geht um so viel mehr. Die Geschichte wird nämlich nicht nur in der Gegenwart von Rose erzählt, sondern führt die Leser auch in die Vergangenheit von Elise, Roses Mutter.
Rose ist zwar vordergründig auf der Suche nach ihrer Mutter – meiner Meinung nach ist sie aber viel mehr auf der Suche nach sich selbst, einer Richtung, die sie ihrem Leben geben möchte. In ihrer Beziehung ist sie unglücklich, die beruflichen Perspektiven hat sie nie ganz ausgeschöpft. Es ist, als würde sie in einer Starre oder Warteposition verharren, aus der sie ausbricht, als ihr Vater ihr einen Hinweis zum Verbleib ihrer Mutter gibt – die Autorin Constance Holden.
Ich war fasziniert von der Entwicklung der Geschichte, von den Charakteren, auch wenn ich Elise ehrlich gesagt nicht besonders mochte. Sie war auf der einen Seite verletzlich und zerbrechlich, auf der anderen Seite aber auch nachtragend und anderen gegenüber nicht immer fair.
Constance Holden war für mich hier aber beinahe die tragischste Figur, was den Verlust angeht, den Elise anderen zugefügt hat.
Jessie Burton hat ein wirkliches Geschick bewiesen, die Szenen, die sie aus Gegenwart und Vergangenheit präsentiert, auszuwählen und so zu präsentieren, dass in die Geschichte eintauchen kann.
Von mir erhält dieser Roman volle fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich auf weitere Werke der Autorin, da mir ihre Art des Geschichtenerzählens unglaublich gut gefallen hat und die Charaktere mehrdimensional und greifbar waren.

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