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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2020

Hat die Erwartungen nicht ganz erfüllt

Bloom
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Ich hatte wirklich gehofft, dass mir das Buch mehr gefallen würde, als es das letztendlich getan hat. Der Klappentext klang nach einer spannenden Mischung. Und die Grundidee war auch wirklich faszinierend. ...

Ich hatte wirklich gehofft, dass mir das Buch mehr gefallen würde, als es das letztendlich getan hat. Der Klappentext klang nach einer spannenden Mischung. Und die Grundidee war auch wirklich faszinierend.
Auf der ganzen Welt wächst auf einmal seltsames, schwarzes Gras – erst einmal merkwürdig, aber noch relativ harmlos. Bis sich herausstellt, dass das schwarze Gras alles andere als harmlos ist. Und vor dem Hintergrund dieser Geschichte begleitet man als Leser drei Jugendliche, deren Heimat eine kleine Insel ist. Diese drei verbindet etwas – was genau, das verrät dann die Geschichte.
Vielleicht gehöre ich auch einfach nicht mehr zur Zielgruppe für diesen Roman. Dabei lese ich Jugendbücher in der Regel sehr gerne und liebe den Schreibstil von Kenneth Oppel. Der war auch in „Bloom – Die Apokalypse beginnt in deinem Garten“ wieder sehr gut. Aber ab einem gewissen Punkt war die Entwicklung der Handlung mir zu vorhersehbar, die Beschreibung der einzelnen Gruppen (Wissenschaftler, Soldaten… ) zu pauschal und irgendwie wirkte das Buch zum Ende hin ein bisschen so wie ein trashiger Horrorfilm. Die können auch unterhaltsam sein, und das war „Bloom“ eigentlich auch bis zu einem gewissen Grad, aber die Geschichte hat mich nicht halb so sehr gefesselt, wie ich das erwartet hätte. Die Charaktere blieben zum Teil sehr eindimensional.
Für mich war „Bloom“ leider nur durchschnittlich. Ich vergebe daher drei Sterne.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Fesselnde und nachdenklich machende Geschichte

Ein wenig Glaube
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Mit „Ein wenig Glaube“ hat Nickolas Butler, der Autor von „Die Herzen der Männer“ seinen neuesten Roman vorgelegt. In dessen Zentrum steht der Großvater Lyle Hovde, der nach einem schweren Schicksalsschlag ...

Mit „Ein wenig Glaube“ hat Nickolas Butler, der Autor von „Die Herzen der Männer“ seinen neuesten Roman vorgelegt. In dessen Zentrum steht der Großvater Lyle Hovde, der nach einem schweren Schicksalsschlag seinen Glauben verloren zu haben scheint. Damit kommt der ältere Mann eigentlich ganz gut zurecht, bis seine Tochter Shiloh den Enkelsohn Isaac durch ihre Mitgliedschaft in einer sektenartigen Kirchengemeinde in große Gefahr bringt.

Nickolas Butler hat ein feines Gespür für Worte und wählt die Szenen, die er seinen Lesern präsentiert, geschickt aus. Da sind Momente aus Lyles Vergangenheit, schöne und schmerzhafte. Da sind Momente aus der Gegenwart, die die liebevolle Beziehung der Großeltern zu ihrem Enkelsohn darstellen. Da sind die Momente, in denen der Glaube und die Bedeutung, die dieser für die einzelnen Protagonisten spielt, beleuchtet werden. Welchen Raum nimmt der Glaube in einer Familie ein? Wie stark urteilen selbst eng verbundene Menschen übereinander? Darüber, wie tief ihr Glaube ist? Das sind nur einige der Fragen, die Nickolas Butler meiner Meinung nach in seinem neuesten Roman thematisiert.

Insbesondere die am Ende des Romans stehenden Anmerkungen des Autors zu der Begebenheit, die wohl den Anstoß für die Geschichte gegeben hat, hat mich emotional mitgenommen. Wie weit sind Menschen bereit, für ihre Überzeugung zu gehen und dabei nicht nur das eigene Wohl, sondern selbst das der eigenen Kinder aufs Spiel zu setzen?

Das einzige, was ich Nickolas Butler zu „Ein wenig Glaube“ negativ ankreide, ist, dass er gewisse Aspekte der Geschichte offen Enden lässt. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, da ansonsten vielleicht Dreh- und Angelpunkte der Geschichte spoilern würden. Aber selbst dieses meiner Meinung nach bewusste „Nichtzuendeführen“ einzelner Handlungsstränge fordert den Leser eigentlich mehr als alles andere dazu auf, sich selbst eine Meinung zu bilden, wie die Geschichte ausgehen bzw. weitergehen sollte.

Ich war jedenfalls absolut gefesselt von der Handlung und vergebe fünf von fünf möglichen Sternen für diesen großartig erzählten Roman.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Gelungene Prequel

Im Schatten des Kronturms
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Die Riyria Chroniken spielen zeitlich vor den anderen Romanen des Autors Michael J. Sullivan (Riyria Revelations Serie ). Es handelt sich hier um die Vorgeschichte der Reihe, sodass man hier einen Einblick ...

Die Riyria Chroniken spielen zeitlich vor den anderen Romanen des Autors Michael J. Sullivan (Riyria Revelations Serie ). Es handelt sich hier um die Vorgeschichte der Reihe, sodass man hier einen Einblick in die Ereignisse gewinnt, die zu dem Bündnis von Hadrian und Royce geführt haben.
Für mich war „Im Schatten des Kronturms“ ein absolutes Fantasy-Highlight. Da sind historische Elemente, aber eben auch Szenen die typisch sind für „Mantel-und-Degen“-Geschichten, die ich als Teenager geliebt habe. Der Einblick in die Vergangenheit von Royce und Hadrian hat mir sehr gut gefallen, aber ich bin auch neugierig darauf, ob und welche Ereignisse der Autor ggf. in weiteren Bänden der Chroniken vorstellen wird.
Michael J. Sullivan erzählt eine spannende Geschichte, mit Charakteren, mit denen man mitfiebert und mitfühlt. Man kann den Band durchaus unabhängig von der Riyria-Reihe lesen, er stellt meiner Meinung nach sogar einen schönen Einstieg in die nachfolgenden Ereignisse dar, wenn man denn mit der Vorgeschichte beginnen möchte. Aber auch, wer bereits die nachfolgenden Ereignisse kennt, kommt auf seine Kosten. Mir ging es jedenfalls so.
Das Buch ist spannend, die Charaktere machen eine wirkliche Entwicklung durch und man taucht wirklich sehr schnell in die Geschichte ein – ich bin restlos begeistert.
Fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung für Fantasyfans!

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Spannend und nervenaufreibend

Das Gerücht
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Handlung

Die britische Autorin Lesley Kara erzählt in „Das Gerücht“ die Geschichte der alleinerziehenden Joanna, die eigentlich durch eine eher unüberlegte Äußerung dafür sorgt, dass in dem kleinen Ort, ...

Handlung

Die britische Autorin Lesley Kara erzählt in „Das Gerücht“ die Geschichte der alleinerziehenden Joanna, die eigentlich durch eine eher unüberlegte Äußerung dafür sorgt, dass in dem kleinen Ort, in dem sie lebt, ein Gerücht weiterverbreitet wird: Ein Gerücht über eine Mörderin, die sich angeblich in dem kleinen Ort niedergelassen hat, um dort einen Neuanfang zu wagen. Dabei ahnt Joanna in dem Moment, in dem die Worte ihre Lippen verlassen, noch nicht, welche Kette von Ereignissen sie damit in Gang setzen wird.

Meine Meinung

Ich bin ein großer Fan des Romans „Girl on the train“ von Paula Hawkins. Und auf manche Weise hat mich „Das Gerücht“ beim Lesen an diesen Roman erinnert. Nicht so sehr vom Inhalt, da gibt es eigentlich keine Parallelen, aber das Gefühl beim Lesen war für mich sehr ähnlich, was ein absolutes Kompliment an die Autorin ist. Da ist zum einen Joanna, die sich sehr darum bemüht, ihrem kleinen Sohn ein schönes Leben zu bieten, auch wenn sie dafür persönlich zurückstecken muss. Da sind Momente, in denen Joanna kurz vor der Verzweiflung steht, weil sie sich zum einen schuldig fühlt, weil sie das Gerücht weiterverbreitet hat, und es schwingt ein Gefühl von Bedrohung mit in den Ereignissen, die sich nach und nach entfalten. Und da ist die Geschichte rund um die Mörderin, die sich angeblich in dem kleinen Örtchen niedergelassen hat. Ist an der Geschichte etwas Wahres dran, ist es eben nur ein Gerücht, dass so weit entfernt von der Wahrheit ist, wie es nur sein kann – und welche Auswirkungen hat dieses Gerücht auf Joannas Leben?

Diese Frage und mehr hat mich bis zur letzten Seite in Atem gehalten. Von mir erhält „Das Gerücht“ fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung – nicht nur für Fans von Paula Hawkins.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Schmerzhafte Geschichte mit Sogwirkung

Je tiefer das Wasser
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In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. ...

In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. Anschaulich wird dabei dargestellt, welche Folgen es für die beiden Mädchen Edie und Mae hat, alleine mit ihrer depressiven Mutter zusammen zu leben. Der Vater spielt bis zu einem erneuten Selbstmordversuch seiner Exfrau Marianne keine wirkliche Rolle im Leben seiner beiden Kinder. Doch als Marianne nach ihrem Selbstmordversuch in eine Nervenklinik eingewiesen wird, nimmt er seine Töchter zu sich und versucht, zu ihnen ein Verhältnis aufzubauen.

Leider hat es den Anschein, dass kein einziges Familienmitglied unbeschadet ist. Edie leidet unter Schuldgefühlen und kann die Verantwortung für ihre Mutter nicht loslassen, um die sie sich in den vergangenen Jahren so aufopfernd gekümmert hat. Mae klammert sich an ihren Vater, der für sie den Ausweg aus den alptraumhaften Episoden mit ihrer Mutter darstellt. Allerdings führt sie krankhafte Fixierung auf ihren Vater quasi in den Kaninchenbau hinab. Der Vater der beiden Mädchen versucht zunächst, die beiden für sich zu gewinnen und scheint zumindest ein paar Schuldgefühle zu haben, die Mädchen in den letzten Jahren alleine gelassen zu haben. Aber dann gleitet auch er in eine krankhafte Fixierung Mae gegenüber ab, die dazu führt, dass Mae langsam den Bezug zur Realität verliert.

Die Geschichte ist definitiv keine seichte Unterhaltungslektüre, sondern fordert die Leser, sich mit schmerzhaften und grauenhaften Momenten auseinanderzusetzen. „Je tiefer das Wasser“ ist eine Geschichte mit Sogwirkung, auch wenn es mir an manchen Stellen nicht leicht gefallen ist, weiter zu lesen. Ab und an brauchte ich eine Pause von den Ereignissen, die aufeinander folgen. Aber der Roman hat zum Nachdenken angeregt, präsentiert viele unterschiedliche Perspektiven und ist daher umso vielschichtiger.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und hoffe auf weitere Veröffentlichungen der Autorin.

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