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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2022

Mega schön geschrieben!

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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Ein toller Auftakt zu einer Reihe um die 'Bloomsbury-Frauen' um Virginia Woolf herum mit einem sehr ansprechenden Cover dazu. Die eindringlich geschriebene Geschichte um drei hochinteressante Frauen - ...

Ein toller Auftakt zu einer Reihe um die 'Bloomsbury-Frauen' um Virginia Woolf herum mit einem sehr ansprechenden Cover dazu. Die eindringlich geschriebene Geschichte um drei hochinteressante Frauen - Virginia, Vanessa und Vita - die zwar als Roman und nicht als Biographie daher kommt, doch das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch. Stefanie H. Martin fängt die Lebensart, die Gefühle und Hindernisse für Frauen um 1903 in England in einem flüssigen, plastischen Schreibstil prächtig ein. Ich fühlte mich gleich in die damalige Zeit zurückversetzt und es war, als schaue ich den Protagonisten quasi direkt über die Schulter.
Virginia und Vanessa gründen eine Wohngemeinschaft, etwas ganz und gar Unerhörtes zu der damaligen Zeit - sie wollen frei ihr eigenes Leben leben und ihren Neigungen nachgehen. Ein sehr schönes Buch, bei dem ich schon auf die beiden nachfolgenden teile gespannt bin, die sich um Vanessa und Vita drehen werden. Für mich ist dies Buch ein gut recherchiertes und klasse geschriebenes Highlight, nicht nur für Virginia Woolf - Fans.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Hat mich nicht ganz gepackt

Todesfall
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Der Anfang ist gleich der Hammer - bei einem Fallschirmsprung stürzt eine der Springerinnen vor den Zuschauern ab. Die Journalistin Agnes Tveit ist vor Ort und da sie die Springerinnen kennt, ermittelt ...

Der Anfang ist gleich der Hammer - bei einem Fallschirmsprung stürzt eine der Springerinnen vor den Zuschauern ab. Die Journalistin Agnes Tveit ist vor Ort und da sie die Springerinnen kennt, ermittelt sie, denn es stellt sich heraus, das der 'Todesfall' kein Unfall war. Die Geschichte wird eher gemächlich erzählt und plätschert teilweise ein wenig vor sich hin. Das Privatleben der Protagonistin Agnes wird manchmal zu eingehend beleuchtet. Ich mag es, wenn auch die Ermittler ein Privatleben haben, doch hier war mir das umfangreiche Auswalzen des unerfüllten Kinderwunsches von Agnes zu viel des Guten. Vielleicht bleibt auch deswegen die Spannung ein bisschen auf der Strecke. Leider bin ich auch mit einem Teil der Figuren in der Geschichte nicht warm geworden - sie waren mir etwas zu blass und klischeehaft dargestellt. So hat das Buch für mich zum nebenbei lesen gut gepasst, doch ansonsten ist noch Luft nach oben bei der Konstruktion eines Krimis.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Absolut spannend und verzwickt.

Der Dieb der süßen Dinge
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Sizilien, Sommer , Sonne, Urlaubsfeeling? - Weit gefehlt. - Erst ein Toter Tunesier in einem Fischerboot, dann ein Toter Geschäftsmann im Ruhestand im Fahrstuhl. Jetzt kommt Commissario Montalbano nicht ...

Sizilien, Sommer , Sonne, Urlaubsfeeling? - Weit gefehlt. - Erst ein Toter Tunesier in einem Fischerboot, dann ein Toter Geschäftsmann im Ruhestand im Fahrstuhl. Jetzt kommt Commissario Montalbano nicht nur wegen des warmen Wetters in Schwitzen. Wie hängt das zusammen? Und hängt es überhaupt zusammen? Und was haben eine tunesische Putzfrau und ihr kleiner Sohn damit zu tun?
Der Sprecher, Bodo Wolf, schafft es gut, den einzelnen Figuren ihre unverwechselbare Stimme zu geben und ihnen somit Leben einzuhauchen. Den Titel finde ich verwirrend, denn für mich passt er nicht zur eigentlichen Handlung, doch das Cover dagegen ist sehr schön und versetzt den Leser/Hörer gut vor Ort.
Der Krimi zeigt wie nebenbei viel von der italienischen Lebensart - sei es durch die beschriebenen Gerichte, die gleich Hunger machen, sei es durch ein gewisses Laissez faire und interne 'eine Hand wäscht die andere'. Mir hat die Geschichte gut gefallen, denn es dauert, bis man der eigentlichen Lösung auf die Schliche kommt und die Spannung steigt bis kurz vor dem Ende an. Sehr interessant sind auch die Einblicke in das Privatleben des Commissario, doch hier endet das Buch mit einem Cliffhanger, bei dem ich nur gedacht habe: wie unfair gerade jetzt aufzuhören.
Die Geschichte ist absolut hörenswert und bestimmt genauso lesenswert.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Wechselbad der Gefühle

Ein unendlich kurzer Sommer
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Wechselbad der Gefühle - eine Geschichte urkomisch und tieftraurig. Es ist ein sehr schönes Buch über Beziehungen im allgemeinen und im speziellen - Gustav und Lale und Chris, Lale und Mats, Flo und seine ...

Wechselbad der Gefühle - eine Geschichte urkomisch und tieftraurig. Es ist ein sehr schönes Buch über Beziehungen im allgemeinen und im speziellen - Gustav und Lale und Chris, Lale und Mats, Flo und seine Eltern - es ist auch ein Buch über verpasste Chancen, das Erwachsenwerden und Emanzipation. Was will ich eigentlich wirklich? Das zieht sich bei allen Figuren - manchmal unbewusst, manchmal sehr auffällig - durch die Geschichte. In anrührenden Worten und Bildhaft erzählt Kristina Pfister und blickt dabei hinter die Masken, die die Figuren tragen.
Manche Szenen, wie z. B. eine archäologische Ausgrabung, die dann doch nicht wirklich ein alter Fund ist, haben mich herzhaft Lachen lassen. Zu skurril war das Ganze. Dagegen hat Lales Schmerz und Schuldgefühle gegenüber ihrem toten Bruder mich zum Weinen gebracht.
Obwohl eigentlich ein 'Sommerbuch' und sehr lesenswert, hat es viel Tiefgang und bringt einen zum Nachdenken. Gerne empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Unglaublich spannend und berührend!

Wo die Wölfe sind
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Eine junge Wissenschaftlerin, die Wölfe wieder auswildern möchte. Auch wenn das Buch in den Highlands spielt dürften die Reaktionen der Bevölkerung überall auf der Welt dieselben dazu sein. Auch die Krankheit ...

Eine junge Wissenschaftlerin, die Wölfe wieder auswildern möchte. Auch wenn das Buch in den Highlands spielt dürften die Reaktionen der Bevölkerung überall auf der Welt dieselben dazu sein. Auch die Krankheit - Mirror-Touch-Syndrom - der Protagonistin hatte ich noch nie gehört, doch sie passt perfekt in die Geschichte.
Durch die sensible Sprache der Autorin zog mich die Geschichte immer weiter und weiter, so dass ich das Buch in einem Rutsch lesen musste. Erst nach und nach wurde mir klar, dass es nicht nur um die Tiere und die Natur geht - es hat alles einen Spiegel in uns Menschen. Zwischendurch drängte sich mir geradezu die Frage auf: wer ist hier das eigentliche Untier.
Charlotte Mc Conaghy breitet feines psychologisches Panorama vor dem Leser aus - mal sanft, mal brutal in alles Facetten menschlicher Abgründe. Dies Buch hat mich herzhaft lachen lassen, aber teilweise auch sehr sehr nachdenklich gemacht. Die tollen Landschafts- und Tierbeschreibungen taten ein Übriges, dies Buch zu einem Highlight zu machen. Ich kann es unbedingt zum Lesen empfehlen, aber eine leichte Lektüre ist es nicht.

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