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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2023

Reiseabenteuer 5.0

The Travel Episodes
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Nachdem ich Ende letzten Jahres bereits zwei Bände der Reihe verschlungen habe, war nun ein günstiger Zeitpunkt für eine Fortsetzung. (Tipp: die kurzen Anekdoten eignen sich super als Adventskalender) ...

Nachdem ich Ende letzten Jahres bereits zwei Bände der Reihe verschlungen habe, war nun ein günstiger Zeitpunkt für eine Fortsetzung. (Tipp: die kurzen Anekdoten eignen sich super als Adventskalender) Ich habe zwischenzeitlich auch ein Buch der Reihe verschenkt und kann es guten Gewissens auch Gelegenheitslesern empfehlen.

Alle Ausgaben umfassen überwiegend Erlebnisse in Form von Auszügen erweiterter Reiseliteratur, welche im gleichen Verlag erhältlich sind. Die vielfältigen Anekdoten bieten dabei einen guten Einstieg um die Autor:innen samt deren Schreib- und Erzählstil kennenzulernen. Die Reiseziele werden übersichtlich und zur besseren Orientierung auf Landkarten dargestellt. Band V umfasst 21 Episoden verschiedener Kontinente: Abwechslung und Unterhaltung sind dabei garantiert.

Überaus gelungen fand ich den Fokus dieser Sammlung: nachhaltiges Reisen, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit vielen Optionen. Neben der Qual der Wahl des nächsten Reiseziels, regt dieser Aspekt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Inspiration, Reiselust und gute Unterhaltung sind garantiert.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Niemand lebt vergeblich - ein raffinierter, starker Wisting

Eisige Schatten
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Das Cover ist passend gestaltet, der deutsche Titel hingegen - im Vergleich mit dem Original - nicht ganz so treffend gewählt. Vorsicht auch mit dem Klappentext: die Informationen stimmen im Detail nicht ...

Das Cover ist passend gestaltet, der deutsche Titel hingegen - im Vergleich mit dem Original - nicht ganz so treffend gewählt. Vorsicht auch mit dem Klappentext: die Informationen stimmen im Detail nicht mit dem Handlungsverlauf überein, geben aber einen groben Überblick.

Die Ermittlungen finden Mitte Dezember statt, haben aber eher winter- als weihnachtlichen Bezug. Damit eignet sich das Buch hervorragend als Lektüre in der kalten Jahreszeit.

Trotz des direkten Einstiegs ins Geschehen, war ich erst nach 70 Seiten in der Handlung. Die Protagonisten des Ermittlerteams sind aus den Vorgängerbänden bekannt und werden temporär durch ausländische Kollegen ergänzt. Das Buch kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die Charaktere werden kurz eingeführt und die Rahmenhandlung nimmt bei dieser Reihe nur wenig Raum ein.

Behandelt werden zwei Morde, die in Form alternierender Erzählstränge von Wisting in seiner Funktion als Kommissar, aber auch von seiner Journalisten-Tochter Line im Rahmen einer Recherche für einen Zeitungsartikel vorangetrieben werden. Dieses Stilmittel hält die Spannung aufrecht. Verwirrende Spuren lassen die Leser lange im Dunkeln, obwohl sich nach und nach ein (unzutreffender) Verdacht bei mir regte... An möglichen Tätern mangelt es nämlich nicht. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten und schließe mit dem folgenden Zitat:
[Man hat] "nicht vergeblich gelebt, wenn man die Vögel im Frühjahr, die Grashüpfer im Sommer, die Insekten im Herbst oder das Geräusch des fallenden Schnees im Winter gehört hat."

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Die Romantic Escapes sind wie eine Schachtel Pralinen: man weiß nie was man kriegt

Das kleine Schloss in Schottland
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Nach einem Abstecher in die Kochschule des Vorgängerbandes, ist es schön, Protagonistin Izzy in den schottischen Highlands wieder zu treffen...

Julie Caplin ist es wiederholt gelungen mich mit dem Setting ...

Nach einem Abstecher in die Kochschule des Vorgängerbandes, ist es schön, Protagonistin Izzy in den schottischen Highlands wieder zu treffen...

Julie Caplin ist es wiederholt gelungen mich mit dem Setting - eine Gruppe in die Handlung zu integrieren - zu überraschen: diesmal in Form des (geerbten) Schloss der Hauptprotagonistin als Dreh- und Angelpunkt. Allerdings leidet darunter auch wenig das Flair der vorherigen Teile der Romantic-Escapes-Reihe. Trotz eines kleinen Abstechers in die Hauptstadt, kommen die lokale Atmosphäre und der landestypische Bezug ein wenig zu kurz. (Ich war bereits in Schottland und konnte mich trotz der sparsamen Beschreibungen gut orientieren.) Dafür ist der winterliche Anteil deutlich höher: 3/4 der Handlung findet im Dezember statt - Weihnachtsvorbereitung inklusive Ich fand das eine gelungene Ergänzung der bisherigen Themen.

Wie meist üblich trifft man auch diesmal auf altbekannte Charaktere. Ich würde an dieser Stelle zumindest "Das kleine Cottage in Irland" zwecks Vorgeschichte empfehlen. Man kann das Buch jedoch auch separat lesen und problemlos der Handlung folgen.

Den Punktabzug mache ich hauptsächlich an der äußerst vorhersehbaren Handlung, den oberflächlichen Beschreibungen sowie den eindimensionalen Protagonisten fest. Alles ist gefällig, Probleme lösen sich schnell in Wohlgefallen auf und einige Charaktere sind einfach nur anstrengend.

Um auf die Überschrift zurückzukommen: die einzelnen Bücher entpuppen sich für mich mehr und mehr als Wundertüte. Aufgrund der abwechslungsreichen Grundideen und den wechselnden Schauplätzen werde ich die Reihe fortsetzen, obwohl ich die letzten beiden Bücher für mich zu den Schwächeren gehören

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Das schmale Haus - von falschen Erwartungen und Enttäuschungen

Elternhaus
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Nach langer Zeit habe ich mich wieder über ein Geschenkbuch gefreut und bewusst auf den Klappentext verzichtet um mich vollends vom Inhalt überraschen zu lassen 🙂

Was soll ich sagen? Ich bin immer offen ...

Nach langer Zeit habe ich mich wieder über ein Geschenkbuch gefreut und bewusst auf den Klappentext verzichtet um mich vollends vom Inhalt überraschen zu lassen 🙂

Was soll ich sagen? Ich bin immer offen für Neues und hätte mir - wie so oft - den Roman von Ute Mank wohl selbst nicht ausgesucht. Warum? Ich entstamme einer späteren Generation (Jahrgang 1986) und habe keine Geschwister.

Der Einstieg in die Handlung ist gelungen: als Lesende/r ist man direkt mittendrin in einem (unfreiwilligen) Umzug...aber nicht von einer der Hauptprotagonistinnen - sondern deren Eltern.

Dreh- und Angelpunkt bildet das titelgebende Elternhaus in Rotshausen. Im Vordergrund stehen die Schwestern Sanne und Petra. Gitti, die Jüngste im Bunde, tritt nur gelegentlich in Erscheinung.

"Eine Familie wie auf diesen alten Fotos, wo jeder auf dem ihm zugewiesenen Platz stand."

Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, denn Roman lebt vom alltäglichen Miteinander und dem damit einhergehenden Rollenverständnis des Einzelnen. Der Klappentext gibt jedoch einen guten Überblick.

Der Aufbau ist ungewöhnlich: es gibt keine Unterteilung in Kapitel, aber kurze Abschnitte mit wechselndem Fokus auf die verschiedenen Blickwinkel der Schwestern und ihre Lebenswege. Überraschende Parallelen begegnen den Lesenden ebenso wie althergebrachte Gewohnheiten und Unterschiede. Konflikte werden angerissen - häufig ohne Tiefgang. Was völlig fehlt ist die Perspektive der Eltern.

Ich fand die Erinnerungen an die Kindheit von Sanne und Petra interessant und deprimierend zugleich, vor allem der Kampf um den eigenen Platz innerhalb der Familie und der Gesellschaft. Allerdings gleichen die Protagonisten Stereotypen, Charakterisierung und Beschreibung bleiben vage - bewusst...?

Es waren andere Generationen, andere Zeiten: "Gespart werden musste immer etwas."

Der Schreibstil der Autorin ist nüchtern. Mit Blick auf Handlung und Charaktere fehlte es mir über weite Strecken an Klarheit und Entwicklung. Aufgrund der distanzierten Familienverhältnisse empfand ich das Buch eher deprimierend, das relativ offene Ende hingegen passend.

Wie würde ich Ute Mank aktuelles Werk zusammenfassen? Auf den Punkt bringt es der Kommentar auf dem Umschlag: << Ute Mank [erzählt] von alten Eltern, entfremdeten Schwestern und von einem Haus, das so viel mehr ist als viel Wände und ein Dach. >>

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Veröffentlicht am 22.07.2023

"Wir können nichts dagegen tun, wie wir fühlen, aber wir können entscheiden, wie wir reagieren."

Das kleine Cottage in Irland
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Vor ein paar Tagen habe ich begonnen, "Das kleine Cottage in Irland" von Julie Caplin zu lesen - zum dritten Mal... Die beiden Male davor habe ich abgebrochen, weil mich die Geschichte einfach nicht gepackt ...

Vor ein paar Tagen habe ich begonnen, "Das kleine Cottage in Irland" von Julie Caplin zu lesen - zum dritten Mal... Die beiden Male davor habe ich abgebrochen, weil mich die Geschichte einfach nicht gepackt hat.Daher bin ein bisschen in Rückstand geraten, was die Romantic-Escapes-Reihe angeht, hatte aber nun umso mehr Lust gedanklich (zurück) nach Irland zu reisen.

Eigentlich hat alles gepasst: tolles Land, kulinarische Einblicke durch die Beteiligten des Kochkurses...leider wollte der Funke diesmal nicht recht überspringen. Vielleicht lag es - im Vergleich zu den vorherigen Büchern - an dem schnellen Einstieg. Hannah und Conor waren nicht unbedingt meine liebsten Hauptprotagonisten, wobei ich nicht genau sagen kann, woran das lag. Conor wurde mir mit der Zeit sympathischer, während ich mich mit Blick auf Hannah frage, wie man sich zu einem exklusiven High-Cuisine-Kochkurs ohne Grundkenntnisse anmelden kann... Unglaubwürdige Sinneswandel und die übertriebene Vorsicht passten für mich nicht zusammen und nervten ab der Hälfte des Buches.

Die weiteren 6 Kursteilnehmer blieben eher im Hintergrund. Insgesamt hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft. Immerhin wartet Band 7 mit einer neuen Idee auf, was gar nicht so einfach ist im Hinblick auf die obligatorische Gruppe. Die Handlung war trotz dessen leider recht vorhersehbar.

Achtung: Der Klappentext fasst den Inhalt nur teilweise zusammen und enthält abweichende Informationen zu Hannah und ihrem Aufenthalt in Killorgally. Im Anhang wäre das ein oder andere Rezept eine schöne Ergänzung gewesen.

Fazit: "Scheinbar ist ein Risiko einzugehen und zu scheitern, nicht so wichtig wie [Hannah] immer gedacht hatte."

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