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Veröffentlicht am 22.07.2023

"Wir können nichts dagegen tun, wie wir fühlen, aber wir können entscheiden, wie wir reagieren."

Das kleine Cottage in Irland
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Vor ein paar Tagen habe ich begonnen, "Das kleine Cottage in Irland" von Julie Caplin zu lesen - zum dritten Mal... Die beiden Male davor habe ich abgebrochen, weil mich die Geschichte einfach nicht gepackt ...

Vor ein paar Tagen habe ich begonnen, "Das kleine Cottage in Irland" von Julie Caplin zu lesen - zum dritten Mal... Die beiden Male davor habe ich abgebrochen, weil mich die Geschichte einfach nicht gepackt hat.Daher bin ein bisschen in Rückstand geraten, was die Romantic-Escapes-Reihe angeht, hatte aber nun umso mehr Lust gedanklich (zurück) nach Irland zu reisen.

Eigentlich hat alles gepasst: tolles Land, kulinarische Einblicke durch die Beteiligten des Kochkurses...leider wollte der Funke diesmal nicht recht überspringen. Vielleicht lag es - im Vergleich zu den vorherigen Büchern - an dem schnellen Einstieg. Hannah und Conor waren nicht unbedingt meine liebsten Hauptprotagonisten, wobei ich nicht genau sagen kann, woran das lag. Conor wurde mir mit der Zeit sympathischer, während ich mich mit Blick auf Hannah frage, wie man sich zu einem exklusiven High-Cuisine-Kochkurs ohne Grundkenntnisse anmelden kann... Unglaubwürdige Sinneswandel und die übertriebene Vorsicht passten für mich nicht zusammen und nervten ab der Hälfte des Buches.

Die weiteren 6 Kursteilnehmer blieben eher im Hintergrund. Insgesamt hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft. Immerhin wartet Band 7 mit einer neuen Idee auf, was gar nicht so einfach ist im Hinblick auf die obligatorische Gruppe. Die Handlung war trotz dessen leider recht vorhersehbar.

Achtung: Der Klappentext fasst den Inhalt nur teilweise zusammen und enthält abweichende Informationen zu Hannah und ihrem Aufenthalt in Killorgally. Im Anhang wäre das ein oder andere Rezept eine schöne Ergänzung gewesen.

Fazit: "Scheinbar ist ein Risiko einzugehen und zu scheitern, nicht so wichtig wie [Hannah] immer gedacht hatte."

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Fotostudio "Wunder des Lebens"

Die Erinnerungsfotografen
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So lautet die Übersetzung des Originaltitels. Die Geschichte erinnert mich entfernt an "Das Restaurant der verlorenen Rezepte" von Hisashi Kashiwai, welches mir gut gefallen hat.

Da ich gern reise, stimme ...

So lautet die Übersetzung des Originaltitels. Die Geschichte erinnert mich entfernt an "Das Restaurant der verlorenen Rezepte" von Hisashi Kashiwai, welches mir gut gefallen hat.

Da ich gern reise, stimme ich mich bevorzugt mit landestypischer Literatur auf mein kommendes Urlaubsziel ein. In Bezug auf Japan fällt mir das nicht ganz so leicht: wiederholt habe habe ich aufgrund des knappen Stils die Charaktere als distanziert empfunden.

Dieses Buch besticht neben der gelungenen Optik mit einer schönen Vorstellung samt respektvoller Umsetzung eines schwierigen Themas. Ich mag Romane, die in episodenform erzählt werden und verschiedene Personen begleiten. Beginnend mit "Die alte Dame und ihr Bus" begegnet man der 92-Jährigen Hatsue Yagi und entdeckt gemeinsam mit ihr die Abläufe des Studios. Unter dem Titel des Kapitels habe ich mir etwas völlig anderes vorgestellt 😅 Die Auflösung ist in jedem Fall überraschend... Überhaupt ist das gesamte Büchlein unvorhersehbar.

Pro gelebtem Tag wird den Besuchern ein Foto bereitgestellt. Aus diesen wählt der Verstorbene jeweils eines stellvertretend für jedes Lebensjahr - um zurückzublicken... Ohne vom weiteren Verlauf zu viel zu verraten, zieht sich eine Frage durch den Handlungsverlauf: auf wen wartet Hirasaki - und warum?

Der Klappentext vermittelt einen guten Überblick über die Handlung. (Ich habe diesen jedoch erst im Nachhinein gelesen und mir waren die zu erwartenden "Besucher" im Vorfeld nicht bekannt.)

Die Geschichte regt eindeutig zum Nachdenken über die eigene Bilderwahl an. Das passiert mir eher selten. Ich fand diesen Aspekt allerdings sehr ansprechend...das Buch hat mich (vor allem im ersten Teil) wirklich berührt. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir allerdings etwas mehr Einblick und ein paar zusätzliche Seiten gewünscht. Gerade das Ende wurde sehr knapp gehalten. Der zurückhaltende Umgang mit Informationen lässt wiederum mehr Raum für eigene Gedanken und Interpretationen... Fazit: sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 29.06.2023

"die Vergangenheit zerfällt in Stücke / die Ereignisse verschwimmen" Mina Loy

Ein Geist in der Kehle
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Als kinderlose Mittdreißigerin hätte ich mir das Buch aufgrund des Klappentextes wohl nicht ausgesucht. Ich mag jedoch literarische Abwechslung und lasse mich gern überraschen. Als Rezensionsexemplar erhalten, ...

Als kinderlose Mittdreißigerin hätte ich mir das Buch aufgrund des Klappentextes wohl nicht ausgesucht. Ich mag jedoch literarische Abwechslung und lasse mich gern überraschen. Als Rezensionsexemplar erhalten, war ich sowohl gegenüber der Handlung als auch der mir unbekannten Autorin unvoreingenommen. 

Das Caoineadh: die Autorin definiert das Gedicht als "Trauergesang und Klagelied, Hymne, Choral und Totenklage". Wer sich selbst ein Bild machen will, findet es im irischen Original sowie der englischen Übersetzung von Doireann Ní Ghríofa am Ende des Buches. Die deutsche Version ist natürlich ebenfalls beigefügt. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das Gedicht besser im Vorfeld gelesen, um die Referenzen besser einordnen zu können. In Teilen erinnert das Buch an Gedichtinterpretationen der Oberstufe.

Es ist auf jeden Fall ein interessanter Ansatz anhand des Gedichtes Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu ziehen. Faszinierend ist die detailgetreue Recherche in der heutigen Zeit über Eibhlín Dubh Ní Chonaill, welche immerhin Mitte des 18. Jahrhunderts geboren wurde! Äußerst gelungen finde ich auch die biografischen Einblicke in den Alltag der Mütter.

Den Schreibstil der Autorin kann man tatsächlich als poetisch, aber auch fesselnd bezeichnen - in jedem Fall liest sich das Buch flüssig. Schwierigkeiten bereitete mir teilweise der Inhalt. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit waren nachvollziehbar, kompliziert wurde es jedoch, wenn Nebenschauplätze ins Spiel kamen. Für einen ersten Eindruck empfehle ich Klappentext, Leseprobe und den treffend formulierten Auszug der Einleitung eines Gesprächs von Rhian Sasseen (THE PARIS REVIEW) mit der Autorin: "Im Werk der irischen Schriftstellerin Doireann Ní Ghríofa begegnet man Geschichte als etwas Amorphem, etwas Lebendigem, das immer wieder ins Leben von Menschen in der Gegenwart dringt oder darin für Brüche sorgt. Meine Einführung in Ní Ghríofas Werk geschah durch "Ein Geist in der Kehle", und seitdem habe ich[...]über die Fragen nachgedacht, die es thematisiert: Geschichte, Mutterschaft, Obsession und die Durchlässigkeit von Zeit, Ort und Identität."

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Veröffentlicht am 12.06.2023

The Scent of Death

Die ewigen Toten
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Da mich die Klappentexte der anderen Bücher des Autors bisher nicht ansprachen, ich aber bereits mehrfach Positives über die Reihe gehört habe, war ich auf "Die ewigen Toten" umso gespannter. Der Einstieg ...

Da mich die Klappentexte der anderen Bücher des Autors bisher nicht ansprachen, ich aber bereits mehrfach Positives über die Reihe gehört habe, war ich auf "Die ewigen Toten" umso gespannter. Der Einstieg ist ohne Vorkenntnisse möglich, wobei wichtige Ereignisse der Vorgeschichte am Rande erwähnt werden. Ich-Perspektive & Erzählstil sind sehr sympathisch und wirken authentisch. Leider endet hier bereits meine Begeisterung...

Die detaillierte Ausdrucksweise in Kombination mit langen Sätzen ist stellenweise anstrengend. Etwas gewöhnungsbedürftig wirkt außerdem die chronologische Erzählstruktur: es wird ein Sprung z.B. zum Abend gemacht, um direkt auf die zurückliegenden Geschehnisse des Nachmittags zu blicken. Leider wiederholen sich auch auch Redewendungen und Ausdrucksweisen innerhalb weniger Sätze. Was ich allerdings am meisten vermisst habe, ist ganz klar die Spannung. Ich habe zwischendurch nochmal nachgeschaut, ob es sich hier nicht doch um einen englischen Krimi statt einem Thriller handelt. Schade...

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Kamigawa Shokudo

Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1)
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In einer Kyotoer Gasse, zwischen alten Tempeln und kleinen Läden, liegt das Restaurant Kamogawa. Ein einladender Ort, an dem ein Vater und seine Tochter mit einzigartigen, perfekt zubereiteten Rezepten ...

In einer Kyotoer Gasse, zwischen alten Tempeln und kleinen Läden, liegt das Restaurant Kamogawa. Ein einladender Ort, an dem ein Vater und seine Tochter mit einzigartigen, perfekt zubereiteten Rezepten den Kunden helfen, die wichtigsten Momente ihres Lebens noch einmal zu erleben...

Welch schöne Idee samt passendem Cover und landestypischer Umsetzung! Ich war sofort mitten in der Geschichte. Was für mich häufig ein Problem in Bezug auf japanische Literatur darstellte - dass ich wiederholt die Protagonisten als distanziert empfand - war bei diesem Buch nicht der Fall

Den wenigen zwei-geteilten Kapiteln dient jeweils ein Rezept als Überschrift. Mit einem empathischen Sprecher kann ich mir die Geschichte gut als Hörbuch vorstellen.

Einzelne Kapitel in Episodenform sorgen für Kurzweil, lassen aber aufgrund der wenigen Seiten an Tiefgang mangeln und wirken auf Dauer eindimensional bzw. gegen Ende langsam eintönig. Man erhascht lediglich kurze Momentaufnahmen. Bei dem ein oder anderen Gast hätte ich mir etwas mehr Einblick in die Lebensumstände gewünscht - gleiches gilt für die Hauptcharaktere Koishi und Nagare. Die Beweggründe für ihr Restaurant und die speziellen Gerichte bleiben leider im Dunkeln. (Welche Rolle spielt beispielsweise Nagare's Vergangenheit in Bezug auf die Ermittlungen der Detektei?) Die sparsamen Informationen lassen andererseits Raum für eigene Interpretation und Gedanken...

Das Buch ist eine tolle kulinarische Einstimmung auf bevorstehende Japan-Reisen. Der Aspekt des Essens hat mir persönlich sehr gut gefallen und ich kann es kaum erwarten mich durch das breite Angebot zu probieren.

Für die vielen japanischen Begriffe wäre ein Glossar wünschenswert. Auch werden wohl nicht alle Lesenden die bis ins kleinste Detail ausgeführten Beschreibungen der Gerichte mögen. Bei Interesse würde ich vorab einen Blick in die Leseprobe empfehlen.

"Das Restaurant der verlorenen Rezepte" war in Japan so erfolgreich, dass eine mehrteilige Reihe folgte, welche als Vorlage für einen Fernsehserie dient.

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