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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2023

„Der beste Moment um einen Baum zu pflanzen, ist immer vor 20 Jahren. Und der zweitbeste ist immer jetzt.“

Das Flüstern der Bäume
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Die Bewertung dieses Romans von Michael Christie fällt mir nicht leicht. Ich hatte bereits mit dem Buch geliebäugelt, es dann verworfen und überraschend doch noch erhalten. Aufgrund des Klappentextes habe ...

Die Bewertung dieses Romans von Michael Christie fällt mir nicht leicht. Ich hatte bereits mit dem Buch geliebäugelt, es dann verworfen und überraschend doch noch erhalten. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine Familiengeschichte über mehrere Generationen mit dem Wald als verbindendes Element erwartet - geliefert wurden Individuen, die wie Bäume über Wurzeln verbunden sind…

Konzept und Aufbau der Handlung an die Jahresringe eines Baumes anzulehnen, finde ich wirklich gelungen. Überhaupt ist die Thematik in Verbindung mit den Lebensgeschichten einer Familie gut gewählt und hebt sich von anderen Familiengeschichten ab. Allerdings fiel mir der dystopische Einstieg im Jahr 2038 schwerer als gedacht. Die Probleme und den dargestellten Lebenswandel empfand ich den ersten Kapiteln als anstrengend. Mit den Charakteren wurde ich auf den verschiedenen Zeitebenen nur bedingt warm. Everett, der liebenswertesten Figur, folgte ich jedoch gespannt auf seinem Lebensweg. Der weitere Punktabzug ergibt sich aus der teils zu konstruiert wirkenden Handlung sowie der hohen Anzahl an Zufällen. Ich hätte mir außerdem ein wenig mehr Hoffnung in 130 Jahren gewünscht… Wer sich an meinen Kritikpunkten nicht stört, dem wünsche viel Freude bei diesem Einblick in die Holzindustrie im Laufe mehr als eines Jahrhunderts. Ich sehe Bäume nun mit anderen Augen!

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Ein Hund namens Jack

Liebe ist das schönste Geschenk
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Die Bewertung dieses Romans fiel mir nicht leicht. Ich mag weihnachtliche Bücher ebenso wie Episodengeschichten…perfekte Voraussetzungen also für gemütliche Stunden in der Vorweihnachtszeit: allerdings ...

Die Bewertung dieses Romans fiel mir nicht leicht. Ich mag weihnachtliche Bücher ebenso wie Episodengeschichten…perfekte Voraussetzungen also für gemütliche Stunden in der Vorweihnachtszeit: allerdings ist der Funke bei mir nicht übergesprungen.

Da die Beschreibung bzw. der Klappentext schon einiges preisgeben, werde ich dem Inhalt nichts hinzufügen. Die Idee finde ich absolut gelungen, jedoch war mir die Handlung dann doch ein wenig zu vorhersehbar und es mangelte mir an Tiefgang. Die Anzahl der Charaktere macht Letzteres sicher nicht einfach - ein wenig mehr Emotionen und Einblick hätte ich mir trotzdem gewünscht, um das Verhalten einiger besser nachvollziehen zu können. So wurden manche Themen recht oberflächlich abgehandelt. Das Thema "Weihnachten" und seine Botschaft wird im letzten Viertel etwas spät, aber schön umgesetzt. Die Autorin hat im Englischen eine Fortsetzung veröffentlicht, vielleicht bekommt die Nachbarschaft der Christmas Street noch eine Chance von mir...

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Veröffentlicht am 10.02.2023

„Leben heißt Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen.“ Paul Coelho

Das letzte Licht des Tages
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Ich mag die Romane von Kristin Harmel und greife daher bei Neuveröffentlichungen quasi blind zu. Aufgrund eines Hinweises im Vorfeld der Lektüre, habe ich den Klappentext nicht gelesen. Das hatte den Vorteil, ...

Ich mag die Romane von Kristin Harmel und greife daher bei Neuveröffentlichungen quasi blind zu. Aufgrund eines Hinweises im Vorfeld der Lektüre, habe ich den Klappentext nicht gelesen. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht wusste, wohin mich die verschiedenen Handlungsstränge führen würden.

Das sich die Handlung auf zwei Zeitebenen mit Schauplatz Frankreich erstreckt, ist mir vom Kauf dann doch im Gedächtnis geblieben. Im Gegensatz zu ähnlichen Romanen, habe ich den Geschehnissen der Neuzeit diesmal – sehr zu meiner Überraschung – den Vorzug gegeben. Dabei nehmen diese leider nur etwa ein Drittel der knapp 400 Seiten ein. Die Haupthandlung erstreckt sich zu Beginn der 40er Jahre auf einem Gut in der von den Deutschen besetzten Champagne. Im Vordergrund stehen zwei Ehepaare: Inès und Michael Chauveau, die Besitzer von Maison Chauveau, sowie deren angestellter Kellermeister Théo Laurent mit Ehefrau Céline. Der anfängliche Zusammenhalt bekommt nach und nach Risse und es beginnt ein Kampf um Vertrauen, Verrat und Schuld. (Falsche) Entscheidungen werden getroffen – mit weitreichenden Folgen…

Die aktuelle Handlung erstreckt sich hauptsächlich auf wenige Tage im Juni 2019. Liv Kent ist frisch geschieden als ihre 99-Jährige Großmutter Edith in New York auftaucht und sie kurzerhand in ihre Heimat Frankreich mitnimmt. Die exzentrische und wohlhabende Dame entpuppt sich als Bindeglied zu den Geschehnissen der Vergangenheit und wirft mit ihrem distanzierten Verhalten nicht nur bei ihrer Enkelin Fragen auf. Was verbindet Edith mit den Bewohnern von Maison Chauveau während der Besatzungszeit?

Ich habe diesmal ungewöhnlich lange gebraucht, um mit dem Buch und seinen Protagonisten warm zu werden. Vor allem die raumgreifende Handlung der Vergangenheit konnte erst spät mein Interesse wecken. Zum Punktabzug haben außerdem plötzliche Verhaltensweisen bzw. –änderungen beigetragen. Es ist mit Sicherheit nicht mein Lieblingswerk von Kristin Harmel, jedoch hat sich vor allem im letzten Drittel ihr Talent für spannende Verwicklungen erneut gezeigt. Dank ihres flüssigen Schreibstils hat sich das Buch doch noch als emotionaler Roman herausgestellt. Der Originaltitel „The winemaker’s wife“ ist aus meiner Sicht treffender gewählt als die deutsche Variante, die nur wenig Bezug zu der Geschichte erkennen lässt. Auch den Klappentext finde ich im Nachhinein eher ungenau als allzu preisgebend, denn das Hauptaugenmerk liegt nicht auf der Résistance

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Astrologie ist ein Mysterium - mit einer Prise Magie und einer Handvoll Sternenstaub

Unter einem guten Stern
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Nach einem kurzen Blick auf den Klappentext, musste ich nicht lange überlegen... Sternzeichen und Horoskope haben mich, Zwilling, schon immer interessiert ;) Ich ließ mich daher von der Handlung weitestgehend ...

Nach einem kurzen Blick auf den Klappentext, musste ich nicht lange überlegen... Sternzeichen und Horoskope haben mich, Zwilling, schon immer interessiert ;) Ich ließ mich daher von der Handlung weitestgehend überraschen und wurde gut unterhalten. Neben der Hauptgeschichte um Justine Carmichael und die Redaktion des Star, werden verschiedene Episoden unterschiedlichster Charaktere in und um Alexandria Park erzählt. Mir gefällt der Gedanke des kosmischen Zusammenspiels, wobei sogar tierische Einblicke mit kritischen Untertönen werden gewährt. Wer abwechslungsreiche Filme wie "Tatsächlich Liebe" mag, wird auch an diesem Buch Freude haben. Passend zum Grundthema finde ich den Aufbau bzw. zeitlichen Ablauf: die Kapitel durchlaufen einmal die Tierkreiszeichen. Neben den obligatorischen Horoskopen, kommen auch Liebhaber von Zitaten und Shakespeare auf ihre Kosten, was über die ein oder andere Länge sowie fragwürdige Entscheidung von Justine hinwegsehen lässt. Happy End? Lest selbst! Für mich war es ein vielseitiger und optimistischer Auftakt eines neuen Lesejahrs :)

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Ich wünsche dir von allem genug

Das rote Adressbuch
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"Manchen Leuten, denen man begegnet, ist es bestimmt, für immer ein Teil deiner Welt zu sein, aber anderen nur, den Lauf deines Lebens zu verändern und dann weiterzuziehen." Kristin Harmel

Doris blickt ...

"Manchen Leuten, denen man begegnet, ist es bestimmt, für immer ein Teil deiner Welt zu sein, aber anderen nur, den Lauf deines Lebens zu verändern und dann weiterzuziehen." Kristin Harmel

Doris blickt im Alter von 96 Jahren auf ihr bewegtes Leben zurück. Ihre Erinnerungen sind ein Vermächtnis an ihre Großnichte Jenny, welche mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern im fernen San Francisco lebt. Die Landkarte von Doris‘ Lebens besteht aus etwa einem Dutzend Bekanntschaften – diese Nebencharaktere werden leider recht flach beschrieben. Zu Doris selbst konnte ich außer in den Passagen der Ich-Perspektive in der Gegenwart keine Verbindung aufbauen. Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber so ist es mir über weite Strecken nicht gelungen. Die Emotionen haben mich einfach nicht erreicht. Dabei sorgten die unterschiedlich langen Kapitel, der Wechsel zwischen den Erzählperspektiven und Einträgen des Adressbuches sowie der Schreibstil der Autorin für kurzweilige Unterhaltung. Besonders gefallen haben mir die zahlreichen kleinen Schätze in Form von Lebensweisheiten, welche sich zwischen den Seiten verbergen. Sofia Lundberg greift das Stigma einer alleinstehenden älteren Dame ohne Kinder auf und zeigt, dass man trotzdem ein erfülltes Leben führen kann. Denn jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen… Vielleicht habe ich die Geschichte auch einfach zum falschen Zeitpunkt gelesen: gerade zu Beginn wirkte die Geschichte deprimierend und gewinnt erst mit der Zeit an Hoffnung. Vermisst habe ich außerdem ein wenig mehr Lokalkolorit (vor allem in Stockholm).

Trotz der Aufmerksamkeit durch die Medien, lag das Buch lange Zeit ungelesen in meinem Schrank. Die gemischten Rezensionen bestätigen auch meinen Leseeindruck: die Grundidee gefällt mir, allerdings bedient die Handlung doch allerlei Klischees und mir fehlt das Besondere. Die Zufälle wurden für meinen Geschmack auch ein bisschen überstrapaziert…

PS Die Geschichte erinnert mich an „Eine Nacht und ein Leben“ von Anne Griffin – ein ergreifenderes, nachhaltigeres Buch über Entscheidungen, Verlust und die Liebe…

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