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Veröffentlicht am 10.02.2023

"Lebe dein Leben. Sei glücklich"

Denk ich an Kiew
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Das Leben besteht aus Entscheidungen, die Konsequenzen haben und unweigerlich zu weiteren Entscheidungen führen...

Aufgrund der aktuellen Berichterstattung aus der Ukraine bin ich auf die Veröffentlichung ...

Das Leben besteht aus Entscheidungen, die Konsequenzen haben und unweigerlich zu weiteren Entscheidungen führen...

Aufgrund der aktuellen Berichterstattung aus der Ukraine bin ich auf die Veröffentlichung von "Denk ich an Kiew" aufmerksam geworden. Spontan habe ich zu dem Buch gegriffen ohne mich näher mit der Inhaltsangabe zu beschäftigen. (Im Nachhinein gibt der Klappentext einen guten Einblick, was den Leser erwartet. Um nicht zu Spoilern, werde ich dem nichts hinzufügen.)

Wer Geschichten auf zwei Zeitebenen mag, ist mit der Verknüpfung der Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart sicher gut bedient. Ich habe inzwischen einige Bücher dieser Art gelesen und konnte den Handlungen leicht folgen. Den einzelnen Kapiteln sind neben den Jahreszahlen auch die Namen der jeweiligen Hauptprotagonistinnen vorangestellt. Ebenfalls ist ist die Gesamtzahl der Charaktere überschaubar.

Die Bewertung gestaltet sich diesmal schwieriger: für gewöhnlich mache ich mir beim Lesen Notizen, bei diesem Buch war dem nicht so. Über den Inhalt möchte ich mir kein Urteil erlauben. Die historischen Geschehnisse sind unvorstellbar, vor allem mit Blick auf die aktuellen Situation.

Ich hätte mir jedoch einen umfangreicheren Einblick in ukrainische Kultur und etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich hab das Buch gerne gelesen - trotz der beschriebenen Schrecken. Emotional ist der Funke bei mir leider erst gegen Ende des Buches übergesprungen. Der Erstlingsroman war sehr ansprechend und der Inhalt hat mein Interesse durchweg aufrecht erhalten. Laut Nachwort arbeitet Erin Litteken bereits an weiterem Buch.

Fazit: "Nach vorne zu blicken, heißt nicht die Vergangenheit zu vergessen."

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Veröffentlicht am 10.02.2023

"Sie wissen, dass die Familie alles ist."

Die Familie
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Da ich mir das Buch nicht selbst ausgesucht habe, frönte es einige Monate in meinem Vorrat. Es hat es einige Anläufe gebraucht, bis ich Zugang zu diesem Buch gefunden habe. Warum? Weil ich mit dem Prolog ...

Da ich mir das Buch nicht selbst ausgesucht habe, frönte es einige Monate in meinem Vorrat. Es hat es einige Anläufe gebraucht, bis ich Zugang zu diesem Buch gefunden habe. Warum? Weil ich mit dem Prolog beim Anlesen nicht warm geworden bin.

Das Cover finde ich passend. Die beiden Mädchen könnten tatsächlich die beiden Hauptprotagonistinnen Antonia und Sofia sein.

Der Leser begleitet im Zeitraum von 1928 bis 1948 mehrere Generationen der Familien Russo und Colicchio, welche zu Beginn des 20. Jahrhundert aus Sizilien nach New York City ausgewandert sind. Die Anzahl der Charaktere ist daher überschaubar. Der Klappentext gibt einen guten Überblick was den Leser auf den folgenden 400 Seiten erwartet.

Da ich bisher wenig Berührungspunkte mit Mafia-Geschichten hatte - von dem ein oder anderen Film abgesehen – war mein Interesse schnell geweckt. Ich mochte vor allem den Perspektivwechsel zu Beginn: das "Familienleben" aus der Sicht der Mädchen zu erzählen. Geschichtliche Ereignisse wie der 2. Weltkrieg werden gestreift und in Form von Zweifeln bzw. dem Erwachsenwerden in einer sich verändernden Welt aufgegriffen. Dazu erhält man Einblicke in das Familienleben innerhalb der „Familie“. Im Verlauf der Geschichte werden unterschiedliche Fragen aufgeworfen: Hat man immer eine Wahl? Welche Konsequenzen trägt man aufgrund Entscheidungen anderer?

Nachdem ich einmal begonnen hatte, habe ich das Buch gern gelesen und war gespannt, wo die Geschichte hingeführt. Hauptpotential sehe ich im Stil: die Erzählung erfolgt in der 3. Person. Das schafft Neutralität, erzeugt gleichzeitig jedoch Distanz und ließ mich mit den Figuren nicht wirklich warm werden. Hinzu kommt die bildhafte, poetische Sprache. ("Grauen kriecht ihr wie eine fette Schnecke den Rachen hinunter.") Dies hat den Lesefluss manchmal ein wenig aufgehalten. Das abrupte Ende ist für meinen Geschmack nicht unpassend, könnte anderen aber nicht abschließend erscheinen.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Wie können wir die Welt bewahren und zusammen weiterleben?

Der Anfang von morgen
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»Es gibt keine Enden. Wenn du das denkst, täuschst du dich. Es sind alles Anfänge. Hier ist einer.« Hilary Mantel, Falken
Das literarische Motto wurde passend gewählt, spannt es für mich den Bogen um die ...

»Es gibt keine Enden. Wenn du das denkst, täuschst du dich. Es sind alles Anfänge. Hier ist einer.« Hilary Mantel, Falken
Das literarische Motto wurde passend gewählt, spannt es für mich den Bogen um die Handlung des Romans.

Ich gehe gern unvoreingenommen an Bücher, die ich mir nicht selbst ausgesucht habe und lese im Vorfeld weder Rezensionen noch Klappentext. Durch das präsente Medieninteresse wusste ich jedoch um die Thematik und war auf den "Klimaroman" sehr gespannt.

Im Nachhinein finde ich den Klappentext etwas knapp. Leider wird die titelgebende Frage dieser Rezension für mein Verständnis nur ansatzweise beantwortet.

Die vier Protagonisten Didrik, Melissa, André und Vilja stehen exemplarisch für die unterschiedlichen Personenkreise der heutigen Gesellschaft und spiegeln Meinungen bzw. werden (unfreiwillig) mit diesen konfrontiert.

Die Geschichte erstreckt sich über den Zeitraum einer Woche im Spätsommer mit sowohl linear als auch parallel verlaufenden Handlungssträngen, welche die unterschiedlichen Protagonisten nacheinander fokussieren und dabei auch in Rückblenden die Vergangenheit der Vier aufgreifen. Die Notlage wird realistisch geschildert. Allerdings frage ich mich, warum die Protagonisten alle in irgendeiner Form Teil des öffentlichen Lebens sind und das ein oder andere Klischee bedienen (z.B. die Affäre der tablettenabhängigen Influencerin oder der Sohn einer Tennislegende). In dystopischer Form beschreibt Jens Liljestrand eine Momentaufnahme: Einzelschicksale während einer Katastrophe, welche doch mit einander verbunden sind.

Unter einem Klimaroman habe ich mir letztendlich etwas anderes vorgestellt. Die klimatischen Darstellungen waren informativ, wirkten auf mich jedoch auch konstruiert bzw. zu gewollt. (Beispielsweise berichtet eine Nebenfigur, Verkäuferin mit Migrationshintergrund, zufällig einer der Hauptprotagonistinnen während einer Einkaufstour von der schwierigen Situation der Fischerei in Nigeria.)
Neben dem Klima spielen auch Verrat, Untreue und Sucht eine Rolle. Das Verhalten bzw. die Geschehnisse sind streckenweise verstörend und schwer nachvollziehbar. Die Zerstörung lässt mich nachdenklich zurück - vor allem mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen. Ich hätte mir in diesem Zusammenhang jedoch mehr Denkanstöße gewünscht. Diese kamen für mein Dafürhalten lediglich bei einer Nebenfigur (Jennie) in Ansätzen zum Vorschein.

Zum Aufbau und Stil des Buches möchte ich folgendes anmerken: der Autor bedient sich einer bildhaften Sprache, verliert sich in detaillierten, teils befremdlichen Aufzählungen. Exemplarisch habe ich diese Beschreibung von Didriks Säugling gewählt: "Eine Schwere auf meinem Arm wie von einem Sack mit warmem, frisch durchgedrehtem Hackfleisch, die Konsistenz wie rohe Wurst, luftig in einen Darm gestopft mit vorsichtigen Händen, um die empfindliche Oberfläche nicht zu zerreißen, nichts ist gespannt oder geschwollen, keine Muskeln, keine Verhärtungen." Die langen Sätze und wenigen Kapitel erfordern die Aufmerksamkeit des Lesers.

Abschließend bleibt eine die Frage: "Ist dein Leid weniger schlimm, wenn alle anderen um dich herum auch leiden?" Diese sollte jeder Leser für sich selbst beantworten…

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