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Veröffentlicht am 27.10.2020

Tolles Buch in detailreicher Welt

Caitlynn
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In Caitlynns Welt besitzen die Menschen das sogenannte "Charisma", mit dem sie andere kontrollieren können. Caitlynns Gabe ist ungewöhnlich stark, jedoch muss sie dies schon ihr Leben lang geheim halten. ...

In Caitlynns Welt besitzen die Menschen das sogenannte "Charisma", mit dem sie andere kontrollieren können. Caitlynns Gabe ist ungewöhnlich stark, jedoch muss sie dies schon ihr Leben lang geheim halten. Bis ein Schicksalsschlag ihr Leben für immer verändern wird.

Das Buch ist ein Sammelband aus vier Novellen und zwei Kurzgeschichten, die uns chronologisch Caitlynns Werdegang vom Kind zur jungen Erwachsenen dokumentieren. Obwohl die Geschichten in sich abgeschlossen sind, erzählen sie also eine fortlaufende Geschichte und nehmen zum Teil auch aufeinander Bezug und man sollte sie in der abgedruckten Reihenfolge lesen, um alles mitzubekommen.

Caitlynn war mir als Charakter sehr sympathisch und macht im Verlauf des Buches eine große Entwicklung durch. Anfangs noch hilflos, später immer noch unsicher und dann letztlich mehr und mehr selbstbewusst bahnt Caitlynn sich ihren Weg und wird dabei meist von Hilfsbereitschaft und einem starken Gerechtigkeitsempfinden geleitet. Nur in der letzten Geschichte war der Sprung dann so groß, dass ich sie kaum noch wiedererkannt habe; hier wirkte sie zeitweise schon regelrecht arrogant und schnippisch. Das außen vor gelassen ist Caitlynn ein liebes Mädchen, das ich sehr ins Herz geschlossen habe.
Auch die Nebencharaktere sind alle sehr lebendig gestaltet und haben viel Tiefgang.

Die mittelalterlich inspirierte Welt ist sehr lebendig und wirkt durch ihre Detailfülle schon fast echt. So ergibt sich beim Lesen eine wundervolle Atmosphäre und man hat fast das Gefühl dort zu sein. Auch versteht Angelika Diem es, einem vieles erstmal nur anzuteasern und erst später besser zu erklären. So setzt sich vieles im Verlauf der Geschichten erst zu einem vollständigen Bild zusammen und solche Puzzle-Effekte liebe ich in Büchern sehr!

Der Schreibstil ist sprachlich eine Mischung aus altbacken und modern. Das sorgt dafür, dass das Mittelalter-Flair sich richtig gut entfalten kann, das Buch aber dennoch einfach zu lesen bleibt und die Sprache nicht gestelzt wirkt.

Die Geschichten sind in den meisten Fällen spannende Krimis, die Caitlynn zu lösen hat. Einige schildern uns auch nur eine Episode aus ihrem Leben und welche Schwierigkeiten sie dabei zu überwinden hatte. Schon die Leseprobe hatte mich in ihren Bann gezogen und auch der Folgeband wird irgendwann bei mir einziehen. Am besten gefallen haben mir "Das grüne Tuch" und "Halbe Hand".

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Eins mit der Wüste

AMANI - Rebellin des Sandes
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Am Ende der Wüste fristet Amani ein unbefriedigendes Leben bei Onkel im kleinen Ort Dustwalk, der rund um eine Eisenmine erbaut wurde. Ihr großes Talent ist die Treffsicherheit mit ihrer Pistole. Bei einem ...

Am Ende der Wüste fristet Amani ein unbefriedigendes Leben bei Onkel im kleinen Ort Dustwalk, der rund um eine Eisenmine erbaut wurde. Ihr großes Talent ist die Treffsicherheit mit ihrer Pistole. Bei einem Schießwettbewerb versucht sie an Geld zu kommen, um Dustwalk verlassen zu können, doch stattdessen trifft sie auf Jin. Ehe sie sich versieht, sind sie zusammen auf der Flucht und bald schon geht es um so viel mehr: um Djinni, um den Sultan und die Revolution.


Amani war mir sehr sympathisch und ich fand sie als Charakter sehr glaubwürdig. Sie ist daran gewöhnt, sich in erster Linie um sich selbst und um ihr Überleben zu kümmern und daher ist es nur glaubhaft, dass sie auch nach ihrem Aufeinandertreffen mit Jin zunächst weiter nur an sich denkt. Das hat mir sehr gefallen, denn viel zu oft sind weibliche Protagonisten einem plötzlich auftauchenden Jungen viel zu hörig. Auch ihre trockene Art, ihre Reserviertheit und Schlagfertigkeit mag ich sehr.

Jin ist mir insgesamt weniger sympathisch. Ich hoffe, das entwickelt sich im zweiten Teil noch etwas. Die aufkeinemde Schwärmerei zwischen den beiden hat mich mitunter gestört, weil sie teilweise in den absurdesten Situationen durchgeschlagen ist. Positiv ist aber, dass Amani sich dennoch nicht kopfüber in eine Romanze stürzt und es gibt keinen übertriebenen Kitsch.

In der Handlung gab es einige Punkte, die mir zunächst nicht so gut gefallen haben. Zum Einen gibt es mitunter Zeitsprünge und ich persönlich hätte über diese ausgelassenen Stellen auch gerne noch mehr erfahren; allerdings weiß ich, dass andere wiederum genau dieses Abkürzen sehr schätzen und insgesamt kann man es dann doch verschmerzen. Zum Anderen erreichen die beiden dann irgendwann einen Ort, an dem schlagartig eine Vielzahl weiterer Nebencharaktere dazukommt und mir persönlich ist es erstmal schwer gefallen, die alle auseinander zu halten und kennen zu lernen und sich von jedem ein Bild zu machen. Das hat mich ein wenig überfordert. Auch die Atmosphäre ändert sich hier vorübergehend und mir hat das davor und danach besser gefallen. Wenn man weiterliest, legt sich das allerdings alles wieder.

Gegen Ende kamen mir einzelne Szenen zudem etwas unüberlegt vor, als hätte die Autorin beim Schreiben Ideen in der Umsetzung angefangen und dann wieder verworfen, aber das kann auch gewollt sein, also ziehe ich dafür nichts ab. Eventuell habe ich sogar ein Plothole gefunden, das wird man noch sehen.
Im Großen und Ganzen haben die Welt und auch die Handlung bei mir jedoch sehr großen Anklang gefunden!

Auf jeden Fall eines der besten Jugendbücher, die ich bisher so gelesen habe! Die Welt ist mal etwas komplett Anderes und hat mir sehr gut gefallen. Auch Amani ist eine meiner liebsten Hauptcharaktere seit Langem. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Zwölf Schicksale zwischen zwei Kulturen

Papagei über Bord
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In zwölf Kurzgeschichten zeigt Ha Jin verschiedene Schicksale chinesischer Einwanderer im New Yorker Stadtteil Flushing auf. Nicht nur die kulturellen Unterschiede stellen die Menschen vor diverse Probleme ...

In zwölf Kurzgeschichten zeigt Ha Jin verschiedene Schicksale chinesischer Einwanderer im New Yorker Stadtteil Flushing auf. Nicht nur die kulturellen Unterschiede stellen die Menschen vor diverse Probleme - auch Geldsorgen, Zukunftsängste und die Frage nach dem eigenen Ich bestimmen den Alltag.

Die Themen, die innerhalb dieser zwölf Geschichten behandelt werden, sind sehr vielfältig. Die Geschichten sind dabei zwischen vier und vierzig Seiten lang. Zumeist gibt es einen Ich-Erzähler, nur ein paar wenige Geschichten sind aus der dritten Person geschrieben. Daher war es am Anfang immer etwas schwierig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wer der Ich-Erzähler überhaupt ist, aber wenn man etwas Geduld hat, erfährt man es immer früh genug.

Ein Opernkomponist wird von seiner Freundin vorübergehend mit deren Papagei allein zurückgelassen und erst allmählich entwickelt er eine Bindung zu ihm; die in Amerika geborenen Enkelkinder wollen ihre chinesischen Namen ind englischsprachige ändern; eine junge Frau beendet eine Affäre als ihr Ehemann seine Einreiseerlaubnis erhält; ein Professor für amerikanische Literatur reist illegal ein unter völlig falschen Vorstellungen wie er in Amerika Geld verdienen könnte, …

Die Probleme sind einerseits kultureller Art, häufig aber auch familiärer. So hat die Verwandschaft zuhause in China häufig eine völlig falsche Vorstellung vom Leben in Amerika und hat nicht nur kein Verständnis für die Probleme der Auswanderer sondern bedrängt diese regelmäßig mit Wünschen und Bitten. Nicht selten schicken die Auswanderer fast all ihr Gehalt nach Hause an die Familie und behalten von ihrem hart verdienten und dennoch wenigen Geld fast nichts für sich. Gute Jobs sind nur für wenige erreichbar, denn die meisten sprechen kein oder nur schlecht Englisch, manche sind illegal eingewandert und viele verfügen auch über keine Ausbildung, die einen besser bezahlten Beruf ermöglichen würde.

Besonders aufgefallen ist mir das Thema Ehe. Heiraten scheint für Chinesen noch immer ein wichtiges Ziel im Leben zu sein und auch einen gewissen gesellschaftlichen Status mit sich zu bringen, gleichzeitig aber auch viele Verpflichtungen. Die Ehe hat dort anscheinend noch einen viel höheren Stellenwert als heutzutage in den meisten westlichen Ländern, wobei das hier ja auch nur wenige Jahrzehnte zurückliegend noch ähnlich war.

In fast jeder Geschichte wird auch recht detailiert über das Essen geschrieben, was mich sehr interessiert hat, aber ich habe beim Lesen deshalb immer Hunger auf asiatisches Essen bekommen.

Allgemein bietet dieses Buch sehr viele Ansätze zum Analysieren und Interpretieren und ich behaupte mal, dass man auch genau das tun muss, um dieses Buch wirklich verstehen und erfassen zu können. Wer sowas mag, wird dieses Buch lieben. Wer sowas nicht kann und nicht mag, der wird hierin vermutlich nur einen trockenen Schreibstil ohne Tiefe sehen. Man in der Lage sein, zu sehen, was dahinter liegt.

Ein gelungenes Werk, das einen interessanten Einblick in die chinesische Kultur gibt und auch die Probleme der Auswanderer verständlich machen. Der Schreibstil mag für manch einen gewöhnungsbedürftig sein, für mich war er jedoch sehr passend und gut zu lesen. Manche Geschichten hätte ich gerne noch länger verfolgt und werde mich definitiv noch nach anderen Büchern von Ha Jin umsehen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Eisen, Bronze und Sand

AMANI - Verräterin des Throns
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Amani ist mittlerweile fest verwurzelt in der Revolutionsbewegung, doch dann gerät sie in die Fänge des Sultans, des Feindes. Nun geht es nicht nur darum, einen Fluchtplan zu erarbeiten, sondern auch zahlreiche ...

Amani ist mittlerweile fest verwurzelt in der Revolutionsbewegung, doch dann gerät sie in die Fänge des Sultans, des Feindes. Nun geht es nicht nur darum, einen Fluchtplan zu erarbeiten, sondern auch zahlreiche Geheimnisse im Palast aufzudecken und Geheiminformationen auszuspionieren.


Der Anfang des Buches hat mich etwas verwirrt. Zunächst gibt es einen recht großen Zeitsprung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil. In Form eines orientalischen Märchens wird noch mal die Handlung vom ersten Teil skizziert und auch das, was wir in der Zwischenzeit "verpasst" haben. Sicher eine charmante Art sowas zu lösen, aber irgendwie wirkt es so, als wäre sie nur zu faul gewesen diese Zwischenhandlung zu schreiben. Zudem ist dann gar nicht erkennbar, warumd ie Handlung gerade an diesem Punkt wieder einsetzt. Gut, die Handlung geht dann wenigstens recht spannend los, das war wohl auch der Sinn dahinter. Die eigentlich Haupthandlung, die auch auf dem Klappentext angekündigt wird, beginnt jedoch erst nach der geschlagenen ersten Hälfte des Buches. Das finde ich reichlich spät. Die gesamte erste Hälfte dient einzig dem Zweck, plausibel zu erklären, wie diese Situation, dass sie vom Sultan gefangen genommen wird, möglich wird. Da hätte man auch das noch überspringen und im Nachhinein schildern können, wenn man das Buch nicht noch dicker machen und alles vollständig hätte erzählen wollen. Außerdem hätte man dieses Szenario auch viel einfacher haben können, indem die Handlung unmittelbar an die vom ersten Teil angesetzt hätte oder indem Band 1 mit einem Cliffhanger geendet hätte. So wirkt die ganze erste Hälfte unnötig und man versteht weder, warum das so ausführlich dargestellt wurde und noch weniger versteht man es angesichts der Tatsache, dass so viel anderes übersprungen wurde.

Als die Haupthandlung nach der Hälfte des Buches dann endlich beginnt, häufen sich leider auch die Fehler. In einer Szene ist ein Gewand z.B. erst "in der Farbe des Sonnenuntergangs" und zwei Seiten später ist es weiß. Plötzlich ist jemand in einem Haus in Izman, der zuletzt am anderen Ende der Wüste war und von dem Amani nicht einmal wusste, wo die Person abgeblieben war. Wie soll derjenige nach Izman kommen und woher sollte Amani davon wissen? Und da gab es noch ein paar mehr.

Manches an der Handlung war vorhersehbar. Etwa, dass bestimmte Charaktere noch wichtig werden, wenn sie so offensichtlich in der Handlung dichter ausgestaltet und aufgebaut werden. Dennoch gab es einige Twists, die ich so nicht erwartet hätte.

Auch gestört hat mich, dass ein völlig sinnloses großes Drama zwischen Amani und Jin erfunden wurde, das zudem auch in der Zeit zwischen den Bänden stattgefunden hat und einem nicht mal richtig näher gebracht wird. Natürlich soll in die Geschichte zwischen den beiden irgendwie Drive reinkommen und Friede-Freude-Eierkuchen wäre zu langweilig, aber so wirkte es wahnsinnig gekünstelt und nicht überzeugend. Im weiteren Verlauf finde ich Jins Rolle und Verhalten ebenfalls nicht überzeugend, sondern eher billig gemacht, kitschig und wie aus einem Groschenroman. Musste das wirklich sein?

Amani als Charakter ist mir weiterhin sehr sympathisch, jedoch macht sie innerhalb dieses Bands keine wirkliche Entwicklung durch. Erst ganz am Ende schwingt sie sich etwas auf.

Nachdem ich den Anfang dann kurz nach dem Einstieg zunächst etwas langweilig fand, wurde auch dieser Band wieder sehr spannend. Pluspunkte gibt es auch auf jeden Fall für die Welt an sich. Sie ist wieder sehr detailiert ausgestaltet, bezaubernd orientalisch und wirkt sehr echt und lebendig.

Auch Sprache und Schreibstil von Alwyn Hamilton gefallen mir sehr, auch das Einschieben kleiner Märchen, um Hintergründe zu erläutern, finde ich an sich eine prima Idee, die auch stilistisch sehr gut in dieses Buch passt.

Der zweite Band ist deutlich schwächer als der erste. Er wirkt an vielen Stellen unüberlegt und nicht überzeugend und ist teilweise auch leider unsauber gearbeitet. Dennoch ist die Welt nach wie vor wunderschön, die Geschichte wird spannend erzählt und Sprache und Schreibstil verleihen einen ganz besonderen Flair. Ich bin gespannt, wo sich der dritte Teil platzieren wird.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Geheimnisse, Geschichten und Gefühle

Kleine Feuer überall
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In Shaker Heights folgt alles klaren Regeln. Hier scheinen Mia und ihre Tochter Pearl so gar nicht hineinzupassen, denn Mia arbeitet als freie Künstlerin und ist die letzten Jahre mit Pearl wie eine Vagabundin ...

In Shaker Heights folgt alles klaren Regeln. Hier scheinen Mia und ihre Tochter Pearl so gar nicht hineinzupassen, denn Mia arbeitet als freie Künstlerin und ist die letzten Jahre mit Pearl wie eine Vagabundin durch das Land gereist. Bald schon freundet sich Pearl mit den Kindern der Familie Richardson an und hat zum ersten Mal in ihrem Leben Freunde. Nur die jüngste Tochter, Izzy, erscheint unangepasst und rebellisch. Wer wird am Ende - bzw. am Anfang - das Haus der Richardsons abbrennen und warum?


Wie schon das erste Buch von Celeste Ng ist dieses wieder ein Puzzle aus Geheimnissen und persönlichen Geschichten. Und wieder erfahren wir ganz am Anfang, worauf alles hinauslaufen wird und im Folgenden geht es darum, wie es dazu kam. Obwohl diese deutlichen Parallelen vorhanden sind, ist die Geschichte ganz anders und ganz eigen. Dass man hier wieder die eindeutige Handschrift von Celeste Ng erkennen konnte, hat mir sogar sehr gefallen.

Die Charaktere sind wieder sehr lebendig und real gestaltet. Mia hat mich etwas an eine ehemalige Kunstlehrerin erinnert und sie war mir sehr sympathisch.
Pearl ist anfangs überfordert im Haus ihrer neuen Freunde, freut sich aber zunehmend über den Anschluss dort, was ich sehr glaubwürdig fand. Teilweise fand ich sie zu naiv, allerdings finde ich es nur real, dass ein Teenager, der noch nie wirklich Erfahrungen im Sozialleben gesammelt hat, sehr leicht beeinflussbar ist.
Izzy ist mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch und sie ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie hat einen starken Gerechtigkeitssinn und immer gute Gründe für ihr Handeln, jedoch hört ihr zuhause niemand wirklich zu. Ich hatte Mitleid mit ihr, wie es ihr zuhause ergangen ist.

Die Nebencharaktere waren in manchen Fällen - wie etwa Mrs. Richardson oder Bebe - für mich sehr lebendig und mit ausreichend Hintergrund ausgestattet, gerade bei den Kindern Lexie, Trip und Moody fehlten mir aber ein wenig mehr Informationen. Man erfährt gerade mal von Lexie eine weitere Freundin, über Freunde der Jungs erfährt man nichts weiter von keinem der drei erfährt man überhaupt den vollen Namen, soweit ich mich erinnern kann. Auch ihr Privatleben außerhalb von Schule und Fernsehen wird kaum angesprochen, nur selten mal etwas erwähnt, das fand ich etwas schade.

Der Schreibstil ist dafür wieder mal fantastisch. Celeste Ng schafft es, einfach immer wieder den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ihre Formulierungen sind neu und absolut treffend und zeugen von unheimlich viel Weitsicht und einer gewissen Weisheit. Es ist die Sprache von jemandem mit viel Lebenserfahrung, der genau beobachtet. Loben muss man im Zuge dessen natürlich auch einmal die großartige Übersetzung, ohne die das gar nicht so grandios zu lesen wäre!

Wieder ein wahres Meisterwerk der Autorin, die nach gerade mal zwei Veröffentlichungen nun offiziell meine Lieblingsautorin geworden ist. Ich hoffe, sie schreibt noch viele weitere Bücher!
Wieder einmal sieht man hier, wie fatal Schweigen, Lügen und Geheimnisse werden können und das in einem sprachlich raffinierten Gewand und so bildgebend, als würde man eine Serie schauen. Da verwundert es nicht, dass es genau die bald geben soll.

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