Profilbild von GrauerVogel

GrauerVogel

Lesejury Profi
offline

GrauerVogel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GrauerVogel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Gerne gelesen trotz zahlreicher Störfaktoren

Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
0

Ich habe dieses Buch gelesen, als ich was Leichtes für Zwischendurch gebraucht habe und dafür war es dann auch ganz gut. Ich habe es gerne gelesen, obwohl mich vieles gestört hat.


Katsa als Protagonistin ...

Ich habe dieses Buch gelesen, als ich was Leichtes für Zwischendurch gebraucht habe und dafür war es dann auch ganz gut. Ich habe es gerne gelesen, obwohl mich vieles gestört hat.


Katsa als Protagonistin ist mir viel zu sehr Superheldin, weil sie durch ihre Gabe ja so unbesiegbar ist. Es wird zwar gesagt, sie würde darunter leiden, davon habe ich im Buch dann aber kaum was gemerkt. Ich bin mit ihr nicht wirklich warm geworden.

Bo mochte ich sehr und er war ein interessanter Charakter - bis die zwei sich ineinander verlieben. Ab da kriecht er nur noch vor ihr im Staub und macht sich vor ihr klein und sowas finde ich unfassbar nervig und das hat mich - auf gut Deutsch - angekotzt. Das hat mir den Charakter dann völlig verdorben.

Unlogisch finde ich auch, dass eine Jugendliche einen internationalen Geheimrat gründet und zahlreiche erwachsene Männer sich ihr einfach unterordnen? Und dazu soll niemand merken, wenn sie und ihre Helfer tage- oder wochenlang mal nicht am Hof sind, obwohl teilweise wichtige Berater des Königs mit ihr unterwegs sind. Das fällt niemandem auf und niemand stellt mal Fragen?!

Noch ein Beispiel: Da kommen ca. 10 Personen zu einer abgelegenen Hütte im Wald, um jemanden dort abzuholen, stellen dann aber fest, dass sie es wegen eines Schneesturms nicht zurückschaffen. Kein Problem, dann bleiben eben einfach alle bis zum Frühling dort. Bitte was? Da sitzen dann mehr als zehn Leute in einer Hütte, wo zuvor eine Person alleine gelebt hat ohne dass es etwas eng würde oder dass es Probleme mit Lebensmitteln geben würde? Oder dass sich auch nur einer überhaupt mal Gedanken über diese Punkte machen würde?

Ich könnte noch etliche solcher Beispiele aufzählen. Manches muss man vielleicht auch einfach gut sein lassen, denn es ist immerhin ein Jugendbuch, aber trotzdem hat mich das beim Lesen leider sehr aufgeregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Spannend, schaurig, atmosphärisch!

Das Schwert der Totengöttin
0

Obwohl ich mit Untoten eigentlich so gar nichts anfangen kann, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mir auch die anderen Bücher der Autorin schon sehr gefallen haben.


Die Protagonisten sind ...

Obwohl ich mit Untoten eigentlich so gar nichts anfangen kann, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mir auch die anderen Bücher der Autorin schon sehr gefallen haben.


Die Protagonisten sind lebendig und greifbar. Sie sind verscheiden wie Tag und Nacht und wissen nicht, dass sie auf der selben Seite stehen.
Mirage ist eine Alchemistin, auch als Dorfhexe bezeichnet, die in einer Waldhütte lebt. Ein faszinierender Charakter mit einer bewegten Vergangenheit und vielen Geheimnissen! Ich habe es geliebt, sie kennen zu lernen und mit ihr durch die nebligen Wälder zu streifen!
Eric Zejn ist dagegen ein pflichtbewusster Sergent der Garde und will Recht und Ordnung in das Svonnheim bringen, statt sich wie sein Vorgänger mit den örtlichen Gepflogenheiten zu arrangieren. Auch er hat eine Vergangenheit, die nicht jeder erfahren soll.

Die Welt war wieder einmal so lebendig, dass sie einem vorkam wie echt. Manchmal habe ich fast vergessen, dass es nur ein Buch ist! Großes Lob, es gibt nicht viele Bücher, die mich alles um mich herum vergessen lassen und mich so in ihre Welt hineinziehen.

Die Handlung war spannend, es gab zahlreiche Geheimnisse, die erst später enthüllt wurden und manches erfährt man wohl erst im Folgeband. Ich habe es mir brutaler vorgestellt, da mit diesem Adjektiv so explizit geworben wurde, das hielt sich dann doch in Grenzen. Dennoch war das Buch gruselig, aber nicht so sehr, dass ich es direkt als Horror klassifizieren würde. Also auch für Nicht-Horror-Leser sehr zu empfehlen!

Ich habe dieses Buch binnen weniger Tage eingeatmet und kann Teil 2 kaum erwarten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Drei Kinder, ein Viertel, keine Hoffnung

Die Kinder des Borgo Vecchio
0

Mimmo, Christofaro und Celeste wachsen im Armenviertel Borgo Vecchio, irgendwo im Süden von Italien auf. Mimmos Vater betrügt die Kunden in seinem Laden mit einer gefälschten Waage und nimmt an illegalen ...

Mimmo, Christofaro und Celeste wachsen im Armenviertel Borgo Vecchio, irgendwo im Süden von Italien auf. Mimmos Vater betrügt die Kunden in seinem Laden mit einer gefälschten Waage und nimmt an illegalen Pferderennen teil. Christofaros Vater schlägt ihn jeden Abend grün und blau. Celestes Mutter ist Prostituierte und sperrt ihre Tochter während der Arbeit auf den Balkon. Und dann ist da noch Toto, der Räuber, den die Kinder als Helden verehren.


Ich hatte mir von diesem Buch viel versprochen, wurde aber am Ende etwas enttäuscht. Der Klappentext fasst das Wesentliche des Buches schon gut zusammen und der Verlauf der Dinge war sehr vorhersehbar, weil ich ihn in ähnlicher Form schon aus diversenen anderen Büchern mit ähnlichem Setting gewohnt bin. Das fand ich schade, dass ein so betont preisgekröntes Buch dann doch so unkreativ daherkommt. Davon abgesehen war mir persönlich die Message dahinter zu pessimistisch, ich schwanke aber noch, ob sie nicht doch nur realistisch ist. Trotzdem bin ich einfach von meiner persönlichen Lebenseinstellung her nicht bereit, mit dem anzuschließen.

Das Buch enthält einige interessante Denkansätze. Der Schreibstil ist sehr nüchtern und gleichgültig, wie es die Menschen in diesem Viertel sind - einerseits passend, andererseits sich dadurch oft ziehend. Teilweise gibt es sehr interessante Perspektivwechsel (z.B. aus der Sicht einer abgefeuerten Kugel oder aus Sicht der Haustiere), die aber für mich persönlich nicht immer gut funktioniert haben und teilweise merkwürdig erschienen.

Leider nehme ich aus diesem Buch nicht wirklich etwas mit. Es war ein interessanter Einblick in solch ein Elendsviertel, mehr aber auch nicht. Für Zwischendurch ganz in Ordnung und dafür wegen der wenig Seiten auch gut geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Drogen, Realitätsverlust und Freundschaft

Das Mädchen mit dem Haifischherz
0

Anais steht unter dem Verdacht, eine Polizistin ins Koma geprügelt zu haben und wird daher in das Panoptikum eingeliefert, einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Sie ist ohne Eltern aufgewachsen ...

Anais steht unter dem Verdacht, eine Polizistin ins Koma geprügelt zu haben und wird daher in das Panoptikum eingeliefert, einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Sie ist ohne Eltern aufgewachsen und ihr ganzes bisheriges Leben war ein Strudel aus Drogen, Sex und Gewalt. Im Panoptikum schafft sie es erstmals wieder, Menschen an sich heran zu lassen.


Ich finde dieses Buch sehr beeindruckend. Es gibt viele Denkansätze und ich halte es auch für sehr realitätsnah, im Gegensatz zu vielen anderen Rezensionen, die es für übertrieben halten. Das hier geschilderte deckt sich recht gut mit vielen Biografien, die ich gelesen habe oder von Menschen, die ich persönlich kenne.

Die Sprache ist sehr vulgär, es passt aber absolut zum Buch, zu Anais und zu ihrem Umfeld.

Die Geschichte rund um die Polizistin wurde mir im späteren Verlauf nicht mehr ausreichend thematisiert, obwohl es am Anfang doch so wichtig war. Und das Ende hat mich auch nicht überzeugt. Das sind aber im Grunde alle Kritikpunkte, die ich an diesem Buch vielleicht habe.

Insgesamt finde ich es sehr gelungen, es ist mir manchmal sehr nahe gegangen und wirkt unglaublich echt. Nur, wenn man noch nie konfrontiert war mit solch einer Thematik und auch keine eigenen Erfahrungen damit hat, findet man möglicherweise schwer Zugang dazu, wie viele andere Rezensionen auch zeigen. Absolute Empfehlung für jeden, der sich mit solchen Themen gerne beschäftigt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Chaos, Steampunk und Krimi

Die unsichtbare Bibliothek
0

Die unsichtbare Bibliothek existiert zwischen den Welten des Multiversums und sammelt Bücher - Bücher, die einzigartig sind oder besonders wichtig für ihre Welt. Irene wird in eine besonders gefährliche ...

Die unsichtbare Bibliothek existiert zwischen den Welten des Multiversums und sammelt Bücher - Bücher, die einzigartig sind oder besonders wichtig für ihre Welt. Irene wird in eine besonders gefährliche Welt geschickt, um eine Ausgabe der Grimmschen Märchen sicherzustellen - doch der zuletzt bekannte Besitzer wurde kurz vor ihrer Ankunft ermordet. Wer hat diesen Vampir umgebracht und wer hat aus welchen Gründen noch Interesse an diesem Buch? Der Elfen-Minister Silver? Irenes Konkurenntin Bradamant? Der abtrünnige Bibliothekar Alberich? Unterstützung bekommt sie von ihrem Azubi Kai und Lord Vale, der sehr an Sherlock Holmes erinnert.

Dieses Buch ist ein Fantasy-Krimi mit einer sehr gelungenen Welt. Viktorianisches London, mit Chaos und Magie durchsetzt, mal völlig anders inszeniert als üblich. Dabei sehr bildgebend beschrieben und gut vorstellbar.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und greifbar. Jeder hat seine Geheimnisse und Beweggründe, seine Eigenarten, seine Schwachstelle.

Die Handlung wird vor allem im hinteren Teil sehr spannend und dynamisch, vorne hat sie mitunter ihre Längen, wird aber trotzdem nicht langweilig.

Teil 1 der Reihe könnte auch als Einzelband gelesen werden. Das Ende ist zufriedenstellend und man fühlt sich nicht genötigt die Reihe weiterzulesen - was ich aber sicher trotzdem tun werde!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere