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Veröffentlicht am 01.04.2017

Was die Welle nahm

Was die Welle nahm
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Ich finde es äußerst spannend, dass der gewaltige Tsunami von 2004 in einem Buch verarbeitet wurde. So kann die Katastrophe von damals nicht in Vergessenheit geraten. Das war auch der Grund warum ich das ...

Ich finde es äußerst spannend, dass der gewaltige Tsunami von 2004 in einem Buch verarbeitet wurde. So kann die Katastrophe von damals nicht in Vergessenheit geraten. Das war auch der Grund warum ich das Buch unbedingt lesen wollte.

In dem Buch Was die Welle nahm geht es aber weniger um die Welle an sich, sondern mehr um eine kaputte Familie, die kurz davor ist ganz zu zerbrechen und einen Sohn, der versucht die Wahrheit über die Vergangenheit herauszufinden und seine Familie zu retten. Ich fands etwas schade, dass die Welle eher eine Nebenrolle gespielt hat, auch wenn sie auf jeder Seite präsent war. Vielleicht hab ich mir da auch etwas anderes erwartet, mehr Fakten, mehr Berichte. Das, was durch die Geschichte vermittelt wird, fand ich aber sehr schön. Themen wie Akteptanz, Freundschaft, Vertrauen und Ehrlichkeit stehen im Mittelpunkt dieser ungewöhnlichen Geschichte.

Ziemlich schwer hab ich mir mit dem Schreibstil getan. Er ist sehr ungewöhnlich und ich hab mich zwar daran gewöhnt, mit der Zeit, so gut gefallen hat er mir aber bis zum Schluss hin nicht. Lukas' Gedankenwelt wird sozusagen eins zu eins übertragen. Oft nur ein-Wort-Sätze, wie Gedanken eben manchmal funktionieren, aber mir hat da irgendwas gefehlt. Die Gefühle sind durch diese kurzen, oft wirren Sätze bei mir nicht richtig angekommen. Ich hab mich mit Lukas nicht so verbunden gefühlt, wie ich es mir beim Hauptcharakter in einem Buch eigentlich erhoffe. Auf der anderen Seite fand ich es schön, wie mit der Sprache gespielt wird. Unddann, und dann.

Zu den Charakteren konnte ich, wie schon gesagt, keine so tolle Verbindung aufbauen. Lukas mit seinen Gedanken, blieb mir sehr fremd und ich fand ihn für einen 14-jährigen nicht ganz authentisch. Die Nebencharaktere waren mir dann doch fast sympathischer als Lukas, außgenommen seiner Mutter natürlich, die ich nie verstehen konnte, wie sie so handeln konnte. Ich fand es auch etwas unlogisch, warum eine Mutter ihren 14-jährigen Sohn alleine Zuhause lässt, wenn sie selbst in Urlaub fährt. Ein, zwei andere Sachen hatte ich auch nicht ganz verstanden, von der Logik her, da hab ich aber glaub ich nur um zu viele Ecken gedacht.

Das Ende war etwas zu viel Friede Freude Eierkuchen für meinen Geschmack, was natürlich auch ok sein kann, aber es war mir etwas zu harmonisch, nach allem, was die Familie durchgemacht hat.


Fazit

Ein sehr ungewöhnliches Buch, mit einem Schreibstil, den man entweder liebt oder eben nicht mag, und Charakteren, die mir die ganze Zeit über fremd geblieben sind, auf der anderen Seite aber auch sympathisch waren. Da ich Geschichten mit tollen Beschreibungen liebe, haben die kurzen Sätze aus der Gedankenwelt von Lukas, nicht so meinen Geschmack getroffen.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Was will man mehr?

Serienunikat
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Ich hätte mir nicht gedacht, dass es jemand schaffen kann das Lebensgefühl der heutigen Generation Y (why) so gut einzufangen und in eine Geschichte zu verpacken, wie es hier in Serienunikat gelungen ist. ...

Ich hätte mir nicht gedacht, dass es jemand schaffen kann das Lebensgefühl der heutigen Generation Y (why) so gut einzufangen und in eine Geschichte zu verpacken, wie es hier in Serienunikat gelungen ist. Die Protagonistin ist ungefähr im gleichen Alter wie ich gerade und durchlebt viele Gefühle, mit denen auch ich mich herumschlage. Fragen der Identität, der Zugehörigkeit, Akzeptanz und vielen mehr wird hier auf den Grund gegangen.

Vielleicht war Ann's Situation etwas überspitz dargestellt. Mit verbohrten Eltern und einem Freund, der selten über den eigenen Tellerrand schaut, hat sie es echt nicht gut getroffen. Das Buch macht Mut sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und so zu leben und so zu sein wie man selbst will und nicht wie andere glauben, dass es das beste für einen ist. Das fand ich sehr gelungen.

Die Geschichte hangelt sich anhand einer Liste, die Ann am Anfang zufällig in die Hände bekommt, von Freude zu Trauer zu Liebe zu Katastrophe zu Entschlüssen zu Befreiung. Die Punkte der Liste waren toll und sie ist auch als Anhang hinten im Buch nochmal aufgelistet. Zum selber abarbeiten ;).

Ann als Charakter hat mir wirklich sehr gefallen. Man konnte ihrer Entwicklung und ihrer Selbstfindung sehr gut folgen und diese auch nachvollziehen. Ich hab sie als Hauptcharakter sehr gemocht und war sehr zufrieden, wie sie uns ihre Geschichte erzählt.

Auch die Nebencharaktere, vor allem Ann's Mitbewohner waren so herzlich dargestellt, dass es unmöglich war, diese nicht zu mögen. Alle waren sie so verschieden und es war echt erfrischend von ihnen zu lesen. Vielleicht waren sie nicht immer ganz so greifbar, aber jeder hatte seinen Platz in der Geschichte und es wäre sehr schade gewesen, hätte eine/r gefehlt.

Besonders gefallen hat mir der Schreibstil. Wunderschöne Sätze haben diese tolle Geschichte in Form gebracht und die Worte lernten in diesen einzigartigen Satzkonstruktionen fliegen. Es war wirklich angenehm zu lesen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Es wurde vieles ausgedrückt, was für mich nur ein Gefühl war und es endlich in so schönen Sätzen zu lesen, war wie eine Befreiung.

Ein bisschen kritisieren könnte man den leichten (etwas zu leichten) Umgang mit Alkohol und Drogen und dass es in Ordnung ist, wenn man beides auch in Massen konsumiert. Könnte man. Will ich aber nicht, da so nun mal auch die Realität ausschauen kann und auch tut.

Fazit

Ein besonderes Buch, das das Leben von jungen Erwachsenen wirklich genial beschreibt. Wunderschöne Sätze, einzigartige Charaktere und eine tolle Botschaft hinter dem Ganzen. Was will man mehr?

Veröffentlicht am 01.04.2017

Unbedingt lesen!

Gated - Die letzten 12 Tage
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Gated ist für mich eines der spannendsten Bücher dieses Jahr und generell, die Geschichte hat potenzial zu den top Geschichten aller (meiner) Zeiten in meinem Regal aufzusteigen. Und das will was heißen. ...

Gated ist für mich eines der spannendsten Bücher dieses Jahr und generell, die Geschichte hat potenzial zu den top Geschichten aller (meiner) Zeiten in meinem Regal aufzusteigen. Und das will was heißen. Auf eine unglaubliche Weise erhält man als Leser einen Einblick in den Alltag, die Strukturen, die Beweggründe und Ansichten einer Sekte oder eben Gemeinschaft, wie die Bewohner sich selbst sehen.

Ich hatte die ganze Zeit ein bedrückendes Gefühl in der Brustgegend, wenn ich von Lyla und ihren Freunden und ihren Leben gelesen habe. So richtig weiß man ja nicht, wie es abläuft, wenn man in so einer Gemeinde lebt. Aber so wie es hier beschrieben wird, stellt man es sich vor. Das machte das ganze so realistisch. Am Anfang jedes Kapitels werden Aussagen und Zitate von Pioneer angeführt. Zusätzlich findet man dort auch Zitate von anderen Sektenführern, die es glaub ich wirklich in unserer Welt gegeben hat. Es wurden auch Tonbandaufnahmen zitiert, die es wirklich gibt. Alles zusammen sind diese Zitate echt erschreckend und grausam. Sie hatten auch immer einen Bezug auf das folgende Kapitel.

Es war schwer sich in die Charaktere wirklich hinein zu versetzen, da die Welt, in der sie leben so anders ist und auch ihr Denken sich so abhebt. Sie haben aber situationsgerecht gehandelt und ich könnte nichts aussetzen. Lyla wurde nicht unbedingt meine beste Freundin und auch die Nebencharaktere blieben mir eher fremd. Das fand ich aber nicht unbedingt störend, da die Geschichte und die ganzen Rahmenbedingungen so genial waren, dass, zum Beispiel eine fehlende Charakterentwicklung, mir nicht so aufgefallen ist.

Vom Schreibstil her war das Buch echt angenehm zu lesen. Ein typisches Jugendbuch mit typischem (amerikanischen) Schreibstil. Zwar nichts herausstechendes, aber genau richtig, um in einen tollen Lesefluss zu kommen.

Besonders gefallen haben mir die Rückblenden ins Leben von Lyla's Familie vor dem Eintritt in Pioneer's Gemeinschaft. Sie erklären viel, warum sie so leben, wie sie jetzt leben, warum so sind, wie sie sind. Für mein Verständnis und um mich besser in die Situation der Gemeinschaft hinein zu denken, waren die Rückblenden echt hilfreich und sie geben der ganzen Geschichte viel mehr Tiefe. Eine kleine Liebesgeschichte durfte natürlich auch nicht fehlen. Wie das nun mal so ist. Aber es ist für mich nachvollziehbar und hat auch gut hineingepasst. Das Ganze ist sogar leitend für die Entwicklung der Geschichte.

Gated - Die letzten 12 Tage könnte gut ein Einzelband bleiben und nie zuvor hab ich mir gewünscht, das es einer wäre. Das Ende ist wirklich gut geschrieben und ich war so zufrieden, dass ich gar keine Fortsetzung brauchen würde. Natürlich freu ich mich auf Band 2, aber ich glaube, dass dieser nie an den ersten Band ran kommen wird.


Fazit

Das Buch gibt einen bedrückend realistischen Einblick in das Denken und Leben einer Sekte und ist von seiner Originalität so genial, dass es im Genre Jugendbuch ein unbedingtes Must Read für jeden Genreleser ist! Eines meiner absoluten Highlights!

Veröffentlicht am 01.04.2017

Gelungenes Debüt mit kleinen Schwächen

Greifbar
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Bei Greifbar, dem Debütroman der Autorin, handelt es sich um eine romantische Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die mit phantastischen Elementen und neuen Ideen mein Lesefieber geweckt hat. Es ist ...

Bei Greifbar, dem Debütroman der Autorin, handelt es sich um eine romantische Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die mit phantastischen Elementen und neuen Ideen mein Lesefieber geweckt hat. Es ist der Auftakt einer Reihe und setzt die Grundlage für weitere, vielleicht sogar noch spannendere Abenteuer.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, es hat ein wenig gebraucht, bis ich voll und ganz in der Geschichte angekommen war und sich ein Lesefluss gebildet hat. Das lag einerseits an Dorey, die mir am Anfang ziemlich fremd blieb, anderseits an der Geschichte, die in der Aufwärmphase eine Zeit lang stecken blieb. Im Vordergrund steht eindeutig die Liebesgeschichte, die wirklich sehr schön ausgearbeitet wurde, jedoch habe ich mir zwischendurch mehr Handlungen auf der phantastischen Seite gewünscht, die das ganze ein bisschen nach vorne gebracht hätten. Zum Schluss hin wird das besser!

Bei Dorey als Hauptcharakter bin ich noch ein bisschen unschlüssig, was ich von ihr halten soll. Sie handelt nicht immer treu ihrem Charakter. Am Anfang war sie für mich noch jemand, der nichts entging und die sich nicht so leicht abweisen lässt, später leidet sie ein bisschen an Vergesslichkeit, unter ihrer rosaroten Brille und reagiert schnell mal über. Die Nebencharaktere blieben etwas blass und sie hatten kaum Raum oder Platz in der Geschichte, wie Doreys Vater oder ihre besten Freunde. Die drei Jungs Julian, Marius und Brandon, um die sich alles dreht, waren aber sehr präsent und auch besser ausgearbeitet. Ich bin ein Fan von Brandon, obwohl er nur kurze Auftritte hat, hat er mich viel mehr angesprochen hat als zum Beispiel Julian, ich weiß auch nicht warum :D.
Der Schreibstil war angenehm zu lesen, des öfteren wiederholen sich Phrasen, was aber nicht unbedingt stört. Ohne viel Schmuck und Ausführungen erzählt Stoll die Geschichte und konnte mich mit ihren Bildern wirklich fesseln. Sie versteht es Informationen so zu platzieren, dass der Spannungsaufbau ins unermässliche steigt. Dorey erzählt aus der Ich-Perspektive und man bekommt so einen schönen Einblick in ihre Gedanken.

Die Geschichte lebt eigentlich von ihren Geheimnissen um die drei Jungs, die man als Leser nach und nach zusammen mit Dorey aufdeckt. Die Geheimnisse waren so gekonnt eingearbeitet, dass es wirklich spannend war, von ihnen an der Nase herumgeführt zu werden. Trotz all der Erklärungen, die mit der Zeit auftreten, bleiben viele Fragen offen (alles hab ich auch trotz Erklärung nicht ganz verstanden), lassen aber auf eine spannende Fortsetzung hoffen.

Fazit
Ein gelungenes Debüt, das meiner Meinung nach noch nicht ganz rund ist und ausbaufähig wäre. Für die Fortsetzungen ist noch Luft nach oben, um sich zu verbessern. Im Großen und Ganzen eine super lesenswerte Liebesgeschichte mit neuen Ideen, viel Spannung und liebenswerten Charakteren.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Wenn die Nacht stirbt

Herzblut - Wenn die Nacht stirbt
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Die Herzblut-Reihe ist eine Reihe, die von Buch zu Buch immer besser wird. Jedefalls für mich! Der erste Band war für mich noch eher mittelmäßig und jetzt seht mal, wie ich den dritten bewerte!

Der dritte ...

Die Herzblut-Reihe ist eine Reihe, die von Buch zu Buch immer besser wird. Jedefalls für mich! Der erste Band war für mich noch eher mittelmäßig und jetzt seht mal, wie ich den dritten bewerte!

Der dritte Band besticht ganz klar mit tollen Charakteren, die die Geschichte nur so durch die Seiten tragen und eben dieser Geschichte, die mich von Anfang bis Ende mit viel Spannung und Gefühl mitreißen konnte. Wieder in die Welt um den Clann und der Vampire einzutauchen war ein bisschen wie ein Nachhause kommen. Savannah und Tristan wirken viel reifer als in den Vorbändern, kämpfen mit ernsten Problemen zwischen sich und mit ihrer Umwelt und konnten mich mit ihrer Art damit umzugehen überzeugen. Auch die Nebencharaktere lernt man durch die besonderen Umstände, in denen sich alle Protagonisten befinden, viel besser kennen

Ein, zwei kleine Logik Fehler haben sich meiner Meinung nach reingemischt, aber sie waren nicht so weitreichend angelegt, dass ich ihnen viel Bedeutung beigemessen habe. Sie haben sich halt nur ein bisschen unangenehm in die Erinnerungen an das Buch eingeschlichen, da ich an der Geschichte sonst wirklich nichts auszusetzen habe. [Edit: Ich hab doch noch was auszusetzen, aber das ist eher oberflächlich: Der Buchrücken sieht anders aus als bei seinen Vorgängern :/ )

Wie schon der zweite Band setzt auch der dritte wieder gleich am Ende des letzten Teils an. Mit kleinen Erinnerungshilfen, die Darnell in die Geschichte gestreut hat, konnte ich mich wieder an Details aus den Vorgängern erinnern, die nicht so hängen geblieben sind. Es ist ja doch schon eine Weile her, seit ich den letzten gelesen hatte. Vom Schreibstil her hat sich wieder nicht viel geändert, er ist genauso süchtig machend, wie schon bei den Vorgängern. Zum Glück dominieren wieder die Kapitel aus Savannahs Sicht, obwohl auch Tristan mir diesmal viel besser gefallen hat.

Ein spannender Showdown rundet das ganze Buch wunderbar ab und hat mir somit als gesamtes wunderbare Lesestunden bescherrt. Das Ende liefert wiedermal viel neues Potenzial für weitere spannende Geschichten rund um den Clann und die Vampire, ist aber so geschrieben, dass es den Band gut abschließt und zum Glück ohne Cliffhanger auskommt. Die Geschichte geht ja im Englischen weiter, also hoffentlich wird auch noch Band vier übersetzt.

Fazit
Der Dritte Band hat alle restlichen Zweifel an dieser Reihe ausgebügelt und ich konnte mich wieder voll und ganz in die Geschichte fallen lassen. Eindeutig ein Muss für alle, die die vorherigen Bände schon gelesen haben und auf jeden Fall auch ein Grund mit der Reihe überhaupt anzufangen.