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Veröffentlicht am 01.04.2017

... und auch so bitterkalt

Und auch so bitterkalt
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Und auch so bitterkalt ist zwar im Vergleich zu anderen Büchern ein ziemlich dünnes Buch, erzählt aber auf 174 Seiten beeindruckend die Geschichte von Lucinda und ihrer zerfallenden Welt. Das Buch ist ...

Und auch so bitterkalt ist zwar im Vergleich zu anderen Büchern ein ziemlich dünnes Buch, erzählt aber auf 174 Seiten beeindruckend die Geschichte von Lucinda und ihrer zerfallenden Welt. Das Buch ist das Debüt der Autorin und daher besonders interessant. Lange wird man mit dem Geheimnis um Lucinda hin gehalten, bekommt aber mit der Zeit eine gewissen Ahnung und Vorstellung, was mit ihr los ist.

Erzählt wird alles aus der Sicht der kleinen Schwester, was ich in gewisser Weise etwas schade fand, da sie nur die Hälfte mitbekommen hat, was mit ihrer Schwester wirklich los ist. Es dreht sich alles um ihre große Schwester (wobei mir aufgefallen ist, wahrscheinlich hab ich es nur überlesen, dass ich nie wusste, wie alt die beiden jetzt wirklich sind) und sie sieht diese eben noch mit ihren kindlichen Augen in ihrer kindlichen Welt. Auch wenn es der kleinen Schwester gelungen ist, Lucinda auf eine eindrucksvolle Art zu beschreiben, bleibt sie doch in meinen Augen etwas undurchschaubar, ein bisschen nervig und unsympathisch.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, viele kurze Sätze, die aber eine besondere Wirkung ausüben. Es schleicht sich mit jeder neuen Seite ein bedrückenderes Gefühl ein. Die Thematik, die in diesem Buch behandelt wird, ist auf keine leichte Schulter zu nehmen und ich war selbst etwas deprimiert nach dem Beenden des Buches. Die Probleme eines pubertierenden Mädchens, wie Esstörungen, Selbstmord, die Liebe, werden hier suverän für Jugendliche verpackt, doch es wäre besser, wenn sie weniger in diese "Fantasiewelt" transportiert und offener angesprochen werden, um sie weniger geheimnisvoll zu machen und zu verherrlichen. Es ist dann doch die interessante Sichtweise durch die Augen der kleinen Schwester, die alles etwas surreal aussehen lässt.

Fazit
Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert, neigt aber dazu den Leser ein bisschen (gefühlsmäßig) runterzuziehen. Das muss man dann für sich selbst entscheiden, ob man stark genug ist, das Buch zu lesen. Es bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück. Nichtsdestotrotz, ein Buch, das aus der Masse heraussticht!

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein Blick hinter die Kulissen

Die unendliche Geschichte
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Was passt besser, als nach der Lektüre von der Unendlichen Geschichte, das Lexikon davon zu lesen? Die Figuren und Begriffe waren mir zwar noch frisch in Erinnerung, aber umso besser, da ich dann gleich ...

Was passt besser, als nach der Lektüre von der Unendlichen Geschichte, das Lexikon davon zu lesen? Die Figuren und Begriffe waren mir zwar noch frisch in Erinnerung, aber umso besser, da ich dann gleich einen persönlichen Bezug zu dem Ganzen hatte. Das Buch eignet sich aber auch besonders, wenn es schon etwas länger her ist, dass man Die unendliche Geschichte gelesen hat und man einfach etwas nachlesen will. Man bekommt auch wieder eine gute Ahnung, was in der Geschichte alles passiert, da Ereignisse genauso vorkommen, wie Erklärungen dazu. Viele Beschreibungen wurden eins zu eins aus der Unendlichen Geschichte übernommen, was mir jetzt besonders auffällt, da es noch nicht so lange her ist, seit ich das Hauptbuch gelesen habe.

Aber vor allem geht es darum, die Hintergedanken von Michael Ende zu verstehen und für was das eine oder andere steht oder stehen könnte. Nicht nur altbekanntes Wissen und zusätzliche Fakten beherbergt dieses Buch, sondern auch Mythen und Theorien rund um die Geschichte. Dieses Zusatzwissen war für mich persönlich eine große Bereicherung und macht Die unendliche Geschichte nochmal um einiges interessanter (wenn das überhaupt möglich ist).

Aufgebaut ist das Buch mit vielen Stichwörtern, die im Hauptbuch vorkommen, aber auch mit Begriffen, die für Michael Endes "poetisches Konzept" wichtig waren, jedenfalls, und so steht es ebenfalls im Vorwort vom Buch, sind sie "bunt gemischt und nur alphabetisch geordnet - denn für Phantásien sind sie alle von gleicher Bedeutung" (vgl. S. 7).

Die Stichwörter, zu denen es einen eigenen Eintrag gibt, werden beim ersten mal Nennen in einem Eintrag mit einem Pfeil --> gekennzeichnet, so dass man weiß, dass es dazu noch eine genauere Erklärung gibt. Es ist anfangs etwas mühsam zu lesen, wenn fast bei jedem zweiten Wort ein Pfeil dabei ist, aber man gewöhnt sich dran und bei längeren Texten werden sie ja dann auch weniger.


Fazit

Für mich war dieses Buch eine schöne Bereicherung und ich kann es nur jedem Phantásien-Reisenden ans Herz legen. Es ist ein Versuch, Michael Endes Genialität ein bisschen zu verstehen und selbst hinter die Kulissen der Unendlichen Geschichte zu blicken.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Der Traum von einer besseren Welt

Ich kam mit dem Wüstenwind -
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Die Biografie beginnt sehr traurig. Michaelas Lebensumstände in Afrika werden beschrieben und für mich war es ein Wunder, dass sie sich an so vieles erinnern konnte, war sie damals ja doch noch wirklich ...

Die Biografie beginnt sehr traurig. Michaelas Lebensumstände in Afrika werden beschrieben und für mich war es ein Wunder, dass sie sich an so vieles erinnern konnte, war sie damals ja doch noch wirklich sehr jung. Aber wahrscheinlich brennen sich solche Ereignisse und Umstände ins Gedächtnis ein und prägen einen das ganze Leben lang. Dann ist ein großes Thema die Adoption und der Anfang in Amerika. Wie die Mädchen auf den Überfluss, der dort herrscht, reagieren, ist sehr lustig beschrieben. Und dann kommt das große Thema Ballett. Der Weg von einer kleinen Tänzerin zu einer großen Ballerina. In Michaelas Tanzleben ist so viel passiert, dass vieles nur oberflächlich angeschnitten wird. Ich muss zugeben, dass es mit der Zeit etwas mühsam war, nur von ihrem Tanzen zu lesen. Die Auflockerung hat mir ein bisschen gefehlt.

Ein großes Thema ist auch Rassismus und es ist sehr mutig, dass es so offen angesprochen wurde. Michaela hatte ziemlich oft mit Rassismus zu kämpfen und das finde ich sehr traurig. Menschen können so grausam sein. Das Buch ist auch ein bisschen ein Kampf gegen Rassismus und zwar indem es versucht, den Lesern die Augen zu öffnen und überhaupt darauf aufmerksam zu machen.

Vom Schreibstil her ist das Buch sehr einfach gehalten. Man merkt, dass die beiden Autorinnen nicht viel Erfahrung haben mit Schreiben, aber trotzdem war das Buch sehr angenehm und flüssig zu lesen. Auch wenn Michaelas Mutter mitgeschrieben hat, ist es nur Michaelas Geschichte. Ihre Mutter hat ihr wahrscheinlich auch viel bei den Erinnerungen geholfen, nehme ich jetzt mal an. Im Buch findet man schöne, farbige Fotos, an denen man nochmal in Kurzform, das Leben von Michaela anschauen kann.

Die Geschichte berührte mich sehr und das Ziel Menschen Hoffnung für ihre Träume zu geben, ist den beiden Frauen wirklich gelungen. Außerdem hab ich mir im Nachhinein Videos von Michaela angeschaut und es ist echt faszinierend, wie schön sie tanzen kann. Außerdem bleibt das Buch bei mir so mehr in Erinnerung, wenn ich zu den beschriebenen Tanzauftritten im Buch, die Tänze dann auch wirklich anschauen kann...


Fazit
Eine traurige Lebensgeschichte mit Happy End im Buch. Michaela ist noch sehr jung und hat noch einiges vor sich, also Schluss ist sicher noch lange nicht. Das Buch gibt Hoffnung, seine Träume mit harter Arbeit verwirklichen zu können. Und trotzdem weiß man, dass man auch jede Menge Glück zusätzlich zu harter Arbeit braucht. Michaelas Geschichte hat mich sehr berührt und ihr Lebensgeist ist ansteckend.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Lässt Agentenmädchenherzen höher schlagen

Gallagher Girls 4: Mit Spionen spielt man nicht
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Leider fehlt mir das Wissen des Inhalts aus den Büchern 2 und 3 der Reihe. Ich habe bis jetzt nur den ersten und eben diesen hier gelesen. Es war aber jetzt nicht so, dass es mir beim Lesen zum Verhängnis ...

Leider fehlt mir das Wissen des Inhalts aus den Büchern 2 und 3 der Reihe. Ich habe bis jetzt nur den ersten und eben diesen hier gelesen. Es war aber jetzt nicht so, dass es mir beim Lesen zum Verhängnis wurde, weil ich die anderen Bücher nicht kannte. Vieles wird beiläufig wiederholt und somit dem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen, oder eben zum besseren Verständnis, wenn man die anderen Bücher nicht kennt.
Da ich den Vergleich jetzt zum ersten Buch habe, ist mir aufgefallen, dass sich die Mädchen wirklich um einiges weiterentwickelt haben. Diesen Fortschritt zu sehen, hat mir gut gefallen, war ich doch beim ersten Buch noch etwas skeptisch. Außerdem werden die Aufgaben, die die Mädchen lösen müssen, um einiges erwachsener und nicht mehr der Kinderkram, den sie noch im ersten Buch machen mussten. Vielleicht bin ich mit meinen Anfang 20 da ja doch ein bisschen anspruchsvoller und daher hat mir die Agentenaktionen wirklich gut gefallen, weil auch für die Mädchen viel auf dem Spiel stand.
Die Kapitel sind teilweise sehr, sehr kurz, was wunderbar anregt zum weiterlesen. Außerdem fördern sie gewaltig die Spannung. Der Schreibstil ist jugendgerecht und einfach gehalten und für das Buch richtig angemessen. Es ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, hatte ich aber von diesem Buch auch nicht erwartet. Ich hatte es wirklich schnell durchgelesen, einerseits, weil es schön flüssig zu lesen war, andererseits, weil es richtig spannend ist! Außerdem hat die Autorin viel Humor, den sie auch auf ihre Charaktere überträgt. Aufgelockert wird der "Bericht" aus Cammies Sicht durch ihre Listen, die sie bei jeder Gelegenheit aufstellt.
Zielgruppe für diese Buchreihe sind eindeutig Mädchen im Jugendalter und für mich hatte das Buch alles, was ein gutes Agentenbuch für Mädchen braucht: beste Freundinnen, viel Spaß, spannende Aktionen, einige Geheimnisse und ein bisschen Liebe. Ich freu mich schon auf die Fortsetzungen und die Auflösung der ganzen Geheimnisse und werde mir inzwischen die anderen beiden fehlenden Vorgänger anschaffen!
Fazit
Dieses Buch hat alles, was ein Agentenbuch für Mädchen braucht! Es ist spannend, leicht zu lesen und hat mich auf jedenfall sehr überzeugt. Meine Erwartungen wurden gestillt und es kann nur mehr schwer besser werden!

Veröffentlicht am 21.03.2017

Das Buch gehört in jede Bibliothek!

Die unendliche Geschichte
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Ich habe das Buch jetzt zum dritten Mal gelesen und es kommt mir so vor, als gäbe es immer etwas Neues zu entdecken! Ganz besonders an meiner neuen Ausgabe ist, dass sie wie das Original gestaltet wurde. ...

Ich habe das Buch jetzt zum dritten Mal gelesen und es kommt mir so vor, als gäbe es immer etwas Neues zu entdecken! Ganz besonders an meiner neuen Ausgabe ist, dass sie wie das Original gestaltet wurde. Ich kannte bis jetzt nur die Taschenbuchversion von Heyne, wobei diese sich nur davon unterscheidet, dass sie eben ein Taschenbuch ist... Jedenfalls wurde die Jubiläumsausgabe wunderschön gestaltet mit Stoffeinband und schönem Schutzumschlag, den zwei Schriftfarben im Buch, den großen bebilderten Anfangsbuchstaben.

Es war so ein vertrautes Gefühl wieder in die Geschichte einzutauchen. Und gleich am Anfang hab ich meine Lieblingsstelle wiederentdeckt, die ich jetzt so oft gelesen habe, dass ich sie auswendig kann... Der Teil mit den Leidenschaften, ich liebe ihn! Michael Ende versteht es mit seinem Schreibstil ganze Welten zu erschaffen und sie lebendig werden zu lassen. Hin und wieder bin ich zwar über seltsame Ausdrücke gestoßen wie "Die Gedanken verwirrten sich.", aber das macht das Ganze zu etwas Originellem. Das Buch im Buch wird durch die unterschiedlichen Farben, nämlich rot und blaugrün, gekennzeichnet, so weiß man immer, wo man sich gerade befindet. Die Kapitelanfänge starten jeweils der Reihe nach von A-Z, also auch über die Geschichte hinaus hat das Buch eine besondere Gestalt.

An Fantasie fehlt es überhaupt nicht und jeder Fantasyleser sollte die unendliche Geschichte gelesen haben. Auch noch im Erwachsenenalter ist sie eine so große Bereicherung für einen selbst, dass es als Leser eine Schande wäre, sie nicht zu kennen. Leider gefällt mir Bastian, als er nach Phantasien reist, überhaupt nicht mehr. War aber wohl auch vom Autor so gewollt. Ich lese seinen Teil nicht so gern, wie den von Atreju, aber Bastians Geschichte sollte als Parabel stehen und einem die Augen öffnen. Und am Ende sieht man, wie sehr Bücher einem helfen können.


Fazit

Ein Muss für jeden, der die gewaltige Macht von Büchern und Geschichten verstehen und begreifen will. Ein Klassiker der Fantasyliteratur. Jemand, der Phantásien nicht kennt, ist wirklich zu bemitleiden.