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Veröffentlicht am 04.10.2019

Schicksalhafte Wendungen

Der Sprung
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Niemand weiß, wie viele Leben mit dem eigenen verbunden sind. Welche Auswirkungen kleinste Begebenheiten, kleinste Taten haben werden. Der berühmte Schmetterlingseffekt kommt mir bei diesem Buch in den ...

Niemand weiß, wie viele Leben mit dem eigenen verbunden sind. Welche Auswirkungen kleinste Begebenheiten, kleinste Taten haben werden. Der berühmte Schmetterlingseffekt kommt mir bei diesem Buch in den Sinn. Eine Frau steht auf einem Dach und es hat den Anschein, dass sie da runterspringen will. Simone Lappert zeigt in diesem Buch Menschen, die direkt oder indirekt davon betroffen sind und deren Leben unerwartet schicksalhafte Wendungen einschlägt.

Der Sprung und die Frau selbst sind eigentlich nur eine Nebensache und dienen als Aufhänger für andere menschliche Schicksale. Die Frage lautet nicht: Warum will sie springen? Wer hier eine Auseinandersetzung mit dem Tod erwartet, wird enttäuscht. Vielmehr ist es eine Auseinandersetzung mit dem Leben.

Die Autorin versteht das Handwerk, besondere Charaktere zu erschaffen und sie glaubwürdig darzustellen. Die Personen werden mit scharfen Konturen und einer unglaublichen Tiefe ausgestattet. Es sind knapp zehn Menschen, die wenig bis nichts miteinander zu tun haben und jede/r wird zuerst nur auf wenigen Seiten vorgestellt. Manchmal wurde es für mich anstrengend, mir so viele Lebensgeschichten zu merken und sie den richtigen Personen zuzuordnen. Aber durch die einwandfreie Charakterisierung wurden mir die einzelnen Personen sehr schnell auch vertraut. Das Buch lebt von den ständigen Perspektivenwechsel zwischen den Charakteren und fast alle tauchen im Leben der anderen immer mal wieder und auch unerwartet auf. Lappert legt sehr viel Wert auf Details. So kann ein kleiner Nebensatz in der einen Perspektive schon in der nächsten zu einem Hauptthema werden. Die Erzählstränge verbinden sich mit der Zeit mehr und mehr und es bildet sich ein Kreis, der sich am Ende irgendwie schließt.

Nach und nach erfährt man mehr von den Menschen. Die Autorin streut sehr geschickt die wichtigen Informationen und kann so Spannung aufbauen. Manches versteht man erst viel später, manches macht erst viel später Sinn. Diese dadurch entstandenen Aha-Momente hatte ich öfters. Es ist ein Buch zum nochmal Lesen. Obwohl das Buch nicht besonders dick ist, enthält es eine Fülle an Themen. Es ist intensiv, es ist nervenaufreibend, es ist unglaublich klug geschrieben. Es ist schwer zu beschreiben, was das Buch mit einem macht. Lappert schaut mit ihrer unglaublichen Beobachtungsgabe hinter die Fassaden der Menschen. Das hat mich nicht kalt gelassen.

Fazit
Ein vielschichtiger Roman über das Leben. Klug aufgebaut mit wunderbaren Charakteren, bei denen das Schicksal die Zügel in die Hand nimmt und sie auf Reise schickt. Jede/r von ihnen wagt einen Sprung. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, sehr intensiv erzählt und ein wahres Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Frauen an die Macht?

Die Gabe
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Frauen bekommen plötzlich Zugriff zu einer in ihnen lebenden Energie und sind somit gegenüber Männern körperlich nicht mehr unterlegen, denn sie können elektrische Stöße aussenden. Dieses Gedankenexperiment ...

Frauen bekommen plötzlich Zugriff zu einer in ihnen lebenden Energie und sind somit gegenüber Männern körperlich nicht mehr unterlegen, denn sie können elektrische Stöße aussenden. Dieses Gedankenexperiment spinnt Alderman weiter und laut Inhaltsangabe zeigt sie uns, was mit einer Welt passiert, die von Frauen regiert wird. Nach dem Lesen bin ich da aber anderer Meinung.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, hauptsächlich Mädchen/Frauen, die auf unterschiedliche Weise das Erwachen der Energie und den darauffolgenden gesellschaftlichen Umbruch miterleben. Im Laufe der Geschichte werden die Erzählstränge zusammengeführt und die Personen treffen sich. Es werden ungefähr zehn Jahre zu einem sehr großen Ereignis heruntergezählt, wobei diese Einteilung nicht so ganz aufschlussreich war, sie hat mich vielmehr verwirrt. Warum zögert sich der Umbruch so hinaus? Warum vergehen so viele Jahre Geschlechterkrieg, bis es zu einem Ergebnis kommt? Mann oder Frau? Vieles geht bei den Zeitsprüngen unter.

Ich hatte so meine Probleme mit der Identifikation mit den Charakteren. Sie waren für mich nicht so greifbar, teilweise extrem unsympathisch und oberflächlich dargestellt. Ganz wenig wird von den Personen reflektiert und keine der Erzählperspektiven konnte mich so richtig packen. Alderman verläuft sich ein bisschen in Nebensächlichkeiten und zögert viele Szenen hinaus. Ihr Schreibstil war jedoch sehr angenehm zu lesen, auch wenn mir der Aufbau und die Umsetzung der Geschichte nicht so gefallen haben.

Mann oder Frau? Das ist hier die Frage. Anfangs hatte ich noch regelmäßig Gänsehaut, da Alderman diese erwachende Energie mit sehr viel Liebe beschreibt und man diese Energie förmlich spüren kann. Die Szenen am Anfang zeigen, wie sich unterdrückte, missbrauchte Frauen wehren, wie sie endlich die Stärke finden, eine Vergewaltigung zu beenden, einen Mord zu verhindern etc. Leider schafft sie es nach dem ersten Drittel nicht mehr, dieses zu anderen Frauen solidarische Gefühl zu vermitteln. Die grundsätzliche Idee finde ich genial, nur was die Autorin daraus gemacht hat eher weniger. Sie dreht die Machtverhältnisse einfach um. Sie zeigt kein "Was wäre, wenn...", sondern ein "Das, was in diesem Buch den Männern widerfährt, passiert den Frauen täglich".

Unter diesem Blickwinkel betrachtet, hat sie es wirklich hervorragend geschafft, die prekären Verhältnisse der Frauen, die weniger privilegiert sind, auf interessante Weise darzustellen. Durch die Umverteilung der Macht kommen Themen wie Frauenhandel, Prostitution, Vergewaltigung und Unterdrückung zur Sprache. Später auch Frauen in Führungspositionen, Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen wollen/können, verschiedene Rollenbilder, patriarchale Strukturen. Leider wurden alle Themen nur an der Oberfläche angekratzt und nicht wirklich vertieft bzw. muss man beim Lesen sehr viel selbst reflektieren, Verknüpfungen bilden und hinterfragen, damit man diese Tiefe erlangt.

Alderman hat mir kein neues Weltbild gezeigt, sondern nur ein altes mit neuen Akteuren. Männer werden zum Feindbild, es kommt zum Krieg, da sie die alte Ordnung wieder herstellen wollen, jetzt werden halt Männer unterdrückt, vergewaltigt, bevormundschaftet. Mir ist dabei schlecht geworden.



Fazit

Geniale Idee, weniger gute Umsetzung. Alderman dreht die Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern um und schreibt unsere Geschichte neu. Leider konnten mich sowohl Charaktere als auch Handlung und Aufbau nicht überzeugen. Es geht um Frauen, die patriarchale Strukturen aufrechterhalten. Mir wurde kein Alternativkonzept zu meiner Welt geboten und das hat mich enttäuscht. Das Gedankenexperiment zeigt lediglich, dass Frauen schrecklich behandelt werden und wir unbedingt etwas tun müssen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

So viel mehr als nur Hunger

HUNGER
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In ihrem Buch Hunger erzählt Roxane Gay ihre persönliche Geschichte. Vor allem die Geschichte ihres Körpers und ihres Hungers. Gay ist besonders dick und sie hat hier niedergeschrieben, warum sie so dick ...

In ihrem Buch Hunger erzählt Roxane Gay ihre persönliche Geschichte. Vor allem die Geschichte ihres Körpers und ihres Hungers. Gay ist besonders dick und sie hat hier niedergeschrieben, warum sie so dick geworden ist, welche Gründe sie für das viele Essen hat, wie die Gesellschaft auf sie reagiert, welche Probleme mit dem Dicksein entstehen können. Sie beschreibt schonungslos, was sie erlebt hat, sie schreibt schonungslos über ihre Gefühle, ihr Verhalten, ihre Beziehungen.

Ich bewundere sie für ihren Mut, sich quasi durch ihre Geschichte nackt vor uns zu zeigen. Ihr Körper ist eben permanent Thema. Und wie stark muss sie sein, wenn sie es geschafft hat, so ein Buch zu veröffentlichen. Sie sagt selbst, dass das keine Erfolgsgeschichte ist, aber trotzdem ist es eine Geschichte, die erzählt werden muss. Und das stimmt. Das viele Essen ist für sie so viel mehr als nur reiner Hunger und um das zu verstehen, muss man eben die ganze Geschichte kennen.

Es gibt ein Davor und ein Danach und sie gliedert ihr Buch auch irgendwie so. Die Umsetzung hat mir nicht immer so gefallen. Für mich war es ein bisschen wirr zu lesen. Nicht immer ist es chronologisch, sie spart Namen und Ortsnamen aus, um der Anonymität gerecht zu werden. Sie beschreibt auf erdenklich viele Arten oft das Gleiche. Und es wiederholt sich dadurch eben. Vielleicht ist es notwendig, auf so viele unterschiedliche Weisen und auch oft weit ausholend das Gleiche auszudrücken, damit man es auch aus jedem Blickwinkel versteht, mir war es etwas zu viel und dadurch etwas langatmig. Ihre Gedankengänge waren auch oft sehr widersprüchlich, aber das kann ich noch nachvollziehen, da das Leben oft aus Widersprüchen besteht und man diese auch braucht.

Ihr Schreibstil ist sehr einfach gehalten, nur leider wiederholt sie ihre einfachen Sätze immer und immer wieder. Das ist sehr öde. Ich bin selbst nicht von der Krankheit betroffen und Gay hat mir sehr viel an Verständnis für einen dicken Körper vermittelt, aber ihre Selbstdarstellung stieß bei mir auch oft auf gewisse Widerstände bei mir selbst. Ich kann es selber nicht so ganz einordnen, was das war. Trotzdem hat sie viele Wahrheiten erkannt, Schönheitsideale verdammt, gesellschaftliche Systeme, Normen, Ansichten kritisch hinterfragt und deswegen ist dieses Buch auch ein wichtiger Beitrag zu einem absolut notwendigen Umdenken.

Fazit

Sich in seinem Körper wohlzufühlen, ist das Um und Auf für ein erfülltes Leben. Sich in seiner Umwelt wohlzufühlen genauso. Roxane Gay schreibt mit ihrem Buch gegen Vorurteile gegenüber dicken Menschen an. Sie versucht durch ihre eigene Geschichte, die von traumatischen Erlebnissen, sozialer Abschottung, verkorksten Beziehungen erzählt, für andere Menschen augenöffnende Beispiele zu finden, wie ein Leben aussehen kann, wenn Menschen verabscheungswürdige Dinge tun, wenn die Gesellschaft ihre steinharte Seite zeigt und man selbst es nicht schafft, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Eine Leseempfehlung, die ich trotz der erwähnten Kritikpunkte gerne ausspreche!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Eine schlechte Feministin?

Bad Feminist
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Wohl kaum, Frau Gay. Jemand, der/die sich so intensiv und kritisch mit den Themen Frauen, Geschlecht, Patriarchat, Rassismus und Popkultur auseinandersetzt und auch sich selbst so reflektiert betrachtet, ...

Wohl kaum, Frau Gay. Jemand, der/die sich so intensiv und kritisch mit den Themen Frauen, Geschlecht, Patriarchat, Rassismus und Popkultur auseinandersetzt und auch sich selbst so reflektiert betrachtet, ist für mich kein/e schlechte/r Feminist/in. Roxane Gay hat sogar m.E. den wahren Kern des Feminismus erkannt. Aber dazu später mehr.

Dieses Buch ist eine Sammlung von Essays, die in den USA schon 2014 erschienen ist. Doch haben die Texte in der ersten deutschen Veröffentlichung 2019 an ihrer Aktualität nichts eingebüßt. Die Autorin hangelt sich von Scrabble (den Text habe ich teilweise nur überflogen und ich habe noch nicht herausgefunden, was er in dem Buch zu suchen hat), über bekannte Literatur u.a. wie "Die Tribute von Panem", "Fifty Shades of Grey" zu Filmen u.a. wie "Der Butler", "12 Years a Slave" zu Musikern wie Chris Brown, Robin Thicke, Kanye West und schafft es mit Referenzen zur Politik, zu bekannten Zeitungsartikeln oder anderen Autor_innen, viele gesellschaftliche und psychologische Strukturen, die für Frauen relevant sind, herauszuarbeiten.

Roxane Gay schreibt mit viel Humor. Sie baut sich selbst sehr in die Texte ein, erzählt Geschichten über sich, erklärt, wie und warum sie zu dieser und jener Argumentation kommt und bleibt trotzdem auf einer sachlichen Ebene. Einige Texte sind besonders gut. Ich mochte, was sie über Privilegien schreibt oder darüber, wie man als Frau einen guten Umgang mit anderen Frauen pflegt und dass sie sich bei Mädchen und jungen Frauen entschuldigt, was die Erwachsenen/die Gesellschaft ihnen antun.

Für mich gibt es Feminismus in vielen unterschiedlichen Ausprägungen. Jede/r hat eine andere Vorstellung davon, jede/r sieht anderes als besonders wichtig an und steht für unterschiedliche Sachen ein und gerade das macht ihn so wunderbar vielseitig. Und genau diese Einstellung hat Gay auch. Gay schreibt gegen eine starre Sicht auf den Feminismus an. Sie will dabei als menschliches Wesen bei dem Versuch nicht untergehen, den perfekten Feminismus zu leben. Und eigentlich kämpfen die Menschen, die sich unter diese Idee des Feminismus stellen, genau dafür, für die Menschlichkeit gegenüber allen Menschen. Die Autorin tritt in ihren Essays als Kritikerin des Mainstream und der Popkultur auf. Die wichtigsten Themen sind für sie die Darstellungen der Frau und der Umgang mit Hautfarbe (Race) in Literatur, Film und Musik und betrachtet diese Werke aus ihrer Sicht. Sie ist eine Frau mit dunkler Hautfarbe und ist dadurch sensibilisiert für diese Themen.

Neben den bekannteren Werken, die sie behandelt, sagten mir viele Bücher/Filme auch nichts, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Durch kurze Inhaltsangaben schaffte sie es doch, mir einen groben Kontext zu schaffen, worum es ihr geht. Natürlich ist vieles auf Amerika bezogen bzw. zieht sie amerikanische Beispiele heran, sie versucht jedoch globaler zu denken.





Fazit

Bad Feminist ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis von Feminismus. Die Essays haben mir sehr gut gefallen, da sie so viele unterschiedliche Themen ansprechen und Gay verschiedene Stile einsetzt, und mit einer guten Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit wunderbare Texte geschrieben hat. Sie kritisiert Literatur, Filme, Musik, Gesellschaft, Politik und trägt zu einer Veränderung des gesamtgesellschaftlichen Denkens bei. Ich höre in so vielen Gesprächen mit meinen Mitmenschen heraus, wie sehr sie unsere Gesellschaft ankotzt, aber sie leben angepasst, tun wenig, damit sich etwas ändert, dabei sind doch wir die Gesellschaft und können sie (theoretisch) so gestalten, wie wir wollen. Man muss nur den Mut haben das Andersdenken auch zu leben.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Vom Glück, jemanden an seiner Seite zu haben

Glück am Morgen
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Die Geschichte spielt Ende der 1920er Jahre und umfasst das erste Ehejahr von Annie und Carl. Sie sind beide sehr jung. Annie gerade volljährig und von zu Hause durchgebrannt, Carl studiert schon Rechtswissenschaften ...

Die Geschichte spielt Ende der 1920er Jahre und umfasst das erste Ehejahr von Annie und Carl. Sie sind beide sehr jung. Annie gerade volljährig und von zu Hause durchgebrannt, Carl studiert schon Rechtswissenschaften und ist unsterblich in Annie verliebt. Sie haben keinen leichten Start in die Unabhängigkeit von den Eltern, jedoch haben sie einander und das ist den beiden das Wichtigste.

Vieles war damals anders und ich musste mir das beim Lesen immer wieder bewusst machen. Die Stellung und Rolle der Frau in der Gesellschaft, die große Wirtschaftskrise stand an, Bildung war ein Privileg...

So ein Leben konnte sehr einfach sein und auch die Armut, die Annie und Carl phasenweise durchmachen, erleichtert vieles nicht. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten, aber es ist diese Einfachheit, die die Gedanken der Autorin so toll zur Geltung bringt. Trotzdem konnte ich mich nicht wirklich mit dem Gesamtwerk anfreunden.

Die beiden Charaktere waren für mich unglaublich anstrengend. Annie ist naiv, launenhaft, widersprüchlich und in ihrer Persönlichkeit noch nicht gefestigt. Carl ist besserwisserisch, hat einen Hang zur Gewalt, arbeitet jedoch unermüdlich, um sie beide über Wasser zu halten. Ihn habe ich ein bisschen zu schätzen gelernt im Laufe der Geschichte. Annie mochte ich, weil sie so vernarrt in Bücher und das Schreiben ist und ihre unbändige Freude an kleinen Dingen sehr herzerwärmend sein kann. Trotzdem konnte ich nur sehr wenig Interesse für ihr Leben aufbringen.

Der Schreibstil war wirklich auch sehr einfach gehalten und wahrscheinlich der Zeit verschuldet, in der das Buch geschrieben wurde, auch ein bisschen altmodisch. Toll war jedoch, dass hin und wieder Passagen aus Annies Texten eingebaut wurden. Manche zwischenmenschlichen Beziehungen fand ich auch gut beschrieben und Smith konnte wirklich das Wesentliche hervorholen. Das Ganze Buch dreht sich eigentlich nur um das Wesentliche, um das, was das Leben ausmacht. Das Setting, in dem das Ganze untergebracht wurde, hat mir halt nicht so gefallen. Die Ansätze waren aber wirklich da und ich kann erahnen, was die Autorin mir mit diesem Buch sagen wollte.



Fazit

Die Liebe, die Liebe. Was wären wir nur ohne die Liebe? Betty Smith zeigt mit ihrer Geschichte, dass zu lieben und geliebt zu werden das Leben um einiges einfacher macht; dass man Menschen an seiner Seite braucht, die an einen glauben und unterstützen; dass es eine Frage des Charakters ist, wie man auf bestimmte Situationen reagiert und dass Armut wirklich niemandem zu wünschen ist. Es ist eine einfache Geschichte, mit mehr oder weniger nervigen Charakteren, auf das Wesentliche reduziert. Für mich war das Buch sehr anstrengend zu lesen.