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Veröffentlicht am 15.01.2018

Im Pyjama um halb vier

Im Pyjama um halb vier
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Als aller erstes sollte man wissen, was man in den Händen hält. In dem Buch geht es um zwei Menschen, die sich über das Internet kennenlernen. Wen man das von vornherein für unmöglich findet, dass man ...

Als aller erstes sollte man wissen, was man in den Händen hält. In dem Buch geht es um zwei Menschen, die sich über das Internet kennenlernen. Wen man das von vornherein für unmöglich findet, dass man wirklich eine Freundschaft mit einem oder einer Unbekannten aufbauen kann, sollte besser nicht zu dem Buch greifen. Ich selber habe schon Leute so kennengelernt, zu denen ich mich sehr verbunden gefühlt habe. Wenn man selbst so etwas im Hinterkopf hat, dann macht das Lesen gleich doppelt spaß, weil man sich vielleicht an den Moment erinnert als mein Selbst jemanden kennenlernte.

Lulu sucht einen Typ namens Ben, der bei der letzten Party mit dabei war. Lulu steht nämlich auf seinen Freund, also schreibt sie wahllos einen Ben an. Und so beginnt die Geschichte. Beide machen einen Deal. Ben hilft Lulu die Geheimnisse des Jungs-Kosmos zu lüften und Lulu hilft Ben dabei, das "Mädchen-Rätsel" zu lösen.

Ben:
Ein gutes Zeichen? Mehr als das! Das ist gigantisch, das ist fast so, als hätte er dir einen Strauß roter Rosen und einen Diamantring geschenkt. Du weißt ja: Direkt nach Anlächeln kommt Heiraten. Gratuliere. ☺
(Seite 22)

Jeder der beiden hat Anfang eine Person, die er wirklich mag und bei der er es versuchen will. Lulu hat Tanzgott Marco und Ben hat Goddess Larissa. Sie helfen sich gegenseitig, erzählen sich von ihren Liebesproblemen, von ihren Familien und ihrem Schulleben. Eigentlich alles, sie vertrauen sich geheime Sachen an, die man jemanden in seinem wirklichen Leben vermutlich nicht sagen würde. Sie "reden" einfach über alles und nach und nach entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Täglich chatten die beiden und ihre Gedanken drehen immer mehr um den jeweils anderen. Sie kennen sich schon Charakter mäßig ein bisschen aber langsam tauchen auch fragen betreffende dem Aussehen aus und ein Treffen wird angesprochen!!

Man merkt an ihren Gesprächen teilweise, dass sie 16 und 17 Jahre alt sind, aber das ist gerade das gute. Die Autoren haben es so echt wirken lassen. Gut, bei manchen Ausdrücken habe ich einfach nur den Kopf geschüttelt, aber nur weil ich die niemals verwenden würde, heißt es nicht, dass jugendliche die nicht benutzen ^^ Die Gespräche der beiden sind aber erstaunlich tiefsinnig, womit ich nicht gerechnet habe. Es ist kein oberflächliches Gerede, sondern sie diskutieren über ihre Familien, Trennungen, über den Bruder von Ben, der im Rollstuhl sitzt und wie er das empfindet ... es werden einige Themen angesprochen, in denen man sich selbst vielleicht wiederfindet.

Lulu:
Ich weiß ja nicht welche englischen Männer DU kennst, aber meinst du, dass Millionen Frauen Robert Pattinson, Jude Lawe und Russel Brand im Kino anschmachten würden, wenn es wirklich so wäre?
Lieber Ben, mal ehrlich: Kann es sein, dass du gerade vor Eifersucht grün anläufst wie HULK?!
(Seite 195)

Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß beim Lesen. Es war süß, witzig und ein schöner Aufbau dieser Freundschaft. Man konnte es von Anfang bis Ende mitverfolgen. Dass diese Chats Facebook darstellen sollten ... naja das kam bei mir nicht 100%ig rüber aber naja, das ist kein Grund über, den ich mich aufregen kann. Beim Lesen hatte ich dann immer Reaktionen und Momente im Kopf ... da dachte ich die Geschichte ist vorhersehbar aber das war sie wirklich nicht. Es passierte gerne mal etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte, besonders am Ende ;)

Fazit:
"Im Pyjama um halb vier" ist wie "Gut gegen Nordwind" nur für junge Erwachsene, zwei Menschen, die sich über das Internet kennen und lieben lernen ... ist so etwas möglich? Wenn ihr schon die beiden Bücher von Daniel Glattauer mochtet, dann greif zu diesem Buch. Es ist genauso schön aber auch wieder anders. Ich verrate mal nicht zu viel.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Wenn Liebe Cowboystiefel trägt

Wenn Liebe Cowboystiefel trägt
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Emily Bold entführt uns mit "Wenn Liebe Cowboystiefel trägt" nach Littletree und erschafft eine großartige Westernatmosphäre. Ein ruhiges und idyllisches Leben in dem Ort und dazu Cowboys und Rodeo reiten. ...

Emily Bold entführt uns mit "Wenn Liebe Cowboystiefel trägt" nach Littletree und erschafft eine großartige Westernatmosphäre. Ein ruhiges und idyllisches Leben in dem Ort und dazu Cowboys und Rodeo reiten. Sie hat alles so gut beschrieben, dass ich immer von Bildern in meinem Kopf begleitet wurde und mir jede Szene vorstellen konnte. Wundervoll!

Avery Davis zieht zurück in ihre Heimatstadt. Nach einer schweren Krebserkrankung hat sie ihren Job, ihre Haare und ihren Partner verloren und wohnt nun wieder bei Ihren Eltern. Kein Wunder, dass Avery am Anfang sehr geknickt und niedergeschlagen ist. Die Gefühlslage der Protagonistin ist sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. Ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen. Avery ist eine sehr bodenständige Frau, die den Wert des Lebens für sich erkannt hat und einen Neuanfang startet. Das ist zwar eher unfreiwillig, aber nach gutem Zureden ihrer Familie nimmt sie es in die Hand. Wir begleiten Sie auf ihrem Weg und beobachten wie sie selbstbewusster und stärker wird und vor allem wie sie versucht Mason King zu widerstehen.

Mason ist der Held des Ortes, da er der Titelverteidiger im Rodeo Reiten ist. Einer der Besten. Mason wird zwar als Draufgänger beschrieben aber so habe ich ihn gar nicht empfunden. Ab dem Aufeinandertreffen mit Avery ist er einfach nur charmant, liebenswert. Er ist zwar selbstbewusst aber nicht überheblich. Der einzige "Makel" ist, dass er sein Leben beim seinem Sport riskiert. Emilys Worte haben ein genaues Bild von ihm in meinen Kopf gezaubert. Ein charmanter und leidenschaftlicher Cowboy. Masons Training und dann die richtigen Wettkämpfe werden sehr anschaulich und atmosphärisch beschrieben, was einem ein gutes Bild von Mason und seiner Stärke liefert.

Wir begleiten Avery dabei, wie sie sich von den Strapazen ihrer Krankheit erholt und die Verluste überwindet. Außerdem muss sie erst das Vertrauen in die Männer zurückgewinnen und da kommt Mason ins Spiel. Das ist aber auch nicht gerade einfach, da die beiden eine Vergangenheit hatten, die nicht gut endete. Da befindet sich mein einziger Kritikpunkt. Avery Gefühle bezüglich der Wette kommen mir zu kurz. Natürlich ist sie immer noch wütend auf Mason deswegen, aber wie sehr sie das damals verletzt hat, kommt für mich nicht richtig rüber, sodass man ihre negative Einstellung ihm gegenüber nicht unbedingt nachvollziehen kann. Mason und Avery flirten bei jedem Aufeinandertreffen miteinander. Die Anziehung zwischen den beiden ist deutlich spürbar und man fragt sich immer wieder, wann Avery ihm endlich nachgeben wird. Außerdem gibt es noch etwas, was dem Liebesglück im Weg steht und das ist Masons Sport als Rodeo Reiter. Es ist eine sehr leidenschaftliche und schöne Liebesgeschichte.

Fazit
Charmante Charaktere, Witz und sehr stimmungsvoll geschrieben. Da bekommt man gleich Sehnsucht nach weiten Wiesen, dem scharren von Pferdehufen und einem sexy Cowboy.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Klang der Gezeiten

Klang der Gezeiten
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Emily's neuer Roman „Klang der Gezeiten“ ist vollkommen anders als Ihre Vorgänger. Keine Fantasyelemente, keine Flüche und auch weder Piraten noch ein historisches Zeitalter. Sie wagt sich mit dem Gegenwartsroman ...

Emily's neuer Roman „Klang der Gezeiten“ ist vollkommen anders als Ihre Vorgänger. Keine Fantasyelemente, keine Flüche und auch weder Piraten noch ein historisches Zeitalter. Sie wagt sich mit dem Gegenwartsroman auf neues Gebiet. Einzig und allein ihren gut aussehenden und liebenswerten Männern bleibt sie treu und in diesem Buch gibt es gleich drei davon.

Wo fang ich nur an? In diesem Roman geht es um einen schweren Schicksalsschlag, die Trauer, der Verlust. Es zeigt einem, dass das Leben sich mit einem Mal komplett ändern kann. Piper's Traum von einem perfekten Leben zerplatzt als Daniel stirbt. Sie hatte alles was sie wollte, einen liebenden Mann und sie erwarteten ein Kind. Bis zu jenem Tag, an dem sie allein und schwanger dastand. Der Kampf beginnt. Piper kämpft im Laufe der Geschichte mit ihrer Trauer, den Depressionen und ihren Schuldgefühlen. Sie hatte nur einen Grund sich wieder aufzuraffen und das war das kleine Wunder in ihrem Bauch. Ihre Tochter Amber gibt ihr die Kraft weiterzuleben und die Leser begleiten nun im Laufe der Geschichte Piper durch ihre schwere Zeit. Emily schafft es mit Ihren Worten dem Leser Piper's Trauer erleben zu lassen.

Es beginnt gleich mit Pipers's Trauer um Daniel. Dann mit den glücklichen Zeiten als Daniel noch am Leben war. Emily schafft es sehr gut, die Gegenwart ohne ihn mit den Erinnerungen von ihm zu verknüpfen. Es ist ein sehr schöner Wechsel zwischen der Vergangenheit voller Liebe, Hoffnungen und Träume und der Gegenwart mit all ihrer Trauer und dem Verlust. Durch diesen Wechsel hat man auch die Chance Daniel richtig kennenzulernen. Man erlebt die glücklichen Momente von Piper und ihm und bekommt ein gutes Bild von seinem Charakter. Er war immer gut drauf, hat sich keine Sorgen gemacht und vor allem, hat er Piper bedingungslos geliebt. Er war nett, liebenswert und ein wenig spitzbübisch … ein perfekter Mann fürs Leben.

Piper's Geschichte wird uns erzählt. Man erlebt alles mit ihr und das hat mich dem Charakter noch näher gebracht, da die Trauer von ihr etwas sehr Intimes ist. Wir haben hauptsächlich die tieftraurige, verzweifelte Piper kennengelernt, nur ab und an wurde es von den Erinnerungen unterbrochen. In Ihren Erinnerungen mit Daniel war sie eine vor Leben sprühende Piper, die ein perfektes Leben vor sich hatte und eine glückliche Zukunft. Beides zerbricht und wir begleiten Piper beim Lesen durch diesen Albtraum. Sie verliert die Liebe ihres Lebens und alle Hoffnungen und Träume zerbrechen. Ihr ganzes Leben wird umgekrempelt und diese Verzweiflung und Hilflosigkeit bringt Emily mit ihren Worten perfekt rüber. Ich habe während des Lesens jedes Gefühl mit Piper geteilt. Sie igelt sich ein, verkriecht sich vor ihren Freunden und ihrer Familie. Auch diese Hoffnungslosigkeit jemals wieder glücklich zu werden beschreibt sie sehr gut. Dabei bleibt es aber nicht. Ganz vorsichtig tastet sich Piper wieder an ihr Leben heran und das dürfen wir auch miterleben und ist so gut beschrieben. Es wirkt einfach passend und nicht zu schnell oder zu übertrieben langsam.

Trotz ihrer Trauer gibt es aber zwei Männer in Pipers Leben. Ihren sexy Nachbarn, Dr. Ewan Palmer und den besten Freund von Daniel, Kevin! Jetzt denkt man vermutlich stöhnend. „Oh nein, nicht der beste Freund, wie klischeehaft“, aber das ist es keinesfalls. Emily hat die Idee sehr gut umgesetzt, sodass sie nicht klischeehaft herüberkommt. Piper war mit Kevin zusammen, bevor sie Daniel kennenlernte. Die beiden verbindet also eine Vorgeschichte und noch dazu eine starke Freundschaft. Während der traurigen Zeit gibt es ein langes Hin und Her zwischen ihnen. Kevins offensichtliche Gefühle aber seine Zurückhaltung machen ihn für mich sofort sympathisch. Er wird von Schuldgefühlen geplagt, weil er die Frau seines besten Freundes liebt. Er ist aber nicht der einzige Kandidat. Neben Kevin gibt es den gut aussehenden Nachbarn, der kein Hehl daraus macht, dass er Piper attraktiv findet und sich mehr mit ihr vorstellen könnte. Seine selbstsichere und unkomplizierte Art trägt auch dazu bei, dass sie etwas aus ihrem Schneckenhaus kommt und wieder anfängt zu leben. Für wenn entscheidet sie sich aber oder versucht sie ohne Mann glücklich zu werden?

Neben den beiden Männern holt sie vor allem auch die quirlige und energiegeladene Jenna aus ihren Depressionen. Ihre beste Freundin ist ein kleiner Wirbelwind und motiviert sie immer wieder dazu, aus ihrem Kokon herauszukommen und wieder zu leben. Daniel war tot aber nicht Piper. So hart es auch ist, hat sie damit recht und Emily setzt das richtig um. Sie hat genau die richtige Mischung in ihren Roman gesteckt zwischen Trauer, dem neu Anfang, dem Charme des verliebt Seins und ein bisschen Witz fehlt auch nicht. Wie lange gibt man einer trauernden Frau? Ab wann ist es nicht mehr verwerflich, wenn sie sich einen Neuen sucht? Das spielt alles eine Rolle aber hauptsächlich kommt es da auch auf die Einstellung des Lesers ein. Ich fand die Zeit und Dauer jedenfalls sehr realistisch und gut. Piper taste sich vorsichtig an ihr neues Leben ohne Daniel heran. Es geht einen Schritt vor und zwei zurück, manchmal macht sie einen Sprung nach vorne nur, um im nächsten Moment wieder zurückstecken zu müssen. Es ist immer ein Hin und Her und genauso stell ich mir so einen Verlust auch vor. Emily bringt dieses Gefühlschaos in ihr sehr gut zur Geltung. Ihre Liebe zu Daniel aber auch, die zarten Gefühle für einen anderen Mann und die damit verbundenen Schuldgefühle. Ihre Gefühle für Daniel sind immer anwesend und werden nicht einfach vergessen. Er ist immer anwesend.

Es gibt auch einen kleinen Sonnenschein in Pipers Leben, und das ist ihre Tochter Amber. Die Kleine ist der Hauptgrund, warum sie wieder funktioniert und sich aus ihrer Höhle wagt. Amber wird sehr süß dargestellt. Eben ein kleines Mädchen, dass einem das Herz erwärmt. Sie wird nicht vergessen, sondern ist auch immer an Pipers Seite und rund um die Uhr präsent.


Ein wahnsinnig gefühlvoller Roman über den Verlust eines geliebten Menschen, dem bekämpfen der Trauer und dem Neuanfang. Er ist voller Höhen und tiefen, die man mit dem Hauptcharakter erlebt. Ich habe mich komplett in Pipers Gefühlen verloren und alles mit ihr miterlebt. Mir kamen oft die Tränen und ich musste schwer schlucken. Emily hat die Gefühle so wundervoll beschrieben. Es war eine wirkliche Achterbahn der Gefühle. Was mir ganz besonders gefallen hat, war wirklich dieser Aufbau. Erst der Tod von Daniel, die Verzweiflung, das Langsame überwinden der Trauer – aber nicht ohne Rückschläge – und dann den vorsichtigen Neuanfang. Einfach ein perfektes Buch.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Vanoras Fluch

Vanoras Fluch
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Am Anfang hatte ich so meine Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Es war irgendwie etwas langatmig und ich konnte meine Konzentration nicht lange aufrechterhalten, jedoch besserte es sich dann ...

Am Anfang hatte ich so meine Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Es war irgendwie etwas langatmig und ich konnte meine Konzentration nicht lange aufrechterhalten, jedoch besserte es sich dann als sie Payton das zweite Mal getroffen hat. Dann wurde die Geschichte interessanter und Payton ist eh so ein sympathischer Charakter.

Sam hat zu Beginn wirklich so gut wie gar kein Selbstbewusstsein. Noch bei ihr zuhause fand ich das Getue von ihr und ihren Freunden bzw. den Footballern sehr kindisch. Sie benehmen sich wie 12 Jährige. Das ging einfach überhaupt nicht. Das war einer der Gründe, warum ich mich am Anfang nicht lange auf das Buch konzentrieren konnte. Es hat sich aber gebessert.

Nachdem Sam in Schottland angekommen ist, trifft sie das erste Mal auf Payton, das zweite Mal lässt auch nicht lange auf sich warten. Die Umgebung von Schottland und all die Sehenswürdigkeiten, die Sam besichtigt werden sehr schön beschrieben und man bekommt gleich Lust selber in dieses mystische Land zu reisen. Die meisten Bücher, die ich bisher gelesen haben, spielten in England oder Irland aber Schottland habe ich noch keins gelesen, deshalb fand ich die Wahl sehr schön. Es ist auch so ein Land, was mich sehr interessieren würde!

“Payton war stehen geblieben und schaute mich an. „Hältst du es für vernünftig, bei mir zu sein?“ Seine Worte waren leise, beinahe geflüstert, und seine ganze Haltung wirkte sehr angespannt. „Nein. Das ist sogar das Unvernünftigste, was ich je getan habe“, gestand ich.”

(Seite 87)

Payton ist ein Charakter, den ich auf Anhieb mochte. Er war anfangs noch zurückhaltend und beinahe schüchtern Sam gegenüber. Er hält die Schmerzen aus, nur um ihr Nahe zu sein und er ist so ein mysteriöser und geheimnisvoller Typ, der nicht viel von sich preisgibt, genauso wie das Land in dem Er lebt. Von dem Fluch erfährt man schon gleich zu beginn. Der Prolog deutet schon darauf hin und dann die Gespräche zwischen Parton und seinen Geschwistern. Sean und Blair.

Sean ist auf Anhieb sympathisch. Trotz des Fluches und der Tatsache, dass er keine Gefühle hat, ist er doch nett und auch witzig. Als er Sam kennenlernt, musste ich wirklich sehr oft über sein Verhalten schmunzeln ... armer Payton ;) Blair hingegen ist einfach dumm. Ich meine, er ist am Ende schon ganz nett und hält zu seinen Brüdern aber er ist einfach nicht besonders helle im Kopf. Nathaira, ist seine Verlobte und sie betrügt ihn nach Strich und Faden und Blair bemerkt einfach gar nichts. Sie hat in dem ganzen Clan die Fäden in der Hand und leitet alle ohne, dass ihnen es wirklich bewusst ist. Alle denken sie handeln nach dem Willen von ihrem Bruder und Clanoberhaupt Cathal.

In diesem Buch wird öfter mal zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her gesprungen. Diese Sequenzen sind immer schön deutlich und es ist auch ein gutes Gleichgewicht. Es gibt nicht zu viele und zu langweilige Vergangenhitszenen, sondern nur die wirklich wichtigen und ausschlaggebenden. Es ist schön, dass nicht nur von der Vergangenheit erzählt wird, sondern wir auch direkt miterleben, wie es war und was vorgefallen ist.

"[...] Hat nur gesagt, ich müsse ja nicht gleich beim ersten Treffen herausfinden, was die Schotten unter ihrem Kilt tragen."

Payton lachte.
"Oh, wenn ich geahnt hätte, dass dich diese Frage beschäftigt, dann hätte ich meinen Kilt angezogen."
(Seite 140)


Die Geschichte um den Fluch, und die Tatsache, dass er sich durch Sams Gegenwart anfängt, aufzulösen finde ich wunderbar. Nach und nach spüren die Stuarts und die McLeans, wie der Fluch schwächer wird und ihre Gefühle zurückkehren. Der Beziehungsaufbau von Payton und Sam gefällt mir auch sehr gut, es ist zwar gleich beim ersten Treffen deutlich, dass sich beide zueinander hingezogen fühlen aber sie tasten sich langsam aneinander heran, das ist schön beschrieben. Mir gefällt auch das Ende besonders gut. Es ist sehr schön gelöst und auch wirklich spannend und keineswegs vorhersehbar.

Fazit:
Eine faszinierende Geschichte über verfeindete Familien, einen geheimnisvollen Fluch und die Macht von Gefühlen und Liebe. Jeder, der Schottland mag, sollte zu diesem Buch greifen, da wirklich die Landschaft wirklich sehr schön beschrieben wird und man nur die Augen schließen und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Lichtblaue Sommernächte

Lichtblaue Sommernächte
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Man beginnt mit einer wunderschönen Sommernacht. Die Familie und die engsten Freunde von Lauren sitzen mit ihr am Seehaus und verbringen einen wunderschönen Abend mit alten Erinnerungen zusammen. Ich hatte ...

Man beginnt mit einer wunderschönen Sommernacht. Die Familie und die engsten Freunde von Lauren sitzen mit ihr am Seehaus und verbringen einen wunderschönen Abend mit alten Erinnerungen zusammen. Ich hatte das Gefühl mit dabei zu sitzen, das Feuer prasseln zu hören und die Geschichte von Lauren und Tim zu erfahren.

Lauren ist ein wundervoller Charakter. Sie ist eine starke Frau, die weiß was sie will und sich ihre Pläne macht. Im Laufe des Buches erfährt man so viel über sie. Viel über ihre Gedanken … gerade, was ihre Krankheit angeht. Ich habe sie kennen und lieben gelernt. Ihre Liebe zu ihrem Mann, ihre Liebe zu ihren Kindern und die Angst vor der Diagnose und dem, was noch kommen wird, war auf jeder Seite spürbar. Ihr Mann Tim ist unglaublich gut gelungen. Ein Mann, wie ihn sich viele erträumen. Anfangs blendet er durch sein gutes Aussehen und nach und nach lernt man seine liebenswerte Art kennen. Er ist für seine Kinder und seine Frau da. Seine Reaktionen sind, gerade, was das Ende angeht, für mich sehr real und nachvollziehbar.

Durch die Erzählungen lernt man auch die Kinder Mia und Alyssa sehr gut kennen und ich denke, ich kann mit gutem Gewissen sagen, das die Kinder sehr gut gelungen sind. Die unschuldige Art von der kleinen Alyssa und die rebellische Art von Mia, die mit der Pubertät zu kämpfen hat. Auch die Freunde Rachel, Chris und die Eltern von Lauren kommt man näher. Man kämpft mit ihnen gemeinsam gegen die Tränen an.

Was mich sehr fasziniert und berührt hat, ist die Erzählweise der Geschichte. Man wechselt zwischen einer Einleitung aus der Sommernacht und der damit verbundenen Erinnerung. Das erste Treffen von Lauren und Tim, die Schwangerschaft, Weihnachten … und auch die Szenen, die mich sehr mitgenommen haben. Die Diagnose, der Kampf und das Ende. Für mich ist das Buch so emotionsgeladen und perfekt. Auch wenn ich am Anfang Lauren und Tim schütteln wollte, weil sie es sich beide unnötig schwer gemacht haben, so finde ich das Buch außergewöhnlich. Ich kenne mich mit dem Verlauf und der Diagnose Krebs nicht wirklich aus aber diese Szenen sind für mich sehr gut umschrieben und wirken auch recherchiert. Wodurch man noch mehr in die Geschichte mit hineingezogen wird.

Fazit
Emily hat es geschafft, dass ich mich Lauren und ihrer Familie so nahe gefühlt habe, dass deren Schmerz auch meiner war. Sie hat mich mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt genommen bei der sich freudiges Lachen und bitterliches Weinen vermischt haben. In „Lichtblaue Sommernächte“ hat Emily Bold so viel hineingesteckt. Ein sehr schweres Thema aber hervorragend gut verpackt. Ich liebe es.