„Es gibt Momente im Leben, die sofort alles verändern. Momente, die einen entwurzeln und die alles zerstören, was einem wichtig erscheint. […] Aber es gibt auch Momente, die auf den ersten Blick vollkommen unscheinbar sind und doch zu den wichtigsten des Lebens gehören.“
Klappentext
Lauren war sich so sicher, glücklich zu sein. Zusammen mit ihrem Mann James und den beiden Kindern wohnt sie in einem süßen, kleinen Haus in Vermont und hat sogar ihr Studium wieder aufgenommen. Bis der Schicksalsschlag kommt: Diagnose Hirntumor. Lauren will kämpfen, will nicht aufgeben, will bleiben. Aber die Krankheit ist stärker. Laurens Zustand verschlechtert sich. Kann es nicht auch eine Lösung sein, wenn sie selbst entscheidet, wann sie das Leben loslassen wird?
Erster Satz
Die Terrassentür stand weit offen, und milde Frühlingsluft strömte durch die Räume.
Meinung
Dies ist mein erster Roman von Emily Bold. Stef hat mir die Autorin empfohlen, weil sie selbst die Geschichten verschlingt und von Emily Bold schwärmt. Dementsprechend war ich skeptisch, denn Stef und ich haben nicht unbedingt denselben Lesegeschmack.
ABER ich gebe zu: WOW! Schon mitten in der Story dachte ich: Das muss ich rezensieren. Aber wie? Mir fehlten die Worte. Am Ende des Buches hatte ich nur einen Gedanken: Leichte Worte für ein schweres Thema.
An sich lässt sich das Buch total gut und flüssig lesen, man rutscht von einem Lebensabschnitt von Lauren in den nächsten. Die Story wird in Rückblenden erzählt, was total schön und abwechslungsreich ist. Ich mag es, wenn das Ende schon absehbar, aber der Weg und die Gedankengänge bis dahin noch unklar sind. Die Protagonisten und alle anderen Charaktere sind für mich richtig authentisch ausgearbeitet, ich habe sie bildhaft vor mir gesehen.
Dennoch musste ich teilweise das Buch zur Seite legen, um erst einmal zu verschnaufen. Das ist keineswegs etwas Schlechtes, nein – es sagt vielmehr darüber aus, mit welcher Wortgewalt die Autorin über das Leben und dessen Ende schreibt. Emily Bold versteht es, mit leichten Worten und einfachen Sätzen ein so wahnsinnig schweres Thema zu umfassen. Das ist der Wahnsinn.
Ich musste so viel schmunzeln, feixen und weinen wie lange nicht mehr. Gerade wenn Lauren mit ihren Kindern in der Story auftaucht, sind Tränen definitiv vorprogrammiert. Und auch Tim, ihrem Partner, merkt man die Zerrissenheit an. Natürlich will er Lauren helfen und es dauert, bis er einsieht, dass es für Lauren nur einen einzigen Weg der Hilfe gibt: Unterstützung in ihrem letzten Wunsch.
Man weiß hier gewiss am Anfang, welches Ende einen erwartet, aber ich habe keineswegs mit einem solchen Werk gerechnet. Emily Bold schreibt in dieser Geschichte so leicht, aber doch so einfühlsam, dass die Geschichte schwer wird, jedoch ohne zu Versacken.
Ich finde es schwer, für so eine Story die richtigen Worte zu finden. Daneben gibt Emily Bold natürlich auch den Anreiz zur Diskussion über Euthanasie…
Fazit
Leichte Worte für ein schweres Thema. Wer entscheidet über das Ende eines Lebens? Wann ist das Ende ein Kampf und wann ist das Ende mit Hoffnung und Zuversicht gespickt?
Eure Mädels von BookieDreams