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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2019

Ein schneller, neugierig machender Roman für zwischendurch

Und wer rettet mich?
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Eine Abiparty, die in Flammen aufgeht. "Und wer rettet mich?" hat lediglich 260 Seiten, was ich ein bisschen Schade finde, da die Geschichte Potenzial für mehr hat.

Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig. ...

Eine Abiparty, die in Flammen aufgeht. "Und wer rettet mich?" hat lediglich 260 Seiten, was ich ein bisschen Schade finde, da die Geschichte Potenzial für mehr hat.

Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig. Mir war er sprachlich zu jugendlich, zu sehr in Richtung Getto, was ich absolut nicht ausstehen kann. Aber nach wenigen Seiten legte sich das zum Glück und wurde besser. Am Anfang war es einfach übertrieben. Der Schreibstil ist sonst sehr leicht und lässt sich locker weglesen.

Wir haben Kim, aus deren Sicht wir die Geschichte lesen. Sie wacht nach der Abiturfeier auf und kann nicht glauben, was passiert ist. Ihr Freund liegt im Krankenhaus, ihre erste große Liebe ist wieder im Land und die Polizei schwirrt mit ihren Verdächtigungen um die Drei herum. Sie gehörte für mich am Anfang zu den rebellischen Jugendlichen, die mir allem und jedem unzufrieden sind, doch zum Glück lernt man ein bisschen mehr über sie kennen und somit eine andere Seite. Hinter ihrer rebellischen Art ist sie sehr verletzlich und einsam. Sie lässt niemanden an sich ran und ihre pampige und sarkastische Art ist hauptsächlich Schutz. Sie wird im Laufe des Buches immer sympathischer. Allerdings hätte ich auch gerne mehr über ihre Vergangenheit gewünscht, damit der Charakter noch mehr tiefe erhält. Es werden Probleme angedeutet aber mehr erfährt man dann nicht.

Jasper wurde bei dem Brand verletzt und liegt nun im Krankenhaus. Seine Erinnerungen sind weg und er wird verdächtigt, das Feuer gelegt zu haben. Ben taucht nach 4 Jahren wieder auf und sorgt in Kims Herzen für Chaos. Die beiden Love Interests spielen eine große Rolle in der Geschichte. Aber auch hier hätte die Autorin mehr in die Tiefe gehen können. Man erfährt am Rande eine Information aber die bleibt einfach so bestehen. Sowohl Jasper als auch Ben sind sympathisch, aber es fehlt ihnen an Tiefe. Hier liegt in meinen Augen viel verschenktes Potenzial.

Es sind halt nur 260 Seiten und oft werden Themen erwähnt aber nicht wirklich eingearbeitet, Kims Familie und ihre Vergangenheit ist da eine davon. Sehr schade! Die Geschichte macht neugierig. Ich wollte unbedingt wissen, was wirklich an dem Abend passiert ist, war meine Vermutung richtig oder tappte ich völlig im Dunkeln? Das war wirklich gut gemacht und die Spannung wurde immer aufrechterhalten. Nach dem skeptischen Anfang war ich positiv überrascht.

Fazit
"Und wer rettet mich?" von Stefanie Neeb ist ein schneller, neugierig machender Roman für zwischendurch. Sprachlich sehr leicht und durch die Handlung möchte man nicht aufhören zu lesen. Ich hätte aber sehr gerne mehr über die Charaktere erfahren, mehr über ihre Vergangenheit. Hier wurde viel Potenzial verschenkt.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Ruby hat sich schnell zu einem Lieblingscharakter entwickelt

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Ruby ist eine leidenschaftliche junge Frau, die Angst vor Ihrer Gabe hat. Umso mehr Kontrolle sie über ihre Gabe bekommt, umso weniger Angst hat sie vor ihr, aber eine kleine Mauer bleibt dennoch bestehen. ...

Ruby ist eine leidenschaftliche junge Frau, die Angst vor Ihrer Gabe hat. Umso mehr Kontrolle sie über ihre Gabe bekommt, umso weniger Angst hat sie vor ihr, aber eine kleine Mauer bleibt dennoch bestehen. Sie ist voller Zorn und Hass auf den König und die Frostbloods, die ihre Wut noch mehr entfachen. Trotz dieser ganzen Umstände kommt sie mit Frostbloods in Berührung, die nicht böse sind, mit denen sie sich anfreundet und die sie beschützen möchte. Wir lernen auch die fürsorgliche und hilfsbreite Seite von ihr kennen. Trotz all der Dunkelheit um sie herum bleibt in ihrem inneren ein Funke Licht. Ich war begeistert von der Mutigen und Leidenschaftlichen Ruby.

Der Gefühlskälte Arcus ist ein Charakter, über den ich sofort mehr erfahren musste. Er strahlt Kälte aus, ist wortkarg und gibt nichts von sich Preis, weder sein Gesicht noch einen Teil seiner Vergangenheit. Wer ist der Mann hinter der Maske? Mit der Zeit entdecken wir mehr über ihn, entdecken seine Gefühle und den Grund, warum er sich hinter einer Maske versteckt. Diese Mischung aus Kälte und Gefühl macht ihn so interessant. Außerdem ist er mal nicht ein makelloser und charmanter Charakter, der der Protagonisten den Kopf verdreht. Im Grunde ist er sogar ziemlich gemein zu Ruby, bis sich ihre Beziehung verändert.

Der Beziehungsaufbau von Ruby und Arcus schreitet langsam und in dem perfekten Tempo voran. Sie können sich anfangs gar nicht leiden und bauen erst Vertrauen zueinander auf, ehe sie die tieferen Gefühle zulassen. Die Gegensätzlichkeit, Feuer und Eis wird auch gut umschrieben, die Berührungen, die Magie ... damit konnte mich die Autorin richtig begeistern.

Die Handlung fand ich großartig. Man bekommt genügend Zeit die Welt kennenzulernen, ohne dass es langweilig wird, ehe wir uns eingehender mit den Charakteren und ihren Gaben befassen. Für mich war es eine schöne Mischung aus Liebe, Abenteuer und Kampf. Gegen Ende zieht sich die Geschichte ein bisschen, aber das hält zum Glück nicht zu lange an, ehe es dann zum finalen Showdown geht, der mich ebenfalls überzeugen konnte. Durch die Nebencharaktere, bekommt die Geschichte für mich mehr tiefe. Seien es die liebenswerten Mönche, der verhasste Hauptmann oder der verfluchte König. Sie alle tragen dazu bei, dass ich mich richtig in die Geschichte habe fallen lassen.

Fazit
Ruby hat sich schnell zu einem Lieblingscharakter entwickelt, dazu eine spannende und faszinierende Handlung und schon war ich gefangen. Ein sehr gutes Buch, was mich auf vielerlei Hinsicht von sich überzeugen konnte. Jetzt bin ich gespannt, was uns im zweiten Band erwartet.

Veröffentlicht am 25.03.2018

"Dumplin" ist ein sehr vielschichtiges Buch

DUMPLIN'
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Der Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerb steht vor der Tür und die ganze Stadt dreht am Rad! So zumindest empfindet es Will, deren Mutter die Vorsitzende des Planungsausschusses ist. Will, die nun ...

Der Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerb steht vor der Tür und die ganze Stadt dreht am Rad! So zumindest empfindet es Will, deren Mutter die Vorsitzende des Planungsausschusses ist. Will, die nun gar nicht die Ideale einer Schönheitskönigin besitzt, hasst dieses Theater, aber dank eines Jungen, den damit verbundenen Problemen und eines inneren Drangs heraus, nimmt sie spontan an diesem Wettbewerb teil.

Schon immer musste sich Willowdean von ihrer Mutter vorhalten lassen, dass sie dick ist und sie gerne eine dünnere Tochter hätte. Es wurde nicht immer offen ausgesprochen, es gab Diätversuche und nach Jahren gibt es immer wieder Andeutungen, TV Shows, die zufällig angemacht werden und weitere kleine Anzeichen, sei es nur ein Spitzname. Der Konflikt mit ihrer Mutter und deren Idealen nimmt einen großen Teil der Handlung in "Dumplin" ein. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist angespannt und ich bewundere Will sehr dafür, dass sie noch nicht durchgedreht ist. Das macht sie in meinen Augen sehr stark und dafür, dass sie immer wieder ihren Körper vorgehalten bekommt, ist sie am Anfang sehr selbstbewusst. Dadurch und durch die Trauer um ihre Tante Lucy, sowie die Loyalität ihrer besten Freundin Ellen gegenüber ist sie mir schnell ans Herz gewachsen. Sie ist ein starkes, selbstbewusstes Mädchen, was doch auch mit Unsicherheiten zu kämpfen hat. Die unterschiedlichsten Gefühle vereinen sich in Will und machen sie so, wie sie ist. Ein besonders Mädchen, was den Mut aufbringt, etwas ändern zu wollen. An manchen Stellen jedoch ist mit Will unsympathisch, gerade was ihre Freundschaft mit Ellen angeht. Aber das ist nur ein Bruchteil und wird bis zum Ende hin bereinigt.

Die Liebe ist an allem Schuld. Erst durch Bo und seiner Berührung kreischen die Alarmglocken in Wills Kopf los und sie fühlt sich unwohl in ihrem Körper. Man merkt aber, dass sie vorher auch nie wirklich glücklich war, aber auch nicht unglücklich. Es war eine Akzeptanz da, die aber durch Bo verpufft. Bo war für mich ein Knackpunkt der Geschichte, der mich nicht ganz überzeugen konnte. Er und Will zusammen waren zwar ganz süß, aber ich konnte nicht nachvollziehen, was zwischen den beiden ist. Was findet der eine an dem anderen? Bo war für mich leider sehr blass. Im Vergleich zu Mitch konnte er mich einfach nicht von sich überzeugen. Er ist der gut aussehende, schweigsame Junge, der nur in Wills Gegenwart offener wird und sie ohne Vorwarnung küsst. Mitch hingegen habe ich richtig in mein Herz geschlossen. Er war liebenswert und hatte Charakter #TeamMitch. An Bo kam ich einfach nicht ran. Über die Nebencharaktere Ellen, Millie, Hannah und Amber hätte ich gerne mehr erfahren. Sie brachten Schwung in die Geschichte und unterstützten Will in den meisten Situationen. Millie ist ein richtiger Sonnenschein und hat immer ein freundliches Lächeln mitgebracht. Amber ist rundheraus ehrlich und sagt, was sie denkt und Hannah ist auf ihre Art ein sehr spezieller aber interessanter Charakter, der auf ihre Art Will unterstützt.

Ich hatte gedacht, dass Dolly Parton eine größere Rolle in der Geschichte übernimmt. Dass Will ständig ihre Songs hört oder zitiert oder von ihr spricht, aber das ist nicht der Fall. Für mich war es eine angenehme Mischung, wie sie in die Geschichte verwoben wurde. Sie war nicht immer Präsent, aber hat eine wichtige Rolle und weist Will ihren Weg.

"Dumplin", spricht im Laufe der Handlung viele wichtige Themen an. Wie wichtig Freundschaft ist, das erste verliebt sein, die Unsicherheit mit dem eigenen Körper, der Umgang mit fehlendem Selbstvertrauen, selbstbewusst reagieren und sein Selbstbewusstsein steigern, einen Mutter-Tochter-Konflikt, Trauer und Verlust und das Schönheitsideal schlanke Frau. Es gibt viel zu entdecken, viel zum nachdenken und das alles in einem Buch, das super locker geschrieben ist. Man schwebt durch die Seiten. Ich war neugierig, was Will nun vorhat, wie sie reagiert und vor allem, wie der Schönheitswettbewerb ablaufen wird. Die Autorin hat die Emotionen und Gedanken, die Will gerade heimsuchen gut zu übermitteln, sodass man als Leser einen guten Einblick in ihren Kopf bekommt.

Fazit
"Dumplin" ist ein sehr vielschichtiges Buch. Meine Erwartungen waren hoch und konnten auch erfüllt werden. Ich hatte meine Freude mit der Geschichte. Will ist ein starker Charakter, der uns durch die Geschichte führt. Die Ganze Thematik "Sich in seinem Körper wohlfühlen" wurde gut aufgegriffen und wiedergegebene. Die Message des Buches ist wundervoll.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Ein absurd komischer Reihenauftakt

Skulduggery Pleasant 1 - Der Gentleman mit der Feuerhand
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Ein absurd komischer Reihenauftakt. "Skulduggery Pleasant: Der Gentleman mit der Feuerhand" habe ich vor Jahren gelesen und nun noch einmal als Hörbuch gehört, da ich mich leider an so wenig erinnern konnte.

Die ...

Ein absurd komischer Reihenauftakt. "Skulduggery Pleasant: Der Gentleman mit der Feuerhand" habe ich vor Jahren gelesen und nun noch einmal als Hörbuch gehört, da ich mich leider an so wenig erinnern konnte.

Die 12-jährige Stephanie wird in eine Welt voller Magie, Gefahren und scheinbar unmöglicher Dinge gezogen. Das alles beginnt, als sie dem mysteriösen Skulduggery Pleasant begegnet. Stephanie ist ein kluges Mädchen, das die richtigen Fragen stellt und vor allem ihren eigenen Kopf hat. Sie ist stur und raubt einem den letzten Nerv! Ich liebe sie. Sie ist ein Charakter, voller Sarkasmus und beißendem Humor und passt somit perfekt zu Skulduggery Pleasant.

Er ist ein Elementemagier, der vor Jahrhunderten als ein Skelett wiederauferstanden ist. Ein Skelett im Anzug, der einen Bentley fährt. Wenn das nicht eine großartige Voraussetzung für ein Abenteuer voller Humor und Spannung ist. Skulduggery begegnet Stephanie auf der Beerdigung ihres Onkels und möchte das junge Mädchen eigentlich aus allem raushalten und von der Gefahr fernzuhalten, aber da diese ihren eigenen Kopf hat, arbeiten sie bald Seite an Seite. Die beiden sind ein wunderbares Team. Ihre Wortgefechte sind einmalig und ihr Zusammenspiel, könnte besser nicht sein. Sie begeben sich in Gefahr, retten sich gegenseitig und besiegen das Böse.

Die Geschichte ist eine perfekte Einführung in die Welt. Mit Stephanie zusammen entdecken wir die Welt abseits des Normalen. Wir erfahren mehr über ein wandelndes Skelett, Magiern, Zauberern, Elemente, die Gesichtslosen und die magische Welt. Nichts scheint unmöglich. Gemeinsam lösen Stephanie und Skulduggery ihren ersten Fall und retten nebenbei die Welt vor dem Untergang und das mit jede Menge zynischen Sprüchen auf den Lippen.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Der bisher beste Teil der Reihe

Magisterium
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Der vierte Teil der Reihe "Die silberne Maske", schafft es von Anfang an Spannung aufzubauen. Callum sitzt im Gefängnis, weil er der Feind des Todes ist. Dass er da irgendwie rauskommen muss, ist von Anfang ...

Der vierte Teil der Reihe "Die silberne Maske", schafft es von Anfang an Spannung aufzubauen. Callum sitzt im Gefängnis, weil er der Feind des Todes ist. Dass er da irgendwie rauskommen muss, ist von Anfang an klar und man hat auch eine Ahnung, wer ihm dabei zur Hand gehen wird.

Obwohl ich den Spannungsaufbau und die Handlung im vierten Teil besser finde, als in den vorhergegangenen Bänden, stören mich hier die Charaktere mehr. Besonders Tamara ist so undurchsichtig. Ihr Verhalten erschließt sich mir nicht ganz und wirkt aufgesetzt. Es gab mehrere Stellen, an denen mir das sehr aufgefallen ist. Bisher war sie immer einer meiner Lieblingscharaktere, aber hier hat sie mir überhaupt nicht gefallen.

Jasper, der immer zufällig mit in die Abenteuer der drei Freunde rutscht, ist auch diesmal wieder mit dabei. Wieder durch einen Zufall, allerdings gehört er mittlerweile zu der Gruppe dazu und hat seine Daseinsberechtigung. Ich mag ihn wirklich sehr, da er mit seiner engstirnigen Art und seinen verrückten Vorschlägen einen immer wieder zum Lachen bringt.

Der Fokus liegt wieder auf Callum und die Seele von Constantin, die er in sich trägt. Constantin wollte seinen verstorbenen Bruder wieder ins Leben zurückholen. Callum soll nun daran anknüpfen. Es wird wieder einiges aus dem Leben von Constantin erzählt und Callum muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass er nicht der Feind des Todes ist. Sein Verhalten im vierten Band gefiel mir diesmal sogar sehr gut. Er wurde mir endlich mal sympathischer. Man merkt ihm seinen Unmut darüber an, dass es immer nur um Constantin geht und Callum als Individuum vernachlässigt wird, sein Gefühlschaos Tamara gegenüber, sein Verlust von Aaron, und sein Bedürfnis gesehen zu werden ... alles prägt ihn und sorgt dafür, dass ich ihn hier echt gern hatte.

Wie bereits erwähnt gefiel mir Tamara nicht besonders, und vieles kommt einfach zu kurz und wird nur angeschnitten. Es sind eben nur 250 Seiten, auf die sich die Geschichte verteilt. Da ist nicht viel Platz für Beschreibungen und Details, aber ich finde immer wieder, dass gerade das der Geschichte fehlt. Liebevolle Details und tiefgründige Charaktere. So kann ich mich nie wirklich in die Geschichte fallen lassen. Wir bekommen aber durch den Epilog, wieder einen guten Einblick auf den fünften und soweit ich weiß letzten Teil der Reihe. Das Chaos bricht aus.

Fazit
Der bisher beste Teil der Reihe. Callum wird mir sympathischer, die Handlung ist spannend und das Ende verspricht einen grandiosen fünften Teil. Allerdings fehlen mir auch hier die Details und der Tiefgang und von Tamara war ich dieses Mal enttäuscht.