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Veröffentlicht am 12.02.2018

Hach das Buch ist gut, aber hat mich auch frustriert

Träume, die ich uns stehle
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"Träume, die ich uns stehle" hat mich sehr im Zwiespalt zurückgelassen. Charaktere, Handlung, Schreibstil, das eine finde ich gut, das andere schwächer. Ich musste auf jeden Fall lange darüber nachdenken, ...

"Träume, die ich uns stehle" hat mich sehr im Zwiespalt zurückgelassen. Charaktere, Handlung, Schreibstil, das eine finde ich gut, das andere schwächer. Ich musste auf jeden Fall lange darüber nachdenken, wie mir das Buch am Ende gefallen hat. Ingesamt kann ich aber schon mal sagen, dass es sich gut in einem Rutsch lesen lässt.

Dieses Mal fange ich mit der Handlung an. Diese hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war einfallsreich, eine interessante Krankheit, die man Schritt für Schritt richtig kennenlernt und die Gefühle, die Situation in denen Lara mit ihr zu Kämpfen hat und ihre Therapie hat die Autorin gut umgesetzt, sodass ich als unwissende, einen guten Überblick bekommen habe. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Lara und Thomas fand ich auch gut, man merkt, dass die beiden auf eine besondere Weise aufeinander ansprechen, allerdings hat es mich frustriert, dass ich lange nicht genau wusste, was nun die Wahrheit ist oder ob Laras Gedächtnis sie nicht doch an der Nase herumführt. Das ging mir zu langsam, hat mich frustriert aber auch gleichzeitig neugierig gemacht. Obwohl es mich sehr frustriert hat, musste ich bis zum Schluss am Ball bleiben. Ich wollte unbedingt wissen, wie Lara ihre Krankheit angeht und was mit Thomas passiert. Allerdings hat mir das Ende nicht ganz gefallen. Die letzten wenigen Kapitel waren dann zu schnell, zu wenige Informationen und offene Fragen, die sich bei mir aufdrängten.

Die Charaktere waren mein größtes Problem in der Geschichte. Lara lernen wir durch ihre Krankheit teilweise kennen. Ich sage teilweise, weil wir uns als Leser nie sicher sein konnten, was der Wahrheit entspricht und was sie sich zusammengedichtet hat. Ich konnte mich nicht in Lara und ihre Krankheit hineinversetzen, aber das ist nicht schlimm. Wen man das nicht Selbst erlebt, wird das sicher schwer, aber die Gedanken und Emotionen der Protagonistin hat Lily Oliver mir so nahe gebracht. Lara, deren Letzten zwei Jahre aus ihren Erinnerungen verschwunden sind, lernen wir gemeinsam mit ihr selber kennen aber sympathisch wurde sie mir nicht unbedingt. Ich mochte eher ihre Hartnäckigkeit, mit der sie zu Thomas hält und alles in ihrer Macht stehende für ihn unternimmt.

Mit Thomas wurde ich ebenfalls nicht richtig warm. Wir lernen ihn auch nicht so wirklich kennen. Durch seine verworrenen Kapitel erfahren wir bruchstückhaft, was ihm zugestoßen ist, durch Laras Recherche auf dem Blog erfahren wir etwas über sein Hobby und durch Laras Geschichte erahnen wir seinen Charakter, nur um dann wieder von vorne anfangen zu müssen. Das fand ich sehr ungünstig und sorgte zusätzlich dafür, dass ich ihn nicht richtig greifen konnte.

Ich glaube, die Geschichte, die uns Lily Oliver mit "Träume, die ich uns stehle" erzählt, ist nicht einfach umzusetzen. Wir begleiten Lara auf ihrem Weg, mit ihrer Krankheit zu leben, aber dieser Weg ist steinige und eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich fand es spannend und wollte mehr erfahren, wollte herausfinden, was mit Lara los ist, und Thomas Geschichte ergründen aber ich hatte immer das Gefühl, dass es mir zu langsam ging, ich wollte schneller mehr erfahren.

Fazit
Hach das Buch ist gut, aber hat mich auch frustriert. Ich denke, es wird nicht für jeden Leser etwas sein, aber wenn euch die Thematik interessiert, wird euch das Buch schöne Lesestunden bereiten. Mich hat es zwar manchmal frustriert aber trotz allem wurde es schnell gelesen und ich wollte es kaum aus der Hand legen. Es hat nicht ganz für 4 Sterne gereicht, da mich zu viel gestört hat.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Eine besondere Geschichte, die Dich tief berühren wird

Ich treffe dich zwischen den Zeilen
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"Ich treff dich zwischen den Zeilen" ist eine besondere Geschichte. Eine stille Liebesgeschichte, eine Geschichte über ein Mädchen, mit einer prägenden Vergangenheit, eine Geschichte über eine Frau, die ...

"Ich treff dich zwischen den Zeilen" ist eine besondere Geschichte. Eine stille Liebesgeschichte, eine Geschichte über ein Mädchen, mit einer prägenden Vergangenheit, eine Geschichte über eine Frau, die den Mut findet, um zu sich selbst zu stehen und sich zu vertrauen.

Es ist nicht einfach, die richtigen Worte für dieses Buch zu finden. Wir lernen die Protagonistin Loveday kennen. Sie ist auf dem Weg zur Arbeit und findet ein Buch, nichts Dramatisches aber durch dieses Buch lernt sie Nathan kennen und mit ihm beginnt ein neuer Abschnitt ihrer Geschichte. Loveday erzählt uns ihre Geschichte, in dieser Art ist auch das Buch geschrieben. Sie erzählt uns in drei Epochen, was passiert ist. Immer abwechselnd entdecken wir ein Stück ihrer Kindheit, ihrer Vergangenheit mit Rob und der Gegenwart, in der sie Nathan begegnete. Alles dreht sich um Loveday, die durch die Ereignisse in ihrer Vergangenheit zu einem Menschen, der sich lieber mit Büchern als mit Menschen umgibt, geworden ist. Sie fühlt sich in Gegenwart andere nicht wohl, mag keine Unterhaltungen, redet niemals über sich und möchte möglichst allen Aktivitäten die mit anderen Menschen zu tun haben aus dem Weg gehen. Man merkt ziemlich schnell, dass etwas in ihrer Vergangenheit vorgefallen sein muss und sie verletzt wurde. Was genau aber geschehen ist, erfahren wir erst nach und nach.

Nathan ist ein wichtiger Bestandteil und derjenige, der Loveday ein bisschen aus ihrem Schneckenhaus locken kann. Er ist ein interessanter Charakter, den ich schnell in mein Herz geschlossen habe, allerdings hätte ich gern noch ein bisschen mehr über ihn erfahren. Er ist ein Zauberer, ein Dichter und ein sehr liebevoller, geduldiger und freundlicher Mann, der Loveday eine Hand reicht. Neben ihm spielt auch Archie, der Besitzer des Buchladens eine große Rolle. Er ist ein fantastischer und unterstützender Charakter, der einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Was ich an diesem Buch besonders liebe, ist die Literatur darin. Von der ersten, bis zur letzten Seite wird man mit Büchern und Gedichten konfrontiert. Das Antiquariat ist ein Rückzugsort für Loveday, dort ist sie von dem Umgeben, was sie liebt und man merkt ihre Liebe zu den Büchern eindeutig. Aber sie kann sich nicht ewig hinter einem Buch verstecken und muss sich ihrer Vergangenheit stellen. Diese rückt immer mehr in den Vordergrund und verbaut ihr die Zukunft, die vor ihr liegt.

Lovedays Geschichte ist keine klassische Liebesgeschichte. In erster Linie dreht es sich um Sie, wir entblättern Loveday Seite für Seite und lernen Sie richtig kennen und das auf eine tief berührende Art. Ich habe mit Loveday mitgelitten und konnte in manchen Dingen ihre Gedanken gut nachvollziehen. Obwohl ich die Charaktere sehr mochte, mich die Geschichte berührt hat und ich die Bibliophilie großartig fand, hat es nicht ganz für 5 Punkte gereicht. Mir fehlte mehr zu Nathan, mehr Emotionen zwischen ihrer Beziehung und besonders das Ende konnte mich nicht ganz von sich überzeugen.

Fazit
Eine besondere Geschichte, die Dich tief berühren wird, wenn du es zulässt. Mit Loveday hat die Autorin einen faszinierenden Charakter geschaffen, über den ich immer mehr erfahren wollte. Die Nebencharaktere sind mir aber auch sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte wundervolle Lesestunden und kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Konnte mich diesmal emotional nicht einfangen

Sieben Tage voller Wunder
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Ein neuer Roman von Dani Atkins, die mich mit ihrem Schreibstil immer berühren kann ... zumindest war das immer der Fall, aber bei "Sieben Tage voller Wunder", hat sie mich leider nicht abgeholt.

Hannah ...

Ein neuer Roman von Dani Atkins, die mich mit ihrem Schreibstil immer berühren kann ... zumindest war das immer der Fall, aber bei "Sieben Tage voller Wunder", hat sie mich leider nicht abgeholt.

Hannah und Logan scheinen die beiden einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes zu sein. In der Wildnis auf sich gestellt, müssen sie sich an alles was sie je gelernt haben, oder was sie gehört haben erinnern, um zu überleben. Hannah und Logan sind sympathische Charaktere, die mich sehr locker durch die Geschichte geleitet haben. Hannahs Reaktion auf den Absturz, ihre Zweifel, ihre Angst danach passten sehr gut und fand ich auch sehr realistisch, wohingegen Logan zu perfekt war. Er wusste alles, konnte alles und hatte immer einen guten Spruch auf den Lippen. Aber er sorgt auch dafür, dass sich Hannah ihrer Verzweiflung nicht hingab. Durch Logan wurde ich vorangetrieben und wollte weiterlesen. Er war zwar Mr. Ich-kann-alles aber das lockerte die Geschichte auf und hat mich sogar mehrmals zum lachen gebracht.

Die Handlung erstreckt sich auf sieben Tage nach dem Flugzeugabsturz. Sieben Tage, die Hannah und Logan überleben müssen. Die Autorin hat die Ereignisse und Emotionen nach dem Flugzeugabsturz gut rübergebracht und Hannah und Logan wurden ein starkes Team, allerdings ahnte ich bereits, was mich am Ende erwartet und davon wollte ich nichts wissen. Obwohl es gut geschrieben ist und sympathische Charaktere hat, konnte mich die Geschichte nicht ganz packen. Es war nett und schön zu lesen, allerdings hat mir das Ende gar nicht gefallen. Es traf leider das ein, was ich ab der Hälfte des Buches vermutete hatte.

Fazit
Trotz sympathischer Charaktere und einer spannenden Handlung konnte Dani Atkins mich emotional nicht abholen. Es war eine nette Geschichte, mit einem Ende, das nicht hätte sein müssen.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Verloren in der grünen Hölle

Verloren in der grünen Hölle
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Das Buch beginnt gleich rasant und spannend. Elena sitzt mir ihren Freundinnen Adriana und Luisa in dem Wagen ihrer Familie auf dem Weg zum Shopping. Die typische Beschäftigung von reichen Mädchen. Sie ...

Das Buch beginnt gleich rasant und spannend. Elena sitzt mir ihren Freundinnen Adriana und Luisa in dem Wagen ihrer Familie auf dem Weg zum Shopping. Die typische Beschäftigung von reichen Mädchen. Sie unterhalten sich nichts ahnend, als ihnen das Verhalten des Fahrers seltsam vorkommt. Er fährt nämlich einfach an der Einfahrt vorbei und rast durch die Straßen. Man ist also mitten drin in der Entführung. Es ist schwierig zu sagen, wie die Entführung ist, ich wüsste meine eigenen Reaktionen selber nicht aber es ist alles etwas durcheinander und die Mädchen reagieren für mich nicht überzeugend genug. Eher ein bisschen übertrieben … aber wie gesagt. Man weiß nicht, wie man selber in so einer Situation reagieren würde. Ich spreche aber nur von dem Gezappel und Gedränge im Auto, der Rest ist wirklich gut.

Auch wenn Elenas Verhalten nicht zu einem Entführungsopfer passt, dafür ist sie einfach ein bisschen zu schnippisch, mag ich sie sofort. Ihre kleinen Auseinandersetzungen mit Rico sind herrlich und sie zeigt Rückgrat, das mag ich an ihr. Leider wirken ihre Freundinnen dadurch im Vergleich zu ihr wie richtige Memmen. Im Laufe des Buches legt sich das aber wieder, den alle drei haben dann eine gehörige Portion Angst in den Knochen.

Irgendwann im Buch treten auch mal Kapitel aus der Sicht von Rico ein. Man merkt seine Gefühle und Gedanken, was die Entführung angeht und vor allem seine Gedanken zu Elena. Die Gedankengänge hinter der Entführung treten auch deutlicher hervor. Er ist gar nicht so böse, wie er eigentlich sein sollte. Was mir besonders gut gefällt ist der Beziehungsaufbau. Man merkt nach und nach wie sich die Gefühle der beiden Verändern, aber es ist nicht übertrieben und auch nicht ohne jegliche Gedanken an die Situation. Elena ist schon bewusst, dass er ihr Kidnapper ist.

Die Handlung ist im Großteil des Buches die ganze Zeit spannend, denn die Autorin baut immer wieder kleine Überraschungen ein, mit denen man nicht gerechnet hat. Durch den unberechenbaren Charakter von Carlos, hat sie dazu auch immer wieder Gelegenheiten. Lediglich im Mittelteil flacht es ein bisschen ab, was aber auch daran liegen kann, dass der Alltag als Geisel meistens eben öde ist. Es passiert nicht viel und die Autorin kann ja schlecht die ganze Zeit die Geiseln drangsalieren lassen.

Mit Carlos hat sie wirklich den Teufel persönlich geschaffen. Er ist die ganze Zeit zum Fürchten und man versteht die Angst alle vor ihm sehr gut. Adriana und Luise sind die typischen Entführungsopfer. Ihr Verhalten ist genauso, wie man es sich vorstellen würde. Petro und Jose sind beide ebenfalls Entführungsopfer, die sich mit den Mädchen anfreunden. Petro ist mir wirklich unsympathisch aber Jose ist okay.

Nachdem die Beziehung von Elena und Rico im Lager bekannt wird, ist die Reaktion der anderen sehr gut. Es wirkt einfach überzeugend. Wer würde sich nicht darüber wundern, dass eine Geisel etwas mit dem Kidnapper anfängt.

Mehr kann ich euch zur Handlung leider nicht verraten, es würde die Spannung einfach killen und ich kann euch sagen, dass es auf jeden Fall noch spannend wird, da einiges passiert :)

Fazit
Elena und Rico sind liebenswerte Hauptcharaktere, die sich durchweg zeigen können und ihr Beziehungsaufbau ist sehr schön nachzuvollziehen. Das Buch lebt einfach durch die Spannung und dadurch, dass immer wieder etwas Neues passiert, womit man nicht unbedingt gerechnet hat.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Jane Austens Northanger Abbey

Jane Austens Northanger Abbey
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Puhh kennt ihr diesen Moment, wenn ihr die letzten Seiten eines Buches zuschlagt, euch umschaut und euch fragt. "Was wollte das Buch mir jetzt damit sagen?". Manchmal denkt man über die rasante oder plötzliche ...

Puhh kennt ihr diesen Moment, wenn ihr die letzten Seiten eines Buches zuschlagt, euch umschaut und euch fragt. "Was wollte das Buch mir jetzt damit sagen?". Manchmal denkt man über die rasante oder plötzliche Wendung am Ende nach und manchmal ... denkt man sich einfach nur: "Was für ein Mist!" Bei "Jane Austens Northanger Abbey" war es leider der zweite Gedanke. Ich möchte gleich noch erwähnen, dass ich das Original "Northanger Abbey" von Jane Austen noch nicht gelesen habe und ich weiß auch, dass es so etwas wie eine Parodie sein soll aber Parodie, ist für mich eher lächerlich aber witzig und nicht lächerlich aber nervig.

Ich war richtig froh, als ich das Buch zuklappen und zur Seite legen konnte, denn es war eine Qual es zu lesen. Ganz ehrlich? Das sollte eine modernisierte Fassung sein? Das Wörter wie Smartphone, Twitter, Facebook und E-Mails erwähnt werden und die Menschen in Autos anstatt Kutschen umherfahren, war aber auch das Einzige. Der Schreibstil lies sich gut lesen. Er erinnerte sehr an das Original und deshalb passte es überhaupt nicht, wenn plötzlich erwähnt wird, dass Cat ihren Facebook-Account und Twitter überprüfen möchte. Durch diese Einbringungen wurde ich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen, seufzte und versuchte mich wieder auf den Text zu konzentrieren. Es passte einfach nicht mit dem Schreibstil zusammen. Die Aussprache war eine schräge Mischung aus historisch und versucht jugendhaft, dazu hatten so gut wie alle Charaktere noch diese steinzeitähnlichen Ansichten.


Am schlimmsten waren allerdings die Charaktere. Von Jane Austen Romanen ist man ja naive und etwas einfältige Frauen gewohnt und in ihren Romanen machen mir das auch nichts aus. Es gehörte einfach zu der Atmosphäre eines Jane Austen Romans. Mischt man das aber mit moderner Technik und Facebook und Twitter wird daraus eine nicht endenwollende Qual an fremdschämen. Ich glaube, so oft wie ich bei dem Buch habe ich noch nie genervt geseufzt. Fangen wir mit der Protagonistin Cat an. Sie ist eine Pfarrerstochter, die das Glück hat mit ihren Nachbarn nach Edinburgh vereisen zu dürfen. Für Cat war das natürlich eine einmalige Gelegenheit aus ihrem Nest zu kommen und die Welt kennenzulernen. Ihre naive und manchmal leicht verträumte Art schwankte immer zwischen anstrengend und doch irgendwie liebenswert. Besonders, wenn sie anfing, über Bücher zu schwärmen war sie mir mehr als sympathisch. Sie glaubt immer an das Gute im Menschen. Im Laufe des Buches ändert sich das ein kleines bisschen und ihre Neugier und vor allem ihre Eigenart sich fantastische Geschichten zusammenzuspinnen, tritt mehr in den Vordergrund. Nichtsdestotrotz war sie der liebenswerteste Charakter im Buch.

Die Geschwister Ellie und Henry Tilney - Letzterer der Schwarm von Cat - die beiden hätten richtig gute Charaktere werden können. Teilweise mochte ich Henry auch mit seiner locker und leichten Art, seinen Sprüchen und seinem Humor aber es war einfach zu wenig. Die Liebesgeschichte zwischen Henry und Cat war sehr enttäuschend. Wenigstens da hatte ich mir mehr erhofft aber es war nichts, außer Cats schwärmen für Henry. Ihr Verhalten in seiner Nähe war vollkommen normal und bei ihm gab es kein Anzeichen für ernsthaftes Interesse. Außerdem wäre sein Alter interessant! Als Anwalt muss es doch einen großen Altersunterschied zwischen ihm und der 17-jährigen Cat geben?

Anstrengend fand ich die Zeit in Edinburgh. Nicht nur Susie Allan glänzt mit ihrem hirnlosen Geschwafel, sondern auch Bella redet ohne Punkt und Komma und entpuppt sich als eine klischeehafte Blondine. Dazu ihr Bruder, der großspuriger nicht sein könnte und bei dem jedes kleine Wort schon ein Wort zu viel ist. Außerdem macht sich Cats Bruder auch nicht gerade sehr beliebt.

Gab es überhaupt einen roten Faden in der Geschichte? So richtig gesehen habe ich den leider nicht. Mir hat einfach so unheimlich viel gefehlt. Nicht nur die anstrengenden Charaktere haben mir das lesen schwer gemacht, sondern auch die fehlende Spannung. Ich hatte mehr erwartet, da Val McDermid ja eine Krimiautorin ist. Cat hat so eine lebhafte Fantasy, dass sie uns immer wieder an ihren gedanklichen Geschichten teilhaben lässt und ihre Vermutungen über Northanger Abbey und die Familie Tilney war schon absurd. Durch ihr ganzes Gerede über Vampire habe ich mich gefühlt wie in Twilight. Die Idee dahinter war ganz gut aber es gab viel zu viele Anzeichen dafür, dass die Familie keine Vampire sind.

Fazit
"Jane Austens Northanger Abbey" war eine glatte Enttäuschung. Das Buch war einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Modernisierung war bestenfalls dürftig und ich wurde immer wieder hin und her gerissen zwischen Jane Austens Zeit und Neuzeit. Es gab so gut, wie keine Charaktere die ich wirklich mochte. Die langatmige und langweilige Handlung hat dann den Rest getan. Am Ende war ich nur froh das Buch zur Seite legen zu dürfen.