67 Seiten habe ich geschafft, etwas mehr als zwei Kapitel. Es war nicht leicht, denn mein Gehirn ist immer eingeschlafen, weil ich der Handlung überhaupt nicht folgen konnte. Das erste Kapitel endet auf ...
67 Seiten habe ich geschafft, etwas mehr als zwei Kapitel. Es war nicht leicht, denn mein Gehirn ist immer eingeschlafen, weil ich der Handlung überhaupt nicht folgen konnte. Das erste Kapitel endet auf Seite 34 und ist eine Beschreibung eines sieben Tage andauernden Traums. Es war unmöglich, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Anschließend kam ein ganzes Kapitel mit einem Monolog der anderen Person in diesem Buch. Der Leser lernt so einige Hintergründe der beiden Protagonisten.
Im dritten Kapitel bin ich wieder komplett verloren gegangen. Die Person aus dem ersten Kapitel ist in La Paz angekommen und macht irgendwas. Vielleicht im Rausch. Ich kann es nicht genau sagen.
Es werden hauptsächlich kurze Hauptsätze benutzt, was eher wie eine Aufzählung als eine Geschichte anmutet. Mich hat das erste Kapitel so sehr abgeschreckt, daß ich überhaupt nicht in das Buch hineingefunden habe. Da hilft die hübsche Aufmachung auch kein Stück.
„Ein Geistlicher hatte Qulan einmal gesagt, Träume seien Botschaften von Göttern. Qulan hatte ihm entgegnet, dass er immer träume, wenn er am Vorabend Käse gegessen habe, und ihn gefragt, ob er daraus ...
„Ein Geistlicher hatte Qulan einmal gesagt, Träume seien Botschaften von Göttern. Qulan hatte ihm entgegnet, dass er immer träume, wenn er am Vorabend Käse gegessen habe, und ihn gefragt, ob er daraus schließen könne, dass Käse ein Gott sei.“ (S. 465)
Ich frage mich nach dem Buch, wer diesen deutschen Titel ausgewählt hat. Der englische Titel „City of a Thousand Faces“ passt besser zu dem Buch, da es aus der Sicht von vielen verschiedenen Charakteren aus der dritten Person erzählt wird und unterschiedliche Schicksale in der Stadt beschrieben werden. Die Doppeldeutigkeit des Titels ist klasse, wohingegen Die Stadt der Dolche auf viel Blut schließen lässt. Auch wenn der Tod an jeder Ecke in Tumanbay lauert, ist es doch eine wohlhabende und glamouröse Stadt.
Jeder kann alles werden in Tumanbay, sogar Sklaven können eine hohe und angesehene Stellung am Hof haben. So sind die Brüder Qulan und Gregor einst als Sklaven in die Stadt gekommen und nun Meisterspion und General des Sultans. Sie haben die Aufgabe, Tumanbay und den Sultan vor der nahenden Gefahr durch die selbsternannte Königin Maya zu beschützen. Doch dazu müssen sie eine Armee ausheben und die Spione ausfindig machen.
Ibn Bai ist ein Sklavenhändler, der kürzlich nach Tumanbay gezogen ist und auf seine Frau und Tochter wartet. Bei seinem Weg vom Hafen nach Hause kommt er an einem anderen Händler vorbei, der zwei blauäugige Sklaven anbietet. Ibn Bai erkennt sofort, wie besonders diese beiden sind und kauft sie dem Händler ab, um später im Palast einen guten Preis für sie zu bekommen.
Als die Erste Ehefrau Shajah eine neue persönliche Sklavin braucht, sieht Gregor, der Meisterspion, darin eine Chance, das neue blauäugige Mädchen für sich zu rekrutieren, um Shajah auszuspionieren.
Sie alle sind Spielfiguren in einem Spiel, von dem sie nichts wissen.
Durch die unterschiedlichen Personen und ihre Geschichten wird es in Tumanbay nicht langweilig. Es ist interessant, wie sich alle begegnen und miteinander zu tun haben, ohne zu wissen, daß sie zu einem Spiel um den Thron gehören. Dabei wird die Atmosphäre in der Stadt wunderbar eingefangen, während die Politik im Palast das Geschehen immens beeinflusst.
Insgesamt ist Die Stadt der Dolche nicht nur unterhaltsam und spannend, sondern auch abwechslungsreich.
Macht des geschriebenen Wortes ist ein Ratgeber, um Ziele und Wünsche im Leben zu erreichten, und benutzt die Tagebuch-Methode. Er umfasst 12 Wochen mit unterschiedlichen Schreibaufgaben, die von persönlichen ...
Macht des geschriebenen Wortes ist ein Ratgeber, um Ziele und Wünsche im Leben zu erreichten, und benutzt die Tagebuch-Methode. Er umfasst 12 Wochen mit unterschiedlichen Schreibaufgaben, die von persönlichen Geschichten der Autorin näher erklärt werden. Am Ende eines jeden Kapitels für jede Woche gibt es eine Liste mit den Aufgaben der Woche und eine positive Beteuerung.
Woche 1 gilt den Vorbereitungen; die Aufgabe besteht aus dem Kauf eines Notizbuches und das Unterbringen des ersten bejahenden Satzes auf oder in diesem. Außerdem soll man sich überlegen, wann man täglich 15 Minuten zum Schreiben in seine Routine einbringen will. Es werden Vorschläge angeführt, wie diese Verabredung mit sich selbst gestaltet werden könnte, z.B. mit ruhiger Musik, Kerzen, in der Natur oder in einem Café.
In der zweiten Woche gibt es als Aufgabe, alles niederzuschreiben, was man möchte. Und wenn nichts einfällt, kann man auch die Tasse vor einem, die Umgebung oder Menschen beschreiben.
Für jede weitere Woche gibt es neue Aufgaben, mit dem Ziel sich selbst (besser) kennen zu lernen und das Positive in sein Leben zu bringen. Dabei werden Methoden wie Glaubenssätze umwandeln, Dankbarkeit und Perspektivwechsel in Streitgesprächen angewandt.
Es gibt verschiedene Typen von Menschen und dementsprechend auch Schreibern. Es gibt die ausschweifenden, die schwafelnden, die blumig schreibenden und die, die auf den Punkt kommen. Ich gehöre zu den letzten und konnte in der zweiten Woche gut alles aufschreiben, was mir eingefallen ist.
In der dritten Woche sollte man so richtig negativ sein, alles aufschreiben, was einen nervt, aufwühlt, belastet. Das fiel mir recht schwer, weil ich mich eher an „globaleren Problemen“ störe, als an Situationen mit Menschen, zumal ich in dieser Woche gar nicht draußen war und dementsprechend gar keine Reibepunkte hatte. Was ich einmal aufgeschrieben habe, muss nicht wieder durchgekaut werden. Die Autorin hat empfohlen, in dieser Woche ausfallend zu werden und zu fluchen was das Zeug hält, doch das liegt mir einfach überhaupt nicht. Wie soll man schöne Dinge in sein Leben lassen, wenn die eigene Sprache schon nicht schön ist.
Selbst in der fünften Woche, in der wir den perfekten Tag in fünf Jahren wünschen sollten, wurde mein Schreibfluss eher gehemmt. Meine gewünschte Zukunft ist nicht so viel anders als mein Leben jetzt. Jeden Tag das Gleiche aufschreiben, ist langweilig. Auch wenn Wiederholungen durchaus den Wunsch festigen können.
Ab der siebten Woche habe ich die Schreibwochen entweder abgekürzt oder übersprungen, weil ich keine Konflikte habe, in denen ich die Perspektive wechseln könnte, meine Glaubenssätze schon gewandelt sind und ich Komplimente und kleine Dinge im Leben meistens gut annehmen kann.
Dieses Buch ist für Menschen, die etwas an ihrem Leben ändern wollen: schlechte Gewohnheiten ablegen, Geld oder Zeit sparen, den Job und/ oder Partner wechseln, Selbstbewusstsein aufbauen und sich mehr lieben lernen. Es gibt einen Impuls, Zeit mit sich selbst zu verbringen, sich genau zu beobachten und klar zu werden, was man ändern möchte.
Ich bin mir sicher, daß es vielen helfen wird, für mich ist es jedoch nichts. Die Beispiele aus dem Leben der Autorin fand ich für die jeweiligen Wochen hilfreich, die Erzählungen waren mir jedoch teilweise zu umgangssprachlich für einen Ratgeber.
„Verzeihung. […] Ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage. Aber sind Sie vielleicht geisteskrank?“
„ Möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Wieso?“
„Na ja. […] Einer von uns muss es sein.“ (S. 64)
Es ...
„Verzeihung. […] Ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage. Aber sind Sie vielleicht geisteskrank?“
„ Möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Wieso?“
„Na ja. […] Einer von uns muss es sein.“ (S. 64)
Es ist schon eine Weile her, daß mich ein Buch ab der ersten Seite so sehr gefesselt, mich in eine Welt hineingezogen hat, die aufregend, abstoßend und spannend ist. Niemalsland ist das erste Buch seit Langem, das ich mir etwas aufheben wollte. Hat nicht geklappt.
„Und hier ließen ihn die Metaphern im Stich. Er hatte die Welt von Verbildlichung und Vergleich hinter sich gelassen und war an einen Ort gelangt, wo die Dinge einfach nur sind, und das machte etwas mit ihm.“ (S. 324)
Richard Mayhew hat eine kleine Wohnung in London, einen Bürojob und eine Freundin, die bestimmt, wann er ihr einen Antrag machen soll. Niemand weiß, warum sie zusammen sind, am wenigsten Richard selbst. Als ihm ein Mädchen vor die Füße fällt, kann er sie nicht einfach liegen lassen und nimmt sie mit in seine Wohnung. Ab da nimmt alles seinen Lauf: seine Verlobte verlässt ihn, weil er sie im Stich gelassen hat, seine Wohnung wird weitervermietet, obwohl er gerade ein Bad nimmt, und sein Schreibtisch wird vor seinen Augen aus dem Büro geräumt. Die Taxifahrer ignorieren ihn genauso wie die U-Bahnen. Richard ist für alle Menschen in Ober-London unsichtbar, seit er Door, dem Mächden, geholfen hat und nur sie kann ihm vielleicht helfen.
Seine Suche nach Door führt ihn ins Unter-London, das nicht etwa die Kanalisation unter dem uns bekannten London ist, sonder eine ganz eigene Welt. Alle Monster, angsteinflößende Wesen und in der Dunkelheit lauernde Gefahren gibt es in Unter-London wirklich. Sei es eine Dunkle Brücke, die ihren Tribut fordert, oder etwas, das zwischen Bahnsteigkante und Zug lauert.
Es gibt aber auch Rattenmenschen, die den Ratten dienen und hilfsbereit sein können; es gibt den Schwimmenden Markt, der jedes Mal an einem anderen Ort ist und auf dem der Frieden nicht gebrochen werden darf.
Außerdem gibt es Menschen, die alle irgendwie schmuddelig aussehen, mit Gefallen handeln und manchmal auch einander helfen. Und Richard findet sich mitten in einer Welt, die ihn vor allem verunsichert. Wie ein kleines Hündchen folgt er Door voller Hoffnung, in sein altes Leben zurückkehren zu können.
Neil Gaimans Niemalsland ist packend von der ersten Seite, mit spannenden Charakteren, die sich weiterentwickeln und Geschichten außerhalb des Buches haben. Selbst die Bösewichte sind amüsant … ich meine natürlich blutrünstig und furchteinflößend. Eine absolute Leseempfehlung.
Wer kommt auf die Idee, ein grellpinkes Vorsatzpapier in einem Buch zu verwenden, was aus Schwarz, Weiß und einigen Grautönen besteht? Ich habe einen richtigen Schreck beim Öffnen bekommen. Fast wie bei ...
Wer kommt auf die Idee, ein grellpinkes Vorsatzpapier in einem Buch zu verwenden, was aus Schwarz, Weiß und einigen Grautönen besteht? Ich habe einen richtigen Schreck beim Öffnen bekommen. Fast wie bei dem grellpinken Aufkleber auf dem Cover, welcher zum Glück leicht zu entfernen war.
Das Buch ist gebunden und hat mit 18cm x 19cm ein ungewöhnliches Format. Nachdem man den pinken Vorsatz überwunden hat, erwarten den Betrachter schwarz/weiß-Zeichnungen auf der einen Seite und gegenüber ein Wort, ein Satz oder eine Redewendung. Es ist zweisprachig, Deutsch in schwarz gedruckt und Englisch schräg darunter in grau, alles klein geschrieben.
Bereits auf der vierten Doppelseite nach dem Titel findet sich eine Zeichnung mit einer Frau in einem Teeglas, an deren Haaren sich ein Teebeutel-Zettel befindet. Der Titel lautet „tea time“, keine deutsche Übersetzung. Da kommt die Frage auf, warum es denn überhaupt in schwarz und grau da steht, anstatt auf eines von beidem zu verzichten. Es gibt weitere Beispiele, die Anspielungen auf Lieder (girls just wanna have fun), Bands (radiohead) oder Redewendungen sind und nicht übersetzt wurden. Wer mit den englischen Redewendungen nicht vertraut ist, versteht „sunny side up“ und ein dazugehöriger Spiegelei-förmiger Sonnenhut nicht. Für „knives to meet you“ fällt mir auch kein deutsches Äquivalent ein, daß einen ähnlichen Sinn zu dem Bild ergibt.
Kunst ist immer eine Geschmackssache. Mir sind die Bilder zu sauber, Bleistiftzeichnungen finde ich ansprechender. Außerdem frage ich mich, warum die Frauen meistens nur Unterwäsche tragen und die Männer voll bekleidet sind.
An diesem Buch stört aber vor allem das Format. Ein Wochenkalender zum Abreißen und auf der Rückseite die Sprüche dazu wäre wesentlich ansprechender als ein Buch.