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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2017

Ich bin unschlüssig über die Protagonistin

Das göttliche Mädchen
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Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ...

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ahnt sie noch nichts von Eden Manor und dessen Bewohnern. Durch den Unfall einer Mitschülerin lernt sie Henry kennen, der ihr ein Angebot macht, was sie kaum ausschlagen kann. Doch sie glaubt ihm nicht, bis die Realität sie einholt und sie Henry auf Eden Manor aufsucht, um ihren Pakt einzulösen.

Kate ist ein wechselhafter Charakter. Ich kann mich bis heute nicht entscheiden, ob ich sie mag oder doch nur nervig finde. Sie ist 17 und hat die letzten vier Jahre damit verbracht, sich um ihre krebskranke Mutter zu kümmern. So weit, so bemerkenswert. Nur hat sie dabei vollkommen vergessen, wie es ist zu leben oder ein Teenager zu sein. Okay, kann man nachvollziehen. Aber so zwanghaft am Leben ihrer Mutter festzuklammern, und sie partout nicht gehen zu lassen, finde ich irgendwie übertrieben. Aber wenn man niemanden sonst hat, und es ist nun mal ihre Mutter, kann ich das vielleicht noch nachvollziehen.
Dann begegnet sie Henry und natürlich ist sie erstmal vorsichtig und traut ihm nicht sofort. Das fand ich gut. Kein unnötiges Anhimmeln, nur weil er umwerfend aussieht. Und dann, ganz plötzlich, ist er der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Wie das passieren konnte? Keine Ahnung.

Aber, das wichtige aber: Die Geschichte um Kate und Henry ist sehr spannend. Die Götter, die Prüfungen, der Rat, Eden Manor, einfach alles. Es ist spannend herauszufinden, worin Kates Prüfungen bestehen und wie sie sie bestanden hat. Oder eben nicht. ;) Alles in allem fühle ich mich gut unterhalten, auch wenn ich Kate nicht mag. Oder doch. Ich bin mir eben nicht sicher.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Alle Tränen getrocknet

Fighting to Be Free - Nie so begehrt
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Achtung! Spoiler zu Fighting to be free – Nie so geliebt

„Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Wenn man den Menschen findet, mit dem man zusammen sein soll, fügt sich alles andere, ...

Achtung! Spoiler zu Fighting to be free – Nie so geliebt

„Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Wenn man den Menschen findet, mit dem man zusammen sein soll, fügt sich alles andere, und man würde alles für ihn tun.“ (S.349)

Drei Jahre sind vergangen, seit Jamie verhaftet wurde und Ellie das Herz gebrochen hat. Seitdem existiert Jamie nicht mehr. Er ist jetzt Kid Cole, denn er hat nichts mehr, wofür sich das Leben lohnt. Deswegen hat er die Organisation, die Brett ihm vermacht hat, wieder aufgebaut. Neben illegalen Autorennen und -diebstählen gibt es nichts, was ihm den nötigen Kick bringt.
Ellie ist nach ihrer Europareise nicht nach Hause zurück gekehrt. Sie ist in London geblieben und hat dort Toby gefunden. Sie sind verlobt und eigentlich könnte das Leben kaum schöner sein. Doch dann ändert ein Anruf mitten in der Nacht alles. Ellie kehrt nach Hause zurück und Jamie kann ihr nicht lange aus dem Weg gehen.

Das Ende vom ersten Teil hat mir das Herz gebrochen. Die Liebe zwischen Ellie und Jamie war so berührend, dass ich mit Ellie einen Teil meines Herzens verloren habe. Jamie ist ein beeindruckender Charakter. So wie Menschen, die keine Macht haben wollen, Macht kriegen sollten, so ist Jamie ein fantastischer Krimineller, weil er es eben nie sein wollte. Doch als Ellie wieder zurück in sein Leben tritt, ändert sich alles. Wird Ellie ihm je verzeihen können? Haben sie noch eine zweite Chance?
Auch Ellie hat sich in den letzten drei Jahren verändert. Sie ist erwachsener geworden, ohne etwas von ihrer Lebendigkeit verloren zu haben. Auch sie ist ein berauschender Charakter.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Perspektive wechselt zwischen Ellie und Jamie. Die Geschichte ist sehr spannend, hat einen mehr als traurigen Anfang, dafür aber einen sehr rasanten Schluss. Ich bin zumindest sehr zufrieden mit diesem Ende.

Veröffentlicht am 10.11.2017

#GegendasVergessen

Meine Nachmittage mit Eva
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„Wie oft dachte ich, heute schaffe ich es nicht. Wie oft dachte ich, der Tod ist besser als dieses Leben. […] Aber es gab diese andere Eva in mir. Die starke Eva, die Eva, die überleben wollte. […] Die ...

„Wie oft dachte ich, heute schaffe ich es nicht. Wie oft dachte ich, der Tod ist besser als dieses Leben. […] Aber es gab diese andere Eva in mir. Die starke Eva, die Eva, die überleben wollte. […] Die Schmerzen haben nie aufgehört, bis heute nicht. Noch heute kämpfe ich gegen Schmerzen an.“ (S.120)

„Vielleicht werde ich neunzig, innerlich bleibe ich das Kind, das seit dem elften Lebensjahr nicht mehr von seiner Mutter umarmt wurde.“ (S.49)

Dieses Buch ist nicht nur ein Zeitzeugenbericht, sondern auch die Verarbeitung der Geschichte und vor allem der Familiengeschichte der Autorin. Neben den Erzählungen von Eva gibt es viele Gedanken und Anekdoten von Bärbel Schäfer aus ihrem Leben und ihrer Familie. Sie verarbeitet nicht nur die Deutsche Geschichte, sondern auch das Schweigen ihrer Eltern und Großeltern. Sie versucht die Gründe zu verstehen, wie es damals zu Hitlers Machtergreifung kommen konnte und auch, warum es den Anschein hat, dass sich alles irgendwie wiederholt.
Der Schreibstil ist anstrengend. Die Autorin springt zwischen ihren Gedanken und den Erzählungen von Eva hin und her, und driftet manchmal etwas ab. Diese Sprunghaftigkeit stört mich sehr. Auch die Wortschöpfungen sind irgendwie nervig. Ich habe mir einen Zeitzeugenbericht vorgestellt, habe jedoch die Zweifel an der Familie der Autorin bekommen. Mir ist es noch nie so schwer gefallen, einen Zeitzeugenbericht zu lesen, doch dieses Buch konzentriert sich vor allem auf die Autorin. Nicht ganz das, was ich erwartet habe.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Harry Potter ist die Gewissensfrage?

Unsere verlorenen Herzen
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„Dritter Entwurf
Weil mir nicht klar war, dass man sich in einen Menschen genauso verlieben kann wie in Songs. Auch wenn ihr Lied dir anfangs nichts sagt, verwandelt sich die unbekannte Melodie schon bald ...

„Dritter Entwurf
Weil mir nicht klar war, dass man sich in einen Menschen genauso verlieben kann wie in Songs. Auch wenn ihr Lied dir anfangs nichts sagt, verwandelt sich die unbekannte Melodie schon bald in eine Symphonie und dringt die unter die Haut. Sie wird zur Hymne im Geflecht deiner Adern, zur Harmonie, eingestickt in das Gewebe deiner Seele.“ (S.126)

Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Ich habe in Henry nicht nur jemanden gefunden, der wie ich ist, sondern auch so viel Wahrheit über die Liebe gefunden, ohne dass das Buch schnulzig ist. Es ist kein typisches Jugendbuch, in dem der Protagonist sich verliebt und durch seine Liebe die Angebetete heilt. Vielmehr ist es ein Buch über den Kosmos und die einzig wahre Wahrheit:

„Du kannst den Wert einer Liebe nicht nach ihrer Dauer bemessen.“ (S. 349)

Henry erzählt von seinem letzten High-School-Jahr und wie er sich zum ersten Mal verliebt und wie es zu allem kam. Der Schreibstil ist sehr flüssig, voller Nerdigkeit und lustigen Anspielungen. Ich habe wirklich das Gefühl, das Buch eines 17jährigen zu lesen und bin sehr glücklich damit.
Grace ist geheimnisvoll und ich glaube, ich habe sie bis zum Ende nicht wirklich enträtseln können. Auch das macht mich sehr glücklich, denn es ist nur allzu menschlich, nicht alles zu erfahren. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der die Schnauze voll von traurigen Liebesgeschichten hat, von schwachen Mädchen und starken, reichen Typen, der mal etwas über den Kosmos und den Molekülen in ihm lesen möchte und nebenbei auch noch gut unterhalten werden möchte.

„Harry Potter ist die Gewissensfrage?

Wir müssen uns entscheiden zwischen dem richtigen Weg und dem leichten, Grace. Harry Potter z lesen, ist der richtige.“ (S. 196)

Veröffentlicht am 02.11.2017

Gegen das Vergessen

Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit
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„In Büchern gehen die Geschichten immer gut aus.“ (S. 230)

Dieses Buch ist eine Geschichte über eine Flucht, über den Krieg, über Familien und Freunde. Es ist die Geschichte von Rolf, wie er seinen Hund ...

„In Büchern gehen die Geschichten immer gut aus.“ (S. 230)

Dieses Buch ist eine Geschichte über eine Flucht, über den Krieg, über Familien und Freunde. Es ist die Geschichte von Rolf, wie er seinen Hund gerettet, seinen Vater verloren und einen neuen Freund gefunden hat. Es ist trotz allem aber auch ein Buch gegen das Vergessen, denn ganz unterschwellig werden die Gräueltaten des Naziregimes und des Krieges erwähnt.
Rolf ist 12 Jahre alt und befindet sich mit seinem Vater in Marseille. Sie wollen nach New York, wo Rolfs Mutter auf sie wartet. Endlich haben sie alle Papiere zusammen und sie machen sich auf den Weg zu den Pyrenäen. Ein Hirtenjunge, Manuel, soll sie über die Berge nach Spanien bringen und von dort geht es nach Lissabon und dann nach New York. Doch unterwegs wird Rolfs Vater von Deutschen festgenommen und Rolf und Manuel beschließen, auf die Suche nach ihm zu gehen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht, die Comics am Anfang und am Ende geben nicht nur einen guten Einstieg in das Buch und die Geschichte allgemein, sondern bieten auch den perfekten Abschluss, sodass der Leser sich nicht fragt, wie alles ausgegangen ist.
Alles in allem ein kapital gutes Buch. Ich kann es jedem empfehlen, der gegen das Vergessen liest.