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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2023

unterhaltsames und spannendes Abenteuer

Das Erbe des Alchemisten - Abenteuer auf der Pfaueninsel
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„Ein Sommer voller Möglichkeiten, und er hatte gerade erst angefangen.“ (S. 5)

David und Moritz beobachten schon am ersten Abend ihrer lang ersehnten Sommerferien seltsame Lichter auf der Pfaueninsel. ...

„Ein Sommer voller Möglichkeiten, und er hatte gerade erst angefangen.“ (S. 5)

David und Moritz beobachten schon am ersten Abend ihrer lang ersehnten Sommerferien seltsame Lichter auf der Pfaueninsel. Das riecht nach einem Detektivfall und so machen die beiden sich am nächsten Tag auf Spurensuche. Schnell entdecken sie Bonbonpapier, Fußabdrücke und einen Schlüssel. Mitgenommen von ihren Abenteuern, versinkt David in Träume über den Glasmacher Johann Kunckel, die so real wirken, daß er am nächsten Morgen aufgeschürfte Knie hat. Also doch kein Traum?

Abenteuer auf der Pfaueninsel hält, was der Titel verspricht. David und Moritz tauchen nicht nur tiefer in die Geschichte von Johann Kunckel ein, sondern entdecken auch geheime Türen und Gänge. Was als harmloser Spaß beginnt, wird schnell bitterer Ernst, als die beiden gestohlene Ware finden; die Diebe sind ihnen auf der Spur und zusammen mit Tessa folgen sie weiter den Hinweisen des Alchemisten und Glasmachers.

Die Detektivarbeit der zwei Jugendlichen ist außerordentlich, wobei Davids Träume ihren Teil dazu beitragen. Warum Tessa in die Geschichte eingeführt wurde, ist nicht ganz nachzuvollziehen, da die beiden Jungs alles auch alleine geschafft hätten. Trotzdem ist es ein spannendes Abenteuer. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, obwohl ich überhaupt nicht Zielgruppe bin. Vor allem die Details zur Pfaueninsel und über das Leben von Johann Kunckel fand ich spannend, lernt man beim Lesen doch gleich etwas dazu. Auch die Illustrationen von Rebecca Mönch haben das Buch wunderbar ergänzt und atmosphärisch unterstützt.
Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch, unterhaltsam, spannend und lehrend. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Spannend bis zur letzten Seite

Der letzte Tanz der Debütantin
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„Denn ich finde, bei Partys, auf denen wir alle anwesend sind, sollten wir einen Toast auf perfekte unvollkommene Debütantinnen ausbringen.“ (S. 166)

Lily ist 18 Jahre alt, geht in die letzte Klasse ihrer ...

„Denn ich finde, bei Partys, auf denen wir alle anwesend sind, sollten wir einen Toast auf perfekte unvollkommene Debütantinnen ausbringen.“ (S. 166)

Lily ist 18 Jahre alt, geht in die letzte Klasse ihrer Schule und hat keine Freundinnen. Ihre Beziehung zu ihrer Mutter ist ebenso steif und lieblos, wie zu ihrer Grandmama, die sie jeden Dienstag und Freitag besuchen muß. Nur durch die finanzielle Zuwendung von Grandmama kann Lily nicht nur zur Schule gehen, sondern sie und ihre Mutter können das Haus behalten in dem sie wohnen. Ihr Papa ist schon vor ihrer Geburt an Magenkrebs gestorben und ihre skandalöse Schwester wird totgeschwiegen.
Doch eines Dienstags sitzt ihre Mutter bei Grandmama, als Lily dort ankommt. Für gewöhnlich sind die Dienstage für sie und ihre Ausbildung ihres Benehmens in der Gesellschaft reserviert. Die beiden Damen eröffnen ihr, daß sie die Schule verlassen muß um in diesem Jahr, 1958, zu debütieren. Da es voraussichtlich das letzte Mal am Hof der Queen Elizabeth geschieht, und Lily keine echte Wahl hat, stimmt sie dem Ganzen zu.
Bis zur Präsentation am Hof der Königin verbringt Lily Zeit in Paris, um den richtigen Hofknicks zu lernen, und bekommt eine neue Garderobe. Ihre Grandmama finanziert die Saison, in der es nicht nur um Parties und Bälle geht, sondern auch darum den richtigen Mann zu finden und Kontakte in der adligen Gesellschaft zu knüpfen. Neben den alteingesessenen Adelsfamilien befinden sich auch sogenannte Neureiche unter ihnen, über deren Töchter nur die Nase gerümpft wird. Und Lily steckt mitten drin.

Dieses Buch mutet nicht wie eine Geschichte aus 1958 an, sonder paßt eher ins 19. Jahrhundert, oder früher, als es das Ziel von jungen Frauen war, eine gute Partie zu heiraten. Mich hat die Geschichte ein wenig an Die Wallflowers erinnert, zumindest zu Beginn.
Lily hat es nicht leicht, da sie komplett unter der Fuchtel ihrer Mutter und Grandmama steht. Sie kann keine eigenen Entscheidungen treffen, und wenn sie es doch tut, wird sie dafür kritisiert. So soll sie sich von den Hartfords fernhalten, doch lernt sie am Tag der Präsentation im Palast direkt Leana Hartford kennen und scheint von dieser Bekanntschaft erst einmal zu profitieren. Dies ist jedoch nicht das einzige, was ihrer Mutter sauer aufstößt und Lily beginnt langsam, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sich zu widersetzen.

Der letzte Tanz der Debütantin hat mich überrascht. Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet, vielleicht einen Skandal, aber definitiv nicht diesen Freiheitskampf von Lily. Sie ist ein sympathischer Charakter, ihre Entwicklungen sind bemerkenswert und ihre Entscheidungen nachvollziehbar. Die Auflösung des Familiengeheimnisses habe ich so nicht erwartet und war überwältigt. Ein sehr unterhaltsames Buch, von der ersten bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Schöner Abschluß

Romy. Mädchen, die pfeifen
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„Sie empfand ihre Art zu leben als modern, aufgeschlossen und innovativ.“ (S. 378)

Wie gewohnt schließt auch der letzte Band der Mütter-Trilogie nahtlos an den vorhergehenden an.
Im Juni 1978 befindet ...

„Sie empfand ihre Art zu leben als modern, aufgeschlossen und innovativ.“ (S. 378)

Wie gewohnt schließt auch der letzte Band der Mütter-Trilogie nahtlos an den vorhergehenden an.
Im Juni 1978 befindet sich Romy im letzten Ausbildungsjahr in einem angesehen Hotel. Sie lebt im Personaltrakt und ist sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, seit sie bei ihren Eltern ausgezogen ist. Es gibt immer wieder Streit, doch Romy kann sich endlich frei entfalten. Ihre Familie hat sie hinter sich gelassen, soweit es möglich ist in einem kleinen Örtchen.
Romy war schon als Kind, zumindest in den Augen der Erwachsenen, aufmüpfig und gab Widerworte. Die einzige in der Familie, die sie wirklich liebte, war Oma Minna. Leider ist sie gestorben, ohne das große Familiengeheimnis zu offenbaren. Doch Romy läßt sich nicht unterkriegen und kämpft sich durch ihr Leben. Sie scheint immer das Beste aus allem zu machen und Haltung zu bewahren, so wie Mia dereinst, und ganz im Gegensatz zu Hanne. Als Romy heiraten möchte, braucht sie ihre Abstammungsurkunde und erfährt so die Wahrheit über ihren Vater. Die Suche nach ihren Wurzeln beginnt 1984 und endet erst 2017. Jeder Schritt ans Ziel ist mühsam und Romys Mutter Hanne ist überhaupt keine Hilfe. Was würden denn die Leute sagen, wenn sie erführen …

Für Romy hatte ich große Hoffnungen, nachdem im zweiten Teil Hanne so ein fürchterliches Leben geführt hat. Doch schien Romy von einem blöden Zufall in den nächsten zu geraten und obwohl sie so anders als Hanne ist, schließt sie ebenfalls die Augen vor Dingen, die sie nicht wahrhaben möchte. Obwohl die Gründe der beiden unterschiedlicher kaum sein könnten, sind sie sich dahingehend sehr ähnlich.

Achtung Spoiler!
SPOILER:Ich hatte zwischendurch den Mut verloren, ob die Reihe nur von Männern handelt, die fremdgehen und nicht heiratsfähig sind. Außerdem habe ich mit Unmut beobachtet, was für einen riesigen Stellenwert Alkohol hat, obwohl Minna daran gestorben ist und Otto quasi nur betrunken und ein nutzloser Haufen Fleisch auf der Couch ist. Aber es wurde besser!

Ich kann viele Entscheidungen von Romy nachvollziehen, doch war sie trotz ihrer modernen Einstellungen streckenweise naiv oder hat mit Absicht weggeschaut. Das konnte ich nicht verstehen. Trotzdem bin ich froh, daß am Ende alles irgendwie gut ging, obwohl Hanne alles dafür getan hat, das Geheimnis zu verschweigen.
Nichtsdestotrotz ist die Mütter-Trilogie interessant, geschichtenreich und am Ende doch unterhaltsam. Asche auf mein Haupt, daß ich erst am Ende die Photos der Protagonistinnen in der Broschur am Anfang des Buches entdeckt habe. Sie geben den Frauen Gesichter und läßt ihre Geschichten wahr werden.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Sehr unterhaltsam

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
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„Er gehörte nicht hierher, genauso wenig wie sie hierhergehörte, und das gab ihr das Gefühl, ihn zu kennen.“ (S.173)

Kate Harker ist die Tochter des reichsten und gefährlichsten Mannes in der North City ...

„Er gehörte nicht hierher, genauso wenig wie sie hierhergehörte, und das gab ihr das Gefühl, ihn zu kennen.“ (S.173)

Kate Harker ist die Tochter des reichsten und gefährlichsten Mannes in der North City von Verity, und sie versucht alles, um an seiner Seite bleiben zu dürfen. Sie hat in fünf Jahren fast sechs Schulen hinter sich gebracht, und das Anzünden der Kapelle wird ihr Meisterwerk. Danach muß ihr Vater sie zurück nach Verity lassen. Und dann kann sie ihm endlich beweisen, was in ihr steckt.
August gehört zu der Flynn-Familie, die den Süden von Verity vor Monstern schützt, die Nachts ihr Unwesen treiben. Es juckt ihn in den Fingern, auch endlich seinen Beitrag leisten zu können.
Dann kommt das Gerücht auf, daß der Waffenstillstand in Gefahr ist, und jede Seite will ihren eigenen Vorteil daraus ziehen. In der Mitte befinden sich Kate und August, zwei Jugendliche, die gar nicht so verschieden sind, wie alle meinen.

In Verity herrscht seit sechs Jahren eine Art Waffenstillstand, trotzdem wütet die Gewalt und läßt neue Monster entstehen. Diese terrorisieren nachts die Menschen, die sich auf die Straße trauen. „Corsai schienen aus nicht tödlichen Gewalttaten zu entstehen, Malchai entsprangen Morden, aber Sunai, so nahm man an, wurden als Folge der schlimmsten Verbrechen geboren: Bombenanschläge, Amokläufe, Ereignisse, die nicht nur einen Menschen das Leben kosteten, sondern vielen.“ (S,. 202-203)
Während im Süden alles dafür getan wird, die Menschen nicht nur vor den Monstern zu schützen, sondern auch die Erschaffung neuer zu verhindern, regiert im Norden das Geld. Jeder, der es sich leisten kann, trägt ein Medaillon von Harker, welches Schutz vor den Monstern garantiert. Denn Kates Vater regiert nicht nur die Menschen, sondern kontrolliert auch die Monster. Oder zumindest glaubt er das.

Monsters of Verity ist eine typische Romeo und Julia Geschichte: zwei verfeindete Familien, und die Kinder werden nenne wir es Freunde. Es ist keine Feinde werden Liebhaber-Geschichte, aber das wäre in dieser Welt bei diesen beiden Charakteren auch unrealistisch. Neben der dystopischen Stadt, sind die Monster und ihre Ursprünge sehr interessant. Ich habe mich von der ersten Seite sehr gut unterhalten gefühlt. Obwohl es einen zweiten Teil gibt, möchte ich ihn lieber nicht lesen. Das Ende läßt auf Mehr schließen, aber es ist auch ein Abschluß. Und bevor der zweite Teil vielleicht alles mit einer Liebesgeschichte ruiniert, genieße ich liebe dieses wilde, wilde Lied in meinem Regal.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

spannender vierter Teil

Das Erbe der Lilith
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Von dem Spiegel in die nächste Dimension gezogen, klammert sich Lizzy an Matthias, um ihn nicht zu verlieren. Sie prallt in der vierten Dimension hart auf und wird nicht nur von ihm getrennt, sondern erhält ...

Von dem Spiegel in die nächste Dimension gezogen, klammert sich Lizzy an Matthias, um ihn nicht zu verlieren. Sie prallt in der vierten Dimension hart auf und wird nicht nur von ihm getrennt, sondern erhält auch einen furchtbaren Schlag auf den Hinterkopf. Als Lizzy erwacht, erinnert sie sich an Bruchstücke, aber nicht an ihre Mission und woher die quälenden Stimmen in ihrem Kopf kommen.
In der vierten Dimension befindet sich die Allianz in Ägypten. Malerischer Prunkt trifft auf unerbittliche Wüste. Frauen sind ohne Vormund vogelfrei und nichts wert, während Männer über sie bestimmen und nach gut dünken auch mißhandeln dürfen.
In dieser Welt läßt Lizzy sich ebenso wenig den Mund verbieten, wie in der unseren. Sie begehrt auf und bekommt die gewalttätigen Konsequenzen sofort zu spüren, nicht nur von Männern. Doch sie schafft es, zu fliehen, und zunächst scheint sich alles dem Guten zu wenden. Aber das wäre ja zu einfach und nicht sehr unterhaltsam.

Ich war froh, daß Lizzy zunächst ein paar gute Mahlzeiten und etwas Erholung erfahren durfte, bevor es wieder unerträglich wurde. Die Welt der vierten Dimension wurde anschaulich dargestellt, ich habe mich direkt in die Wüste zwischen Pyramiden gezogen gefühlt. Als kleines Schmankerl gibt es wieder besondere Wesen und riesige Monster. Die Vermischung von scheinbarer Realität mit Phantastik gefällt mir in jedem Teil gut und gibt der Geschichte das gewisse Etwas.
Lizzys Gedächtnisverlust hat mich zunächst sehr verwirrt, weil sie sich einfach den Gegebenheiten hingegeben und mit keinem Wort erwähnt hat, daß sie ihr Gedächtnis vermisst. Der einzige Hinweis, war ihr Gedanke, warum sie in Ägypten ist und die Annahme, sie wäre noch im 21. Jahrhundert. Der Gedächtnisverlust kam so nicht so ganz zur Geltung. Selbstverständlich hat man gemerkt, daß sie nicht sie selbst ist, aber sie selbst hat sich dazu nicht so recht geäußert. Vielleicht war das ja auch genau so gewollt, und ich habe es nur nicht richtig verstanden.
Ich bin sehr gespannt auf den fünften Teil, den ich bald beginnen werde.

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