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Veröffentlicht am 02.03.2017

Rezension eines Hundes zu einem Katzenbuch

Tiffany
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Wie schön die Welt doch wäre, wenn unsere Herrchen und Frauchen uns verstehen würden, zeigt dieses tolle Buch. Tiffany wird von ihrem Frauchen verstanden und so einige Missverständnisse wurden geklärt ...

Wie schön die Welt doch wäre, wenn unsere Herrchen und Frauchen uns verstehen würden, zeigt dieses tolle Buch. Tiffany wird von ihrem Frauchen verstanden und so einige Missverständnisse wurden geklärt und Umerziehungen in Angriff genommen. Hach, ich hätte auch gerne ein eigenes Sofa.

„Bekes, du tust immer so als würdest du Todesqualen leiden, wenn du mal auf dem Sofa liegen musst. Wozu also ein eigenes?“

Ja ok, vielleicht sollte ich nicht von Katze auf Hund schließen. Aber mal ehrlich, wer wünscht sich kein eigenes Sofa?

„Kommst du jetzt mal zu dem Buch?“

Jaja, nörgel nicht so rum und bring mir lieber was zum Knabbern. Also dann komm ich mal zum Buch:
Tiffany tanzt Juli ganz schön auf der Nase rum, da ist es nur eine Frage der Zeit, bis das mal schief läuft. Und dann kommt der neue Freund von Juli dazu und schon haben wir eine Katastrophe. Jetzt mal ehrlich, sind alle Katzen so eifersüchtig? Jedenfalls wird in diesem Buch mit viel Witz und Charme erzählt, wie man seine Katze behandeln sollte, aber auch wie sie sich benehmen sollte. Also liebe Jungkatzen, guckt euch nicht alles von Tiffany ab!
Die Autorin, auch wenn ich glaube, dass Audrey dahintersteckt, hat ein sehr witziges Buch geschrieben. Es ist eine Liebeserklärung an Katzen. Und ihre Herrchens und Frauchens. Und was für Menschen ist auch dabei, also eine Liebesgeschichte meine ich. Frauchen war davon sehr angetan, soweit ich das mitbekommen habe. Das Buch ist so gut, das schläft jetzt immer bei mir.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ich bin verliebt in diese Reihe, nach dem ersten Satz schon

Märchenhaft
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Dieses Buch ist einfach Märchenhaft. Ich weiß gar nicht, wo ich mit dem Schwärmen anfangen soll? Zuerst einmal ist das Buch nach Daten sortiert, es beginnt im Juni und geht im Prinzip genau ein Jahr. Dann ...

Dieses Buch ist einfach Märchenhaft. Ich weiß gar nicht, wo ich mit dem Schwärmen anfangen soll? Zuerst einmal ist das Buch nach Daten sortiert, es beginnt im Juni und geht im Prinzip genau ein Jahr. Dann geht es auch gleich zur Sache, Elisabeth und Moritz treffen sich zufällig in einem Café, und dass sie viel gemeinsam haben, überrascht sie beide sehr.
Der Erzählstil ist sehr einnehmen. Es wirkt, als würde der allwissende Erzähler einen Zoom auf die jeweiligen Gefühle der verschiedenen Personen haben. Das hat mir sehr gefallen.
Elisabeth ist eine bemerkenswerte Frau. Sie hat ein tolles Haus, ein tolles Auto, einen tollen Job, und einen fantastischen Sinn für Humor.
Moritz steht nicht weniger schlecht da, nur manchmal ist er mir etwas zu ernst. Aber das verwächst sich in dem Buch.
Die beiden sind ein fantastisches Paar. Sie sind sehr kultiviert, dabei aber total zweideutig, schmutzig und mega nerdig. Die vielen Anspielungen auf Filme, Serien und Bücher lassen das Nerdherz übersprudeln.
Auch wenn mir der 30. Geburtstag von Elisabeth mein kleines Bücherherz gebrochen hat, wurde es relativ schnell wieder geflickt. Es ist aber keins dieser Bücher: er liebt sie, sie liebt ihn, und eigentlich wollen sie zusammen sein, aber irgendwas passt ihnen nicht. Es ist viel mehr ein Kampf um die Liebe, und sehr mitreißend, und mitfühlend, und real.
Und die Geheimnisse um Moritz und Elisabeth, sowohl die gegenwärtigen als auch ihre jeweilige Vergangenheit lassen mich nicht mehr los!

Kurzum: dieses Buch hält, was es verspricht. Es ist märchenhaft, und ich kann es jedem nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Ein Lesemuss Gegen das Vergessen

Wenn nachts der Ozean erzählt
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„Viele versuchten zu flüchten und wünschten sich nur Sicherheit. Versuchten, sich auf den Weg zum Frieden zu machen. Viele hatten Angst, von der Welt vergessen worden zu sein, von einer Welt, die taub ...

„Viele versuchten zu flüchten und wünschten sich nur Sicherheit. Versuchten, sich auf den Weg zum Frieden zu machen. Viele hatten Angst, von der Welt vergessen worden zu sein, von einer Welt, die taub schien für die Rufe der Bedürftigen und in der Hoffnung Mangelware war.“ (S.271)

Subhi ist ein Nirgendwo-Kind. Es ist 22 Zaunquadrate groß und 9 Jahre alt. Er ist sogar das erste Kind, das in dem Auffanglager in Australien geboren wurde, und seine Kennung lautet deswegen DAR-1.
Seine Mutter und seine Schwester sind aus Burma geflüchtet, als die Soldaten kamen und Ba, den Vater, mitgenommen haben. Doch Subhi wartet auf seinen Ba, denn er weiß, dass er kommen wird. Mit dem Nachtmeer, was nur Subhi und seine Maá hören können, schickt Ba ihm Nachrichten im Form von kleinen Geschenken, wie z.B. die Muschel, die er erst kürzlich gefunden hat.
Doch das Leben im Auffanglager ist nicht immer schön und voller Geschichten. Meistens ist es sogar ziemlich schlimm. Schlechtes, abgelaufenes Essen, zu wenig Wasser und Ärzte und Medikamente, kaputte Toiletten, Ratten, und zu viele Krankheiten und Menschen auf engstem Raum. Und die Aufpasser sind auch nicht gerade nett.
Als Subhi dann nachts auf Jimmie trifft, ein Mädchen von draußen, hat er endlich etwas, worauf er sich freuen kann.

Dieses Buch ist eine Mischung aus Märchen und der bitteren Wahrheit. Obwohl es Fiktion ist, sind es die beschriebenen Umstände in einem Auffanglager nicht. Jimmie von draußen fragt z.B., ob die Kinder wirklich alle Fahrräder haben, weil ihr das so erzählt wurde. Und Subhi ist ganz fasziniert von den Dingen, die Jimmie ihm von draußen so erzählt. Als drinnen und draußen aufeinander treffen, entsteht eine Explosion, die hoffentlich allen die Augen öffnet.

Wie Der Junge im gestreiften Pyjama ist auch Wenn nachts der Ozean erzählt ein Buch aus der Sicht eines Kindes, weil Kinder eine andere Wahrnehmung haben, alles unschuldiger sehen und so die Wirklichkeit gleich viel schlimmer wahrgenommen wird. So wirkt Subhis Auffanglager so stark an die KZs der Nazis, dass man gar nicht glauben mag, dass so etwas schon wieder geschieht, wo doch alle Welt geschworen hat, so etwas zu vermeiden. Flüchtlinge und Asylbewerber werden meist von Anfang an kriminalisiert, obwohl sie einfach nur Schutz suchen. Diese menschenunwürdige Massenhaltung bietet keinen Schutz, sondern schürt die Angst nur noch mehr, sowohl im Zaun, als auch draußen. Dieses Buch sollte jeder lesen, und hoffentlich einige Menschen aufrütteln.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Grandioses Finale einer spannenden Trilogie

Maddie - Immer das Ziel im Blick
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Achtung! Spoiler zu Band 1 und Band 2!

„Heutzutage kann man in Sekunden jede Information abrufen, aber dadurch verlernt man das Wichtigste, nämlich sich zu wundern. Das Wundern ist die Mutter der Fantasie... ...

Achtung! Spoiler zu Band 1 und Band 2!

„Heutzutage kann man in Sekunden jede Information abrufen, aber dadurch verlernt man das Wichtigste, nämlich sich zu wundern. Das Wundern ist die Mutter der Fantasie... Totale Information ist stinklangweilig. Da fehlt einfach die Spannung." (S.248)

Der Kampf um das Leben geht weiter. Nachdem Maddie aus dem Center entkommen konnte und gleich alle anderen mit befreit hat, hat sie sich entschlossen zurück nach Hause zu kehren. Einerseits möchte sie nah bei ihrer Familie sein, andererseits möchte sie auch ihren Vater auf ihre Seite ziehen und zeigen, wie gefährlich das DS-System ist. Doch nicht nur ihr Vater ist ihr Feind. Auch der Polizist Paul und der Centerleiter Richard Vaughn sind hinter ihr her. Es wird eben nie langweilig mit Maddie.

Dieses Buch ist ein würdiger Abschluss dieser Reihe. Man steckt sofort wieder im Geschehen, auch wenn der zweite Band schon eine Weile her ist. Maddie ist ein unglaublich bewundernswerter Charakter, gerade weil sie so viele Fehler macht. Das wirkt weder perfekt noch daneben, sondern einfach menschlich. Und genau darum geht es doch bei ihrer Rebellion. Die Menschlichkeit, das Offline-Leben, Live-Events, weniger Online. Die gesamte Trilogie bringt einen zum Nachdenken, ob wir uns nicht auch gefährlich nah an diese Online-Lebensweise heranwagen, bis wir irgendwann so süchtig sind, dass wir kaum noch bemerken, was im wahren Leben vor sich geht.
Ich kann diese Reihe nur empfehlen. Sie ist einfach fantastisch, mit einem mehr als befriedigenden Ende. Und das Ende wird jeden umhauen!

Veröffentlicht am 20.02.2017

Die Anthologie hat mich nicht überzeugt

Voll Dampf: Fiktionale Steamgeschichten
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Diese Anthologie habe ich mir vor allem zu gelegt, weil ich Steampunk total mag und durch die Steampunk Akte Deutschland aus dem Art Skript Phantastik Verlag auf den Geschmack von Anthologien gekommen ...

Diese Anthologie habe ich mir vor allem zu gelegt, weil ich Steampunk total mag und durch die Steampunk Akte Deutschland aus dem Art Skript Phantastik Verlag auf den Geschmack von Anthologien gekommen bin.
Leider hat mich diese Sammlung an Kurzgeschichten etwas enttäuscht. Sie fing wirklich gut an, die Geschichte um Darwin und den Krakun hat mir sehr gefallen. Doch die nachfolgenden waren nicht so spannend, teilweise sogar recht langatmig und dadurch langweilig, was bei Kurzgeschichten eigentlich nicht sein sollte. Außerdem wirken die Enden oft offen, so dass man eigentlich noch mehr erwartet. Also alles in allem kann ich diese Anthologie leider nicht empfehlen.