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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2016

Zurück in die Aufgetauchte Welt

Die Drachenkämpferin: Nihals Vermächtnis -
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Achtung Spoiler!

100 Jahre nach dem letzten Kampf zwischen Sheireen und dem Marvash sind die Heldengeschichten fast schon vergessen. Kaum einer kennt noch Nihal. Als ein vermummter Sänger in einer Schenke ...

Achtung Spoiler!

100 Jahre nach dem letzten Kampf zwischen Sheireen und dem Marvash sind die Heldengeschichten fast schon vergessen. Kaum einer kennt noch Nihal. Als ein vermummter Sänger in einer Schenke anfängt zu spielen, verhöhnen ihn zuerst die Gäste. Doch dann erzählt er den Anfang von Nihals Geschichte, die niemand kennt. Und alle lauschen ihm gebannt. Doch der geheimnisvolle Sänger kennt auch Nihals Geschichte aus den Unerforschten Landen, und von ihrem Tod, die bisher niemand kannte. Wer ist dieser Unbekannte, und woher weiß er soviel über Nihals, die seit über 100 Jahren tot ist?

Dieses Buch versetzt einen direkt zurück in die Aufgetauchte Welt und in Nihals Leben. Sei es der Anfang, wie sie zu Livon gekommen ist, oder warum sie von den Elfen gefangen genommen wurde und sich schließlich selbst opferte. Dieses Buch ist kein Muss, um die Geschichte der drei Helden der Aufgetauchten Welt zu verstehen, aber ein schönes Extra. Gerade Nihal ist mir sehr ans Herz gewachsen, umso mehr habe ich jedes Wort über sie verschlungen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt bei Licia Troisi sehr flüssig und sehr spannend. Die Zwischensequenzen mit dem Sänger finde ich sehr gut gelungen, die Strophen am Anfang jedes Teils sehr gut und alles in allem sein rundum gelungenes Buch. Jeder, der es vermisst in der Aufgetauchten Welt unterwegs zu sein, sollte dieses Buch lesen. Ich habe es verschlungen.

Veröffentlicht am 05.10.2016

Nicht was man erwartet

Battle Island
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„Sie lenken äußerst geschickt von den wirklich wichtigen Problemen ab und treiben den Zuschauern damit langsam, aber sicher noch den letzten Funken von kritischem Bewusstsein aus. >Brot und Spiele< - damit ...

„Sie lenken äußerst geschickt von den wirklich wichtigen Problemen ab und treiben den Zuschauern damit langsam, aber sicher noch den letzten Funken von kritischem Bewusstsein aus. >Brot und Spiele< - damit haben die Mächtigen die Massen doch immer eingelullt! Genau diesen Zweck verfolgt auch BATTLE ISLAND – und deshalb sollte man diese Sendung und diesen Sender einfach nur boykottieren.“ (S.64f.)

Lou arbeitet bei YOUR TV und erfährt als eine der ersten von der neuen Show: Battle Island. Und durch einen unglücklichen Umstand kann sie die eine Million in Gold als Preis ganz gut gebrauchen. Klar, wer nicht, aber Lou braucht das Geld für ihre Mutter. Die ist nämlich sterbenskrank und nur eine Behandlung in den USA könnte sie heilen. Und kaum angemeldet, findet sich Lou schon auf der Battle Island wieder. Und ihre Konkurrenten sind so unterschiedlich wie die Länder und Situationen, aus denen sie kommen. Wird Lou gegen sie ankommen und das Gold am Ende einheimsen?

Klar, am Anfang schreibt das Buch förmlich: Tribute von Panem bzw. Battle Royale. ABER dem ist nicht so. Weder geht es um Missstände in einem Land, dessen Bürger ausgenutzt werden und sich als Tribute beweisen müssen, noch schlachtet sich eine Klasse gegenseitig ab. Eigentlich sehen die Regeln bei Battle Island sogar vor, dass niemand angegriffen, geschweige denn ermordet werden darf. Dass sich nicht alle unbedingt an die Regeln halten, ist ja wohl klar. Und doch ist Battle Island viel mehr als die Show auf der Insel. Liebe. Intrigen. Unerwartete Hilfe. Geldgier. Alles dabei.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Was ich an dem Buch besonders gut fand, war der Anfang. Er beginnt nicht mit den Castings, sondern steigt gleich am Tag acht auf der Insel ein, und zwar mit einer spannenden Hetzjagd. Zwischendurch kommen Rückblenden in Form von Lous Erinnerungen, die das ganze von Anfang an erklären, ohne dabei langatmig zu werden.
Alles in allem ist Lou manchmal zwar etwas naiv, und trotzdem ist sie total tough.

Veröffentlicht am 26.09.2016

Lesenswert

Die Assassine
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Ein Mädchen lebt im Siel von Amenkor, dem ärmsten Armenviertel außerhalb der Stadt. Sie lebt schon ewig auf der Straße, hält sich mit kleinen Räubereien über Wasser. Seit dem Weißen Feuer vor einigen Jahren, ...

Ein Mädchen lebt im Siel von Amenkor, dem ärmsten Armenviertel außerhalb der Stadt. Sie lebt schon ewig auf der Straße, hält sich mit kleinen Räubereien über Wasser. Seit dem Weißen Feuer vor einigen Jahren, ist es im Siel noch schlimmer geworden. Enger. Gefährlicher. Doch das Mädchen weiß sich zu wehren.
Als sie den Tod einer Frau beobachtet, und dabei selbst fast umgebracht wird, ändert sich ihr Leben. Der Gardist Erick hat sie bei ihrem Kampf beobachtet, und bietet ihr an für ihn zu arbeiten. Im Gegenzug bekommt sie Essen und Kleidung von ihm. Und einen Namen: Varis, die Jägerin. Doch schnell erkennt Varis, dass nicht alle Opfer, die der Geisterthron verlangt, auch wirklich böse sind. Denn Varis hat eine Gabe, die ihr bisher immer das Leben gerettet hat. Diesmal auch?

Dieses Buch habe ich vor Jahren schon mal gelesen, aber so recht konnte ich mich nicht mehr erinnern. Und gerade deswegen ist es so spannend, fesselnd. Varis erzählt aus ihrem Leben, und vor allem wenn sie „in den Fluss“ abtaucht, wie sie ihre Gabe nennt, verzerrt sich ihre Wahrnehmung und alles wird schärfer. Aus dem kleinen Mädchen am Anfang des Buches, wird mit der Zeit nicht nur eine erfahrene Jägerin, sondern auch eine junge Frau, Assassine und Leibwächterin, die nicht alles macht, was man von ihr verlangt, nur weil es „gut ist“. Das macht sie zu einem sehr beeindruckenden Charakter, ohne übertrieben heroisch zu wirken.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Beschreibungen nachvollziehbar, die Menschen menschlich und Varis kämpferisch. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, und freu mich schon auf den nächsten Teil, den ich noch nicht kenne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Abenteuer geht weiter

Die Feuerkämpferin 1 - Im Bann der Wächter
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Ein Mann in schwarz zieht durch die Aufgetauchte Welt auf der Suche nach seinem „Bruder im Geiste“ und hinterlässt eine Spur der Vernichtung.
Ein Mädchen wacht auf einer Wiese auf und weiß weder, wer sie ...

Ein Mann in schwarz zieht durch die Aufgetauchte Welt auf der Suche nach seinem „Bruder im Geiste“ und hinterlässt eine Spur der Vernichtung.
Ein Mädchen wacht auf einer Wiese auf und weiß weder, wer sie ist, wo sie herkommt, noch wie sie auf diese Wiese gelangt ist. Es ist, als wäre sie dort geboren worden, denn sie hat keinerlei Erinnerungen. Sie läuft los, und lernt auf ihrem Weg in eine Stadt was Hunger und Durst bedeutet, und wie sie aussieht. Doch keine weiteren Erinnerungen kommen zurück.
In der Stadt beobachtet sie zwei Männer, einer davon mit schwarzen Flecken am Körper. Als sie das Mädchen bemerken, droht ihr Gefahr. Doch ein mutiger Jüngling rettet ihr das Leben und nimmt sich ihrer an.

50 Jahre nach der Zerstörung der Gilde der Assassinen (Siehe Die Schattenkämpferin), droht der aufgetauchten Welt erneut die Zerstörung. Learco und Dubhe haben die Länder der Aufgetauchten Welt ihren rechtmäßigen Herrschern zurückgegeben und einen Gemeinsamen Rat, sowie ein gemeinsames Heer, gegründet und so 50 Jahre Frieden gehabt. Dubhe ist aber immer noch im Herzen eine Schattenkämpferin, und hat sich so ein Netz von Spionen im Name der Krone aufgebaut.
Auch Theana hat ihren Traum erfüllt, und Thenaar ist nicht mehr der böse Gott der Assassinen, sondern der Gerechte Gott, und Theana ist Hohepriesterin.
Doch der ganze Frieden bringt nichts, denn eine Seuche kommt über das Land. Und ein Mädchen ohne Erinnerung taucht im Palast auf. Was das alles miteinander zu tun hat, müsst ihr selber lesen.

Ich mag die Geschichten um die Aufgetauchte Welt. Sei es Nihal und Sennar, Dubhe und Lonerin, oder das Mädchen und ihr Drachenritter. Und obwohl alles in dieser Welt spielt, wird nichts sinnlos wiedergekaut. Die Heldinnen sind alle sehr unterschiedlich, ihre Begleiter ebenso, oder die Umstände der Gefahr, in der sich die Aufgetauchte Welt befindet. Das alles ist sehr spannend, und macht Spaß zu lesen. Ich fühl mich wohl in der Aufgetauchten Welt, und lade alle ein mit mir sie zu besuchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Lesemuss Gegen das Vergessen

Im Westen nichts Neues
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„Wären wir 1916 heimgekommen, wir hätten aus dem Schmerz und der Stärke unserer Erlebnisse einen Sturm entfesselt. Wenn wir jetzt zurückkehren, sind wir müde, zerfallen, ausgebrannt, wurzellos und ohne ...

„Wären wir 1916 heimgekommen, wir hätten aus dem Schmerz und der Stärke unserer Erlebnisse einen Sturm entfesselt. Wenn wir jetzt zurückkehren, sind wir müde, zerfallen, ausgebrannt, wurzellos und ohne Hoffnung. Wir werden uns nicht mehr zurechtfinden können.“ (S.196)

Dieses Buch handelt von 7 Schülern, die in den ersten Weltkrieg ziehen, angestachelt von ihrem Lehrer. Sie befinden sich mitten im Geschehen, in den Gräben an der Front, und hinter der Front, wenn sie gerade abgelöst wurden. Dieses Buch beschreibt nicht nur die Schrecken an der Front, sondern das ganze drum herum. Die Erzählweise ist aus der Ich-Perspektive, sodass der Leser wirklich mitten im Geschehen steckt.
Im Westen nichts neues hat mich tief berührt, einen Eindruck hinterlassen, der nicht mehr weg geht. Es geht nicht nur um die Front und den Krieg, es geht um die Jungs, deren Zukunft zerstört wurde, die begeistert in den Krieg gezogen sind, um zu sterben. Die mit ihren 19 Jahren schon uralt waren, und genug Schrecken und Tod gesehen haben, um für ein ganzes Leben zu reichen, was sie jedoch nicht mehr erleben. Es geht um einen Krieg, der Leben zerstört hat. Und um die Menschen, deren Leben zerstört wurden in einem Krieg, mit dem sie eigentlich nichts am Hut hatten.